Machtkampf der Großeltern? Ich werde ausgespielt?

Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren, wie andere die folgenden Situationen sehen und darauf reagieren würden.
Ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass mich meine Schwiegereltern gegen meine Kinder ausspielen. Immer wenn dem Großen etwas nicht gefällt, wird gegen mich gehetzt “ja Mutti, was soll denn das”. Dieses Wochenende war es so auffällig wie noch nie. Als ich meinen Sohn (2 Jahre) wickeln wollte und ihn bitte zu mir zu kommen, läuft er weiter zu Opa und anstatt in meinem Team zu spielen sagt er “Komm zu Opa, hier bist du sicher.” Ich habe solche Kommentare schon öfters wahrgenommen. Vor allem wenn ich auf Regeln in unserem Haus hinweise (was echt nicht viele sind) und bei den Großeltern gibt es halt keine Regeln, dann kommen Sätze wie “die Mutti verdirbt uns wieder den Spaß”. Als ich mit meinem Schwiegervater mal unter vier Augen gesprochen habe, hat er mir auch zu verstehen gegeben, dass er nie der strenge Erzieher sein wird, sondern er der spaßige Opa ist. “Keiner kann den Jungen so zum Lachen bringe wie ich” soll mir egal sein, was er sich einbildet. Leider haben sie bei meinem Mann nicht so eine spaßige Erziehung vollzogen… mein Mann wurde seine ganze Kindheit geschlagen mit Gürtel und Bambusstöcken. Erziehung bestand nur aus Strafe. Kann es sein, dass sie ihre Fehler an meinen Kindern wieder gutmachen wollen?
Aber wo darf ich da Grenzen setzen?
Ich bereue auf jeden Fall, dass ich am Anfang so locker war. Als mein Erster zur Welt kam, war ich noch extrem unsicher. Meine Schwiegereltern nahmen schon da 0 Rücksicht auf mich und kamen, obwohl sie krank waren, für ein Wochenende zu uns. Mein Sohn hatte leider in den ersten Monaten starke Blähungen und sie waren der Ansicht, nur sie kǒnnen ihn beruhigen (was natürlich eher nach hinten losging…). Sie haben mir mein Baby nicht mehr zurückgegeben, ich musste regelrecht darum kämpfen! Selbst als ich mit milchdurchtränktem Pulli vor dem Schwiegervater stand und mein Kind stillen wollte, sagte er “nein, er wirkt nicht hungrig”, drehte sich weg und ging mit dem brüllenden Kind davon. Ich bereue es bis heute, dass ich nicht stärker durchgegriffen habe oder meinen Mann vorgeschickt habe. Dieser hat aber bei seinen Eltern immer noch keinen Respekt. Im Gegenteil: wenn er sich nicht regelmäßig bei seinen Eltern meldet oder ich mit den Kindern öfter bei meiner Familie bin, hat mein Mann schon die ein oder andere manipulative Nachricht von seiner Mutter bekommen mit Inhalten wie “ich bin leer ohne euch. Ich weiß nicht mehr weiter. Mir geht es gesundheitlich so schlecht, wenn ihr euch nicht meldet. Ich scheine euch egal zu sein.”

Ich finde das Ganze sehr ungesund. Die Schwester meines Mannes hat den Kontakt zu den Eltern schon vor 10 Jahren abgebrochen, weil sie ihre Kindheit nicht verarbeiten konnte und bis heute unter massiven psychischen Problemen leidet. Durch den Kontaktabbruch sind die Eltern auch so klammernd geworden. Wenn wir dasselbe tun, würden sie daran kaputt gehen glaube ich.
Aber so wie es aktuell läuft, belastet es mich viel zu stark. Nach jedem Besuch sind die Kinder so unruhig und gehorchen mir gar nicht mehr.

Wie würdet ihr euch verhalten?

& Danke fürs Lesen!

Bearbeitet von miminestchen

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Das klingt wirklich ungesund.

Ich denke, ich würde den Kontakt reduzieren. Nicht abbrechen, aber runterschrauben.

