Die Ödnis meiner Ehe

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und würde mal mein Familienleben aus der Sicht eines Mannes schildern und weshalb ich die Entscheidung einer Familiengründung inzwischen bereue.

Ich bin mitte 40, meine Frau auch. Wir haben zwei Kinder, 10 und 12 Jahre alt.

Mein Leben hat im wesentlichen drei Ankerpunkte: Familie (65%), Arbeit (30%), ich (5%).

Zunächst zum Thema Familie, darauf fokussiert sich der Großteils meines Lebens:

Meine Frau habe ich am Ende ihres Studiums kennen und lieben gelernt. Aus heutiger Sicht habe ich dabei eine große rote Flagge ignoriert: sie hat einen Studiengang gewählt, der weder in der freien Wirtschaft noch im öffentlichen Dienst oder im Hochschulumfeld sonderlich nachgefragt ist. Wenn man also damit eine Festanstellung haben will, sollte man
1) schnell mit dem Studium sein,
2) gute Noten vorweisen,
3) bei der Stellensuche deutschlandweit flexibel sein.
Meine Frau war bei Abschluß ihres Studiums Anfang 30. Ihr könnt euch also ausmalen, wie das Feedback potenzieller Arbeitgeber ist, wenn sie eine Frau Anfang 30, mit mittelmäßigen Noten ohne jegliche Berufserfahrung einstellen sollen, wenn das Angebot an Bewerbern mehr als ausreichend ist: keine Chance.

Ich für meinen Teil habe mein Studium innerhalb der Regelstudienzeit abgeschlossen und eine Stelle in einem Konzern angetreten. Meine Frau ist zu mir gezogen, ohne Stelle. Ihre Bewerbungen waren erfolglos, sodass ich von Anfang an unseres Zusammenlebens den Lebensunterhalt allein finanziert habe. Finanzielle Aspekte, wie man sie hier manchmal im Forum liest, dass sich die die Frau zur Hälfte an den Kosten beteiligt: darüber hat sie nie gesprochen. Wo hätte das Geld auch her kommen sollen.

Nach drei Jahren zusammenwohnen haben wir unser erstes Kind bekommen, zwei Jahre später unser zweites Kind. Das war alles sehr schön. Wir lebten das Leben einer Familie aus dem 20. Jahrhundert: Vater geht arbeiten, Frau macht Hausfrau und Mutter.

Allerdings gefällt mir dieses Rollenmodell nicht. Meine Frau ist komplett abhängig von mir. Sie hat zwar seit ein paar Jahren einen Mini-Job, aber das ist natürlich kein richtiges Einkommen. Mich stört, dass sie aber bei all diese Geldfragen relativ gleichgültig ist. Es scheint sie gar nicht weiter zu stören, dass sie von mir abhängig ist. Das sie faktisch keine Rente bekommen wird. Auch andere finanzielle Themen interessieren sie nicht: Steuer, Versicherung, Rechnungen bezahlen: mache alles ich. Sie hat auch keinerlei Ahnung, wie unser Haus, unsere Familie abgesichert ist oder wieviel Geld auf dem Konto ist. Würde mich morgen ein Laster überfahren: sie wäre komplett aufgeschmissen.

Nun könnte man einwenden: jeder hat andere Prioritäten, ist ja nicht jeder ein Finanzguru. Sie leistet doch sicherlich viel unbezahlte Care-Arbeit und schmeisst den Haushalt. Das stimmt teilweise. Obwohl sie nur einen Mini-Job hat, ist der Haushalt aus meiner Sicht unzureichend gemanaged. Im wesentlichen beschränkt sich das auf einkaufen, kochen und Wäsche waschen. Alles andere, wie aufräumen oder putzen findet nur dann statt, wenn sich Besuch ankündigt. Aber selbst dann kontrolliere ich vorher das Gäste-WC, ob nicht noch Spritz-Pups in der Kloschüssel klebt.

Überhaupt fehlt ihr jegliche Fähigkeit, Dinge zu strukturieren, zu planen und auch umzusetzen. Alles was den Zeithorizont von drei Tagen überschreitet, fällt bei ihr in ein dunkles Loch. Umzugskisten ausräumen, Gartengestaltung, zu kleine Kinderklamotten verkaufen: null. Nichts. Wegschmeissen darf ich natürlich auch nichts. Sie hat Tendenzen alles mögliche aufzuheben, leider haben wir ausreichend Platz.

