"Du verwehrst uns, unser Enkelkind im KH kennen zu lernen"

Hallo ihr Lieben,
ich muss mich mal kurz ausheulen bei euch. Bin gerade etwas geschockt. Zum Thema: Wir wollen im Krankenhaus nach der Entbindung erstmal keinen Besuch empfangen, sondern erst zuhause. Wir werden je nachdem wie die Geburt verläuft ja vermutlich sowieso nur ca. 3 Tage im KH bleiben. Dieses Thema hatte ich gestern mit meiner Mutter am Telefon und habe da schon gemerkt, dass sie das nicht so ganz verstanden hat, sie hat aber nicht verletzt oder sauer gewirkt.

Heute in der Arbeit (ich arbeite Tür an Tür mit meinem Vater), kommt mein Vater in mein Büro rein. Er würde jetzt kurz zum Sport gehen, um sich abzulenken. Ich fragte wieso und er meinte dann, ich hätte den beiden gestern mit meiner Aussage einen sehr harten Schlag versetzt. Meine Mama hätte mehrmals geweint und hat die ganze Nacht nicht geschlafen, er hätte auch schlecht geschlafen und sie können beide nicht verstehen warum wir keinen Besuch im Krankenhaus wollen. Ich würde ihnen verwehren ihre Enkeltochter im Krankenhaus kennen lernen zu dürfen, außerdem wäre es ja zuhause viel anstrengender weil man da keinen hat, der einem unter die Arme greift, und im Krankenhaus sind immer Hebammen da, die sich um das Kind kümmern und da wäre es viel leichter Besuch zu empfangen.

Ende vom Lied war, dass ich angefangen habe zu weinen (denke durch die Hormone, ich heule sonst nicht so schnell 🙈) und er mich gefragt hatte warum ich jetzt überhaupt so reagiere.
Es schockiert mich einfach dass meine Eltern unsere Entscheidung nicht akzeptieren können und mir außerdem auch noch Vorwürfe an den Kopf knallen, á la "deine Mutter hat deswegen die ganze Nacht geweint".
Denkt ihr, ich reagiere über? Meiner Meinung nach liegt die Entscheidung komplett bei den (werdenden) Eltern und alle anderen haben diese Entscheidung zu akzeptieren. Ich verstehe nicht, warum es ein Weltuntergang ist, wenn man sein Ekelkind nicht schon am 2., sondern vielleicht erst am 6. oder 7. Tag kennen lernt.
Würde mich sehr über Austausch mit euch freuen und Erfahrungsberichte, wie ihr das so handhabt oder gemacht habt.

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Also manche antworten hier...
Ich habe bei beiden Kids meine Schwiegerfamilie im Krankenhaus besuchen lassen, weil das für mich voll in Ordnung war. Die haben sich aber auch nicht aufgedrängt sondern ganz unverbindlich gefragt ob sie denn vorbei kommen dürfen, als das Baby da war. Da war keinerlei Erwartungshaltung was ich sehr entspannt fand.
Grundsätzlich finde ich aber jede FRAU hat das Recht zu entscheiden wer da kommt und wer nicht. Das ist gerade für die Frau die gerade einen Menschen aus sich rausgepresst hat oder einen Menschen auch sich hat rausschneiden lassen (ich kenne beides) sehr intim und ich kann nach 2 Aufenthalten auf der Station verstehen wenn man, gerade wenn man seine Pappenheimer gut kennt in dieser Hinsicht, erst Mal Kraft sammeln möchte um Ratschlägen Tipps und ungefragtem Babygrabbeln adäquat begegnen zu können.

Meine Mutter ist (vielleicht auch weil es meine Mutter ist) da leider absolut nicht fähig sich zurückzuhalten und es hätte in beiden Fällen Tränen meinerseits gegeben, weil die Frau auch wenn sie immer sagt sie will sich nicht einmischen sich eben doch einmischt und mich nicht zu Wort kommen lässt für gewöhnlich. So.

Und wenn hier die Mutter aufgrund dieser nachvollziehbaren bitte schon so drüber ist, möchte ich mir nicht vorstellen wie das dann im Krankenhaus aussieht.

Da würde ich auch erstmal Kraft tanken wollen um damit umgehen zu können.