Und klare Grenzen setzen.

1

Hallo,

Mit Ihnen das Gespräch suchen. In Ruhe, ohne Kinder. Und dann genaus das sagen, was Du hier schreibst. Wenn möglich ohne Vorwürfe.

Viel Glück
Blume

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Also ja, es kommt oft vor, das die Enkel anders behandelt werden, als die eigenen Kinder. Kenne ich selber von meinen Eltern. Klare Aussage meiner Mutter damals: "Bei den Enkeln habe ich keinen Erziehungsauftrag, bei euch hatte ich den und verdammt viel Druck von Außen. Jetzt kann ich einfach nur Spaß haben, herrlich." So Unrecht hat sie damit nicht gehabt, wie ich jetzt als Mutter das so sehen kann.


Und ja, weil ich/wir nun mal den Erziehungsauftrag haben, sind wir eben auch öfter die Spaßbremsen im Leben unserer Kinder....damit kann ich locker leben.

Zu den Regeln in unerem Haus. Wer sich nicht dran hält, der muß mit den Folgen klar kommen.
Beispiele: Gummistiefel (vom Kind) bleiben draußen, hielt die Schwiegermutter sich nichtd ran, dann bekam sie schmerzfrei den Wischer in die Hand gedrückt....dann durften Kind und sie gemeinsam saubermachen.
Kind soll gewickelt werden, versteckt sich bei Oma und sie bringt genau so einen Spruch, wie bei dir....prima, "Ja, Herta...du kennst den Weg ins Kinderzimmer...viel Spaß, das ist dann jetzt dein Job." Tja, nur doof, das wir alle auf dem Sprung ins Restaurant waren und sie dann mit einem unkooprativem Kind zurecht kommen musste....ein bißchen Spaß muß halt sein ;-). Mein Mann und ich konnten uns auf dem Flur kaum das Lachen verkneifen, haben noch ein Sprüche gerissen.

Losgelöst davon sehe ich das Verhältnis zwischen deinem Mann und seinen Eltern....das ist seine Baustelle. Deswegen muß ich da aber nicht mitziehen oder mir da diverse Schuhe anziehen.

Bei mir hätte sich niemand getraut, mir einfach mein Kind aus dem Arm zu nehmen oder nicht wieder zu geben. Ich habe da einfach ein verdammt dickes Fell, bin sehr selbstbewußt und ich vermute, das genau das alles dir fehlt. Das heißt also, das ich erst was ändern kann, wenn du dich selber änderst.

Kinder lernen verdammt schnell, was sie wo dürfen und was nicht. Sie können das auch unterscheiden. Ich denke nicht, das deine Kinder nach einem beusch dich boykottieren, aber ich kann mir gut vorstellen, das sie auf dich (und was die Beusche mit dir machen) extrem reagieren.

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Hey!

Ich würde es nicht akzeptieren und dem noch einen Riegel vorschieben.
Das Verhalten meiner SE hat auch bei uns für Stress gesorgt, da sie sich sehr manipulativ verhielten. Wir haben dann eine Paartherapie gemacht, um einen gemeinsamen Weg zu finden. Wäre das auch etwas für euch?