Es ist nun nicht so, dass sie dafür keinerlei Zeit hat, weil sie sich allein um die Kinder kümmern muss. Ich arbeite fast nur im Home Office. Kinder zur Schule, Freunden oder Hobbys bringen: das mache auch ich. Geschenke für Weihnachten und Geburtstag kaufen: auch ich. Kindergeburtstag planen: auch ich. Autos, Fahrräder, Computer, Handys, Haushaltsgeräte reparieren: ich. Müll entsorgen: ich. Mit den Kindern spielen: auch ich. Saison-Klamotten kaufen, damit die Kinder eine passende warme Jacke und wasserdichte Schuhe haben: auch ich.

Andere Frauen gehen Vollzeit arbeiten und managen ebenfalls eine Familie. Meine Frau hat viel mehr Zeit, bekommt aber die wesentlichen Dinge dennoch nicht auf die Reihe. Andererseits muss ich auch einräumen, dass wir hier vollkommen auf uns allein gestellt sind. Unsere Eltern wohnen min. zwei Stunden Fahrtzeit entfernt. Spontan denen die Kinder übers Wochenende bringen: no way. Initiative von den Großeltern mit den Enkeln in den Ferien etwas zu unternehmen: nix.

Das führt uns zum zweiten großen Thema: Arbeit und Wohnen.

Dadurch das meine Frau keinen richtigen Job hat, fehlen uns im Monat mindestens 1000€ netto. Wenn ich darüber nachdenke, dass dies in 10 Jahren mindestens 100.000€ sind uns was wir hätten damit anstellen können wird mir ganz schlecht: ein größeres Haus kaufen oder regelmäßig einen Neuwagen kaufen oder teurere Urlaube leisten. Aber wie oben geschrieben: es stört sie nicht, sie hat keinerlei Bezug zu Geld.

Also bleibt es an mir hängen, Vollzeit Geld zu verdienen. Ob ich will oder nicht. Dinge wie Teilzeit arbeiten kann ich bei unserer Konstellation natürlich vergessen. Oder auch eher in den Ruhestand. Dazu kommt noch, dass mein Unternehmen seit Jahren immer wieder Programme fährt, um Personal abzubauen. Auch wenn ich bisher nicht betroffen war, belastet mich das sehr. Versuche eine andere Stelle zu finden, sind in den letzten Jahren immer gescheitert. Auch weil meine Frau keine sonderliche Begeisterung dafür hegt, irgendwo anders hinzuziehen. Also versuche ich gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Spaß macht mir das alles nicht, ich habe erhebliche Probleme mich zu motivieren, auch weil ich bei der Firmenpolitik nie weiß, welche Idee morgen wieder ausgeheckt wird, um Kosten zu sparen.

Wohnen: Wir leben in einem Haus in einer seelenlosen Neubausiedlung im Speckgürtel einer Großstadt. Architektonisch ist die Siedlung beliebig austauschbar, die wird es in dieser Form in DE hunderte Male geben. Dieses Gefühl, mit dem eigenen Haus geht ein Traum in Erfüllung und man identifiziert sich damit, weil man etwas eigenes Geschaffen hat: ich habe dieses Gefühl nicht. Ich habe vorher in Mietobjekten gelebt, da habe ich mich auch nicht schlechter gefühlt. Anfangs hatte ich gehofft, dass die Kinder im Neubaugebiet schnell ihr Netzwerk finden und unterwegs sind zum spielen. Die Realität ist, dass die am liebsten drin hocken. Ohne Trigger von meiner Frau oder mir passiert da wenig. Wir haben uns für diese Siedlung entschieden, weil die Wege in die Stadt und Schule kurz sind und weil hier eben auch viele andere gleichaltrige Kinder sind. Inzwischen bedauere ich diese Entscheidung. Wir hätten aufs Land ziehen sollen. Da wäre der Garten größer. Es gäbe Natur und Ruhe. In der Neubaussiedlung habe ich besonders im Sommer manchmal das Gefühl, ich befinde mich mitten auf einem Campingplatz mit all seinem Halligalli.

Dritter Punkt: ich.

