Corona vs Grippe

Ich weis grad nicht ob ich da was verpasst hab.

Aber warum wird wegen dem Corona Virus die ganze Welt Lahm gelegt und wegen der Grippe nicht? Ist doch beiden ansteckend und beides Tödlich?!

Ich mein, ich bin auch schwanger und brauch es gerade nicht. Und natürlich sind dir Risikogruppen stark gefährdet, warum ich eine Sorge natürlich nachvollziehen kann. Aber muss man sich um die Grippe nicht auch sorgen? Aber deswegen wurden doch nie Veranstaltungen abgesagt und Schulen geschlossen.

Der Impfstoff ist für mich irgendwie kein Argument. Bei uns auf der Arbeit konnte man sich schon immer kostenlos gegen Grippe impfen lassen aber kaum einer hat das Angebot wahrgenommen.

Ich frage mich was an dem Corona Virus so viel schlimmer ist?!

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Doch ich finde schon das die Impfung ein Argument ist. Weil jeder selber entscheiden kann, ob er sich impfen lässt und gerade Risikogruppen und Menschen die im täglichen Kontakt mit Kranken arbeiten das in meinem Umfeld tun. Corona ist neu, Corona ist unbekannt und es gibt keine Impfstoff. Ich sage nicht dass es schlimmer ist als Influenza. Aber eben nicht so gut bekannt. Und man möchte eben Influenza und Corona zeitlich entzerren um das Gesundheitswesen nicht komplett lahm zu legen.

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Impfung ist ein Argument. Es impfen sich tatsächlich die meisten der Bevölkerung. Nur weil du von den wenigen ungeimpften umgeben bist, heißt es nicht, dass die wenigsten die Grippeimpfung wahrnehmen. Im Gegenteil.

Die Grippeimpfung dient zum herdenschutz um eine rasante Ausbreitung der Grippe vorzukommen, damit möglichst wenige Risikopatienten sich anstecken. Denn das wäre für sie wirklich ein Risiko dran zu sterben. Wer sich mit Thema Impfung wirklich auseinander gesetzt hat weiß das.

Dass so "wenige" jährlich durch die Grippe sterben und nicht jedes Jahr solche Maßnahmen notwendig ist, ist eben dank der Impfung. Aber Tatsache ist auch, dass immer wieder wegen einer schweren Grippe in der Klinik stationär behandelt werden müssen. Nur hört man das nicht permanent in den Nachrichten.

Bei corona gibt es keine Impfung, also sieht man was passiert, wenn sich eine Krankheit so rasant ausbreitet. Diese Maßnahmen würde die Regierungen immer tun um eben die Bevölkerung zu schützen. Weil im Gegensatz zu Impfgegner haben sie die Allgemeinheit im Blick und nicht nur einzelne Personen. Und in der Allgemeinheit sind eben auch schwer kranke Menschen.

Deswegen scheint es für uns extrem, weils zuvor einfach nicht wirklich notwendig war. Eben dank der Impfung. Aber wären tatsächlich die meisten nicht gegen Grippe geimpft, wäre das für uns schon Routine.

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Ich weiß nicht wie das in Deutschland ist, aber in Österreich sind nur 8% gegen Grippe geimpft. Wird hier auch ständig betont...

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Das ist Quatsch. 1. Lässt sich nicht die Masse gegen Grippe impfen. Ich selbst zb nicht, meine Kinder nicht (mein Mann schon da er zur Risikogruppe zählt) und auch sonst kenn ich nur sehr wenige die das impfen lassen. Und ich bin gegen fast alles geimpft. Darüber hinaus wird die Grippeimpfung eben nicht flächendeckend empfohlen wie zb MMR oder Kinderlähmung. Sondern nur Risikogruppen wie Rentnern oder Immunschwachen wie schwangere, chronisch kranke etc.

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Hallo, ich arbeite in einem Krankenhaus und wir hatten diese Woche bezüglich Corona eine Hygieneschulung.
Unsere Stadt hat es diese Woche auch erreicht durch Urlauber aus Italien und eine Schule wurde komplett geschlossen.
Bei der Schulung wurde auch erwähnt, dass an Influenza Tausende sterben. Das Problem bei Corona liegt darin, dass es neu ist und keiner genau weiß - noch nicht - was es genau “macht“. Auch weshalb Kinder verschont bleiben, ist noch.nicht erforscht. Daher wird zur Vorsicht hingewiesen, aber keine Panik.

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Ja, also mein Beitrag soll auch gar nicht bedeuten das ich das nicht ernst nehme oder nicht verstehe.