Mein Vater hat uns früher auch geschlagen. K1 ist älter als euer Kind- meine Erfahrung ist, dass mein Vater auch hin und weg von ihm war. Aber ich sah diese Aggression wieder, als K1 trotzig wurde und Dinge tat, die mein Vater verbieten wollte. Ich erinnere mich, als wir in unserer Küche standen und K1 mit dem Bobbycar gegen die Front fuhr. Mein Vater sagte nein, aber dann kam: "Wenn du das machst, ist der Opa traurig."
Ich bin direkt dazwischen gegangen und habe gesagt: "keine emotionale Erpressung."
Mittlerweile kamen aber auch so Parolen wie: "der tanzt dir auf der Nase rum, da musst du was machen." Und jene Sätze, die er sagte, wenn er uns schlug. Daher ist auch für mich klar: Mein Kind bleibt dort nicht alleine.
Mit meinen SE war es so, dass sie unser Kind bei uns erziehen wollten und uns ständig reingretschten. Bei ihnen zu Hause fuhren sie genau so auf und als ich etwas sagen wollte, entgegnete SM: "Unser Haus, unsere Regeln!"
Ich habe ihr dann erklärt, dass sie gerne Regeln aufstellen könne, aber ich dennoch nicht möchte, dass sie mit meinem Kind so spreche.
Bei uns fingen sie dann aber auch an, unser Kind genervt zu erziehen, obwohl "unser Haus". Irgendwas fing unser Kind an, sich daneben zu benehmen, wenn SE da war. Es haute gegen eine Scheibe, drehte sich um und guckte, was nun passierte. Wer hat nun bei uns das Sagen?
"Das ist nicht euer Job!", sagte mein Mann.

Ich schätze, zuerst müsstest du mit deinem Mann eine Vorgehensweise finden, die ihr beide vertreten könnt. Vor allem dein Mann. Habt ihr Kontakt zu seiner Schwester?
Bei meinen Eltern bin ich reingewachsen, dass ich meine Grenzen kennen muss und sie dann vertreten. "Ich möchte nicht, dass du einen Keil zwischen mein Kind und mich treibst. Wenn du so mit unserem Kind sprichst, werde ich euch mit dem Kind nicht mehr besuchen."
Deinem Mann muss klar werden, dass das Verhalten keine Bagatelle ist, sondern äußerst manipulativ und langfristig schädlich für das Kind.

Starke Nerven!
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
5

Dein Mann kann scheinbar keine Grenzen setzen. Daher würde ich das selbst tun und mir wäre so Mist egal, ob ich dann der Buhmann bin!

Schütze deine Kinder!

Ich glaube nicht, dass deine Schwiegereltern „was gut machen wollen“. Eher, dass sie es selbst so kennen - Eltern sind fürs maßregeln da und Großeltern zum verwöhnen.

Meine Mutter wurde von ihren Eltern geschlagen. Und ihre Eltern von ihren eigenen Eltern. Meine Mutter von ihren Großeltern aber nicht und ich auch nie von meinen Großeltern. Aber die sagten dann (später, beim trotzen oder bocken) halt, dass ich es jetzt mal verdient hätte 🙃

Anyway. Selbst wenn die Großeltern bei deinen Kindern keine körperliche Gewalt anwenden, leben sie etwas ungesundes vor und ihr mit! Daher würde ich klare Grenzen setzen und werden die überschritten, seid ihr weg. Immer wieder. Egal, ob sie beleidigt sind, dann habt ihr wenigstens Ruhe.

6

Man kann der Super-Opa von Welt sein - ganz ohne dass man dafür anderem Bezugspersonen abwertet. Und genau das würde ich einfordern. Einmal sanft erklären. Es ist uns wichtig dass alle Grossen an einem Strang ziehen. Bitte keine Kommunikation die die Eltern als die Bösen skizziert. Wir wollen das beste für unsere Kinder und sie müssen starkes vertrauen in uns haben damit wir sie schützen können wenn's wirklich brennt.
Und jeden Vorfall verbalisieren.
Isoliert betrachtet: Wenn sie dafür halbwegs zugänglich sind kommst du damit zumindest aus dieser Ecke.

Der Rest liest sich schwierig.
Dass ein Kind sich schon abgewendet hat ist für mich ein Red Flag. Kein Kind tut das leichtfertig. Ihr habt da absolut Kandidaten.
Ihr könnt Angebote machen und euch bewusst steuern welche Forderungen nach Kontakt ihr erfüllen könnt und wollt und welche nicht. Und Grenzen setzen. Sei es wenn die Oma Druck auf mehr Nähe aufbaut oder Opa mit dem Kind wegrennen will...
Aber da fliegt keine Fee rein und die werden plötzlich "normal". Realistischer ist dass ihr riesen Kämpfe habt wenn ihr Grenzen setzt und sie mehr Druck aufbauen.
Hattet ihr solche Situationen schon? Wie liefen die ab?