Der kommt seit Jahren viel zu kurz. Mein Alltag besteht aus schlafen, arbeiten und Familie und wieder schlafen. Früher hatte ich noch Hobbys. Aber wie soll ich einem Hobby nachkommen, wenn ich höchstens mal 10 Minuten meine Ruhe habe? Es macht überhaupt keinen Sinn, Dinge zu beginnen, die Zeit aufwendiger sind. Hobbys die viel Geld kosten kann ich mir aufgrund unserer Alleinverdiener-Situation nicht leisten. Andere Männer in den 40ern fahren Rennräder oder Motorräder oder Autos, für die sie mal einen fünfstelligen Betrag raushauen. Oder fröhnen Aktivtäten wie Golf oder machen Hüttentouren. Ich mieme stattdessen den Family Guy.

Fazit

Ich bereue die Entscheidung, mit meiner Frau zusammengezogen und einer Familie gegründet zu haben mittlerweile sehr. Manchmal frage ich mich, ob sie in mir in erster Linie den Versorger sieht. Ich male mir immer wieder aus, wie es wäre ohne Familie zu leben: ich könnte bspw. woanders wohnen, weil ich nur noch im Home Office arbeite. Ich könnte aufwendige Urlaube machen, ohne auf Schulferien Rücksicht nehmen zu müssen. Ich könnte morgens ausschlafen. Ich könnte den ganzen Tag Musik hören, die ich möchte. Ich könnte einen Oldtimer restaurieren. Ich könnte mit meiner Partnerin spontan übers Wochenende einen Städtetrip machen, ohne mich mit jemanden abstimmen zu müssen.

Stattdessen lebe ich ein spießiges Familienleben. Mit einer Frau, die eigentlich nur Mutter ist. Ich finde diesen Typ Frau, die in erster Linie nur Mutter sind mittlerweile total abtörnend. Das erinnert mich irgendwie an die Tierwelt, wenn sich das Muttertier nur um seine Brut kümmert. Nur mit dem Unterschied, dass es in der Tierwelt nicht zwei Jahrzehnte dauert, bis der Nachwuchs flügge wird.

Manchal fühle ich mich wie in einer Warteposition. Warten, dass diese Situation vorübergeht. Gefangensein in dieser Familie, in diesem Haus, in diesem Job. Nicht entkommen können. Fühlen wie das fünfte Rad am Wagen.

Wie soll ich dieser Misere entkommen?

Mit ihr reden: klar, habe ich versucht. Nach ein paar Tagen läuft alles wieder im alten Trott. Wie oben beschrieben, keines der Themen stört sie so sehr, dass sie es verändern möchte.

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Warum sollte deine Frau was ändern wollen?
Sie lebt ein sehr bequemes für sie angenehmes Leben, auf das sie es scheinbar von Anfang an angelegt hat.
Und du hast ihr das bereitwillig so ermöglicht.
Da wäre sie doch ungeschickt, jetzt plötzlich wa s daran zu ändern.

Es wird dir nur eine Möglichkeit bleiben:
Setz dich mit ihr hin. Sag ihr ganz offen, dass dich das alles enorm ankotzt und dass du dich trennst, sofern sich nicht umgehend was ändert.

Sie soll sich einen Job suchen und zum Familieneinkommen beitragen. Die Kinder sind schon so groß, dass zumindest 30 Stunden pro Woche drin sind. Egal in welcher Branche. Sie soll nehmen was sie kriegt.

Von ihrem Gehalt könnt ihr euch eine Haushaltshilfe leisten, dann bist auch du entlastet.

Ansonsten rate ich dir echt zur Trennung.

LG

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Was mir bei deiner Antwort fehlt: Wie funktioniert ihr als Paar? Liebt ihr euch noch? Habt ihr regelmäßig Sex?

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Je nach Lust und Laune haben wir drei bis fünfmal die Woche Sex.

Ob wir uns noch lieben? Schon, auch wenn ich nicht so der kitschige Liebes-Beschwörer bin, der Rosenblätter streut oder sie auf Knien um ihre Hand bittet.

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Du findest sie so abturnend wie ein Muttertier in der Wildnis (deine Worte) und ihr habt trotzdem so oft Sex? Respekt.