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Danke dir für deine Antwort, das hat mir nochmal etwas Mut gemacht. Ich verstehe ja total, dass meine Eltern voller Vorfreude sind, ihr erstes Enkelkind kennen lernen zu dürfen. Ich verstehe nur dieses Drama nicht, wieso es denn im Krankenhaus sein muss, anstatt 2-3 Tage später zuhause, wo es doch meiner Ansicht nach viel schöner ist.
Meine Mutter ist auch sehr "engagiert", um es mal vorsichtig zu formulieren. Sie gibt mir jetzt schon gerne Tipps, Ratschläge usw., und außerdem bin ich mir auch ziemlich sicher dass die Besuchszeit meiner Eltern nicht bei einer halben Stunde bleiben wird.
Ich werde jetzt nochmal das persönliche Gespräch suchen und meine persönlichen Beweggründe mitteilen, dass ich erstmal Erholung brauche und wir dann immer noch schauen können, wie es sich anbietet, ich persönlich aber ein gemütliches Kennen lernen zuhause bevorzugen würde.
Danke dir für deine Worte!

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Ich finde, du musst dich gar nicht rechtfertigen-- sie haben zu akzeptieren dass es so ist-- fertig.

Und keiner weiss wie es dir geht -- wie die Geburt verläuft usw.
Wenn du bspw nach 28 Std wachheit dein Baby hast, dann willst du sicher deine Ruhe haben und keinen Besuch.....


Und nein Hebammen nehmen dir sicher nicht das Baby ab, wenn es nicht notwendig ist-- das Baby ist normalerweise 24 Std bei dir im Zimner---

Und warum sollte auch die Hebamme das Baby abnehmen, wenn deine Mutter das BABY besuchen will-- ergibt auch keinen Sinn


Ich finde es ziemlich dreist dir Schuldgefühle zu machen, nur weil sie egoistisch sind und ihren Willen nicht bekommen -- Kleinkind verhalten
" Ich weine jetzt damit ich das bekomme was ich will "

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Ganz ehrlich?

Ich mag Urbia eigentlich ganz gerne. Aber wie sich hier junge und werdende Mütter gegenseitig aufhetzten gegen die Großeltern, die neue Kernfamilie schon in einen fast heiligen Status erhoben wird, jeder von außen stört und am besten darf die ersten sechs Wochen nach Geburt keiner stören und schon garnicht das Baby mal halten.

Und das nur, weil einige wenige schlechte Erfahrungen gemacht haben oder schlechte und / oder ungesunde Familienbeziehungen haben.

Keine Ahnung wie das Verhältnis zu deinen Eltern ist. Meines ist gut und natürlich durften sie ihr Enkel sehen sobald wie möglich. Ich habe mich darüber gefreut, dass sie sich auf unser Kind freuen und mir eine gute Beziehung zwischen ihnen gewünscht. Und auch wollte ich mein Glück mit ihnen teilen. Also, ich kann es nicht nachvollziehen.

Übrigens, vor über 7 Jahren, als ich das erste mal schwanger war und hier mitgelesen habe, habe ich mich auch so anstacheln lassen von all dem „keiner kommt am Anfang „ und bla und blub. Habe es aber nicht nach außen kommuniziert, da ich dachte, mache ich dann, wenn es soweit ist. Und ich war heilfroh, dass ich vorher nichts gesagt habe. War dann nämlich über jeden froh, der uns besucht hat und warmes Essen mitgebracht hat und jeder der wollte, durfte gerne mal Baby schaukeln und ich habe mich über Entlastung und die Liebe gefreut, die mir und meinem Baby entgegengebracht wurde.

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Erstmal danke für deine Antwort.
Ich habe mich nicht auf urbia von jemandem aufhetzen lassen. Ich weiß noch nicht genau, wann ich den ersten Besuch empfangen möchte, aber von sechs Wochen langer Isolation der "heiligen Kernfamilie" war in meinem Post nie die Rede.
Ich verstehe nicht, wieso es denn direkt im Krankenhaus sein muss. Ich stelle es mir einfach viel schöner vor, wenn die Großeltern am dritten oder vierten Tag (je nachdem wie die Geburt verlaufen ist) das Kind bei uns zuhause kennen lernen dürfen. Niemandem soll das Enkelkind verwehrt werden, es geht einfach nur um ein paar Tage.

