SM eskaliert an der Tür

Hallo,

meine Schwiegermutter wollte mir an Ostern mein Kind an der Tür abnehmen. Sie hatte noch Jacke und Schuhe an. Sie packte ihn an der Hüfte und ich habe mit Widerstand reagiert und das Kind bei mir behalten. Denn er fremdelt und er kennt die Oma kaum.
Ich wollte ihr erklären „Nein, komm erst mal an, er fremdelt gerade ….“ -aber sie hat mich gar nicht ausreden lassen. Sie ist sofort wieder gegangen und hat gesagt, dass sie unter den Umständen nie wieder kommt. Ich habe ihr dann noch nach gerufen, dass wir darüber sprechen sollen, aber sie ist weiter weg gelaufen. Sie hat mich beschimpft, dass ich Probleme habe und das in den Griff kriegen soll bevor ich noch mal mit ihr spreche.

Mein Partner ist ihr hinterher gerannt und hat sie wieder zu uns gebracht, weil er nicht Vermittler spielen wollte. Ich habe den Standpunkt vertreten, dass ein fremdelndes Baby nicht an der Tür abgegraben wird und dass er natürlich zu mir zurück kommt, wenn weint. Die „Regel“ verneinte sie- sie will ihn nehmen, auch wenn er weint, das wäre ja für Babys normal. Und sie will ihn auch direkt haben ohne warten zu müssen. Dazu folgten auch andere Unterstellungen. Wir einigten uns, dass wir uns nicht einig sind. Sie sagte erneut, dass sie meine Ansicht nicht akzeptiert und nicht mehr kommt.
Mein Partner hat während dem Streit aufs Baby aufgepasst.
Am Ende sind SM und Partner zusammen spazieren. Es gab wohl ein normales Gespräch. Auf meine Nachfrage hin, ob er mich verteidigt hat bzw. meinen Standpunkt vertritt (weinendes Kind), sagte er Ja. Nun hat sie ihn zum Essen eingeladen und er möchte hingehen.

Mein Problem: Es fehlt mir irgendwie, dass er seiner Mutter eine Ansage macht, z.B. dass sie mir nicht das Kind entreißen oder beschimpfen soll. Er sagt, dass ich meine Grenzen selbst stecken muss. Irgendwie ist mir das zu wenig - oder was würdet ihr erwarten? Fühle mich verloren. Danke euch

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Ich stimme dir da total zu. Ich weiß nicht genau mit wie viel Nachdruck (streng, ärgerlich oder eben nicht) aber definitiv müsste er hinter dir stehen und ihr sagen dass sie nein Drama machen soll. Dann zieht sie sich eben erst aus. Selbst wenn sie das doof findet, sie ist nur die Oma und muss das nunmal akzeptieren. Bei anderen Leuten müsste sie sich vielleicht sogar noch erst die Hände waschen.
So eine Szene wegen einer Kleinigkeit ist lächerlich und das sollte er ihr sagen - in welchem Ton auch immer.

Und jede Mutter will wohl ihr weinendes Kleinkind/Baby selber haben. Selbst bei Personen, die dem Kind noch etwas näher stehen als „ab-und-zu-Omas“ (außer Papa vielleicht).

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Danke.

„Und jede Mutter will wohl ihr weinendes Kleinkind/Baby selber haben.“ - das möchte sie mir aber nicht zugestehen, sondern das Kind weiter in ihren Armen lassen. Wir werden uns da nie einig. Der Streit führte zu nichts, außer, dass von ihr aus kein Kontakt mehr bestehen soll.

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Aber sie hat das nicht zu bestimmen. Punkt.
Wer deswegen den Kontakt abbricht, könnt mich kreuzweise. Und das wäre auch ein Punkt, wo ich meinen Partner an meiner Seite wissen wollen würde. Er müsste ihr sagen, dass sie maßlos übertreibt und kein Recht auf ihre Forderungen hat.

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" Er sagt, dass ich meine Grenzen selbst stecken muss"
Sehe ich tatsächlich auch so

Allerdings solltet ihr als Familie gemeinsam agieren. Also an einem Strang ziehen.

Und des weiteren ist es nunmal so, dass er ihr Sohn ist. Es ist immer noch Mama und Sohn und auch diese zwei haben eine Beziehung zueinander. Die reißt nicht ab, nur weil er eine eigene Familie gegründet hat. Er darf sich auch mit seiner Mutter noch verstehen, ohne dass er dich wehement verteidigen muss.

Du verlangst fast schon, dass er gegen seine eigene Mutter ist aber das ist in meinen Augen auch nicht richtig

Was seine Mutter an verhalten darlegt, finde ich auch daneben. Dennoch sehe ich deine Eigenverantwortung, eine Lösung für euer Problem nicht nur deinem Partner abzuschieben.

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Er darf sich auch mit seiner Mutter noch verstehen, ohne dass er dich wehement verteidigen muss.

Er soll nicht seine Frau Verteidigen sondern mit einer deutlichen Ansage auf der Seite seines Kindes (!) sein. Die TE hätte sich gewünscht, dass er ihr auch sagt, dass sie niemals das weinende Kind bekommt und das indiskutabel ist Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. Kind trumpft eigene Mutter, jederzeit.