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Ich verstehe dass dich das ankotzt. Ich würde auch sagen, dass sich deine Frau wieder etwas mehr ins Berufsleben stürzen sollte. Sie hat ein Studium. Auch wenn sie in dieser Richtung keine Stelle findet, könnte sie doch locker einen Büro job oder so bekommen? Irgendwas im Innendienst oder so. Ich habe „nur“ eine klassische Ausbildung zur bürokauffrau aber kann dennoch ein gutes Leben führen, da dieser Berufszweig breit gefächert ist und es stark darauf ankommt, bei welchem Unternehmen man angestellt ist.

Was ich von dir nicht okay finde, ist die Art wie du generell über Familie sprichst. Deine Kinder können nichts dafür, außerdem sind die schon groß. Also da gibt andere Familien mit Kleinkindern die weitaus mehr Stress im Alltag haben als ihr. Die sind ja fast schon Teenies. Bald werdet ihr froh sein, wenn sie überhaupt noch zum Essen runter kommen. Das Problem sehe ich hier wirklich eher bei deiner Frau. Du musst ihr klar machen, dass sich DRINGEND etwas ändern muss.

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"Sie hat ein Studium. Auch wenn sie in dieser Richtung keine Stelle findet, könnte sie doch locker einen Büro job oder so bekommen?"

Stimmt schon, nur ist das Studium eben schon ewig her. Sie ist nicht der selbstbewusste Typ, die sich zum Vorstellungsgespräch begibt und den Eindruck vermitteln kann, dass sie in einem Büro bspw. als Teamassistenz locker den Laden schmeisst.

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Du- aber WENN sie sich einmal traut, kann es sein, dass das der Startschuss zum Durchstarten für sie ist!

Ich kenne eine Frau, die ist Friseurmeisterin.
Nach ihrem Meister machte sie 10 Jahre nichts mehr im Beruf. Weil sie ein Kind bekam und sich fortan ausschließlich um die Kinder kümmerte.
Ursprünglich wollte sie „nur“ 3 Jahre beim ersten Kind zu Hause bleiben…aber dann kam das Zweite…und irgendwie schaffte sie den Absprung ins Berufsleben nicht mehr. Dann waren es plötzlich 10 Jahre.
So viele Jahre waren vergangen, so viel änderte sich an Schnittechniken, Colorationstechniken.
Sie bewarb sich dann doch irgendwann auf einen Mini-Job in einem Friseursalon…400€. Ein paar Stunden die Woche. Selbstbewusstsein und Überzeugung von ihrer Arbeit war recht klein, sie glaubte selbst nicht mehr an sich und ihr Können.
Umso länger sie aber arbeitete, umso mehr spürte sie aber den Erfolg, sie bekam Anerkennung von Kunden, Kollegen und Chef….sie stockte auf…und eröffnete dann nach 3 Jahren mit mittlerweile 44 einen eigenen Friseursalon mit Mitarbeitern, Azubis und großem Kundenstamm.
Und diesen führt sie noch heute sehr erfolgreich. Ihr Salon mauserte sich zum „In-Salon“ des Ortes.
Ihre Familie sieht sie seitdem selten … und sie verdient eine Menge Geld, IHR eigens erarbeitetes Geld.

Was ich dir damit sagen möchte:
So kann es gehen. Das ist eine wahre Geschichte.
Frage dich also vorab, ob du damit leben könntest, wäre deine Frau tatsächlich autark, nicht mehr abhängig.
Es verändert sie: sie bekommt von außen Anerkennung und Wertschätzung, in Form von Lob und Lohn. Sie wird selbstbewusster und selbständiger.

Wenn du dir das wünschst, dann UNTERSTÜTZE deine Frau, anstatt sie klein zu machen!
Mache ihr Mut, gebe ihr den Stups in die richtige Richtung, bestärke sie.
Und halte ihr den Rücken frei, anstatt zu mosern über deine langweilige Frau.

LG
Cersei

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Was mich irritiert. Du schreibst nichts über eure Partnerschaft, schon gar nicht über Liebe, sondern es geht nur um Geld, das deine Frau nicht verdient, und um Arbeit, die sie unzureichend leistet, nicht strukturiert ist usw. Es liest sich ein bisschen so, als würdest du dich über eine Haushälterin beschweren, die ihren Job nicht gut macht.

Du schreibst, wenn sie einen gut bezahlten Job hätte, könntet ihr euch ein Haus mit größerem Garten leisten. Hast du dich nicht ein paar Sätze vorher beklagt, sie würde den Garten nicht genug gestalten? Dann wäre das mit einem größeren wohl kaum besser.


