Haushalt/Familienarbeit/Zeiterfassung

Guten Tag
In unserer Familie ist ein häufiger Streitpunkt der Haushalt bzw arbeiten die der ganzen Familie zugute kommen.
Ausgelöst wird dieses meistens durch mich weil ich,laut meiner Familie, nur am meckern bin
Natürlich haben sie nicht ganz Unrecht.
Räume deine Sachen weg
Ist es so schwer die nassen Handtücher aufzuhängen
Wann bringst du das Leergut weg
Jacke nicht über das Treppengeländer
Nimm den Müll mit

Sind nur einige Auszüge aus meiner Meckerliste

Letzte Woche hat es wieder richtig geknallt,
Ich hatte alle um ein Gespräch gebeten und das endete wieder damit das mir derVorwurf gemacht wurde ich würde maßlos übertreiben und überhaupt nicht honorieren wieviel sie im Haushalt tun würden und das sie ja noch zur Arbeit bzw Schule müssten
Sie sind mein Mann, Tochter 17 Jahre, Sohn 16 Jahre
Also hatte mein Mann die Idee eine Zeiterfassung für das Haushaltsdilemma zu erstellen jeder notiert sich die Zeit für die Arbeit die er für die Familie macht und addiert die externe Zeit hinzu Zeitrahmen 2 Woche erstmal.
Die ersten 2 Tage hatte ich echt wenig zu tun, wir sind heute bei Tag 7,dann hat der Enthusiasmus nachgelassen
Heute morgen erwähnte mein Mann das er oft vergisst die Stoppuhr zu stellen und das es wohl kein repräsentatives Ergebnis werden würde er hätte ja gestern gesehen das ich sogar fürsTisch abräumen die zeit erfasst hätte und damit mal wieder sehr kleinkariert wäre
Solch banale Handgriffe wären nicht gemeint gewesen.
Ich werde das jetzt weiter führen allein schon weil ich selbst überrascht bin wieviel Zeit die routinemäßigen Dinge doch fressen
Ich weiß es wird bei Auswertung wieder zum Streit kommen
Ich lese hier so oft das 50/50 geteilt wird ich habe allerdings nicht die geringste Idee wie wir das in unserer Familie hinbekommen sollen

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Das mit dem Tisch abwischen ist doch ein super Aufhänger. Ja, es dauert nur 1min. Aber wenn du es 3x täglich machst, sind das 3min, 21min die Woche, 1092 min im Jahr. Diese vielen kleinen Handgriffe summieren sich auf.
Man kann nicht von 90/10 bei 50/50 landen. Fangt doch klein an. Tisch abräumen/wischen und Spülmaschine einräumen/anmachen/ausräumen wäre doch eine tolle Aufgabe für eine Person (Sohn?). Wird es nicht gemacht, kann eben nicht gegessen werden. Voll kleinkariert. Wäsche sammeln, waschen, aufhängen, abhängen wäre ein anderer (Mann?).
Machen sie es nicht, dann fängst du es nicht auf.
Deine Tochter könnte Bad putzen oder saugen/wischen als Aufgabe bekommen. Du machst kochen/einkaufen/planen.

Selbstverständlich könnt ihr die Aufgaben anders verteilen, aber nicht aufsplitten. Jeder hat einen Themenkomplex.
Wenn das alles so wenig Arbeit ist, dann ist es doch kein Problem für sie hier was regelmäßig zu übernehmen.
Viel Spaß mit der gewonnenen me-time.

