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Für mich klingt die Frage tatsächlich komisch!

Die Hilfe, die ich für meine Geschwister für die Hochzeit anbieten würde, wäre nie mit dem Geschenk zur Hochzeit gleichzusetzen, abgesehen davon, dass das Hochzeitsgeschenk ein Geschenk für das Brautpaar ist und nicht für einen von beiden.
Gleichzeitig würde ich nie ein Geschenk von meinen Geschwistern erwarten!
Wenn jemand was geben kann, gibt er, wenn nicht, dann nicht. Innerhalb der Familie würden wir weder etwas erwarten noch etwas gegenrechnen. Erstens wäre mir dieses Denken zu kompliziert und zweitens bringe ich dieses Denken nicht im Einklang mit "Wir haben ein wunderbares Verhältnis".

"ZB weiß ich jetzt schon, dass die Kindersachen, die wir alle selbst gekauft haben, selbstverständlich umsonst an meine Schwester weitergehen werden, wenn sie dann mal Kinder hat..."

Na ja, dieser Punkt nagt ja auch an dir, du kannst ja vorher die Sachen verkaufen, dann hast du nichts für deine Schwester zum Verschenken!

Wir mussten bei unserem Kind auch alles selbst kaufen, da wir die Ersten waren. Ich habe ALLES weiterverschenkt, nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch innerhalb des Freundeskreises. Ich habe nicht einen Gedanken daran verschwendet, ob wir im Gegenzug auch was bekommen, im Gegenteil!

Im Grunde musst du für dich selbst entscheiden, was du tun möchtest! Ein "Muss" gibt es hier nicht!

Für mich zumindest würde sich diese Frage nie stellen!

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Wir haben das immer getrennt betrachtet: Das Engagement bei Hochzeiten (was backen, dekorieren, basteln, vorbereiten...) lief immer einfach so, das wird nicht aufgerechnet. Je nachdem, wer von meinen Geschwistern geheiratet hat, war ich da mehr oder weniger involviert. Kommt ja auch immer auf die Hochzeit an, wie viel da überhaupt anfällt. Bei meiner jüngsten Schwester gab es kaum was zu tun, da die Eltern des Bräutigams für alles Profis wollten, bei einem meiner älteren Brüder haben wir fast alles selbst gemacht. Vielleicht ist der Arbeitsaufwand bei euch auch sehr unterschiedlich, insofern würde ich nicht anfangen, das mit in die Kalkulation einzubeziehen.

Als Geschwister schenken wir uns zu Hochzeiten niemals Geld. Hat mehrere Gründe:

- Wir finden es unpersönlich.
- Wir wüssten gar nicht, welche Summe unter Geschwistern angemessen ist. Die Meinungen waren breit gefächert...
- Wir sind sehr viele Geschwister mit einem Altersunterschied von über 20 Jahren, also vom Ältesten bis zur Jüngsten. Du hast also immer Leute in sehr verschiedenen Phasen des Lebens gehabt, und ein Student kann nicht so viel geben wir ein Anwalt.

Also gibt es bei uns immer ein echtes Geschenk, etwas Traditionelles, was dann, geteilt unter uns allen, den Einzelnen nicht viel kostet, aber eine große emotionale Bedeutung hat. Damit fahren wir gut. Es geht da nicht um den Wert des Geschenks an sich, anders als bei Geld, wo man ja schon anfängt zu überlegen, ob es jetzt 50€, 100 € oder doch eher 500 € sein sollten :-D

Dass du als Ältere immer mehr reinbutterst, ist normal. Mein ältester Bruder hat neulich mal einem der jüngeren vorgerechnet, wie viele Pizzen er ihm höchstwahrscheinlich in den letzten Jahren bezahlt hat - er könne es mit Putzen dann abarbeiten :-D War eine irre Summe. Das ist einfach so. Ich verstehe deinen Gedankengang, gerade mit dem ganzen Babyzeug denke ich das auch manchmal, aber das bringt nix. Andersherum wäre es genauso. Sofern es der andere nicht ausnutzt...

Insofern schau doch mal lieber, ob du ein ideelles Geschenk findest. Irgendetwas, was sie und ihren Mann im Idealfall die nächsten 40, 50 Jahre begleitet. Ich liebe solche Sachen. Die Eltern einer Freundin haben z.B. zur Hochzeit eine Weihnachtskrippe geschenkt bekommen, so eine erzgebirgische, und die haben sie heute noch. Wenn sie im Advent rausholen, ist es immer auch gleich eine Erinnerung an ihre Hochzeit. Sowas finde ich total schön.

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Das Thema beschäftigt dich. Du möchtest, dass es so gut wie jetzt ist, zwischen deiner Schwester und dir, auch bleibt.

Sprich mit ihr. Fass dir ans Herz und sag ihr, was du hier schreibst. Sie muss das verstehen und für gut befinden.....

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Dass du ihr jetzt bei der Hochzeit so tatkräftig unter die Arme greifst und ihr sogar die kompletten Gastgeschenke bastelst, zeigt, wie sehr du dich für sie freust und wie wichtig sie dir ist. Natürlich ist es wichtig, dass du deine eigenen Grenzen kennst und dich nicht übernimmst. Basteln kann zwar sehr viel Spaß machen, aber es kann auch anstrengend und zeitaufwändig sein. Achte darauf, dass du genug Zeit für dich selbst hast und dich nicht unter Druck setzt. Viel Spaß!

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Die hat dir kein Geldgeschenk gemacht, sondern geholfen. Das Gleiche machst du jetzt auch: kein Geldgeschenk, aber Hilfe.

Finde ich logisch.

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In einer Zeit, wo deine kleine Schwester noch zur Schule geht, studiert o Ä finde ich es logisch, als Ältere mehr zu geben. U U auch, wenn Du wesentlich mehr verdienst, sie drei kleine Kinder hat und du keine, sie alleinerziehend ist oder es besonders schwer hat, du von den mittlerweile verstorbenen Großeltern finanziell unterstützt wurdest und sie jetzt nicht, weil sie eben schon tot sind…

In allen anderen Fällen möchte ich dich aus meiner persönlichen Sicht davon „freisprechen“, als Ältere zu mehr Zuwendung moralisch „verpflichtet“ zu sein. 🌸 Arbeitszeit und Mühe verlangen einem meist mehr ab als „nur“ Geld, also finde ich deinen Beitrag zur Hochzeit mehr als okay.

Im
Zweifelsfall würde ich sie direkt ansprechen: „Marie-Sophie, mein Beitrag zu deiner Heirat sind a, b und c - ich hoffe, das macht dir eine Freude und du empfindest es als stimmig so wie ich.“

Schönes Fest! Du bist eine tolle große Schwester!