"Das erinnert mich irgendwie an die Tierwelt, wenn sich das Muttertier nur um seine Brut krümmert".

Zur Erinnerung, "die Brut" sind deine Kinder. Wolltest du sie, oder hat deine Frau "aus Versehen" die Pille vergessen?

Liebst du deine Frau überhaupt noch und sie dich, oder sieht sie nur den Versorger in dir, der jetztGegenleistung einfordert?
Dass sie wenig Rente bekommen wird, stimmt, ist aber ihr Problem.

Etwas mehr Freiraum sollte aber für jeden von euch beiden drin sein.
Insgesamt sieht es aber für mich so aus, als hättest du besser keine Familie gegründet.

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Ja der TE malt das Familienleben schon sehr schwarz und sieht wirklich null Positives. Ich finde das auch bedenklich.
Von Midlife Crises bis zur Depression oder Burn out, kann da sehr viel dahinter stecken.
>>Insgesamt sieht es aber für mich so aus, als hättest du besser keine Familie gegründet.>>
finde ich schon sehr hart. Ich glaube auch kaum, dass man das einer Frau so an den Kopf werfen würde, wenn sie sich beschwert, dass der Partner schmuddelig ist und finanziell keine Verantwortung übernimmt. Da hieße es wahrscheinlich, trenn dich, bring ihn zum Arbeiten usw.


Der TE sollte wirklich darauf achten, dass er in Puncto Auszeit/ Spaß und Ausgleich nicht zu kurz kommt. Der Frau muss klargemacht werden, dass sich etwas ändern muss.

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"Ich glaube auch kaum, dass man das einer Frau so an den Kopf werfen würde, wenn sie sich beschwert, dass der Partner schmuddelig ist und finanziell..."
Nein wenn eine Frau so ankommen würde wie :
"Ich bräuchte bei Reisen keine Rücksicht auf Schulferien nehmen und mit meinem Partner spontan verreisen" etc. würde ich das genauso sehen. Es scheint, als trauert der TE seinem Singleleben nach.

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Hallo,

der Text könnte fast von meinem Ex kommen. Ähnliche Konstellation, Alleinverdiener etc.
Nur, dass ich mich immer zu 99,9% um die Kids gekümmert habe und er das Haus vollgemüllt hat und keinen Bezug zu Geld hat.

Er lebt nun das Leben, das dir vorschwebt. Ob er glücklich ist? Keine Ahnung, der große Sohn verachtet ihn für sein Desinteresse an ihm, der Kleine leidet sehr, sehr schlimm. Wie der Kleine aus der Sache raus kommt, steht in den Sternen.

Ich freu mich auf den Tag, an dem der Herr feststellt, dass Party machen nicht alles ist. Dass er alles, was bleibt, mit Füßen getreten hat. Denn wie auch deine Frau, habe ich ihn nicht zu den Kids vergewaltigt, sondern er wusste, was wir da machen.

Du hast eine typische Midlife Crisis, such dir Hilfe, um deine Probleme anzugehen.
Auch du musst irgendwann in den Spiegel schauen können, überleg dir, wie du es schaffst, ohne über Leichen zu gehen. Mein Ex hat das nicht getan und ich sag dir ehrlich, mit diesen Konsequenzen möchtest du nicht leben müssen.

Alles Gute!

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Guter Beitrag, danke.

Bester Satz:
"Auch du musst irgendwann in den Spiegel schauen können, überleg dir, wie du es schaffst, ohne über Leichen zu gehen."

Die Frage stelle ich mir eben auch, was die Alternative zur momentanen Situation sein soll. Klar, ist davonlaufen die naheliegenste Option. Dann wird die Situation auf jeden Fall anders sein, aber ob sie besser sein wird?

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Hallo,
Du sagst, du liebst deine Frau. Also los. Redet! Ab zur Eheberatung!
Jede Krise ist eine Chance, ergreif die Chance und nicht die Flucht.


Zum Thema Arbeit: Hat deine Frau evtl Angst, im Job zu versagen, wenn sie nie wirklich berufstätig war? Auch das könnte ein Grund für ihr Verhalten sein.

Sieh deine Kids nicht als Last, sie spüren das.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet.

