Konto trennen oder doch noch Gemeinschaftskonto?

Hallo Ihr Lieben,

mein Mann und ich führen ein gemeinsames Konto seit ungefähr 4 Jahren. Er ist damals aus dem Ausland zu mir gezogen und wir hatten nur diese Option ( haben beide wenig verdient, waren studenten).
Nun sind wir beide mitten im Berufsleben und verdienen fast gleich ( ich verdiene ca. 400€ mehr).
Seine Ausgaben sind manchmal viel mehr und meistens muss ich aufpassen wenn es um "Luxus" geht.

Er war auch in diesem Jahr ungefähr 5 Monate arbeitslos. Ich habe das meiste finanziert, da er wenig Geld vom Arbeitsamt bekommen hat. Nun nachdem er jetzt arbeitet und gut verdient, möchte ich endlich mein Geld für mich.
Wir haben die Option weiter das Gemeinschaftskonto zu führen, oder wir trennen die Konten und jeder zahlt den gleichen Betrag in das Gemeinschaftskonto für unsere monatlichen Ausgaben. Der Rest wird seperat gespart.
Da wir uns ein Eigentum kaufen möchten. wollen wir so viel wie möglich davon sparen.

Ich habe nur Angst, dass es dann zwischen uns "fremd" wird... "Mein Geld, dein Geld"...
Was ist wenn wir uns eine neue Waschmaschine kaufen möchten? Muss es genau auf den Cent geteilt werden?
Ist das nicht etwas " übertrieben"? Was machen wir, wenn wir in den Urlaub gehen? Wer zahlt was?
Nimmt es mir nicht übel, ich kenne es nur so, dass wir alles aus einem Topf ausgegeben haben.

Mein Herz sagt mir trenn, mein Gehirn sagt mir nein....
Was würdet ihr tun?
Manchmal habe ich das Gefühl ich arbeite und habe einfach nichts von meinem Lohn. Viele meiner Freundinnen sagen mir, ich soll auch an die Zukunft denken... Was ist wenn ich mich trenne? Dann gehe ich ja mit leeren Händen aus dieser Beziehung und ich habe mir nichts angespart da wir ja alles in einem " Topf" hatten.
Versteht mich nicht falsch, aber eine Trennung kann niemand ausschließen.

Wie macht ihr das? Würde mich freuen wenn ihr mir eure Erfahrungen teilt...

2

Ich habe es in bisherigen Beziehungen immer so gehandhabt, dass jeder sein eigenes Konto behalten hat und ein Gemeinschaftskonto eingerichtet wurde, von dem gemeinsame Fixkosten abgingen. Wer sich zu wieviel % beteiligt, kann man ja abklären.
Bei Urbia wird oft ein riesen Aufg'schau um getrennte Konten gemacht und diese mit mangelndem commitment, fehlender Liebe oder sonstwas gleichgesetzt. Halte ich für großen Käse.
Seinen generellen Umgang mit Geld muss er im Hinblick auf Sparen/Anlegen bzw. dem Ziel einer gemeinsamen Immobilie allerdings in den Griff bekommen.

Bearbeitet von Fla.mingle
4

Sehe ich genauso. Wir sind seit 11 Jahren zusammen und fahren mit dieser Aufteilung mega gut. Jeder hat sein eigenes Konto, auf das das Gehalt fließt. Auf das gemeinsame Konto überweisen wir per Dauerauftrag jeden Monat einen Fixbetrag, von dem alles bezahlt wird, das uns beide betrifft. Wir verdienen auch in etwa das gleiche. Max 300€ Unterschied meine ich. Von daher finde ich 50:50 Aufteilung (zB zuletzt bei der Spülmaschine) nur fair!

Wenn ich mir aber etwas für mich leisten möchte, bezahle ich das von meinem Konto und mein Mann genauso.

Ich habe nicht das Gefühl, dass diese Aufteilung mangelnde Liebe bedeutet und so kann jeder auch den eigenen Konsum besser im Blick behalten. 🙂

Bearbeitet von Anni201020
37

Hier auch Team getrennte Konten. Wir haben eine App, da trägt jeder seine getätigten Gemeinschaftsausgaben monatlich ein, am Ende wird 50:50 geteilt und entsprechend überwiesen - fertig.

weiteren Kommentar laden
1

Für mich wäre es ein klarer Rückschritt in der Beziehung, aber wir beide haben die gleichen Vorstellungen von Konsum. Wenn das bei euch total auseinander geht und er mit eurem Geld um sich wirft, dann wäre wohl eine Gütertrennung das bessere Model.

