Freundin zum Abbruch begleiten , Angst vor Ehemann

Meine beste Freundin hat schon zwei Kinder und ist ungeplant schwanger, ihr Mann weiß nichts davon, denn sie will das Kind nicht und sagt, dass es ihre Entscheidung ist.
Sie hat Angst, dass ihr Mann sie unter Druck setzen würde, das Kind zu bekommen.
Er ist streng gläubig und hat oft Vorstellungen die mit unserem Verständnis von Gleichberechtigung nichts zu tun haben.
Sie darf nie alleine weg gehen, er überwacht sie ständig mit Anrufen,
Arbeiten darf sie auch nicht, sie hat aber jetzt eine Stelle zum 1.11..angenommen und hat sich heimlich eine Wohnung gesucht zum 1.10.
Ich befürchte da eine schlimme Eskalation wenn er das erfährt.
Er hat sie isoliert von ihrer Familie und Freunden, auch wir haben nur heimlich Kontakt.
Dass sie jetzt ein Baby nicht auch noch wippen kann verstehe ich.
Ihre beiden Kinder sind 10 und 12 und so selbstständig dass sie wieder Vollzeit arbeiten gehen kann und dadurch finanziell endlich wieder unabhängig wäre..
Ich habe überhaupt kein Problem mit Abtreibung, bin ganz klar pro Choice und denke, dass die Frau alleine entscheiden darf, ob sie das Kind bekommen will oder nicht.
Leider werden ja immernur die Männer an den Pranger gestellt die ihre Partnerin zum Abbruch drängen, aber umgekehrt, also mit Drohungen zum Austragen zwingen, ist doch genauso schlimm und auch nicht erlaubt
Jedenfalls hätte ich von ihr niemals erwartet dass sie das könnte, sie war immer strikt gegen Abtreibung und hatte mich damals ziemlich verurteilt als ich einen Abbruch hatte.
Ich befürchte, dass sie das womöglich bereuen word, verstehe aber auch ihre jetzige ausweglose Situation.
Ich habe ihr meine Bedenken geschildert, aber das hat sie sofort so aufgefasst, dass ich ihr nicht helfen will. Ist es besser als Freundin jetzt die Entscheidung für die Abtreibung zu akzeptieren und einfach für sie da zu sein auch im Hinblick auf den geplanten Neuanfang und dem was ihr bevorsteht?
Sie sieht ein Baby jetzt nur als Belastung, als Katastrophe und sagt, es muss weg,damit sie neu anfangen kann.
Wie würdet ihr euch verhalten?

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Ich habe vor vielen Jahren zwei Frauen zu einem Abbruch begleitet und sie waren sehr froh über meine Hilfe. Es ist ihre Entscheidung, sie ist gestraft genug mit so einem Mann und ich verstehe es voll, dass sie das Kind nicht will. Sie hat endlich die Kraft, sich zu trennen. Unterstütze sie!
LG Moni

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Nicht dein Zirkus.
Du sagst es ist ihre Entscheidung, ja genau das ist sie.

Wenn sie selber das Kind nicht möchte und scheinbar aktuell alles vorbereitet hat um aus ihrem derzeitigen Leben auszubrechen und sie ein Baby daran hindert, dann steht es ihr absolut frei zu sagen „nein ich will dieses Kind nicht“.
Da du bereits einen Abbruch hattest wirst du wissen das sie erst durch die Termine muss und dann eine Entscheidung fällen kann. Daher denke ich das sich deine beste Freundin bewusst ist was sie wofür macht.

Was du für sie machen kannst ist einfach da sein für sie. Punkt.

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"Ist es besser als Freundin jetzt die Entscheidung für die Abtreibung zu akzeptieren und einfach für sie da zu sein auch im Hinblick auf den geplanten Neuanfang und dem was ihr bevorsteht?"

Ich verstehe die Frage nicht ganz, was hast DU denn für eine Wahl ausser die Entscheidung zu akzeptieren? Wenn sie das so möchte wird sie das so tun, ob mit oder ohne Dich - ihr gutes Recht.
Die einzige Wahl die Du hast ist zu entscheiden ob Du derweil für sie da sein wirst oder nicht.