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Ich kann nachvollziehen, dass dich diese Situation stört. Ich lese aber nur zu den Themen Geld, Arbeit, Wohngegend usw etwaa. Du schreibst nichts über euch als Paar. Liebst du sie? Verbringt ihr Zeit zu zweit? Redet ihr, habt ihr Sex? Wenn du das alles verneinst, solltest du diese Beziehung beenden, das Haus verkaufen usw. Wieso in einer Ehe bleiben, die einen unglücklich macht?
Was ich traurig finde: Du schreibst nichts weiter zu euren Kindern. Man hat den Eindruck, dass sie dir nichts bedeuten und du sie bereust. Das ist unglaublich traurig und schade. Sie können nämlich nichts dafür.

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"Liebst du sie?" ja
"Verbringt ihr Zeit zu zweit?" ja, sogar relativ viel
"Redet ihr," ja, aber meistens drehen sich die Gespräche nicht um uns als Paar sondern um die Orga des Alltags
"habt ihr Sex?" ja

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Zu Punkt 3: das ist doch vollkommen normal. Natürlich wird darüber geredet wie der Alltag organisiert werden kann. Und da könntest du auch anmerken das du mehr Einsatz von ihr möchtest. Also versteh ich nicht. Das spreche ich doch an. Sonst weiß der andere Part es doch nicht.

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Dass du deine Ankerpunkte in 3 Kategorien aufteilst und nur 5% "ich" für dich bedeuten, finde ich schon sehr heftig. Wieso gründest du denn eine Familie wenn Familylife & Beruf nicht auch "ich" und "man selbst sein" bedeuten?!

Ich hätte so niemals Kinder gezeugt. Aber ich habe einfach Spaß an Kindern, mit Ihnen zu spielen, zu umsorgen.. es ist einfach mein Hobbie und meine Entspannung und daher bin ich auch nicht so im Stress wie du.

Wenn man Zeit alleine nur als "ich" bezeichnet, dann sollte man meiner Meinung nach einfach Single bleiben oder eine lockere Beziehung ohne große Verantwortung führen, kinderlos bleiben und alleine oder in einer Art WG leben. Und das ist wirklich nicht böse gemeint.

Familie (65%), Arbeit (30%), ich (5%) schreibst du. Das ist schon sehr reflektierend und aussagekräftig. Dann weisst du ja was dir fehlt.
Entweder eine andere Einstellung zu den jeweiligen Kategorien / mehr Spaß daran oder ein Lebensmodelwechsel.

Es gibt Paare die es völlig okay finden und darin aufgehen, wenn die Rollen insoweit verteilt sind, dass einer Arbeiten geht und der andere Daheim bleibt oder nur ein bisschen arbeitet und für die Kinder und den Haushalt da ist. Sie blühen darin regelrecht auf.
Das hat doch nichts mit dem Mittelalter zu tun.. und deswegen ist sie auch nicht nur Mutter. Sie ist eine Frau und auch in ihrer Mutterrolle attraktiv.

Für dich scheint es halt nicht wirklich attraktiv zu sein und in Frage zu kommen. Es ist für dich eher ein abturner..
Und du scheinst eine Frau zu wollen, die keine Kinder hat oder zumindest auch mal viel alleine mit dir und mit sich macht.

Dann suche dir eine andere Frau die gleiche Ansichten hat!

Deine Frau hat genug andere Männer die sich die Finger nach ihr lecken ;-)

Du brauchst scheinbar definitiv mehr Zeit für "dich"

Nie im Leben würde ich lange mit solch einem Mann wie dir zusammen bleiben der mich in meiner Rolle so unattraktiv findet und das ganze Lebensmodell welches ich so liebe als so schlecht ansieht. Hab ich hinter mir, brauche ich nicht nochmal.

Scheint dir alles nicht genug zu sein..nicht mal wie das Klo geputzt ist.

Trenn dich einfach..deine Frau hat mehr Liebe zum Detail verdient.

Und jedem das Seine, ich stehe auf Männer die Hauptverdiener sind, genauso gibt es Männer die darauf stehen.

Andere finden es halt attraktiv wenn die Frau mehr arbeiten geht.

Da du genug verdienst, könntet ihr es euch schließlich leisten.

