Wochenbettdepression, oder Wahnsinn?

Leute,
ich wusste ja, dass mit einem Kind alles anders und extrem anstrengend wird, aber ich dreh hier seit 2-3 Tagen total am Rad!

Ich könnte am liebsten nur noch heulen und wie eine Wahnsinnige vor mich hinbrüllen (wäre damit mit meiner kleinen Heulböje, auch in bester Gesellschaft!!!)

meine Kleine ist heute 19 Tage alt und die ersten 2 Wochen, war sie echt lieb, nur gebrüllt, wenn sie Hunger oder Bauchweh hatte.
Aber seit ein paar Tagen brüllt die Kleene wirklich jede verdammte Stunde, egal was ich auch mit ihr anstelle, oder auch nicht.
Muss mich echt bemühen, ihr nicht einfach Boshaftigkeit zu unterstellen.

Müsste ich irgendwann mal jemanden foltern, würde ich mittlerweile auf körperlichen Schmerz verzichten, sondern nur mit Schlafentzug und Lärmbeschallung arbeiten - das bricht einen schneller und nachhaltiger!

Ich dreh echt bald durch, und hab so langsam schon Angst, dass ich jemanden besonders IHR was antue, wenn sie wieder loslegt.

Verdammt, ich weiss, das sie nix dazu kann und ich einfach nur rausfinden muss, WAS zum Henker sie will, um sie zu beruhigen.
Aber ich hab das Gefühl mir wächst das alles über den Kopf - obwohl mein Partner, im Moment mir noch sehr viel abnimmt.

Ich hab mittlerweile Todesangst vor dem Tag, an dem er wieder arbeiten muss, und ich alleine mit der Kleinen dasitze.
Die einzige Möglichkeit sie zu beruhigen ist, sie ständig rumzutragen, aber sobald ich sie mal kurz ablegen muss, weil ich für 2 min. mal auf die Toilette muss, geht das Geschrei wieder für ne gute Stunde los - die Kleene holt dabei nicht mal Luft!!!!

Klar, ich hab das so gewollt, aber so krass hab ich mir das Ganze nicht vorgestellt.

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Oje,
ruf mal deine Nachsorgehebamme an und red mit der in Ruhe drüber. (Auch wenn die 10 Tage rum sind!!)

Vielleicht hat deine Maus nur einen Wachstumsschub und es geht demnächst vorbei.
Meine ist im Tragetuch eigentlich am zufriedensten... hast du das probiert?

2

Erstmal ruhig durchatmen....!!!!!!!!!

Ein kleiner Tip für das erste Jahr mit Baby: Wenn Du am Durchdrehen bist, geh bitte auf den Balkon oder kurz vor die Tür- Dein Baby wird schreien, aber das schadet ihm nicht soviel wie eine möglicherweise herumbrüllende, heulende Mama!

Ich fürchte Du mußt Dich darauf einstellen, daß es dieses "grundlose Schreien" noch häufiger und länger geben wird. Soviel wie in den ersten 14 Tagen schlafen die Babies nie wieder: es sei denn sie haben Fieber ;-)

Möglicherweise ist die verstärkte Unruhe bei Deinem Baby auch ein Anzeichen für einen Entwicklungsschub, vielleicht hast Du aber auch zuviel mit Ihm/ihr (?) unternommen, und das Kind reagiert auf Überreizung.
(Ich hatte ein Schreibaby, ich weiß, daß man manchmal durchdrehen könnte! Aber Dein Baby ist doch erst 19 Tage alt! Hab Geduld)
Untröstliche Kindern hilft anfangs oft das Pucken, oder eben das Halten und Herumtragen. Du kannst Dein Kind nicht 24h herumtragen: ganz klar! Solltest Du auch nicht. Aber gib dem Baby Zeit, Zeit sich auf der Welt zurechtzufinden. Dabei mußt Du ihm etwas helfen.
Also, bleib bitte ruhig! Versuch Euren Tag zu strukturieren (klare Abläufe, tägliche Rituale, feste Uhrzeit für den Nachtschlaf)
Es wird trotzdem "Schreistündchen" geben. Da mußt Du durch.
Wenn Dein Kind übermäßig viel schreit,- lass Dir bitte helfen, geh eventuell in eine Schreiambulanz, frag Deine Hebi etc...aber lass es nicht soweit kommen, daß Du ev grob zu Deinem Baby wirst!

