Geschwisterstreit belastet Familie

Guten Abend an alle,

ich bin mit meinen Nerven am Ende. Meine Kinder sind den ganzen Tag laut, aufgedreht und schmeißen mit Schimpfwörtern nur so um sich - vorallem gegenseitig. Es vergeht keine Stunde, in der sie sich nicht durch die Wohnung jagen, beleidigen oder anschreie. SStändig dieses Gezanke und das Gefühl, schlechter behandelt zu werden als der/die andere. Immer stehen wir dazwischen und egal was wir sagen, einer ist immer sauer. Heute abend sind wir von Oma und Opa zurück und da ist es eskalier. Im Hausflur fingen die Streitereien schon an, ein Wort ergab das andere... Bis sie sich zum Schluss durch den Flur geschubst haben und mich an die Tür gedrückt haben. Da hat es mir gereicht!!! Ich habe noch nie so geschrien und beide sofort ins Bett geschickt. Sie haben geweint und wir waren alle geschockt und erschrocken. Aber mal ganz ehrlich, ich weiss nicht was hier schief läuft. Sie sind dermaßen eifersüchtig aufeinander, und ich weiss nicht warum. Es gibt Tage, wo nur 1 Kind mit mir was macht... Es gibt keine Unterschiede, wenn es was gibt. Wir behandeln beide gleich. Zumindest ggehe ich davon aus und wenn ich die Kinder Frage was los ist, wird meistens das nervige Geschwisterkind genannt, was stört. Was mache ich bloß falsch? Durch die Streitigkeiten geraten auch mein Mann und ich ständig aneinander. Was mache ich bloß falsch? :(
Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für mich.

Liebe Grüße Wenke

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Ich weiß hier wird es gleich Steine hageln, aber bei uns war es ähnlich und dieses stetige Geschrei war unerträglich. Es fand kaum noch eine Kommunikation in normaler Lautstärke statt.

Bis mein Mann auf die Idee kam ( und auch umsetzte) , wer hier im Haus schreit , der macht 5 Liegestützen.

Na du glaubst gar nicht wie schnell es ruhig im Haus war :-D

Sinn hinter dieser "Aktion" , war dass Verhaltensschema sofort zu unterbrechen und die Energie "umzuleiten".
Denn bei der Anstrengung bei Liegestützen, denkt man nicht mehr an den "doofen" Bruder! Da denkt man an die blöden Liegestütze und der Ärger und die Energieverrauchen bei der Anstrengung einfach besser und leiser :-)

Positiver Nebeneffekt war, dass unsere Kinder irgendwann gemeinsam die "Strafe " verbüßten, weil sie in den Wettstreit traten , wer mehr Liegestütze schaffe :-d
Interessanterweise war unser Jüngster, der der die Liegestütze am längsten und odentlichesten durchhielt.

Was die scheinbare ungerechte Behandlung deiner Kinder betrifft, dass kennen hier sicher viele.
Ich "löse" das auch oft nur temporär, es kommt immer wieder mal hoch.
Ich bringe mal ein paar Beispiele wie ich die Kinder oft zum Nachdenken bringe und damit wieder friedlich.
Unser Jüngster übt sein Instrument täglich und oft lange. Seine Belohnung ist ein kurzer Film seiner Lieblingsserie.

Für das unzufriedene Kind darf der Jüngste ja "immer " Film gucken und er ja nie (kommt dir bekannt vor? ;-))
Meine Antwort"Ok das kannst du haben , da steht eine Gitarre/Flöte/Keyboard) dazu liegt das Übungsheft, fang am wie der Jüngste täglich zu üben, dann darfst du täglich einen kurzen Film deiner Lieblingsserie schauen .... Du glaubst nicht wie schnell die Sache vom Tisch ist :-D

Vorwurf:"Ja ich muss immer aufräumen und die anderen nie"
Ich " ok, dann gehen wir hoch und schieben deine Sachen auf die eine Seite udn die der anderen auf die andere Seite , gemeinsame kommen in die Mitte.

