Gefühlt in der Midlife Krise

Hallo zusammen,

Ich versuche es kurz zu machen:

Meine Expartnerin und ich haben uns an Weihnachten bitterböse gestritten. Das eine Wort gab das andere... Ich muss dazu sagen, dass ich mich nicht korrekt verhalten habe. Ich habe ihr an den Kopf geworfen, dass ich meine besten Jahre mit ihr verschwendet habe. Ich war mit ihr 7 Jahre zusammen. Jetzt bin ich 34. Naja, 4 Wochen später hatte sie schon den nächsten und ist bei ihm eingezogen. Alles ok jeder wie er möchte.

Nun stehe ich mit 34 Jahren da und muss von vorne anfangen. Das ganze überfordert mich wirklich vollkommen. Ich bekomme einfach den Gedanken nicht aus meinem Kopf, dass ich die Jahre total verschwendet habe und sie umsonst gewesen sind.

Ich bin heute extra zu meinem Vater gefahren und habe wahrscheinlich noch nie so offen über meine Gefühlswelt wie dort. Er versteht mich total, kann mir aber nicht wirklich helfen. Ich versuche mich mit Sport und Arbeit abzulenken, aber so richtig funktioniert es einfach nicht. Ich habe bereits auch andere Frauen gedatet, aber auch das befriedigt einen nur sehr kurz.

Vll. hat jemand die selben Erfahrungen gemacht und kann mir etwas Hilfestellung geben wie ich aus diesem Teufelskreis herauskommen.

Viele Grüße

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Du warst doch aus gutem Grund mit der Ex zusammen oder war die Zeit nicht schön?
Was heißt von vorne anfangen…. Hattet ihr eigentlich Kinder geplant und du fühlst dich nun zu alt oder hast sorgen, die richtige nicht zu finden?
Der Vorwurf an deine Ex ist schon hart. Aber das Fehlverhalten hast du eingesehen und im Streit sagt man leider manchmal Dinge, die man hätte lieber nicht sagen sollen.

Grüble nicht über die Vergangenheit, es wird dich nicht weiterbringen. Mache dir Gedanken über die Zukunft und du bist ja erst 34, nicht 64.

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Hallo,

Wieso bist du denn der Meinung deine besten Jahre mit ihr verschwendet zu haben? Was ist denn passiert, dass dich zu so einer Aussage hinreißen lassen hast?
Ansonsten ist es bestimmt schwer nach einer so langen Zeit in einer Beziehung wieder allein zu sein. Ich kann dich da als frischen Single mit meinen 30 Jahren vielleicht ein bisschen verstehen, da es mir ganz ähnlich geht.

Grüße

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Naja, sie ist vor 3 Jahren schonmal gegangen und hat es mit jemand anderen probiert. Sie kam dann nach 3 Monaten heulend zurück und ich war so doof ihr eine zweite Chance zu geben.

Mit verschwendete meine ich, dass ich in der Zeit der damaligen Trennung jemand tolles kennengelernt hatte, aber ich das ganze nicht weiter verfolgt habe, da ich so dämlich gewesen bin das altbekannte wieder zu wollen.

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Solche Situationen kennen leider viele Menschen….
Ich kenne das von einem Freund, allerdings hat er sich selbst so festgenagelt beim 2. Versuch, dass er da nun nicht mehr raus kommen würde ohne sehr viele Federn zu lassen. Deswegen hat er sich nun mit dem Leben arrangiert, auch wenn er innerlich, laut eigener Aussage, vor sich hin welkt…. Er hatte in der kurzen Trennungszeit auch eine Andere kennen-/lieben gelernt und hat diese Frau dann doch wieder in den Wind geschossen als seine Nochehefrau um eine 2. Chance bat. Und wie sollte es auch anders sein, nach kurzer Zeit war es wieder wie vorher, aber er noch tiefer mit seiner Ehefrau verstrickt durch einen Hauskauf als Neuanfang.🤦🏽‍♀️ Und letztes Jahr (4 Jahre nach Neubeginn) hat er erneut eine Frau kennengelernt,
wo es gefunkt hatte, aber er konnte sich nicht durchringen sein Leben auf den Kopf zu stellen für die Liebe. Er wollte nur eine Affäre, aber sie nicht.
Nun ist er kreuzunglücklich gefangen in der alten Beziehung…. Selbst Schuld.

