Überprüfung von Familienmitgliedern von Tagesmutter?

In meinem Bekanntenkreis bekommt ein Vater nur alle 3-4 Monate eine Stunde vom Jugendamt begleiteten Umgang, weil er das Kindeswohl seiner Kinder gefährdet. Darüber sind wohl auch alle, die diesen Menschen kennen sehr froh.
Er weigert sich bis heute auch nur einen Cent Unterhalt zu zahlen, hat mehrmals die Frau mit dem Tod gedroht, auf deren Arbeit verfolgt und vor Kunden bedroht, gedroht die Kinder zu entführen bzw. das sogar getan, die Kinder körperlich angegangen und verletzt, ihm wurde das Sorgerecht entzogen, kontaktiert trotz gerichtlich verfügter Kontaktsperre, jetzt kommt er gerade aus einem Gefängnisaufenthalt wieder wg. Gewalt, ein weiterer wegen Betrug steht an. etc. .

Dieser Typ hat jedoch seit einem Jahr eine neue Freundin, welche bei sich zuhause als Tagesmutter arbeitet. Ich habe jetzt mitbekommen, dass dieser Typ dort ebenfalls rumläuft und die Kinder "mitbetreut". Also nicht offiziell angemeldet, aber er wohnt dort halt auch und hat dadurch Kontakt zu den Kindern.

Ich bin total schockiert. Gibt es keine Backgroundchecks von weiteren Familienmitgliedern außer der Tagesmutter selbst? Muss ich wenn ich mein Kind zur Tagesmutter gebe, damit rechnen, dass dort jemand Kontakt zu meinem Kind hat, welche für seine eigenen Kinder kein Sorgerecht hat und wegen Gewalt gegenüber Kindern im Gefängnis saß?
Ist das wirklich so üblich? Ich überlege, dem JA Bescheid zu geben, aber bin mir gar nicht sicher, ob das verboten ist, mit so einem Typen im Haus zu wohnen, wenn man dort zeitgleich Kinder betreut?

Achso, edit: Wir kommen aus Bayern, falls das relevant ist.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich weiß nicht, wie hier die Regularien sind - allerdings würde ich glaube ich einfach mal das Jugendamt komtaktieren und auf die Problematik aufmerksam machen. Nicht deswegen, weil er Unterhalt prellt, aber wegen Morddrohungen und Gewalt seinen Kindern gegenüber

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Meine Schwestern ist Tagesmutter und da müssen alle im Haushalt lebenden Personen ab 14 ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen. Nur ohne Eintrag darf man betreuen. Meine Nichte wurde letztes Jahr 14 und musste es auch beantragen. Sie leben in NRW.

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Offiziell ist er wohnhaft nicht bei der Frau, ich schätze mal damit er weiter Bürgergeld bekommt. Inoffiziell wohnt er aber halt bei der Tagesmutter :/

Bearbeitet von Inaktiv
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Dann wird eine entsprechende Meldung ihm noch mehr Probleme bringen, weil er auch Bürgergeld prellt.

Meldet ihn. Hohe Chance dass sie ihn dafür gleich nochmal einkassieren. Weg ist weg. Und in dem Fall ist weg gut.

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Das ist natürlich eine aussergewöhnliche Situation und finde ich auch nicht i.O.
Aber nein: ohne dass man was neu beantragt ist ein neuer "Freund" nicht automatisch überprüft.
Bei ihrer Zulassung hatte sie die damaligen Familienmitglieder überprüfen lassen, -- aber ein neuer Freund kommt einfach so "dazu", wenn keiner was meldet.

Wenn Du Dir begründet Sorgen machst, dann mach eine Meldungs ans JA.

Bearbeitet von tr357
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Wow ich bin schockiert. Ich würde aufjedenfall das JA darüber informieren. Wenn ich das wüsste dann würde ich mein Kind nieemals zu dieser Tagesmutter schicken.

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Wenn das niemand meldet, bekommt es natürlich keiner mit. Das werden die Eltern der Kinder nicht wissen und weiter ohne Sorge hin schicken. Und das Jugendamt weiß es auch nicht. Nur zu Beginn muss ein Führungszeugnis vorgelegt werden.

Meine Freundin ist Tagesmutter und ich war generell erschrocken wie einfach das ist, wie wenig man können muss usw. Und das wo man Kinder betreut, die meist nicht mal sprechen können.