Ich bin eigentlich eher ein sehr ängstlicher Mensch und bin auch froh im Moment nicht unter so vielen Menschen zu sein. Gegen Grippe hab ich mich auch impfen lassen.

Momenten mache ich mir aber auch Sorgen um die Wirtschaft und die Bevölkerung. Die Menschen drehen ja förmlich dich. Menschen die wirklich Schutzmittel benötigen bleiben ja komplett auf der strecke und das find ich schlimm. Ich frage mich ob die Sorgen um das Virus nicht zu noch schlimmeren Problemen führen.

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Huhu,

was an Corona so viel schlimmer ist?

Nun wenn selbst der RKI- Präsident feststellt, dass Corona 10 mal tödlicher ist als die Grippe, sollte sich jedem die Frage von selbst erklären.

Und natürlich ist die Impfung das Hauptargument überhaupt.
Risikogruppen und deren Kontaktpersonen haben sich zum Großteil gegen die Grippe impfen lassen.
Bei Corona kann man nur zuschauen und eben nicht selbst handeln.

Eigentlich sollten wir als soziale Menschen besonders auch die Schwachen und Kranken im Auge haben. Nur beim Thema Corona scheint sich selbst jeder der nächste.
Egal ob der Hamsterkäufer, der verursacht, dass andere vielleicht keine Babymilch mehr kaufen können.
Oder der Typ "Corona - mir egal", der jede kleine Einschränkung moniert anstatt die Notwendigkeit zu erkennen, um die anderen zu schützen, die nicht das Glück haben kein Risikopatient zu sein.

LG

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Die meisten sind sich immer selbst am nächsten. Nicht nur jetzt. Ich finde das Verhalten der Gesellschaft schon seit Jahren schrecklich. Gerade wir in den Luxusländern sind wahnsinnig egoistisch

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Wenn ich lese, dass auf Kinderkrebsstationen die Masken gestohlen werden, kommt mir die Wut.
So sehr kann man sich gar nicht der Nächste sein.

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Nach den Erfahrungen, die man aus Italien hat, ist Covid-19 etwa zehnmal häufiger tödlich als die Grippe. Dazu kommt ein höherer Prozentsatz an Patienten, die hospitalisiert werden müssen und gleichzeitig auch ein längerer durchschnittlicher Krankenhausaufenthalt, was unser Gesundheitssystem sehr stark belastet. Das sind die Zahlen aus Italien, so sehen auch Zahlen aus Asien aus. Wenn man davon ausgeht, dass ohne irgendwelche Massnahmen etwa ein Drittel der Bevölkerung erkrankt und das bei einer Letalität von 2-3%, kannst du mal ausrechnen, wie ein Szenario für Deutschland aussähe. Es ist eben nicht wie Grippe.

Bei euch an der Arbeit gehören vermutlich auch die meisten nicht zur Risikogruppe für eine Komplikation bei Grippe, und ansonsten ist man im deutschsprachigen Raum, was Impfungen angeht, einfach auch ein gutes Stück weit ignorant. Es kriegen ja auch Leute wieder völlig vermeidbare Krankheiten wie Masern.

Und das kopflose Horten in Teilen der Bevölkerung dürfte zu einem guten Stück auch an der absolut fehlenden Führung durch zuständige Minister liegen.Die ganze Verharmloserei und das Mantra, dass man alles unter Kontrolle haben, stehen halt im grellen Gegensatz zu dem, was wir aus anderen Gegenden erfahren, bzw. in der Schweiz mittlerweile schon live miterleben können. Ich gehe davon aus, dass es in ein paar Tagen auch in Deutschland ähnlich sein wird wie bei uns.

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Die Letalität kann man aber so genau nicht sagen.
Es gibt eine Dunkelziffer von Erkrankten, die nicht getestet werden. Man rennt ja nicht wegen jeder Erkältung zum Arzt. Und dieser Prozentsatz, die “alleine gesund werden“, wird nicht mitgerechnet.
Italien und Asien sind mit der Gesundheitsversorgung nicht gleich zu stellen mit Deutschland.
Natürlich ist das Verlangsamen der Krankheit wichtig und auch, dass man Risikopatienten und Ältere schützt!

Ich hatte bis diese Woche ehrlich gesagt auch ziemlich “Angst“, Respekt vor Corona, mir hat aber ein Hygienevortrag von Spezialisten und Ärzten bei uns im Krankenhaus die Augen etwas geöffnet.
Diese haben alles erklärt, der Beginn, wie man sich schützt, WHO Zahlen (Deutschland hat bisher keine Todesfälle)....war echt interessant.