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da sprichst du einem guten Punkt an. ja, das tisch wischen dauert 1 Minute, das würde ich mal ansprechen. warum soll das kleinkariert sein? wenn es die anderen Familienmitglieder so sehen, dann wäre es ja auch easy und schnell für die anderen erledigt... führt aber wohl erstmal zu einem streit, wenn man das den anderen so sagt.

wenn jeder auf seine sachen achtet, dann ist schon viel gewonnen. würde aber aus eigener erfahrung behaupten, es wird erst besser, wenn die kinder ne eigene wohnung haben. so wars jedenfalls bei mir. seit dem sehe ich es mit anderen augen, wenn ich bei meinen eltern ein Glas aus dem Schrank nehme bzw stelle es direkt in die spülmaschine, hab ich früher nicht immer sl gemacht...

und klar, es gibt ja auch Ansätze, dass man einfach nur die Klamotten Wäscht, die im Wäschekorb sind. Irgendwann haben die kinder dann nichts mehr zum anziehen, etc.

ich meine, es sind ja keine kleinen kinder mehr, fast erwachsene, da kann man sowas schon erwarten.
Vielleicht zusammen hinsetzen und besprechen, wer welche aufgabe übernehmen möchte. sodass soe quasi eine wahl haben sich was auszusuchen

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Wie viel arbeitest du denn extern und wie viel dein Mann? Welche Arbeiten sind dauerhaft an die Kinder delegiert?

Bei uns ist Haushalt kein Streitpunkt sondern maximal Verhandlungsthema. Wir haben beide die Grundhaltung, dass der jeweilige Andere nicht faul ist, sondern gemäss seinen Ressourcen saß was er/sie kann zur allgemeinen Arbeit beisteuert. Wir teilen es ca. 50/50, genauso wie auch die externe Erwerbsarbeit. Bei uns ist allerdings auch noch viel Care-Arbeit dabei weil die jüngste erst 10 Monate alt ist.

Wo ich an deiner Stelle als erste ansetzen würde: am Ton. Wenn mich jemand anmeckert mit Vorwurfshaltung fühle ich mich auch angegriffen und verteidige mich lieber als was zu ändern.

Probiers doch mal mit "ich habe gesehen, dass du den Müll noch nicht runter gebracht hast. Hast du gerade viel Stress oder hast du es einfach vergessen? Falls du gerade keine Kapazität dafür hast kann ich dich unterstützen. Mir ist es aber wichtig, dass du dauerhaft auch Verantwortung im Haushalt übernimmst."

Abgesehen davon würde ich mir überlegen welche Dinge keinen Streit wert sind (Jacke auf dem Geländer - wieso passiert das überhaupt? Ist die Garderobe schlecht?) und klare Verantwortlichkeiten abmachen z.b. Abends Tisch abräumen machen die Kinder, Abendessen vorbereiten die Eltern abwechselnd etc.

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Hallo
Ich gebe dir Recht mein Ton ist häufig genervt aber einfach weil ich es nicht verstehe der Müll ist voll Kind will was reinwerfen legt es auf die Ablage und geht wieder als Beispiel
Müll voll Müll raus und ja da fällt mir das Verständnis schwer.
Mein Mann durchschnittlich 40 bis 45 Std mit gelegntlicher Übernachtung Ich offiziell 35 Std bedingt durch Personalmangel meist 40 bis 43 Std

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Du könntest es auch anders sagen:

" Hans, ich möchte Dich gerne einladen, die Hose die du ausgezogen hast, gerne gleich in die Waschmaschine zu werfen."

Musst du schmunzeln? Super! Dein Mann wahrscheinlich auch. Das erzeugt gemeinsam Lächeln. Viel meckern macht viel kaputt. Vielleicht probierst Du es ja mal aus. Tut übrigens auch Dir gut. Meckern ist niedrigschwingende Energie. Schmunzeln kann zu höheren Energien führen.

