Wie habt ihr die Geburt empfunden?

Hallo,
die Frage steht ja schon oben.

Ich habe vor 14 Tagen entbunden. Ich lag 14 Stunden in den Wehen, wirklich schlimm waren aber nur die letzten 2 Stunden. Ich hatte selbst überhaupt keine Kraft mehr (die Nacht über habe ich kein Schlaf bekommen und gegessen hatte ich auch nichts) der Kleine war dann um 13:47 Uhr da. Die Presswehen waren für mich sehr sehr schmerzhaft, ich habe es alleine nicht mehr geschafft ihn `rauszupressen` der Arzt hat zum Schluss so stark auf meinem Bauch drücken müssen und hat mir somit geholfen. Das `drücken` auf den Bauch tat so weh, ich habe einfach keine Luft mehr bekommen. Als Mika dann auf der Welt war wollte die Hebi mir ihn auch den Bauch legen aber ich konnte ihn nicht sofort nehmen. Die Schmerzen waren noch so intensiv (bin gerissen und geschnitten worden) das ich ein paar Min erstmal für mich brauchte, danach hat sie mir Mika auf den Bauch gelegt. Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich höre immer nur, `Wenn das Baby erstmal da ist, sind die Schmerzen wie weggeblasen` bei mir war es leider nicht so! Mein Kreislauf war zudem total im Keller weil ich lt. Arzt viel mehr Blut verloren habe als normal.
Mich plagen oft Schuldgefühle weil ich Mika nicht sofort nach der Geburt in den Arm nehmen wollte bzw. konnte. Ich weiß eigentlich das ich nichts dafür kann aber die Gedanken sind trotzdem da.
Habe immer gedacht wenn das Baby da ist, wäre es der schönste Mom. den es überhaupt gibt aber bei mir war es leider erstmal nicht so ;-((
Kennt das jemand von Euch?
Lieben Gruß

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Hallo,

Mir geht es ganz genauso wie dir, nur dass meine Geburt schon 3,5 Jahre her ist und bei mir auch noch die Saugglocke zum Einsatz kam.
Sie haben mir die Kleine zwar kurz auf den Bauch gelegt (musste noch abgesaugt werden) und ich habe auch #heul, aber eigentlich nur weil ich so froh war dass es endlich vorbei ist. Der Chefarzt kniete 30 Minuten auf mir und schob mit aller Macht das Kind heraus während ich schrie wie am Spieß und zu nichts mehr in der Lage war.
Auch ich habe diese Schmerzen nicht in der Sekunde vergessen in der das Kind da war. Die Erinnungen daran verblassen zwar, aber ganz vergessen werde ich das wohl nie.
Und trotzdem liebe ich mein Kind und ich weiß dass es noch ganz anders hätte enden können und denke immernoch dass alles seinen Grund hat ;-)

LG Kristin

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Och Mausi, musst Dich nicht schuldig fühlen! Bei mir war es sehr ähnlich, 16h Wehen, ein Arzt und eine Hebi in der Pressphase mit vollem Gewicht auf meinem Bauch und die Saugglocke am Kind. Dann noch ein Dammschnitt, hohen Scheidenriss und auch sehr hoher Blutverlust. Als sie mir das Kind auf den Bauch gelegt haben, habe ich nur locker die Hände dran getan, weil ich aber auch schon ahnte, dass sie ihn nochmal wegnehmen, weil er nicht atmete. Er wurde dann abgesaugt und sollte die U1 bekommen, währenddessen wollte der Arzt mich nähen, was aber nicht möglich war, da ich immer wieder mit dem Unterleib weggerutscht bin und auch wegen des hohen Blutverlustes haben sie mich dann in den OP gebracht und mir eine Kurznarkose verpasst. Und weißt Du was? Das war das Beste, was mir passieren konnte, ich war so fix und fertig und mir tat alles sooooo weh, dass ich den Anästhesisten flehentlich angeschaut habe, mir doch endlich die Schlummermaske aufzusetzen!

Nimmst Du ihn denn jetzt in den Arm und gibst ihm die Knuddeleinheiten, die er braucht und die Du auch brauchst? Dann ist doch alles gut! Auch wenn ich meinen Sohn nicht feierlich auf dem Bauch hatte und der Papa hat auch nicht die Nabelschnur durchtrennt, wir lieben ihn von ganzem Herzen und das ist wichtig!

Mach Dir nicht soviele Gedanken, knuddel Dein Baby lieber einmal mehr ;-)

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Ja jetzt knuddel ich ihn schon und er ist auch das Beste und schönste was uns passieren konnte und wir geben ihn nieee wieder her.