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oh man, ich glaub ich hätte jeglichen anstand verloren bei so einer person ... mein kleiner sieht seine großeltern auch nur selten, und fremdelt jetzt mit 13 monaten immer noch extremst, eben weil er sie leider nur selten sieht, das ist doch vollkommen normal, da gleich mit so mit der tür ins haus zu fallen und auszuflippen, so dermaßen egoistisch zu sein, macht mich echt aggressiv ... meine schwiegermutter ist leider nicht mehr gesund, aber ich vermute, sie hätte genau so einen terz veranstaltet wenn sie noch die alte wäre und ich hätte genau so wie du reagiert

dieser spruch, vonwegen, dass du deine grenzen selbst stecken musst ist meiner meinung nach idiotisch ... du hast doch deine grenzen gesteckt und erklärt was sache ist, warum also noch so eine aussage? und du würdest mit kind sicher auch mit zum essen gehen, aber eben trotzdem den kleinen nicht abgeben, wenn er nicht will ... sogesehen steckst du als mutter die grenzen deines kindes und das ist nur richtig so ... diese oma gibt ihrem enkel ja nicht einmal die möglichkeit sie kennen zu lernen, sie lehnt das kind ab, nicht dich in person, sondern ihr enkelkind weil dieses nciht zu ihr will, was soll denn sowas bitte schön?

nee sorry, also ich bin sooo froh, dass mein mann da anders tickt. der hätte nicht nur ja und amen gesagt, sondern seiner mutter auch ne klare meinung dazu gesteckt. dass er damit nicht mit seiner mutter brechen muss ist doch auch klar, trotzdem muss kein erwachsener mann noch nach der pfeife der mutter tanzen und hat nicht nur das recht, sondern auch die pflicht, seine familie zu verteidigen und dahinter zu stehen, in dem fall hat er sein kind zu verteidigen, dass du wohl allein klar kommst zeigt ja, dass du ihr paroli geboten hast und dich für dich und dein kind eingesetzt hast, was will er mehr

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Ich sehe das etwas anders.
Wenn die Oma das Kind eh selten sieht, dann freut sie sich, wenn sie es dann mal sehen kann. Deshalb finde ich es überhaupt nicht schlimm, wenn man das Kind dann direkt nehmen möchte.

Ich persönlich verstehe mich zB nicht mit meinen Schwiegereltern, würde mich aber freuen, wenn die Kinder mal besucht werden.

Wenn das Kind sehr viel weinen würde, hätte ich es dann genommen. Aber vorher schon zu sagen neee, das Kind fremdelt, würde mich auch verletzen.

Es ist nämlich das Kind von dem Sohn. Klar, alles was sie danach gesagt hat, war vielleicht nicht so toll, aber ich denke, dass sie einfach gekränkt war.

Liebe Grüße

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Danke. Wir sind uns aber einig, dass Besuch erst mal ankommt. Hände wäscht, sich kurz setzt, guckt wie das Baby überhaupt drauf ist (….). Erst dann wird geschaut, ob das Kind überhaupt auf den Arm will. Und selbst wenn, möchte ich das Kind zurück, wenn er weint. Aber das verweigert sie ja offenkundig.

Allerdings setzt mein Freund es in dem Moment nicht mit mir durch, sondern er hat mich das irgendwie alleine machen lassen (sie wollte Kind direkt wegnehmen), obwohl es seine Mutter ist.

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Genau so! Ein Baby/Kind ist kein Gegenstand zum Bespaßen der Leute.
Es muss sich ja erst mal auf die Situation einstellen können und dafür sollte man vielleicht ein kleines bisschen Zeit einräumen, insbesondere wenn die Oma selten da ist…

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Sie lässt dich nicht ausreden und beschimpft dich auch noch? Lass dir das nicht gefallen. Hier kannst du sehr wohl deine eigenen Grenzen ziehen. Auch, indem du dich vorerst von ihr distanzierst.

Wenn sie also beim nächsten Mal wieder androhen sollte, sie komme nicht mehr, wenn du dich nicht wunschgemäß verhältst, wäre das für mich DIE Steilvorlage für diesen Konter:

"Ist das ein Versprechen?" ;-)

Prinzipiell bin ja sonst für De-Eskalation, aber manche Menschen verstehen nur eine deutliche Sprache. Und Nettigkeit und Verständnis werden als Schwäche ausgelegt.

Wenn sie deinen Partner zum Essen einlädt, lass ihn.

Und handelt untereinander aus, wie ihr in Zukunft mit dem Thema Fremdeln (was ja bei Kleinkindern nicht ungewöhnlich ist) und Oma umgehen wollt. Wichtig ist, dass ihr an einem Strang zieht. Und dein Mann dann auch die notwendigen Eier hat, seiner Mutter klarzumachen, dass die Gepflogenheiten, die bei euch zu Hause vorherrschen, zu akzeptieren sind.

Bearbeitet von RunningGag
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Danke. Also so wie ich das verstanden habe, besteht jetzt ein Kontaktabbruch. Das geht von SM aus, weil sie mich nicht akzeptiert. Den Konter werde ich mir aber auf jeden Fall merken. Ich möchte meinen Freund zum Essen natürlich gehen lassen.

Mir geht es eher darum, dass er in der Situation an der Tür nichts gemacht / gesagt hat. Sowas wie „Lass gut sein, hör auf, das Kind bleibt da“. Ich wäre über jede Kleinigkeit froh gewesen, aber es kam einfach nichts.

Und klar, das Kind war in meinem Arm. Aber er stand ja daneben. Ich hätte mir gewünscht, dass er dann ‚dazwischen‘ geht oder sowas. Ist das zu viel verlangt?

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Ist das zu viel verlangt?

Nein.

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Hey!

Ihn juckt es nicht, dass seine Mutter dich beschimpft?

Wie alt ist das Kind denn?

Liebe Grüße
Schoko

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Sie hat mich nicht mit Schimpfwörtern beleidigt. Es hat sich trotzdem wie eine Herabwürdigung angefühlt.

Also es kamen Sätze wie

„Denkst du nicht nach“
„Du hast Probleme“
„Meld dich wenn du dich wieder im Griff hast“
„Wegen dir komme ich nie wieder“
„Ich akzeptiere dich/ deine Sicht nicht“

6 Monate alt.

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Ein 6 Monate altes Kind reißt mir niemand vom Arm- das geht nicht. Vor allem, weil es noch so klein ist. Ohne zu fragen geht es nicht.
"Ich akzeptiere dich nicht" ist eine Herabwürdigung."

Für mich ist das emotionale Erpressung. Ziemlich übel. Wie geht es nun weiter?

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich finde, dein Mann hat recht.
Du bist eine erwachsene Frau und kannst deine Grenzen selber abstecken.
Er hat vielleicht andere Grenzen, die er nach seinem Ermessen absteckt. Auch sein Recht.

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" Er sagt, dass ich meine Grenzen selbst stecken muss. Irgendwie ist mir das zu wenig - oder was würdet ihr erwarten? "

Damit hat er auch recht. Du bist selbst erwachsen, und wenn du etwas nicht willst, musst du es mit der Person klären, die es betrifft.

Warum möchtest du deinen Mann in einen Konflikt mit seiner Mutter zwingen? Vielleicht hat dein Mann auch andere Ansichten als du. Es reicht doch, dass er vor seiner Mutter sagt, dass er nachvollziehen kann, warum du so reagierst, wie du es tust.

Ich würde erwarten, dass mein Mann mir ehrlich seine Meinung sagt. Auch wenn er denkt, dass ich übertreibe.
Ich würde erwarten, dass er sich in Ruhe meinen Standpunkt anhört und versucht, zu verstehen, weshalb ich so oder anders reagierte. Ich würde nicht erwarten, dass er einen Konflikt für mich löst, an dem ich beteiligt bin.

Bearbeitet von EfeuIvy
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Mir fehlt in diesem Thread (und auch in einigen anderen), dass das Baby wie ein Mensch, wie ein Lebewesen gesehen wird.

Auf so einen kleinen Menschen hat niemand Anspruch! Auch nicht die Mutter!

Bei all den Threads, bei denen so auf die Schwiegermutter gehackt wird: Überlegt euch mal genau, wer für euer Kind sorgen soll, wenn ihr morgen nicht mehr seid. Da ist für das Kind jemand der eine Beziehung zu ihm hat, es liebt, es in so einer schlimmen Situation sicher auffangen kann, unbezahlbar.

Warum denkt ihr immer nur so kurzfristig in die Zukunft? Welcher Mensch soll denn da aus eurem Kind mal werden?

Bearbeitet von Inaktiv
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Sehe es auch so! #pro

"Hey Ingrid, schön dass du da bist. Komm doch erst mal rein und mach's dir gemütlich. Der Kleine freut sich sicher, wenn du ihn drinnen nimmst und mit ihm spielst. Kann sein, dass er ein bisschen fremdelt, da schauen wir mal wie wir das dann machen. Ist sicher eine Phase, ich freue mich wenn die vorbei ist, und er sich dann auch von dir wieder länger halten und beruhigen lässt."

Eine Begrüßung dieser Art könnte auch schonmal dazu führen, dass die Oma sich willkommen und wertgeschätzt fühlt. Und wenn man fürchtet, dass einem die Oma an der Tür das Kind entreißt, dann lässt man das Kind halt drinnen, wenn man ihr die Tür öffnet (oder bleibt selbst gleich drinnen).

Bearbeitet von EfeuIvy
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"Hey Ingrid, schön dass du da bist. Komm doch erst mal rein und mach's dir gemütlich.“

Das wollte ich ihr sagen, aber sie wollte es nicht hören. Sie ist weg gerannt.

„ Und wenn man fürchtet, dass einem die Oma an der Tür das Kind entreißt,“

Ich möchte mich nicht vor Besuch fürchten müssen und ums Kind ringen. Das macht mir Bauchschmerzen.

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