Meine Tips: Ruhig bleiben, trotzallem!
Kauf Dir das Buch "Oje, ich wachse"
Schaff Dir ein dickeres Fell an (;-))
Laß Dir von Mutter/Schwiegermutter/Mann/Freundin etc helfen

Mir ging es beim ersten Kind auch irgendwie ähnlich, so anstrengend hatte ich es mir nicht vorgestellt, tja, es ist nicht wie in der Werbung...
...es ist manchmal hart, aber man wird doch sooooooo wunderschön belohnt! Ich bin vor kurzem zum zweiten Mal Mama geworden und diesmal fällt mir alles leichter!
Mein Sohn ist "pflegeleichter"
Meine Erwartungen sind nicht so hoch wie beim ersten Kind
Tagesschau hab ich mir schgon vor 5 Jahren abgeschminkt
und routinierter bin ich auch...

#klee

Schnauf mal durch.
viel glück

Jule

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Hallo,
ich kann dir nur sagen, du bist nicht allein! Vielen geht es so, mir auch. In den ersten 4 Wochen stand ich echt teilweise neben mir. Meine Kleine hat in den ersten 2 Wochen auch nur geweint, wenn sie Hunger hatte oder die Windel voll. Ansonsten hat sie geschlafen. Das hat sich dann aber geändert als Blähungen dazu kamen, dann mag sie auch nicht alleine sein und am liebsten die ganze Zeit auf dem Arm etc... Am meisten hat mir das nächtliche Aufstehen zu schaffen gemacht und da ist man am Tag einfach müde und nervlich nicht belastbar, auch wenn man sich tagsüber hinlegt. Und nach 19 Tagen bist du ja von der geburt auch noch ganz schön geschafft.
ich habe eine zeit auch ständig geheult und das, obwohl mein mann mir unheimlich viel geholfen und auch die meisten Nachtschichten übernommen hat. hatte auch einen totalen Horror davor was wird, wenn mein Mann wieder zur Arbeit muss.... Ich kann dir nur sagen, es wird besser! Glaub mir! Du wirst dein Baby besser kennen lernen und ihr Schreien besser deuten lernen. Außerdem wird man irgendwie gelassener. Ich glaube, das hat die Natur so eingerichtet.
Du brauchst dir kein schlechtes Gewissen zu machen, denn deine Gedanken und die Tränen sind soooooo normal. Und wenn es wirklich nicht besser wird nach einer gewissen Zeit, sprich mit deinem Arzt oder der Nachsorgehebamme. Dann ist es vielleicht eine Postnatale Depression, aber auch da kann einem geholfen zu werden.
Zurück geben kann man das Baby ja nun mal nicht;-), will man ja eigentlich auch nicht.
Kopf hoch!
Gruß, rumpeline

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huhu,
also ersteinmal, emily ist heute 4 Wochen alt und es ist die erste Woche in der ich denke ich drehe nicht bald durch... Sie schreit auch nach jedem stillen, ist kaum noch anzulegen und hat EXTREME blähungen und nichts hilft, habe alles aufprobiert...mal abgesehen davon hat sie ein sehr lautes organ und ich habe jedesmal schon ohrenschmerzen...nach langen gerede meines freundes, habe ich mich überreden lassen mir bei den langen bösen Schreiattacken kopfhörer aufzusetzten, das die lautstärke nicht so an die nerven geht,-und es hilft einwenig.
Der zweite versuch ist jetzt der Osteopath, der anscheinnd wirklich so langsam etwas bringt...wollte und WILL mich auch nicht damit abfinden, dass das nun halt so ist für die nächsten 2 Monate wegen Koliken,-nach dem mir jeder gesagt hatte-da musst du durch...bei anderen halfen immer zäpfchen,lefax etc...bei mir garnchts. demnach bin/war ich auch am verzweifeln, mal abgesehen davon das jeder meinte ich müsste doch jetzt glücklich sein mit so einem süßen baby was ich mir gewünscht hatte...#schock
Kauf dir ein tragetuch, geh viel spazieren dann wird sie müde und versuch so viel wie möglich zu schlafen wenn du sie mal abgenommen bekommst...mir geht es aber auch noch nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte und die "netten Ratschläge" helfen da leider auch nicht weiter...
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft, versuch mal nur bis zur nächsten woche zu denken, in etappen,-es kann ja nicht schlimmer werden :-( nur besser :-)
lg eine leidensgefährtin

5

achso,noch was vergessen, nimm du mal pustatilla,globulis-die sind für deine nerven gut...

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Hallo Grilu!
Jonah hatte extem übelst diese 3 - Monats - Kolliken und da war es ähnlich wie bei euch: Nur Ruhe beim ständigen rumschleppen #heul. Ich dachte, das hört niemals auf. Notfalltropfen (Rescue) aus der Apotheke haben mir hier sehr geholfen.
Mein Söhnchen ist jetzt 10 Wochen alt und seit ca zwei Wochen ist der Spuk annähernd vorbei - er schreit mal eine halbe Stunde oder so, muss aber nicht mehr ständig herumgeschleppt werden.
Es gibt also Hoffnung!