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„Ist es besser als Freundin jetzt die Entscheidung für die Abtreibung zu akzeptieren“

Wenn du es nicht tust, wäre das Bevormundung und das solltest du bei erwachsenen Mitmenschen nicht machen.

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Das Einzige was du tun kannst und solltest, ist deine Freundin als die mündige und erwachsene Frau zu behandeln die sie ist.
Ihr Mann macht es nicht (darüber muss jetzt kein Wort verloren werden) und dir steht es nicht zu. Wenn die Geschichte über ihr Leben nur halbwegs stimmt, hat es sie immense Anstrengung und Überwindung gekostet dieses Weg zu gehen um sich aus dieser Hölle zu befreien.
Dafür verdient sie alle Unterstüzung die du ihr als Freundin geben kannst und sie tut mir von Herzen leid, dass sie so verzweifelt ist und dies als einzige Option sieht, aber leichter wird es so definitiv.

Sei für sie da und respektiere ihre Entscheidung. Dass sie es irgendwann bereut mag sein, aber vielleicht überwiegt auch die Freude ihrem "Gefängnis" entkommen zu sein. Wenn sie trauern sollte, unterstütze sie.

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Wenn sie schon deine beste Freundin ist, dann tu das, was beste Freunde tun: Ohne Für und Wider für sie da zu sein. Ich würde ihr zudem nahelegen zu verhüten. Scheinbar schläft ihr Mann mit ihr, ohne dass sie es will. Wenn es eskaliert und es herauskommt, wie klein sie gehalten wird, dann sollte sie auch erwähnen, dass sie vom Ehemann vergewaltigt wurde. Das sind aber die weiteren Schritte. Fürs Erste würde ich sie selbstverständlich zu den Terminen begleiten.

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Deine Freundin hat sich entschieden. Dein Job als Freundin ist es, sie zu unterstützen. Mit deiner Hilfe wird sie es schaffen, sich von ihrem Mann und ihrem früheren Leben zu trennen.
Wünsche euch beiden viel Kraft!

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Hallo

Klar mag sie immer strikt gegen Abtreibung gewesen sein. Wenn man dann aber selbst ungeplant schwanger ist und in einer solchen Situation wie Deine Freundin steckt, sieht es anders aus.
Weshalb sollte sie eine Abtreibung bereuen? Sie hat es sich gut überlegt und es gibt doch zahlreiche Gründe, die dafür sprechen.
Nimmst Du es ihr noch übel, dass sie Dich dazumals für Deinen eigenen Abbruch verurteilt hatte? Wahrscheinlich denkt sie jetzt anders darüber.
Stell Dir vor, wie es dazumals für Dich war. Wäre Dir lieber gewesen, Deine Freundin hätte die Abtreibung akzeptiert oder Bedenken geschildert?

Freundlichen Gruss

tm

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Hey!

Ich kann die Entscheidung deiner Freundin nachvollziehen. Hat sie schon Unterstützung durch einen Anwalt oder eine Beratungsstelle?

Liebe Grüße
Schoko

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Ich habe gerade auch gelesen, dass er sie vermutlich auch misshandelt. Dann ist der weiße Ring ein Ansprechpartner für sie, 116006. Alternativ gibt es noch die Hotline Gewalt gegen Frauen, 116016.
Wobei der weiße Ring ein großes Netzwerk hat und auch vor Ort helfen kann.

Deine Freundin soll alles notieren, was er sagt und androht. Ggf kann sie sich bereits nun einen Anwalt suchen und sich wegen des Gefährdungspotentials des Mannes beraten lassen- der weiße Ring ist in der Angelegenheit ein geeigneter Ansprechpartner.
Seit Oktober 2021 wurden die Antistalkinggesetze überarbeitet. Nun kann ihr die Polizei besser helfen, wenn sie sich dort meldet. Sie kann sich von Mitarbeitern des weißen Rings zu Terminen bei der Polizei begleiten lassen.

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Danke, hab da angerufen, die melden sich heute noch bei ihr.

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