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Norditalien ist absolut gleichzustellen mit Deutschland, was das Gesundheitswesen betrifft. Ich denke, Deutschland vertändelt viel wertvolle Vorbereitungszeit, weil man sich kollektiv einredet, es werde in Deutschland schon ganz anders kommen als in Asien oder Italien, weil man ja viel besser vorbereitet sei, das System viel besser etc.

Ihr Deutschen seid da wohl genau so wie die Schweiz. Bis letzte Woche haben die Behörden gesagt, dass wir super vorbereitet seien, dass es nicht so schlimm sei etc. Um dann urplötzlich die Gefahreneinschätzung auf sehr hoch hochzuschrauben und täglich, z.T. nach 21 Uhr Abends, neue Massnahmen zu verkünden. Mittlerweile soll man bei uns, egal, was man hat, nur noch in dringenden Fällen einen Arzt konsultieren, Notaufnahmen sind in Unterstände im Freien verlegt usw., Quarantänemassnahmen gegenüber Pflegepersonal werden aufgehoben, um genügend Leute zu haben etc.

Es sind Massnahmen ergriffen worden, die die meisten von uns zu Lebzeiten nie miterlebt haben. Ich lese regelmässig deutsche Medien. Politiker erzählen dort noch immer, dass es in Deutschland natürlich ganz anders sei und nicht so kommen werde, man sei ja vorbereitet, Kommentatoren schreiben, es sei für die meisten nur etwas Schnupfen und Husten etc. Was stimmt, aber die 20% schweren Fälle bleiben im Schnitt drei Wochen im Krankenhaus. Ich denke, ihr seid einfach etwas weiter weg vom Ausbruchsherd, aber in einer Woche seid ihr dann auch an dem Punkt, an dem wir jetzt sind.

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Die Grippe hat eine Hospitalisierungsrate von 0,2% und eine Sterblichkeitsrate von ca. 0,02% (je nach Stamm und Jahr).

Laut offiziellen Angaben der WHO und aktuellen Statistiken hat Covid-19 eine Hospitalisierungsrate von ca. 20% und eine Todesrate von 3-4 %.

Das kann sich noch nach unten korrigieren, aber die Todesrate ist im Prinzip fast Nebensache. Das Problem ist selbst in extrem fortschrittlichen Ländern, wo alle Erkrankungen festgestellt und zeitnah behandelt werden eine Rate von ca. 15% schwerer Erkrankungen und 6% Erkrankte, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen.
Die Kapazitäten hat kein Land, auch Deutschland nicht.

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Der Vergleich miteinander hinkt einfach.

Grippe ist tatsächlich für immenschwache und Senioren gefährlich, aber im Grunde harmlos für Menschen mittleren Alters oder Jugendliche/Kinder. Die Grippe fällt die oberen Atemwege an, sorgt für hohes Fieber und in erster Linie Reizhusten. Eine Lungenentzündung ist hier eher eine typische Komplikation wenn Bakterien mit ins Spiel kommen (Influenza selbst befällt aber nicht die Lunge) und das kann für eh schon schwache gefährlich sein. Corona geht auf die unteren Atemwege und befällt direkt die Lunge. Ne virale Lungenentzündung ist per se schwieriger in der Behandlung da man nur Symptome lindern kann aber zb kein Antibiotikum geben kann das aktiv hilft.

Dazu kommt, die Grippe hat ne Letalität hierzulande von 0,1-0,5% je nach Stamm, schwere und wie viele risikopatienten erwischt werden. Corona liegt zwischen 1-3% wobei Männer tendenziell am gefährlichsten leben. Hinzu kommt dass Corona zb Kinder kaum und wenn nur leicht befällt, diese aber über lange Zeit den Virus ausscheiden und damit weitergeben können. Und auch so scheint der Virus sehr hochansteckend zu sein. Die Grippe hat nicht mal ansatzweise eine solch erfolgreiche Durchseuchung nach Kontakt zu infizierten und Corona ist zb wie Masern schon ansteckend bevor man Symptome bildet. Die Grippe ist es strenggenommen erst durch die Tröpfcheninfektion nach husten und Niesen. Wüsste bei der Grippe jedenfalls nicht dass die schon Tage vor Ausbruch ansteckend wäre.

Ich bin einerseits der Auffassung das ein riesen hype darum gemacht wird. Andererseits gilt es die schwachen zu schützen und da es keine Impfungen dagegen gibt. Lebt zb mein Mann, in einer hochrisikogruppe. Wäre er kein krisenpatient im Falle x, würd ich mir überhaupt keinen Kopf darum machen.