Generell finde ich aber, dass ein gemeinsames Konsumverhalten einer der Eckpfeile einer Beziehung ist. Wenn man da grundverschieden ist und der eine für ein Projekt wie Eigentum sparen will und der andere nicht genügend Handtaschen/Uhren/etc haben kann, dann geht es auf Dauer nicht gut :-)

Ich würde generell ein Gespräch führen besonders auf das gemeinsame Ziel Eigentum und hier klarere Verhältnisse schaffen. Selbst mit getrennten Konten würdest du vermutlich in X Jahren dann viel mehr Geld für das Eigentum angespart haben wie er und dann geht die Diskussion von vorne los wer mit wieviel % ins Grundbuch kommt.

3

Ich hatte schon immer mein eigenes Konto, egal mit wem ich zusammen war.
Mein Mann und ich (12 Jahre zusammen, 4 Jahre verheiratet) haben also getrennte Konten.

Wir machen es 50:50.

Allerdings sagt mein Mann oftmals von sich aus ich soll nichts bezahlen oder einen geringeren Betrag als die Hälfte, dann akzeptiere ich es :-P

Er verdient wesentlich mehr als ich.

VG

Bearbeitet von smooth-jazz
5

Wo versickert denn das Geld? Was kauft er denn dauernd?

Ich meine wenn du dann für das Eigentum sparst und er nicht wie soll das denn dann laufen?

Ich würde auch nochmal das Gespräch suchen und vielleicht auch mal ein paar Monate ein Haushaltsbuch führen.

Ganz abgesehen von den getrennten Konten müsste jeder von euch sich bereit erklären den gleichen Betrag für eventuelles Eigentum zurück zu legen oder er steht eben entsprechend weniger im Grundbuch.

Wenn ihr das drei Konten Modell habt dann geht die Waschmaschine und der Urlaub natürlich vom gemeinsamen Konto ab und wenn nicht genug drauf ist überweist einfach jeder den gleichen Betrag.

6

Hey du,

mein Mann und ich sind zwar in der komfortablen Situation, dass wir da beide die gleiche Einstellung dazu haben, aber wir haben seit 7 Jahren getrennte Konten und würden daran auch nichts ändern.

Aktuell verdiene ich ca. 1000€ mehr im Monat als er. Sobald ich in Elternzeit gehe, wird er 200€ mehr verdienen als ich.
Ich habe mir einen kleinen Vorrat angespart, dass ich meinen "Luxus" auch weiterhin von meinem Geld finanzieren kann, wenn ich in Elternzeit bin.

Ansonsten teilen wir die Kosten weitestgehend gerecht (definitiv nicht auf den Cent genau). Wir machen unseren Wocheneinkauf in zwei Läden gemeinsam. In der Regel zahlen wir in jedem Laden in etwa das Gleiche, also zahlt den einen Einkauf er, den anderen ich.
Sämtliche gemeinsame Versicherungen, Baukredite und sonstige Fixkosten laufen über mein Konto. Ich führe eine Liste, die mir die monatlichen Gesamtkosten ausspuckt. Die Hälfte des Betrags überweist mein Mann mir, sobald das Gehalt da ist.
Größere Anschaffungen teilen wir uns, sofern für uns beide relevant (Stichwort Waschmaschine). Davor besprechen wir auch, wie viel wir für das jeweilige Teil ausgeben wollen/können, sodass wir beide damit einverstanden sind.
Wenn wir ausgehen, zahlt meistens derjenige, der in dem Monat noch nicht so viel ausgegeben hat. Aber hält sich auch die Waage. Bei Urlauben werden die fixen Kosten (Reise/Hotel) wieder geteilt. Der Rest flexibel vor Ort.

Ausgaben für z.B. meinem Gemüsegarten, mal ein neues Handy, Autoversicherungen, oder seine Playstation zahlt jeder für sich selbst.
Für uns hat das Modell den Vorteil, dass jeder sich auch was leisten kann, ohne dass es vorm Partner auch gerechtfertigt werden muss.