Persönliche Erfahrungen.
Ich sehe bei meiner Mutter dass sie in erzieherischen Verhalten rutscht das ich nur zu gut aus meiner Kindheit kenne. Aber erst seit das Kind grösser und die Interaktion komplexer ist.
Also manchmal rutscht sie wie in einem Film und micromanagt in einer Tour am Kind rum. Der kann keinen Schritt mehr machen, ohne dass sie ihn korrigiert. Wenn ich sie darauf anspreche ist ihr das nicht bewusst und wenn ich sie frage, welche der 20 Punkte, die sie gerade genannt hat, ihr wirklich wichtig ist und warum, dann ist die ehrliche Antwort: keiner.
Das ist neu, erst hat das Kind grösser ist.
Meine Schwiegereltern haben eine sehr abwertende Kommunikation mit ihren Kindern gelebt. Bisher noch nicht aufgetreten, da gibt es auch sprachliche Hemmfaktoren 🤣 . Dafür reicht die Interaktion gerade noch nicht. aber es ist so sicher wie das Amen in der Kirche dass sie da ihre üblichen Klopper noch rausflexen werden. Die werden wir teckeln wie oben beschrieben. Aber bei uns ist der Machtkampf ausgetanzt. Selbst wenn sie inhaltlich nicht überzeugt sein werden werden sie sich Mühe geben das halbwegs umzusetzen.
Und das sehe ich bei euch als kritischer als den eigentlichen Inhalt.

Bearbeitet von Butterfee
7

Man könnte meinen du sprichst von meine Eltern .
Ich habe den kontakt ziemlich reduziert auf 3-4mal im Jahr.Traurig aber damit kann ich besser bzw. Beruhigt
leben. Alles andere hat m8h ihr psychisch fertig gemacht.

8

Na, dann würde ich sagen: "Ja, die Mama ist jetzt die Spaßbremse, weil ...."
oder "Super. Dann wickelt dich heute mal der Opa" und würde ihm die frische Windel in die Hand drücken.

9

Zur ersten Situation: "Okay (Sohn), Opa wickelt dich also gleich! Opa, hier ist die Windel und die Tücher, ich bin dann in der Küche, okay?"

Den Schwiegereltern deutlich sagen: Wenn ihr X macht (das und das sagt, das Kind auf den Arm nehmt und mir nicht zurückgebt etc.), dann muss ich euch für eine Woche ausladen. Und dann schauen wir, ob es besser geht!"

Der Schwiegermutter schreiben: "Es tut mir leid, dass es dir schlecht geht. Wir reduzieren den Kontakt wegen (kurze Aufzählung konkreter Vorfälle) zur Zeit. Wenn du Symptome hast, gehe zum Hausarzt! Wenn (konkrete Vorfälle) nicht mehr vorfallen, werden wir den Kontakt wieder intensivieren!"

Übrigens meine "kommt sofort, ich glaube, ich bekomme einen Herzinfarkt!"-Oma (Autofahrt dauerte fast 4 Stunden) hat am längsten überlebt! (Wurde über 90.)
Ja, sie war einsam, ja, unter anderem deswegen hat sie auch genervt, sie war aber auch eine verdammt schlechte Mutter gewesen. Sie hätte aber auch einfach sagen können "ich bin einsam, ich brauche Gesellschaft". Oder in die Nähe meiner Eltern ziehen können.
Irgendwann ist man auf diese Masche einfach nicht mehr eingegangen.

Das sollten auch deine Schwiegereltern bedenken.

"Irgendwann könnte es sein, dass wir so etwas so oft gelesen haben, dass wir es nicht mehr ernst nehmen. Das ist meist der Moment, wo es dann wirklich ernst ist! Also bitte solche Sachen nur schreiben, wenn sie wirklich ernst sind! Wenn du Symptome hast, gehe bitte als Erstes zum Arzt!"

Bearbeitet von Toschkalee