Du hingegen hast anscheinend weder einen hohen Kredit (für ein Haus) aufgenommen, noch Kinder mit ihr bekommen, oder?

Also ist eigentlich für dich gar nichts verloren!
Du musst dich nur wieder sortieren und dann wird sicher auch eine neue Partnerin kommen mit der es hoffentlich besser klappen wird!

Es ist normal, dass man nach einer Trennung erst einmal psychisch nicht so gut drauf ist und sich viele Fragen stellt und viele Gedanken im Kopf kreisen. Aber „hätte, hätte“ ist sinnlos, weil du die Zeit nicht zurückdrehen kannst.
Du hast dich damals so entschieden, weil es für dich zu dem Zeitpunkt der richtige Weg war.

Ein Großteil der Menschen, würde sicher andere Wege gehen, wenn sie noch einmal das Leben von
vorn starten könnten….
Aber da dies unmöglich ist, müssen wir mit unseren vermeintlichen Fehlern abschließen und nach vorne schauen.

Umsonst gibt es nicht die uralten Poesiealbumsprüche wie: „Schaue vorwärts, nie zurück! Neuer Mut, bringt Lebensglück!

Und Erfahrungen formen uns natürlich auch, lassen uns reifen und erkennen, was wir wirklich wollen und uns im Leben wichtig ist!

Vielleicht triffst du ja auch die damalige Person (aus der Trennungszeit) wieder und ihr versucht es jetzt miteinander.😉

Viel Glück 🍀

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Ich denke, wenn man so auf die Vergangenheit schaut und sich darauf fokussiert, was man alles verpasst hat, ist das eine Art Prokrastination.
Also man befasst sich nicht mit der Zukunft und schaut, wo man hin möchte, bzw lebt in der Gegenwart.
Stattdessen lebt man in der Vergangenheit. Das ist zwar schmerzhaft aber auf gewisse Art doch einfacher, als zu schauen, was meine Ziele sind und wo ich hin möchte.

Denn Vergangenheit ist vergangen, da ist nichts mehr zu rütteln.

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Hey,

du bist noch recht frisch getrennt oder?

Ich habe mich mit 29 von meinem damaligen Partner und Exmann nach 11 Jahren Beziehung getrennt und dachte anfangs auch, ich hätte meine besten Jahre verloren. Mittlerweile kann ich anerkennen, dass ich dieser Beziehung auch zu verdanken, dass ich der Mensch bin, der ich heute bin.

Nach der Trennung war ich 1 1/2 Jahre Single (für mich gefühlt das erste mal in meinem Leben) und habe mich ausgelebt und mich selbst entdeckt und neu kennengelernt.

Meinen jetzigen Partner habe ich mit 31 Jahren kennengelernt, er selbst war damals 40 (ebenfalls geschieden). Heute lebe ich mit diesem Mann in einer gemeinsamen Wohnung in einer neuen Stadt, hab einen neuen Job und erwarte mit ihm gemeinsam unser erstes Kind.

Mein Fazit: es kam alles zur richtigen Zeit und auch was damals nicht für die Ewigkeit war, war dennoch wichtig, damit ich heute da stehe wo ich stehe.

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Man weiß nie für was etwas gut war... oder nicht.

Vor drei Jahren hast du dich entschieden sie zurück zu nehmen und die vermeintlich bessere laufen zu lassen.
Damals fühlte sich die Entscheidung für dich richtig an. Heute siehst du es aus einem anderen Blickwinkel und der "Hätte-Gedanke" kommt auf.
Ändern lässt sich nun nichts mehr auch wenn man noch so grübelt.
Es bringt dich nicht weiter, also muss der unnötige Ballast weg.
Du bist erst 34. Da ist doch wirklich alles noch offen. Wenn keine Kinder im Spiel sind, ist es sogar noch leichter sich vollkommen zu lösen.
Eine Trennung zu verdauen braucht einfach auch etwas Zeit. Die darfst du dir ruhig geben bevor du dich mit anderen Frauen einlässt.