Mit einer der vielen Gründe weswegen für uns niemals eine Tagesmutter in Frage kam. Und das, wo ich selber überlegt habe eine zu werden, weil ich den Job ansich toll finde.

Bearbeitet von witchperfect
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Tja, leider wird das nicht kontrolliert. Meine Mutter ist Tagesmutter. Es dreht mir immer noch den Magen um, wenn ich daran denke. Sie hat mich gezwungen, meine Tochter bei ihr anzugeben gegen Bezahlung. Zum Glück habe ich den Kontakt abgebrochen, bereue es jedoch bis heute.

Meine Mutter konnte die Kinder behandeln wie Dreck, was sie auch getan hat. Es wurde über Geschlechtsteile mit mir (und anderen) gesprochen, Kinder wurden verachtet weil sie sie getriggert haben, die Vollzeit Kinder wurden als Goldesel betitelt und so weiter. Die anderen Weiber waren nicht besser: eine ist regelmäßig zur Kosmetikerin, zum Ikea und ihre Einkäufe machen gegangen, Kinder mussten mit. Die andere ist ständig mit dem Auto unterwegs gewesen... Es ist ein Trauma. Lediglich eine hatte einen großen Garten und hat die Kinder dort altersgerecht spielen lassen. Die war das Hassobjekt meiner Mutter.

Ich habe entschieden, auf alles zu verzichten und meinen Sohn nun 3 Jahre Zuhause zu lassen, bis er sprechen kann und dann geht er in einen Kindergarten halbtags. Diese armen Würmer mit 1 Jahr können nicht reden, können nicht sagen was ihnen angetan wird und Wallraff hat es aufgedeckt was in Kitas los ist!!! Es ist so furchtbar ich mache mir heute noch bittere Vorwürfe, meine Tochter damals zu dieser Person gegeben zu haben. Ich kannte es leider nicht anders, es war bei mir ebenfalls so. Heute versuche ich es besser zu machen.

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Hallo!

Ich kann (und will) mir nicht vorstellen, dass das die Regel ist, wir haben es jedenfalls anders erlebt!

Unsere Kinder waren beiden mit 3 Monaten schon bei der Tagesmutter: Die Wohnung war eigentlich nicht wirklich optimal dafür, aber die Kinder wurden super betreut!
Wenn morgens alle Kinder da waren, wurde erst einmal ausgiebig gefrühstückt (das Frühstück hat sie zubereitet, das war opulenter das unser Sonntagsfrühstück!), danach haben die Kinder kurz gespielt, während sie schnell den Tisch abgeräumt hat. Danach wurden die Kids angezogen und es ging fast täglich erst einmal 2 Stunden raus (spazieren gehen, Spielplatz, Bauernhof...). Im Anschluss wurde gekocht und mit Mittag gegessen, danach war Mittagschlaf angesagt. Nach dem Mittagschlaf gab es dann noch einen Nachmittagssnack und die Kinder haben bis zum Abholen gespielt - entweder in der Wohnung, im Garten oder auf dem kleinen Spielplatz vor dem Haus.
Im Winter ging die Tagesmutter mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt, im Sommer zum Schützenfest. Im Herbst wurden Laternen gebastelt, im Frühjahr Ostereier bemalt...

Die Tagesmutter hat wirklich alles für die Kinder und mit Ihnen gemacht - nur kein Geld verdient. Ihr Stundensatz lag damals (2009-2014) bei 4€, dazu kamen noch 3€/Tag für die Verpflegung (Frühstück, Mittagessen und Nachmittagssnack!). In den ganzen 5 Jahren war die Tagesmutter genau 1* krank, Urlaub hat sie 3* im Jahr gemacht (immer außerhalb der Schulferien, meist hat sie im Frühjahr auch Brückentage genutzt!) und immer rechtzeitig bekannt gegeben. In der Krippe hätten wir das nicht besser haben können, und auch wenn ich die Kinder in den ersten 3 Jahren zuhause betreut hätte, wäre es ihnen vermutlich nicht besser gegangen.

LG

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Mit 3 Monaten zur Tagesmutter abgeben ist krass. Ich bin schockiert..

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Bitte bitte melde das! Wenn es Dir lieber ist, dann auch anonym. Denke an das Wohl der Kinder, alles andere ist in diesem Fall nachrangig!