Bei dem Kind was sich bei uns am meisten beschwert ist der Berg der Dinge die er liegen lassen hat und ihm auch gehören beinahe immer am größten"
Diese Aktion, nämlich zu sehen, dass ja der ganze Kram ja sein eigener Kram ist, läßt ihn zumindest zeitweise ruhig werden.
" Für den hast du immer Zeit"
Ich: " Ok, ich nehme mir gleich nach dem Abendbrot für dich eine extraZeit, die anderen nehmen ihre Lesezeit (wie jeden Abend) und wir machne , dass wofür "der" gerade meine Aufmerksamkeit bekommt (meist sind es Hausaufgaben ;-))

Ich denke dass die Kinder (und das geht nicht nur Kindern so) , einfach sehen dass ihnen etwas fehlt, dass sie etwas ungeliebtes immer und immer wieder tun müssen uswq und SCHEINBAR bekommen die anderen dass was sie sich wünschen. Sie sehen nicht, dass der Andere für etwas Aufmerksamkeit bekommt für die er lieber keine Aufmerksamkeit bekommen will. Sie sehen nicht, dass manche Dinge "erarbeitet" wurden, wo es selber nicht bereit ist diese Leistung zu erbringen....usw.
Manchmal hilft es auch dies so aufzuzeigen und ihm auch aufzuzeigen, wobei und wann er andere Dinge und Zuwendungen bekommt, als die Geschwister.

Kinder sind nicht gleich und man kann sie auch nicht 100%ig gleich behandeln!
Ein Kind von uns hat uns durch Therapien und durch Dinge die er klaut, kaputt macht,verliert usw mehr gekostet als die beiden Kleinen zusammen. Er benötigt zeitmäßig die meiste Unterstützung bei Hausaufgaben , beim täglichen Leben. Aber das sieht und erlebt er eben nicht als Zeit die für ihn aufgewendet wird, und auch nicht als Finanzen die für ihn aufgewendet werden. Er ist auch nicht dankbar dafür.
Das sind Dinge die muss man verstehen,nachvollziehen.
Es ist Zuwendung die nicht als solches erlebt/eingeordnet werden.

In Phasen wie euren ist es ratsam eure Anspannung abzubauen.
Denn eure Grundstimmung/Anspannung überträgt sich!
Fordert die beiden zum Duell "gegen" euch/dich heraus! ("Ich wette ihr beide seid beim Uno spiel nicht besser seid als ich/wir) , Bestärke sie darin, dass sie als Team echt gut funktioniert haben 8z.B beim gemeinsamen Tischdecken, einkaufen usw)
Gib ihnen Aufgaben die sie gemeinsam erledigen sollen ohne dass sie auf den Anderen angewiesen sind (dass wäre dann erst der nächste Schritt)
Lass sie die Weihnachtskarten für Onkel Heinz und Tante Martha schreiben!
Lass sie Ideen für Geschenke für Oma, Opa , Onkel , Tante aufschreiben...
Versuche lustige Erlebnisse aus der Vergangenheit bei solchen Aktionen zu erzählen, sie erzählen zu lassen . " wißt ihr noch...? und "Sag mal wißt ihr noch wie das mit .... war?"

Vielleicht helfen einige Tips eure Vorweihnachtszeit entspannter zu erleben :-)

LG
Karna

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Meine Kinder sind knapp 9 (Mädchen) und knapp 11 (Junge) und haben sich bis vor zwei Jahren noch bestens verstanden... So war es von Anfang an, unser Sohn war nie eifersüchtig. Unsere Tochter ist ziemlich weit für Ihr Alter und auch nicht das typische Mädchen. Keine Prinzessin. Sie werden wohl zu gleich behandelt und unser Sohn hat oft nicht das Gefühl, der ältere zu sein. Obwohl wir uns Mühe geben, ihm das zu zeigen. Er darf allein einkaufen (Kleinigkeiten), er geht später ins Bett, darf allein zur Schule und nach Hause usw. Aber deswegen kann ich unsere Tochter ja nicht wie ein Kleinkind behandeln... Wie gesagt, ich bin am Ende und hoffe auf Tipps!!! :

2

Wie nehmen die Kinder denn DICH als Person wahr? Respekt vorhanden? Oder bist du eh schon bei dem ganzen Wirbel untergegangen?

Gleiche Frage gilt für den Vater.

ich würde mit beiden gemeinsam ein ernstes Gespräch führen. Warum streitet ihr immer? Was wollt ihr genau?