Bye Bye

Bearbeitet von Inaktiv
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"Ich hätte so niemals Kinder gezeugt."

ich gratuliere Dir zu soviel Allwissenheit. Leider hatte ich beim zeugen der Kinder nicht soviel Weisheit. Manche Menschen ändern sich eben im Laufe der Zeit. Ist offensichtlich nicht ungewöhnlich, sonst wäre die Scheidungsrate bei 0%.

Nirgends habe ich geschrieben, dass ich mich für meine Kinder nicht interessiere und keine Zeit mit denen verbringe. Bringe sie oft genug zu Freizeitterminen, bei denen zu 80% Mütter diejenigen sind, die das Kind bringen/ holen.

"Du brauchst scheinbar definitiv mehr Zeit für "dich""
Das stimmt.

"Und jedem das Seine"
Hast Du die Redewendung mal gegoogelt? Ist aus historischer Perspektive inakzeptabel.

"ich stehe auf Männer die Hauptverdiener sind"
Dann solltest Du beten, dass der Hauptverdiener bei Dir bleibt und sich nicht vom Acker macht.

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So wie sie geschildert wird, würde ich ihr nicht mal den Titel Mutter zugestehen. Der Titel Schmarotzer passt da irgendwie besser.

Und ne, das würde ich auch nicht mitmachen, dass ich auf dem Zahnfleisch gehe, während mein Partner sich ein schönes Leben macht. Genau das passiert hier nämlich.

Würde eine Frau das Gleiche von ihrem Mann schreiben, wäre dieser Kommentar sicher anders ausgefallen.

@Te ich kann dich verstehen und würde deutlichste Worte finden.

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Deine Frau zeigt sehr viele Anteile von undiagnostizierter ADHS. Ich habe es selber und vieles von dem was du schreibst, könnte auch bei mir so sein, bis auf die Tatsache, dass ich mit meinem Studium in meinem Job auch in Teilzeit sehr gut verdiene.
ADHS zeigt sich in Frauen und Mädchen anders als in Männern und Jungs, daher wird das bisher oft übersehen, Antriebslosigkeit, Chaos, Probleme mit dem Zeit- und Selbstmanagement, nichts wegwerfen können, viele angefangene Hobbys die nie durchgezogen werden… passt alles dazu. Da kann man mal ansetzen, Test, Therapie, Medikamente.

Ansonsten finde ich, du kanntest deine Frau, ihre beruflichen Aussichten und ihre mangelnde Berufserfahrung. Und trotzdem hast du sie geheiratet, mit ihr zwei Kinder bekommen und das Ganze seit vielen Jahren getragen. Ich finde es nicht fair, dich jetzt so über sie zu beschweren,
Ich kann verstehen, dass du es leid bist, aber diese düstere Sicht auf Probleme steht echten Lösungsideen im Weg und blockiert euch. Und es gibt auch genügend Mittvierziger, die sich gerade trennen, die alleine sind, die krank sind, die keine Familie haben, kein Eigenheim, keinen Job. Ich finde, manchmal etwas Dankbarkeit für das was man hat zu spüren, ist nicht verkehrt.

Du bist in keiner ausweglosen Situation und deine berufliche Geschichte war doch auch nur möglich, weil deine Frau zuhause war. Und übrigens, die ganzen Supermoms mit erfolgreichem Vollzeitjob und picobello Haushalt sind auch immer alle kurz vorm Burnout, die kippen nur nicht um weil das mangels Alternative keine Option ist. Das ist auch nicht erstrebenswert.

Denk mal groß, spinne ein bisschen Gedanken, Jobwechsel auf 30-35 Stunden, Umzug in ein günstigeres Haus in ruhiger ländlicher Umgebung, einen kleinen Job als Anfang für deine Frau, auch wenn es nicht in ihrem Bereich ist, als Schulbegleiterin zum Beispiel, oder Nachmittagsbetreuung in der Schule, irgendwie was mit Sinn was ihr Spaß macht und für den Anfang wenigstens ein bisschen Geld in die Kasse bringt und sie aus der Routine rausholt.