Jonah bekommt bei schlimmen Blähungen zwei Hub Lefax und das wirkt recht gut. Außerdem hat er Fencheltee im Fläschchen (ich stille nicht).

Das übelste Gefühle aufkommen, wenn man an einer Grenze ist, ist völlig normal. Ich finde aber, du solltest dir auf jeden Fall Hilfe holen, wenn du wirklich Angst hast, deiner Kleinen etwas anzutun.



Liebe Grüße, Geli

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vielen Dank für Eure vielen lieben Kommentare - hatte fast kein Verständnis erwartet, zumal ich besonders nachts ja so gar keine mütterlichen Gefühle für die arme Maus hege, sondern mit mir selbst kämpfe nicht in böse Versuchungen zu kommen....

die Rescuetropfen wären eher was für mich ;-)

hätte ich heute nacht gut gebrauchen können!
hab geschlagene 2 Stunden damit verbracht, zu wickeln, füttern, Bauch massieren, beruhigen und wieder den gewünschten Nachschlag nach dem Bäucherchen zu servieren, musste dann noch schnell was abpumpen - bis ich dann endlich selbst wieder im Bett lag, fing sie ne gute Stunde später schon wieder an, und hatte ganz regulär nach ihrem 3-Stunden-Rythmus wieder hunger - hab dann nur noch hemmungslos geheult.

Naja heute probieren wir was anderes aus, was MIR heute mittag super geholfen hat.
Kopfhörer auf und Metallica-Volldröhnung - die Kleine mag die mitgejaulten Balladen und ich höre das Geblärr nur noch gedämpft - vielleicht stehen wir so die nächsten Nächte durch.

Ich weiss ja dass die Kleene nicht zum Spass blöckt, und die Blähungen (also die Zäpfchen, und Tröpfchen taugen ja bei uns keinen Pups) einfach dazu gehören.
Tagsüber ist es auch nicht so tragisch, aber nachts werd ich einfach zum Tier, wenn man mich sooooo foltert und quält.

Schlimm ist für mich vorallem aber auch der bohrende Gedanke, ein Loser und eine Rabenmutter zu sein, wenn man dem Kind weder helfen kann, noch sein Geschrei aushält.
Was Milliarden andere Mütter hinbekommen haben, ohne Amok zu laufen, müsste ich doch auch hinbekommen, oder?


Naja mal gucken, was die heutige Nacht bringt - morgen kommt die Hebi wieder, und päppelt mich seelisch und moralisch wieder auf *g*
vielen Dank für eure vielen Tipps undRatschläge, ich werde sicherlich ALLES ausprobieren, bis ich was finde, was bei unsrer kleinen Lady und ihrer irren Mami hilft :-)

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Hallo,
mein Kleiner ist heute 30 Tage alt und wir haben die erste Nacht ganz ohne Geschrei und Genöle hinter uns - er hat die ganze Nacht auf meiner Brust gelegen und geschlafen mit Stillpausen alle 3 Stunden. Die erste Nacht, in der ich ihn nicht um 5 Uhr morgens am liebsten an die Wand oder Kissen im Gesicht - naja, die Gedanken darf man wohl haben, solange man nicht so handelt...
Aber das geht nur mit permanentem Körperkontakt, selbst der Babybalkon ist ihm zu weit weg von Mami. Und am liebsten den ganzen Tag tragen - ja, ich gehe auch manchmal mit ihm aufs Klo. Und die Blähungen sind dank 24-Stunden-Tragen auch fast weg. Wenn er auf meinem Arm mindestens 20 min tief schläft (nicht früher!) kann ich ihn ablegen (auf die Seite, nicht auf den Rücken legen, Tuch als Stütze ins Kreuz knuddeln) und er schläft weiter, etwa 30 min Zeit für den Haushalt. Ist anstrengend, aber seitdem ich ihn soviel trage, habe ich das liebste Kind der Welt, nach dem Stillen lächelt er sogar #huepf
Ich kann Dir noch das Buch "so beruhige ich mein Baby - Tips aus der Schreiambulanz" empfehlen. Hat mir sehr geholfen.
LG und gute Nerven wünscht Kaja mit Chris *18.03.2007

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Hi,
nach 14 Tagen in etwa haben die Kleinen einen Wachstumsschub. Dann kann es gut sein, dass sie sich stündlich oder auch alle zwei Stunden wegen Hunger melden. Es kann ein paar Tage dauern, bis sich das Gleichgewicht zwischen Euch beiden wieder eingestellt hat. Bis Dein Körper die Menge/Qualität Milch produziert, die die Kleine dann braucht. Und außerdem ist wachsen natürlich anstrengend...
#schwitz
Vielleicht liegt es ja einfach nur daran... und die extremen Temperaturen sind bestimmt auch nicht unbedingt förderlich...
LG evoky