Die Antworten solltest du ernst nehmen und zugleich aber auch filtern.
In dem alter sind sie sicher noch zu jung um Situationen zu überblicken, zugleich aber schon alt genug um kleine Einsichten zu haben. Und Regeln zu befolgen. Zum Beispiel : Schimpfworte gibt es nicht! Schupfen und hauen auch nicht!

Meine Kinder kriegen von mir gepredigt: wenn ihr ein Problem miteinander habt und es nicht lösen könnt dann kommt zu mir!

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Hi, ich kenn das Problem zwar nicht aus eigener Erfahrung aber als sogenannte unabhängige 'Beobachterin' würde ich Dir raten, die beiden ab und zu zu trennen. Zb Mama geht mit A ins Kino, während Papa mit B zum Fußball geht und umgekehrt. Offenbar gibt es einen großen Geschwisterkampf und es geht um Aufmerksamkeit. Versucht mal, Euren Kindern getrennt voneinender viel Aufmerksamkeit zu geben. Vlt ist das ja der Schlüssel??? Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert denke ich. Alles gute!

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Hallo

Ich habe zwei Töchter die genau 2 Jahre auseinander sind, also jetzt 10 und 8.

Sie lieben sich und sind eigentlich beste Freundinnen. Sie verbringen immer fast den ganzen Tag miteinander. Gleiche Schule (ganztags) und gleiche Hobbies in den gleichen Gruppen.

Sie stehen zusammen auf und verbringen den Tag miteinander bis sie zusammen Zähne putzen und gleichzeitig ins Bett gehen.

Alle Konflikte die sie haben haben mit mir oder unserer Familie zu tun.

Sie konkurrieren unglaublich um unsere Aufmerksamkeit, sobald wir in der Nähe sind oder gemeinsam Auto fahren, Einkaufen sind, Essen...

Das spitzt sich dann oft so zu, dass ich ausflippen könnte, da sie gegeneinander reden, also gleichzeitig und immer lauter werden. Manchmal habe ich das Gefühl sie meinen nur wer lauter ist, findet Gehör und das ist sehr anstrengend.

Mama guck mal... Mamaaa guck mal.... hör mal was mir grad passiert ist, also vorhin da war....und sooo oft alles gleichzeitig...#schock

Trennen ist im Alltag schwierig, da ich ab Schulschluss bis zum Schlafen mit beiden alleine bin und genau da auch noch Haushalt, Einkaufen, Lernen für Arbeiten ect ansteht und die Realität es nicht zulässt, beiden ein individuelles Abenteuerprogramm zu bieten.

Ist aber mal eine alleine auf einem Geburtstag eingeladen, heult die andere, weil sie sie vermisst in der Zeit#kratz

Ich weiß sehr wohl, dass beide öfter getrennt gehören um die volle Aufmerksamkeit zu haben, aber das lässt sich oft nicht gut realisieren.

Eine Freundin ist alleinerziehende Mutter einer 10-jährigen und kann oft unsere Konflikte nicht verstehen, da ihre Tochter so "erwachsen, pflegeleicht und verständnisvoll " ist und man nie laut werden muss.

Dass das etwas grundlegend anderes ist, kann sie nicht nachvollziehen.

Dort ist die Tochter erster und im Alltag einziger Ansprechpartner, wird nie unterbrochen, muss nie warten, alle Dinge werden von beiden "abgestimmt und beschlossen" und und und...

Ich habe ja auch noch einen Mann, mit dem ich mal in Ruhe den Tag besprechen will, also noch jemanden der "dran" ist irgendwann.

Sorry, leider kann ich Dir nicht wirklich helfen, aber vielleicht hilft es manchmal schon zu wissen, nicht alleine zu sein mit einem Problem :-D

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Hallo,

ich denke mir immer, wenn beide aufeinander eifersüchtig sind, kann es eigentlich nicht so verkehrt laufen. :-p
Bedenklich wäre es, wenn immer der gleiche auf den anderen eifersüchtig wäre.
Man behandelt Geschwister natürlich auch nicht zu 100% gleich, allein schon, weil sie unterschiedlich alt sind. Dann will aber der/die Kleine eben auch dürfen, was der/die Große darf und der/die Große will betüddelt werden, wie der/die Kleine.