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Mein Schwiegervater und seine Frau kamen 3 Stunden nach der Geburt ins KH gestürzt und ich fand es toll. (Süß kommen nur dann wegen Arbeit Haaren sie 2 oder 3 Wochen sonst gewartet bis sie ihr Enkel kennen gelernt hätten)

Am nächsten Tag die Schwiegermutter.
Letzter Tag für mich wegen etwaigen Fragen an die Hebamme etc. Und zu Hause hatte ich dafür 1 oder 2 Wochen Ruhe um mich einzugewöhnen.
Im KH kommt man eh nicht zu Ruhe wenn 3 andere Mütter drin liegen und Besuch bekommen.. Daher haben wir diese Zeit für Besucher genutzt.

Versteh es auch nicht ganz warum man sich da weigert ändert jeder soll Leben wie es ihr gefällt.

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Also das man nicht Hinz und Kunz im KH haben möchte kann ich sehr gut verstehen. Warum man die Großeltern nicht für einen kurzen Besuch da haben will allerdings nicht. Bei uns war die Kernfamilie über die 3 Tage verteilt im KH damit wir zuhause Ruhe hatten.
Aber natürlich ist es letztendlich eure Entscheidung und die Großeltern müssen das respektieren. Vielleicht erklärst du ihnen nochmal persönlich (nicht am telefon) warum wieso weshalb und besänftigst sie.mit dem Versprechen, dass sie natürlich das Kind als eine der ersten kennen lernen werden

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Ich kanns total verstehen, dass man auch die Großeltern nicht da haben will.
Gerade dann, wenn man z.B. viel wert aufs Bonding legt, das Kind auch die Chance haben soll, Haut an Haut bei der Mama/beim Papa zu liegen, weiß ich nicht, ob ich dann wirklich Besuch da haben möchte, der da mit "reingrabbelt".

Zu sagen, dass das Enkelkind verwehrt wird, ist da mehr als übertrieben, finde ich.

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Du meinst die 30 Minuten Besuch von Oma und Opa machen da so bondingmäßig was kaputt?

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Vllt kann man das ja nochmal etwas deutlicher formulieren:

So eine Geburt ist eine sehr intime Sache und je nachdem wie es läuft liegst du dann im Bett halbnackt mit Baby auf der Brust kannst dich kaum bewegen,
Man möchte ja (abgesehen davon dass man gerne erstmal Zeit für sich haben möchte) vllt nicht dass man in so einer Situation besuchen empfängt und einem dann da jemand beim stillen auf im Nachthemd
Auf die Brüste guckt.

Vllt kannst du es ja nochmal so formulieren, damit klar wird dass es euch nicht darum geht denen etwas „vorenthalten“ sollten dass
Das einfach eine sehr intime Situation ist, die ihr erstmal als zu 3 erleben wollt.

Falls das nix bringt muss man leider sagen da kann man wohl nix machen. Das ist ganz allein eure Entscheidung und außer versuchen das zu erklären und auf Verständnis hoffen kannst du leider auch nix machen fürchte ich 😕
Aber lass dich nicht verunsichern, die werden schon drüber hinweg kommen.

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Hier waren die Corona Regelungen noch aktiv, also nur 1 Besucher pro Tag und das war natürlich der Papa :-)

Jeder mit dem ich über das Thema gesprochen habe (Hebammen, KH Personal,..) hat mir nur positives berichtet. Es gibt anscheinend sogar Studien, die zeigen, dass durch das Besuchsverbot durch Corona mehr Frauen stillen konnten und sich Mutter und Baby schnell erholen konnten.

Vielleicht kannst du rational mit deinen Eltern sprechen? Es ist ja keine Aktion gegen sie sondern eine Aktion für das Baby und für dich :-)

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Danke dir für deinen Beitrag! Ich werde nochmal mit meinen Eltern persönlich sprechen und ihnen meine Beweggründe mitteilen, und dass diese nichts gegen sie persönlich sind sondern ich mir einfach je nachdem, wie die Geburt verlaufen ist, offen halten möchte, wie / wann / wo wir Besuch empfangen

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Ich kann dich gut verstehen, bei uns stand das gar nicht zur Debatte, ob jemand ins Krankenhaus zu Besuch kommt bzw. kam niemand auf die Idee, das zu wollen. Ich war die Zeit im Krankenhaus hauptsächlich halbnackt (war im Hochsommer), war noch ziemlich aufgedunsen, hatte Geburtsverletzungen und habe Stillen geübt. Neben meinem Mann und Krankenhauspersonal hätte ich da niemanden gewollt, auch nicht meine Eltern (und die Schwiegereltern erst recht nicht 😝 ).