Allerdings sind wir beide flüssig genug, dass keiner direkt vom Anderen abhängig ist und bei jedem nach Abzug der Lebenserhaltungskosten auch noch genug übrig bleibt um den persönlichen Lebensstandard finanzieren zu können.

Ich denke, dass es ihm vermutlich auch sauer aufstoßen wird, wenn ihr das Konto wieder teilt. Immerhin lese ich aus deinem Beitrag raus, dass er davon ja auch ordentlich profitiert. Ein Kompromiss könnte allerdings auch so aussehen, dass du dir die Differenz eurer Gehälter auf ein eigenes Konto überweist, damit du auch was von "deinem" Geld hast. Gerade als Frau ist es schon wichtig, dass man ein bisschen was auf der Seite hat, dass man im Fall der Fälle mit Kind nicht 100% in die Abhängigkeit rutscht.

Alles Gute euch!

7

Mein Mann und ich hatten noch nie ein Gemeinschaftskonto, also schon immer getrennte Konten und das wird auch so bleiben. Wir sind jetzt seit 11 Jahren verheiratet.
Alle Kosten werden bei uns geteilt, wenn auch nicht unbedingt auf den Cent genau, mein Mann verdient etwas mehr. Ich zahle z.B. das meiste für die Kids, bekomme auch das Kindergeld. Mein Mann zahlt alles für die Autos, Versicherungen, Internet, Strom, ich den Wocheneinkauf. Urlaub wird geteilt. Kredit fürs Haus zahlen wir beide ab. Wir sind uns bisher immer einig geworden wer was zahlt und sprechen uns ab, den Rest behält jeder für sich (auch wenn das im Moment nicht wirklich viel ist...).
An deiner Stelle würde es wirklich sinnvoller sein, ihr hättet getrennte Konten, evtl. ein Gemeinschaftskonto für Fixkosten, da zahlt jeder prozentual zum Gehalt einen Betrag ein.

8

Bedenke bitte noch: selbst wenn du in der Ehe sparst gehört die Hälfte bei einer Trennung ihm.
Vielleicht ein Ehevertrag ?

9

Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen, seit 5 Jahren verheiratet. Wir hatten noch nicht ein Gemeinschaftskonto in dem Sinn. Fixe Ausgaben werden klar aufgeteilt - jetzt zahlt die Hälfte von Miete/Strom/Versicherung/Wasser/gebuchte Urlaube etc. Da überweist ein Dauerauftrag Anfangs des Monats von mir zu ihm und er zahlt dann alles ein. (wollten kein zusätzliches Mal Kontoführung zahlen 😉)

Den variablen Rest zahlen wir einfach mehr oder weniger abwechselnd. Mal geht er einkaufen, mal ich, mal zahle ich das Essen im Restaurant mal er. Wenn es eine größere Anschaffung ist dass sprechen wir darüber, ob jemand etwas übrig hat und zahlen kann, ob wir es gemeinsam zahlen oder ob wir uns etwas vom Sparkonto nehmen müssen.

Punkt Sparkonto - wir haben ein ungebundenes Sparbuch, auf welche jeder monatlich Betrag x einzahlt. Jeder so viel er kann. Ich zahle zB schon seit einer Weile 350€ monatlich ein, er lange Zeit "nur" 100€, da er noch sein Auto abzahlen musste. Seit ein paar Monaten hat er erhöht auf 400€. Wenn einer von uns etwas braucht nimmt er es von diesem Konto. zB musste ich mir dieses Jahr eine teure Zahn-Schiene kaufen. Neben dem schon gebuchten Urlaub hätte ich das nicht stemmen können --> Sparbuch. Wir nehmen davon nicht für "persönlichen Luxus"

Bei Urlauben rechnen wir im Nachgang einmal ganz grob ab und schauen ob beide ungefähr gleich viel gezahlt haben. Und da kommt es uns nie auf 50 oder 100€ an, sondern echt um grobe Unterschiede.

Für uns funktioniert das supergut. Ich kenne auch Paare, die die GESAMTEN Ausgaben tracken und dann Ende des Monats ganz genau Abrechnen bzw. