Irgendwie geht alles bergab

Ich weis aktuell irgendwie einfach nicht mehr weiter..
Wir sind nun im 4. Monat schwanger. Vor der Schwangerschaft waren wir unendlich glücklich und alles war perfekt, wir wollten sogar heiraten. Nun seit 2-3 Wochen fühlt sich irgendwie alles total komisch an. Wir hatten vorher fast jeden Tag gv und es hat sich immer schön angefühlt, jetzt fühlt es sich selbst mit tagelangen Abständen irgendwie nicht schön und erzwungen an. Wir hatten in letzter Zeit häufig Streit, teilweise sogar echt heftig. Hauptsächlich geht es um seinen Entzug, er ist jahrelanger Alkoholiker und möchte für unser Baby aufhören. Freund sagte mir eben auch dass unsere Beziehung sich richtig komisch anfühlt und dass es irgendwie gerade nicht wirklich läuft. Wir machen uns gegenseitig ständig irgendwelche Anschuldigungen für letztendlich lächerlichen Sachen, wissen aber beide dass es nicht Not tut. Heiraten wollen wir nun auch erstmal nicht mehr..
irgendwie bin ich total am Ende..

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Als unsere Tochter etwa ein Jahr alt war und die häusliche Situation wegen seiner Alkoholsucht mal wieder eskaliert ist, habe ich ihm am nächsten Tag, als er nüchtern war ein Ultimatum gestellt:
Entweder er zieht aus, kann nüchtern jederzeit zu uns kommen und seine Tochter sehen ODER er unterlässt ab sofort jeglichen Alkoholkonsum. Egal ob mit oder ohne Hilfe.
Er hat seit diesem Tag den Alkohol nie wieder angerührt. Ohne Therapie.
Das ist jetzt über sieben Jahre her.

Zuvor habe ich seine Sucht jahrelang toleriert, oder besser gesagt, hingenommen.
Mit der Geburt unseres Kindes aber, konnte ich nicht mehr weg sehen und so habe ich an diesem Tag eine Entscheidung getroffen.
Hätte er weiter getrunken, hätte ich auf seinen Auszug bestanden.
Ohne ihn zu verurteilen, denn es ist eine Krankheit, sondern zum Schutz unseres gemeinsamen Kindes und nicht zuletzt um mich selbst zu beschützen.

Du musst einen Entschluss fassen.
Keine halbherzigen Drohungen.
Du solltest entschieden sein, euer Kind alleine großzuziehen, sollte er sich seiner Sucht nicht befreien können!

Alles gute euch dreien!

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Vielen Dank, deine auch nun doch ins positive gewendeten Erfahrungen Bauen mich dann doch sehr auf.
Es hat mich zuvor auch nicht wirklich gestört, da er in meiner Gegenwart zumindest nie so viel getrunken hat dass er aggressiv oder so wurde. Seit wir vor 2 Jahren zusammen kamen wurde es auch wirklich weniger, weil unsere Lebensstile so überhaupt nicht gepasst hätten.
Er hilft mir total viel im Haushalt, kümmert sich von Anfang an so liebevoll um meinen Hund und greift mir nach der Arbeit echt viel unter die Arme, dass das mit dem Alkohol kaum noch präsent ist. Zumindest solange wie er auch nichts anrührt. Fängt er einmal an benimmt er sich unter aller Sau.
Wie dem auch sei, ich habe ihm nun auch die Wahl gegeben, entweder Alkohol oder Familie. Ohne Ausnahmen, mir egal ob mit Therapie oder nicht solange die Taten für sich sprechen.
Alleine wäre ich nicht, er weiß genau dass meine Familie immer da ist also wird er sich schon nicht drauf verlassen dass ich von ihm abhängig bin.

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„ Vor der Schwangerschaft waren wir unendlich glücklich und alles war perfekt“

„er ist jahrelanger Alkoholiker“

Finde den Fehler.

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Du sagst, er möchte für euer Baby aufhören. Für mich klingt das so, als ob er noch nicht damit angefangen hätte, oder?

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Ihr seid schwanger, das stellt alles alles auf den Kopf. Und während dieser Zeit erst den Entzug zu machen, finde ich 1. Stressig und 2. Etwas spät.

Zudem gehen mit dir auch Schwangerschaftshormone durch.
Ich denke, ihr müsst jetzt einfach zusammenhalten. Mit Baby wird es nämlich noch schwieriger.

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Leider ist es immer ein wenig schwer mit einem Alkoholiker.
Mein Onkel war auch einer .

Die Ehe ging dann mit den Kids auch zu Bruch

Ich würde mir das tatsächlich gut überlegen,ihn zu heiraten,bevor er nicht trocken ist .

Es ist immer mit hochs und Tiefs belastet,und ebenso werden sie oft ungemütlich,wenn man an den Alkohol geht

Ebenso würde ich mir Gedanken machen,ob eurer Kind tatsächlich mit einem Alkoholiker groß werden soll.meist wird die Erkrankung immer schlimmer statt besser.

Ich würde glaub ich tatsächlich erstmal ein Cut machen,und mich erst wieder drauf einlassen,wenn er einen Entzug macht .

Wünsche dir alles Liebe ❤️

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"Hauptsächlich geht es um seinen Entzug, er ist jahrelanger Alkoholiker und möchte für unser Baby aufhören."

Dann soll er in eine Klinik gehen und das ganze professionell machen. Hat schon seinen Grund, dass man den kalten Entzug nicht auf dem heimischen Sofa macht, sondern begleitet mit therapeutischer Unterstützung.

In der Therapie lernt er, negative Gefühle zu kanalisieren und nicht am Partner abzulassen bzw mit dem Alkohol zu kompensieren. Bisher war es vermutlich so, dass jegliche Gefühle und Anlässe mit Alkohol ertränkt wurden- der fehlt dann nun und du wirst zum Blitzableiter.

Versuch, dich da rauszunehmen. Guck, ob er in den nächsten Wochen die Kurve bekommt. Heiraten solltet ihr auf gar keinen Fall.
Ich fürchte auch, dass die Rückfallgefahr sehr hoch ist. Daher solltest du dir nun Gedanken um Konsequenzen machen.

Liebe Grüße
Schoko

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"Wir hatten in letzter Zeit häufig Streit, teilweise sogar echt heftig. Hauptsächlich geht es um seinen Entzug, er ist jahrelanger Alkoholiker und möchte für unser Baby aufhören"

Wenn du schreibst "er möchte aufhören" heißt das für mich, dass er noch nass ist.
Als selbst trockener Alkoholiker würde ich sein Verhalten so deuten, dass er es derzeit nicht schafft trocken zu werden und daher Groll bzw. Aggressionen gegen "die ganze Welt" aufbaut. Dabei bist du als Partnerin leider das völlig unschuldige Primärziel.

Dafür kannst du überhaupt nichts, du kannst und musst dich allerdings selbst schützen. Auch wenn es dir sehr schwer fällt, grenze dich ab. Sage ihm, dass du eine klare Grenze ziehen musst. Wenn er nicht bis zu einem gewissen Zeitpunkt trocken werden kann - sei es durch eine Therapie oder Selbsthilfeorganisation - solltest du klare Konsequenzen ziehen und dich von ihm trennen.
Bitte denke daran, dass du dann auch dein Baby schützen musst.

Halbe Sachen helfen hier überhaupt nichts. Ein nasser Alkoholiker braucht klare Ansagen, er wird auch jedes noch so kleine Schlupfloch nutzen, das du ihm lässt.
Und geh bis auf Weiteres erst einmal davon aus, dass er dich belügt wie gedruckt. Das ist in diesem Stadium völlig normal.

Falls er Interesse hat, bin ich gerne bereit deinen Freund in eines meiner AA-Zoom-Online-Meetings zu begleiten. Er kann mich gerne auch anrufen, Kontaktdaten gebe ich dir bei Bedarf.

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Ich finde das echt super, dass du so offen deine Erfahrungen hier teilst 👍

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Wow, du warst unendlich glücklich und alles war perfekt --- mit einem Alkoholiker?! Dein ernst?! Du machst dir was vor und es war sehr sehr dumm schwanger zu werden bevor der Vater sein Leben im Griff hat. Einzige Möglichkeit um da irgendwie noch heil raus zu kommen ist entweder eine Trennung oder ein richtiger Entzug in einer Klinik. Alles andere ist zum scheitern verurteilt. Am besten sprecht ihr heute noch darüber, ihr geht morgen gemeinsam zum Hausarzt und leitet alles in die Wege.

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Ihr habt die falsche Reihenfolge.
Besser wäre gewesen erst trocken werden, trocken bleiben, dann schwanger werden.
Mit einem Alkoholiker wollte ich keine Partnerschaft und noch weniger eine Familie gründen.

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Da magst du ja durchaus recht haben, jedoch war die Schwangerschaft nicht geplant. Das mit dem Alkohol hat er seit 2 Monaten sehr gut im Griff, bloß gabs in letzter Zeit einige Anlässe wo das ja unbedingt Not tat.

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"Das mit dem Alkohol hat er seit 2 Monaten sehr gut im Griff, bloß gabs in letzter Zeit einige Anlässe wo das ja unbedingt Not tat."

Was meinst du damit?

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