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Vielleicht stellst du dann die routinemäßigen banalen Dinge ein - wenn sie ja quasi keine Zeit fressen, können die Anderen Familienmitglieder das machen?
Ich weiß nicht, wahrscheinlich hast du das schon probiert, bei dem Alter deiner Kinder wäre das zu erwarten. Aber was wäre, wenn du nicht meckerst, aber die Stellen nicht mehr anfasst, solange sie nicht erledigt sind:
- Leergut: wessen Aufgabe ist das? Dann am Besten da stapeln, wo es denjenigen stört, der dafür zuständig ist.
- Es gibt pro Woche 1 oder 2 trockene Handtücher pro Person. Wenn die nassen nicht aufgehängt werden, muss sich halt mit nassen Handtüchern abgetrocknet werden
- eine Kiste pro Stockwerk, da wird abends alles reingestopft, was rumfliegt. Das Zeug ist nicht mehr auffindbar? Nicht dein Problem

Das wird erstmal chaotisch, sicher mit Meckerei ihrerseits stattfinden, aber vielleicht hilft es?
Ansonsten: Falls ihr ungefähr 50/50 arbeitet, solltet ihr auch ungefähr 50/50 im Haushalt machen. Falls das nicht klappt, könntest du so umstellen, dass du bestimmte Sachen nicht mehr erledigst, wenn sie dich nicht betreffen.
Zum Beispiel könntest du nur noch deine Klamotten waschen, bei ner Vierköpfigen Familie ist das ein großer Punkt.
Oder du wäschst zwar alles (aus Energieeffizienzgründen, weil du die Maschine nicht voll bekommst), hängst aber nur deine Sachen auf
Koch- und Essenservices einstellen
etc

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So mache ich es….
Wenn Kram 3 Tage im Weg liegt, kommt es in eine Kiste
Erste Antwort auf “ähhhh wo ist dies und das?” - “schon in der Kiste geschaut”

Kochen das gleiche, es wird nur gekocht wenn auch ein Topf sauber ist. Ansonsten gibt es kalt🤷‍♀️.
Ich hänge mich an sowas nicht mehr auf

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Naja den Tisch abräumen gehört doch dazu? Was daran ist kleinkariert?

Dein Mann könnte es ja auch machen und sich seine 5 Minuten notieren 😜

Ich finde Tisch abräumen im übrigen sehr ätzend und finde, dass das schon ganz schön dauert (alles abräumen und in die Spülmaschine/Schränke sortieren, Tisch abwischen, ggf unter dem Tisch saugen).

Und grade im Haushalt sind es ja die „kleinen Sachen“, die sich extrem summieren und von denen es aber super schnell auffällt, wenn sie NICHT erledigt werden.

Mein Ansatz wäre gewesen, dass du mal sämtliche Arbeiten einstellst. Dann sehen nämlich die anderen vielleicht mal, WAS du eigentlich leistest. Und wie schnell das Haus in Chaos versinkt, wenn die Jacken nicht aufgehangen werden, der Tisch nicht abgeräumt, die Wäsche nicht gemacht usw.

Eure Kinder sind tatsächlich schon echt groß, irgendwie traurig, dass ihr das Thema erst jetzt angeht?

Motte ist 4,5 und weiß schon, wo Jacke und Schuhe hin gehören, dass ich Klamotten, die nicht im Wäschekorb liegen nicht wasche und dass ein Tisch gedeckt und abgeräumt werden muss… klar, in der Pubertät muss man das sicher noch mal „neu verhandeln“. Aber es ist dann eben trotzdem nix unbekanntes.

Und mein Mann räumt auch oft genug den Tisch ab usw um zu wissen, wie sich sowas summiert.

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Hallo danke für deine Antwort
Das ist schon länger Thema bei uns deswegen bin ich ja die Meckertante
Als die Kinder kleiner waren, war es echt einfacher zu einem war ich mehr zu Hause zum anderen ließen sie sich besser motivieren aber ausschlaggebend ist eigentlich das sie selbstständig sind
Bedeutet nach der Schule zb zum Sport oder zu Freunden man hat nicht mehr diesen direkten Zugriff.
Alle 3 stört es absolut nicht wenn sich der Dreck hier stapelt
Klar meine Resignation ist mit Sicherheit ein Faktor wenn ich von der Arbeit komme und das Chaos vom Abend beseitigen und ich nicht die geringste Ahnung habe wie lange man so etwas aussitzen müsste und wer und wie es dann beseitigt wird

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Ich war da als Teenie ähnlich. Ich wusste, meine Mum meckert, aber am Ende des Tages macht sie es doch und meine einzige Konsequenz ist, ihr Gemecker zu ertragen.