Ich sehe bei euch viel Potential und hoffe, du kriegst für euch beide die Kurve. Rede mit ihr. Sie muss wissen wie es dir geht und beteiligt werden, sie mag sich arrangiert haben, aber glücklich ist sie bestimmt auch nicht. Meine Mama hat mir immer gesagt: „Finde einen Job, der Dich und dein Kind notfalls auch alleine trägt.“ immer um Geld Fragen zu müssen und abhängig zu sein, kann auch ziemlich unangenehm und beängstigend sein. Wenn du ihr jetzt Angst machst und ihr die Pistole auf die Brust setzt, gewinnst du gar nix, höchstens eine Panik-Trotzreaktion. Da habt ihr beide nix von. Daher sprich wertschätzend und in Ruhe mit ihr, sie ist die Mutter deiner Kinder und hat auch ihren Anteil an eurer kleinen Familie geleistet.

Und wie gesagt, schau mal auf TikTok nach ADHS/ADHD bei Frauen Kanälen, ich denke, da findest du sie wieder und kannst sie besser verstehen.

Bearbeitet von Mamalalala
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Danke für Deinen Einblick hinsichtlich ADHS. Nur - wie gehe ich damit um? "Hey Frau, ich glaub Du hast ADHS, geh mal zum Arzt?"

"Ich finde, manchmal etwas Dankbarkeit für das was man hat zu spüren, ist nicht verkehrt."
Ein wirklich schöner Satz, damit hast Du vermutlich sehr recht.

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Da stimme ich zu, ich finde auch, dass das nach nicht diagnostizierter ADHS klingt.
Ich würde mich da einfach mal ein bisschen einlesen und dann sowas sagen wie "Ich habe einen Artikel über ADHS bei Frauen gelesen und irgendwie finde ich da ein bisschen wieder. Magst du dir das vielleicht auch mal anschauen?"

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Hallo :) Lass sie den Text lesen den du hier geschrieben hast. Anfangs dachte ich beim lesen, wow krass wie fies er über seine Frau schreibt. Andererseits, ja ich kann dich verstehen. Ich habe eine Freundin die so lebt und hab mich stark zurück gezogen weils mich brutal nervt. Und es ist eine Freundin, kein Partner. Ich für mich würde auch keinen Partner wollen, der es sich "bequem" macht. Grad mit Mitte 40 kommt ja oft noch die berühmte Midlife-Crisis dazu. Die Kinder sind aus dem gröbsten raus, der Alltagstrott bleibt irgendwie.
Ich denke du hast jedes Recht, für dich mehr Freizeit zu leben. Nicht einfordern, einfach tun. Selbiges solltest du ihr auch einräumen, was sie dann draus macht ihre Sache.
Andrerseits, wenn du so nicht glücklich bist wäre es vll den Gedanken an eine Trennung wert. Dann hat auch deine Frau die Chance, für sich glücklich zu werden. Vll ist sie das so auch nicht? Auf jeden Fall zeig ihr den Text. Rede Klartext. Arbeit suchen, Aufgaben klar verteilen. Wenn ihr getrennt seid, wird ihr auch nichts anderes übrig bleiben . Egal ob Frau oder Mann, es ist doch für einen selber auch schön in Lohn und Brot zu stehen, was zu leisten, entlohnt zu werden. Etwas für den Kopf zu tun. Wir haben riesen Fachkräftemangel. Wer zu diesen Zeiten absolut nichts findet, macht was falsch. Überall wird gesucht. Quereinsteiger werden beworben. Am Ende musst du schauen wohin der Weg geht. Ändern kannst du nur deine Situation, keinen anderen Menschen. Entweder sie zieht mit an dem Strang oder aber nicht, dann lebst du halt für dich dein Leben ohne sie

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So eine Freundin habe ich auch. Wenn sie mir von ihren Problemen erzählt, dann bin ich schon fast etwas neidisch.
Meine Probleme tut sie immer ab mit: du hast es so ausgesucht. Bzw. dann hättest du mit ihm keine Kinder bekommen sollen.
( im Gegensatz zu ihr sind mein Partner und ich aber einfach unfassbar loyal. Er ist geizig. Dafür gehe ich arbeiten um mir das zu leisten was ich will. Er ist selten da. Ich liebe Sex... es wurde kommuniziert. Lange drüber geredet. Ich darf mich unter bestimmten Umständen mit anderen Männern treffen um eben mein Bedürfnis zu stillen. Andersrum dürfte er auch. Aber auf einer Bohrinsel ist das schwierig ).

Aber ja. Diese Freundin versteht viele Sorgen und Gedankengänge nicht was mich auch zum rückzug motiviert.