Wenn unsere (fast 6 und 8) sich so anzicken, gibt es genau eine Ansage von mir und die lautet, dass sofort jeder in seinem Zimmer zu verschwinden hat. Das tue ich mir nicht an.

Es Ist mir auch völlig egal, warum sie sich gerade anzicken. Wer damit angefangen hat, läßt sich in 90% der Fälle sowieso nicht feststellen.

Da unsere Tochter überhaupt nicht gerne alleine auf ihrem Zimmer ist, und unser Sohn das zwar besser verträgt, aber auch lieber Gesellschaft hat, beruhigen sie sich dann recht schnell wieder.
Sollte das Theater später weiter gehen, sind sie sofort wieder jeder alleine in seinem Zimmer, aber den Fall hatten wir schon lange nicht mehr.

Bei uns im Haus wir auch generell nicht getobt. Das ist mir viel zu riskant aufgrund der Verletzungsgefahr.
Getobt wird draußen. Wer meint, auf diesen Hinweis meinerseits nicht hören zu müssen, landet im Garten und mir ist egal, was da für ein Wetter ist. Manchmal bringt sie der Hinweis auf die Idee, dass sie es jetzt im Garten sogar eigentlich ganz nett fänden, ansonsten führt er dazu, dass sie aufhören.
Seit beide vor zwei Jahren mal bei strömendem Regen in Gummistiefeln, Matschhose und Regenjacke im Garten gelandet sind, als sie da definitiv nicht hin wollten, wissen sie, dass ich das ernst meine...

Ich habe bei diesen Streitereien unter Geschwistern das Gefühl, dass häufig einfach der eine die schlechte Laune des anderen ausbaden muss. Da reicht dann ein falsches Wort oder ein falscher Blick und schon wird gezankt.

LG

Heike

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Hallo,

ohne die dir Illusion nehmen zu wollen - mein Bruder und ich haben uns ab dem Grundschulalter nur gezofft (inkl. Prügeleien) und das bis ins Erwachsenenalter. Jetzt geht es - wir sind beide in den Mittdreißigern - und zwar weil wir tatsächlich auf verschiedenen Kontinenten leben. Wenn wir uns jetzt 1-2 Mal im Jahr sehen, gehen wir nett miteinander um, aber viel zu sagen haben wir uns nicht.

Unsere Eltern haben uns nicht unterschiedlich behandelt, aber wir sind einfach extrem unterschiedlich, was unsere Charaktere angeht und da kann m.E. keiner was dafür. Wir leben völlig unterschiedliche Leben und würden miteinander sicher auch nicht tauschen wollen.

Nimmst du dir manchmal Zeit um dich ganz in Ruhe mit einem deiner Kinder zu unterhalten und zu erfahren, was in deinem Kind vorgeht? Vielleicht bekommst du so etwas raus, was dich weiter bringt, wieder etwas Familienfrieden zu finden. Oder sag ihnen doch, dass es so nicht weitergeht und was sie meinen dazu beitragen zu können, dass es besser läuft. Ich würde das schriftlich festhalten und vielleicht sogar was vereinbaren, was passiert, wenn sich jemand nicht dran hält. Zugegeben ist das jetzt blanke Theorie, da meine Mädels noch sehr viel kleiner sind #schein

VG und gute Nerven
vifrana

PS: Manchmal muss man einfach ausrasten, also m.E. kein Grund, dass du dich schlecht fühlst, weil du laut geworden bist. Du hast auch nur das vorhandene Nervenkostüm zur Verfügung ;-)

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Hallo,

hat Du denn das erste mal so geschrien? Veilleicht solltest Du öfter mal etwas härter durchgreifen, das ist ja kein Zustand.

LG

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Ohje, das ist bestimmt übel und ich hoffe dieser Kelch geht einmal an uns vorrüber.

Ich mag lautes Geschrei überhaupt nicht und würde daher die beiden Streithammel immer in die oberen Stockwerke schicken.
"Wenn ihr unbedingt streiten wollt, dann geht hoch ins Dachgeschoss, oder ihr geht getrennt in Eure Zimmer!"
Streitregeln wie: Keine Schimpfwörter, keine Schläge, Spucken ect.

Ich denke, wenn Streiten erlaubt ist und es dabei aber kein Publikum gibt, dann ist es bestimmt nicht so spannend.

Alles Gute
Miriam