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Aber an wen? Das Jugendamt weiß das ja alles, es ist ja durch die Geschichte mit den leiblichen kindern eng involviert. Der Kinderschutzbund, welcher die Umgänge begleitet seit 4(!) Leute nach jeweils einem(!) Umgang "gekündigt" haben und gesagt haben, dass sie einen weiteren Kontakt vom Vater zu den Kindern nicht unterstützen können, weiß das ja auch. Deswegen frage ich mich ja, ob sowas wirklich nicht verboten ist. Scheinbar ist es das wirklich nicht. Erschreckend.

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Google mal Tagesmütterverein oder Vermittlung von Tagesmüttern in deiner Stadt.

Das „Jugendamt“ besteht nicht aus einer Abteilung, sondern vielen, kleinen Zuständigkeitsbereichen.

Da müsstest du jemanden finden, der zumindest weiß, wo du das melden kannst.

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Bitte melde das sofort dem Jugendamt!

Ich arbeite als Tagesmutter. Die Eignung wird nur alle fünf Jahre überprüft, aber sie wäre verpflichtet die geänderten Umstände dem Jugendamt zu melden.

Das Jugendamt wird sofort Untersuchungen einleiten und gegebenenfalls die Tagespflegestelle unter Auflagen stellen oder sofort schließen.

Und @alle die die überlegen ihr Kind zur Tagesmutter zu geben:
Hört auf euer Bauchgefühl! Ihr kennt euer Kind und wisst, ob ihr euch dabei wohl fühlt es dort betreuen zu lassen, wenn nicht dann lasst es.
Ich muss sagen, ich würde nicht jeder Kollegin mein eigenes Kind anvertrauen, aber es gibt wirklich ganz tolle Tagespflegepersonen.

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Aus meiner Sicht ein weiterer Grund, der für Kitas und gegen Tagesmütter spricht... Wie die Rechtslage bei euch ist, weiss ich nicht, aber grundsätzlich werden die Behörden nur die Leute überprüfen können, die laut Einwohnerregister in der gleichen Wohnung gemeldet sind oder die sich nach der ehrlichen Auskunft der Tagesmutter während der Betreuungszeit regelmässig dort aufhalten. Wenn der besagte Mann offiziell woanders gemeldet ist, sich de facto aber ständig im Haushalt der Tagesmutter rumtreibt, merkt das so schnell keiner. Ich würde das auf jeden Fall den Behörden schildern. Immer davon ausgehend, dass das, was du über den besagten Mann erzählst, gerichtlich belegte Fakten sind, nicht bloss Geschichten, die man sich so über Menschen erzählt, die man nicht leiden kann.

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Weil in Kitas alle nur mit Regenbögen und Einhörnern spielen?

Du willst gar nicht wissen, was ich in über 15 Jahren Kindergarten von Kolleg*innen mitbekommen habe.

Und wenn ich mitbekomme was im Kiga einer Freundin gerade abgeht, wird mir ganz schlecht.
Da wurde jahrelang nicht an der Grenze der Gesetze gearbeitet, sondern weit auf der falschen Seite. Immer schön gedeckelt vom Träger…

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Ich weiss nicht, wie das bei euch ist, bei uns sind alle Personen, die in Kitas arbeiten, überprüft und keine Verbrecher im inoffiziellen Einsatz, die gerade die Zeit zwischen zwei zu verbüssenden Haftstrafen überbrücken. Dass man in Deutschland z.T. weit jenseits der Gesetze arbeitet, was den Betreuungsschlüssel betrifft, ist mir von den deutschen Verwandten meiner Frau hinreichend bekannt, auch dass unbesetzte Planstellen keine Kinder betreuen, sondern nur effektiv anwesende Menschen. In der Schweiz ist mir das nie aufgefallen und ich war jahrelang Elternvertreter. Bei uns kostet die Kita auch eine ganze Stange Geld, dafür kann man seine Kinder mit gutem Gewissen hinschicken. Darum finde ich so Kostenvergleiche zwischen den Ländern, wie sie immer wieder kursieren, auch sinnlos. In Deutschland wird es solche Kitas auch geben, nur werden sie dort auch eine Stange Geld kosten und ausserhalb des staatlichen Systems laufen.

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