Ist es denn das erste Enkelkind für deine Eltern? Du kannst die schlechte Stimmung mit deinen Eltern entweder aussitzen oder einen Kompromiss anbieten- du willst schauen wie es euch nach der Geburt geht und wenn alles soweit passt, sie dann ins Krankenhaus einladen.

Bearbeitet von mina713
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Danke dir für deinen konstruktiven Beitrag. Meine Beweggründe sind tatsächlich auch, dass ich einfach noch nicht weiß, wie sehr mich die neue Situation erstmal umhaut, wie fertig ich von der Geburt sein werde usw. - es ist auch meine erste Geburt und außerdem das erste Enkelkind für meine Eltern. Ich verstehe natürlich, dass sie total aufgeregt sind und es kaum erwarten können, ihr Enkelkind kennen zu lernen.
Ich habe jetzt auch meine Gedanken etwas sortiert und werde ihnen einfach nochmal meine Beweggründe in Ruhe mitteilen, wieso ich mir das erst einmal so vorgestellt habe - und dass das in keinster Weise etwas mit ihnen zu tun hat. Auch das mit dem Kompromiss, dass man schaut wenn es soweit ist, kann ich mir gut vorstellen. Danke dir!

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Ich hab zur Coronazeit entbunden und zum Glück kam die Diskussion dadurch nicht auf. Wir hatten uns aber auch so dafür entschieden und haben sogar gesagt die erste Woche evtl. sogar die ersten zwei Wochen kein Besuch. Sind dann bei einer Woche geblieben.

Im Krankenhaus gab es Momente da war mir alles zu viel. Erst en Hebamme die Blutdruck misst, dann Hörscreening, Fotograf, Untersuchung, unser Kleiner nahm angeblich zu viel ab, weitere Untersuchungen. An Tag zwei saß ich Mittags heulend im Bett weil mir alles zu viel war (muss dazu sagen ich hatte einen KS, vielleicht ist da der Hormonabfall anders) Wenn ich da noch Besuch bekommen hätte außer vom Papa wär ich durchgedreht. Ich war so froh dass wir im KH keinen Besuch hatten.

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Grundsätzlich haben sie Recht und ich war im KH froh über jede Ablenkung, denn ich habe mich zu Tode gelangweilt. Kannst da ja nichts machen. Das KH hatte zwar Kinderwägen, mit denen man dann im Park spazieren gehen konnte, aber es war so ein Sauwetter, dass ich im Zimmer festsaß. Das Essen war auch nicht so super und ich war froh, als ich nach 2 Tage endlich heim konnte.

Von daher waren die Besuche sehr willkommene Abwechslung.

Aber es ist natürlich eure Entscheidung und wenn ihr es nicht wollt, dann ist das ok und sie müssen damit leben ihren Enkel, eben erst ein paar Tage später live zu sehen. Bringt auch niemanden um. Sie haben noch sehr viele Jahre Zeit ihren Enkel kennen zu lernen. Zudem kann man ja auch davon ausgehen, dass die Eltern wohl nicht erwarten, dass man zu Hause bewirtet wird, wenn man das Enkelchen besucht. Da dürfen Oma und Opa dann gerne was zu Essen mitbringen und der frischgebackenen Mutter unter die Arme greifen.

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Hi,
Ich bin auch erst dabei zu entbinden und ich hab auch erstmal gesagt kein Besuch.
Einfach weil ich nicht weiß in welcher Verfassung ich bin.

Ich erlaube zwar meine Mom und mein Papa zu kommen aber eher weil meine Mama bei der Geburt dabei ist und sie sehr Taktvoll ist. Somit ich sicher sein kann dass sie schnell wieder geht wenn sie merkt ich bin absolut neben der Spur wegen was auch immer.

Ansonsten habe ich den anderen gesagt "erstmal kein Besuch außer ich sage etwas anderes." Mein Bruder hat zwar kurz etwas herum gemosert aber dann war es okay als ich zu ihm meinte, dass ich mich melde falls es mir doch besser geht als gedacht. Damit war er dann fein.

Für die TE kann ich die Sprüche nur wiederholen von meiner Hebamme. "Es ist eure Familie! Aus euch dreien. Es ist EUER Kind ! Ihr entscheidet. Das Kind ist niemand seiner Rechenschaft schuldig. Das heißt es schuldet niemanden etwas. Somit gibt es das Recht nicht, dass die Oma oder Opa gleich am ersten Tag dort anreiten muss. "