Irgendwann (mit 13, meine ich), hat sie sich geweigert meine Wäsche zu waschen. Und ich hab natürlich gesagt „stört mich nicht“. 😂 ich bin 3 mal mit Bikini drunter zur Schule, weil keine Unterwäsche mehr… tja. Ab da hat’s geklappt, dass ich meine Wäsche in der vorhergesehenen Box sammelte, sie wusch, aufhing und zumindest in mein Zimmer brachte, 😅

Lass es wirklich mal drauf ankommen, ob es sie wirklich nicht stört, dass du nicht mehr kochst und den Tisch deckst, weil du das gar nicht kannst, weil eben dieser nicht abgeräumt wurde. Oder Jacken usw nicht gewaschen oder gefunden werden, weil sie nicht an ihrem Platz hängen.

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Zeiterfassung wäre mir zu albern.
Würde dann halt eine generelle Aufgabenerteilung festlegen.

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Allein dass er das Tischabwischen für banal hält, zeigt sehr deutlich, wo das Problem liegt.

Ich würd konsequent alles bleiben lassen, wenns hier mal solche derart gelagerten Diskussionen gäbe. Würd mich jeden Tag verkrümeln, damit ich das Elend nicht sehen muss und dann sieht jeder Mal, wie viel mehrere Punkte solcher "banalen Dinge" tatsächlich an Zeit fressen.

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Zeiterfassung find ich doof.
Wie wäre es, wenn ihr wirklich alle Aufgaben, so klein oder gross sie auch sind, notiert und aufschreibt, wer was wann genau zu machen hat. Also einen Übersichtsplan für jeden Tag/Woche, so dass jeder sieht wie viel der andere macht und damit deutlich ist, das alles gerecht aufgeteilt ist. Alles von Tisch abwischen bis zu Wäsche aufhängen und und und. Jeder in der Familie muss mit anpacken damit alles funktioniert. Und natürlich solltest du dann auch dein meckern einstellen und Dinge die nicht gemacht sind liegen lassen. Vielleicht nicht so einfach für dich (wäre für mich auch verdammt schwer ;-)), aber vielleicht funktionierts so. Kann man ja mal 1-2 Wochen probieren.

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Ich denke besser als Zeiterfassung wäre es, jedem feste Aufgaben zuzuteilen.

Tisch decken, wischen, abräumen, unter dem Tisch saugen, Spülmaschine einräumen - kann alles dein Mann machen, dauert ja nur eine Minute. :-P

Garderobe aufräumen - Kind 1

Wäsche waschen - du

Wäsche aufhängen / zusammenlegen - Kind 2

usw.

Ich würde mal eine Liste machen, was du momentan so alles an Aufgaben machst und was es allgemein für Aufgaben gibt - und dann gerecht verteilen.

Natürlich muss man auch Arbeitszeiten, Schule, Hausaufgaben etc. berücksichtigen.

Aber gerade so kleine Handgriffe, wie seine eigene Jacke aufhängen, seine dreckigen Socken in den Wäschekorb werfen etc. sollte wirklich jeder schaffen.

Notfalls hilft es auch, übergangsweise Zettel anzubringen, z.B. am Geländer mit der Aufschrift "keine Jacken", oder im Bad an den Spiegel "bitte dreckige Wäsche in den Wäschekorb"

Ist zwar albern, aber so kleine Reminder können manchmal echt helfen.

Drücke dir die Daumen!

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Das sind mir ja die Liebsten…Frag deinen Mann doch mal, wieso dann er nicht den Tisch deckt, wenn es doch nur ein „banaler Handgriff“ ist…