Mir geht die Geburt und die Erlebnisse im Kreißsaal noch nicht so aus dem Kopf und ich denke mir fehlt dieser `Glücksmoment` unmittelbar nach der Geburt von dem immer alle sprechen, den hatte ich halt erst als ich mit ihm später auf die Station geschoben wurde.

Naja, schön zu hören das ich nicht alleine mit so einer Erfahrung da stehe ;-)

Vielen Dank für die Antwort!

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Ich glaube, es geht viel mehr Frauen so, als es zugeben ;-)

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hallo,

ich hatte nikolas zwar gleich auf dem bauch, aber nach wenigen sekunden (erst sah er mich an) wurde er auf einmal ganz schlaff und wollte nicht recht atmen. wir haben ihn getätschelt und angsprochen, ich küßte ihn immerzu, bis er schließlich wieder atmete. er bekam etwas sauerstoff und die hebi nahm ihn erstmal mit, um ihn genau anzuschaun...

...und ich war sooo froh darüber. ich zitterte am ganzen körper und mußte den stress erstmal verdauen. aber sein papa war ja bei ihm!

für mich war der schönste moment der, als ich sein köpfcen im wasser sah und das ist genau so gut für mich. jede geburt ist eben etwas besonderes. das mit dem baby auf den bauch hatte ich mir auch so magisch vorgestellt, aber es fehlt mr im nachhinein nichts!

du solltest dir einfach einen eigenen schönsten moment aussuchen und deine erwartungen loslassen. am meisten zählt doch, dass du dein baby jetzt über alles liebst!!!

lg ira mit nikolas#baby 12 wochen

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achja, zu den schmerzen und von wegen gleich vergessen: ich hatte die erste wehe um ca. 12:30 und um 18:34 war der kleine da. es hat mich derart überrollt, dass ich einige tage immer wieder daran denken mußte, um zu begreifen, dass es wirklich so schrecklich gewesen sein kann.

so ganz langsam hab ich keine panik mehr wenn ich ans zweite denke!

Lg Ira

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Hallo!
Ich hatte zwei sehr schöne und entspannte Geburten.Bei mir stimmt der Spruch mit den vergessenen Schmerzen.
Was mich aber mit dir verbindet: Ich habe mich schon gefreut als alles vorüber war und war dankbar über das gesunde Kind usw..., aber dass ich sofort und überglücklich über das frischgeschlüpfte Wesen war, kann ich nicht behaupten. Ich war schon bereit, "es" zu lieben, aber ich brauchte eine ziemlich Weile um mich daran zu gewöhnen, dass wir Eltern geworden sind. Ich musste das Kind erst kennenlernen. Es gehörte nicht von Anfang an zu mir, wobei mir natürlich alles sehr leicht gemacht wurde und ich NIE Zweifel daran hatte, dass die Liebe schon wachsen würde. Dabei haben mir die relativ leichten Geburten sicherlich auch geholfen, aber naiverweise habe ich mir den ersten Blick aufs Baby auch magischer vorgestellt.
Deshalb denke ich auch, dass es wichtiger ist, was du deinem Kind heute geben kannst und willst. Der erste Moment wird meiner Meinung nach hoffnungslos überschätzt!
Alles Gute
Susanne

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Hallo,

ich habe drei Kinder zur Welt gebracht und bei jedem Kind war es hinterher anders.

Meine erste Entbindung war die Hölle. Ich dachte ich sterbe, aber da war es tatsächlich so:

Mein Sohn war da und ich hatte einen Adrenalinschub, der es in sich hatte. Ich war so glücklich, dass ich trotz der schweren Geburt (mit Infusion im Arm) von dem Bett gesprungen bin um Fotos zu machen, als er gebadet wurde. Mein Mann stand nämlich mit am Becken und hätte da gar nicht dran gedacht ;-) Bin anschließend auch selber ins Zimmer gelaufen und die Wirkung hielt echt lange an.

Die zweite Entbindung war kurz und toll. Aber danach hatte ich nicht diese Glücksgefühle und auch später so einige Heultage.

Beim dritten Mal lief wieder alles nicht so ganz toll und ich habe meine Tochter nicht nehmen können, weil ich so gezittert habe. Ich hatte einfach Angst, dass sie mir runterfallen könnte und so hat mein Mann sie das erste Mal in den Arm genommen. Ich habe die Beiden beobachtet und war einfach nur glücklich darüber.

Also wirklich jedes Mal anders und mittlerweile mache ich mir da auch keine Gedanken mehr drüber.