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Hi,
warum so melodramatisch? Man ist doch selbst für sein Wohl verantwortlich und wenn man merkt, der Mensch an der Seite passt nicht und tut nicht gut, dann muss man Konsequenzen ziehen. Hast du aber nicht getan.
Du sprichst von einem Teufelskreis. Naja, du hast halt Liebeskummer, total normal nach einer (langen) Beziehung und der Tatsache, dass sie direkt den nächsten Kerl hat. Das piekst, das tut weh und ist doof, das Gute daran ist, dass es vorüber geht. Andere Frauen sind da aktuell aber ganz sicher nicht die Lösung.
Mit 34 zu denken, man hätte die besten Jahre verschenkt, ist auch reichlich drüber. Die besten Jahre wofür?
Und ja, klar habe ich auch eine Trennung nach einer langjährigen Beziehung hinter mir. Da ist man eine Weile mit seinem Schmerz beschäftigt, lässt sich von seinen Besties trösten, zieht Resümee und arbeitet an sich, denn letztendlich hat man selbst auch einen Anteil am Scheitern einer Beziehung.
Du packst das!

vlg tina

Bearbeitet von thalia72
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Erstmal danke für die vielen Antworten.

Die Trennung an Weihnachten ging von mir aus. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte und war unglücklich.
Das Gefühl nicht mehr über die Probleme geredet zu haben belastet mich sehr. Es war eher ein ,,Ok dann trennen wir uns halt"... Eigentlich hatte ich damals zur Bedingung gemacht, dass wir mehr reden müssen um nicht in die gleichen Verhaltensmuster zurück zu fallen.

Die letzten beiden Jahre waren schön, aber auch nicht unbedingt einfach gewesen. Ich habe ein Haus für uns gekauft und ein weiteres gebaut für die Altersvorsorge. Dementsprechend war es natürlich auch sehr stressig und nervenaufreibend. Das ganze war dann fertig letztes Frühjahr. Durch diese Zeit und ihre Unterstützung in allem war mir eigentlich klar, dass wir eigentlich alles schaffen können und umso mehr bin ich enttäuscht, dass es in die Brüche gegangen ist.
Das Thema Kind haben wir nie so richtig angesprochen da sie vor allem erstmal ihrem Hobby nachgehen wollte. Das war für mich vollkommen in Ordnung, da ich das mit ihr auch noch später angegangen wäre.

Versteht mich bitte nicht falsch, natürlich gab es schöne Zeiten, ich habe mir nur alles ganz anders vorgestellt. Ich wäre gerne verheiratet und hätte sehr gerne Kinder gehabt. Jetzt steht man mit Mitte 30 wieder am Anfang. Meine wilden Zeiten sind vorbei, ausgelebt habe ich mich bereits. Mir ist ein herzliches zu Hause viel wichtiger...

Lg

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Ich denke, am Ende habt ihr euch schlichtweg auseinander entwickelt. Du wolltest Haus, Kind, deine Exfreundin statt hinter Familiengründung noch nicht zu 100 Prozent. So sehr ich deine Gedanken und Gefühle verstehen kann, da ist sicher viel Wut, Schmerz und Traurigkeit dabei, solltest du dich fragen, ob der Gedanke, dass du Zeit verschwendet hast, dir wirklich bei der Verarbeitung der Beziehung sowie der Trennung selbst hilft oder dir nicht vielleicht eher im Weg steht.
Du hast doch in der Beziehung für dich festgestellt, was deine Wünsche und Bedürfnisse sind, wie du dir deine Zukunft vorstellst. Dass diese Zukunft mit ihr nicht möglich geworden ist, bedeutet doch nicht, dass du dir diese Zukunft nicht mit jemandem zusammen aufbauen kannst, der ähnliche Wünsche und Bedürfnisse hat. Ich würde diese Trennung eher als Chance ansehen, mit jemandem durchzustarten, der die gleichen Lebensziele und Vorstellungen hat wie du.
Und diese rauszufinden geschah doch wohl im Verlauf der letzten Jahre, ist somit jetzt Teil deiner Entwicklung und Biografie und demnach keine vergeudete Zeit, sondern etwas Positives. Du hast ein Stück weit zu dir gefunden.

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Don't waste your time looking for the wasted years.

Du bist 34 und es steht Dir noch alles offen. Du hast keine biologische Uhr zu fürchten und bist in Deinem Alter noch vielleicht noch attraktiver weil gefestigter.

BTW: Liebeskummer ist völlig okay und nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Aber nichts vertreibt trübe Gedanken an eine verflossene Liebe so gut wie eine neue Liebe.