Ich stehe kurz vor der vierten Entbindung und bin schon sehr gespannt, wie ich es dieses Mal empfinden werde.

Lg Jenny

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Hallo,

bei meiner ersten Geburt wars ähnlich. Ich hab meine Tochter zwar sofort genommen, aber ich war total am Ende und geschockt, dass es doch so brutal war...

Bei der zweiten wars ganz anders. Da hab ich gar keine Schmerzmittel genommen, hab ihn als erster Mensch überhaupt angefasst, hochgezogen, in den Arm genommen und mich sofort unsterblich verliebt. Das war wirklich der schönste Moment in meinem Leben. Kreislaufprobleme hatte ich beim zweiten auch wegen Blutverluste (kein lebensbedrohlicher, aber eben ein wenig mehr als normal), aber das hat ja nichts mit den Gefühlen zu tun.

Ich glaube dass eine natürlich Geburt ohne Schmerzmittel schon sehr dazu beiträgt dass dieses Rosawolkenfeeling einsetzt ;-) Bei meiner Tochter hab ich mich auch erst verliebt als wir endlich alleine im Zimmer waren.

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Was Du beschreibst kenne ich auch.....meine erste Geburt dauerte vom Blasensprung bis zum Rauszerren aus meinem Bauch mittels Saugglocke 73 Stunden, dazu ein fetter Dammriß und ein Arzt, der auf meinem Bauch rumturnte, während die Saugglocke meinen Traum von einer selbstbestimmten Geburt beendete. #heul #schmoll

Diese Geburt ist jetzt 10 Jahre her und ich bin immer noch ein bißchen traurig, wenn ich dran denke, wie ich mich die ersten Tage als Mutter gefühlt habe.....ich habe alles getan für den kleinen Schatz, aber ich war leider nicht so "glücklich", wie ich mir immer ausgemalt hätte....vielleicht ist das alles beim ersten Kind einfach erstmal ein Schock? #kratz

Ich bin durch drei folgende Geburten entschädigt worden und habe mich soweit ausgesöhnt, dass ich mich auf die 5.Geburt im Dezember regelrecht freue! #freu #huepf

Du kannst also davon ausgehen, dass all diese Gefühle üblich, in Ordnung und ok sind.....in Kürze wird schon alles leichter, der Alltag mit Kind überwiegt bald das Geburtserlebnis. #liebdrueck

LG Itsy

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hey,

als ich das thema gelesen hab, war mein erster gedanke: anstrengend! 10 stunden lang alle 2 minuten wehen, davon waren die ersten 2 bis 3 ok und noch auszuhalten. danach hab ich verschiedene schmerzmittel bekommen bis hin zur pda nach 7 stunden. der kopf war zu groß und passte nicht durchs becken, also auch bei mir hebi aufm bauch saugglocke von unten...das drücken auf den bauch war unglaublich schmerzhaft und ich war so erschöpft- ich wurde am tag zuvor eingeleitet und war, bbis max endlich da war, 28 stunden wach, so dass ich einfach nur noch fertig war. ich weiß nicht, wie ich das ohne pda hätte überstehen sollen.

als er endlich da war, war ich schon glücklich und unendlich erleichtert, dass es endlich geschafft war. Ich muss sagen, bei mir waren die schmerzen schon in dem moment weg, na ja das nähen zwickte noch ein wenig, aber sonst war alles soweit gut.
Ich erlebte den Tag ein wenig wie in Trance. Schlafmangel und trotzdem keine Müdigkeit und ein ziemlciher Blutverlust taten zu den Schmerzmitteln ihr übriges. Ich kippte um und durfte dann 2 tage das bett nicht verlassen.

ich bin unendlich glücklich dass er endlich da ist, aber ich glaube so richtig begreifen konnte ich es erst so ab dem 2. tag und ein wahnsinnig wichtiger tag zum begreifen war dann auch nochmal der entlassungstag, als wir ihn zu hause hatten.... da wurde es dann richtig real.

ich glaube, dass eine Geburt, die lange dauert und deswegen noch kräfteraubender ist, einen so fertig macht, dass man erstmal gar nicht mehr gradeaus denken oder fühlen kann und das das alles später kommt. aber irgendwie wird man so unter druck gesetzt bzw setzt sich selbst unter druck von den erzählungen anderer und dem " vollendeten Glück" . Ich denke, dass ist einfach so individuell und da muss auch so sein. da muss jeder seine eigenen erfahrungen machen und es ist eigentlich schlimm dass man deswegen ein schlechtes gewissen bekommt....

lg anni mit max, der grad ganz friedlich beim stillen einschlummert...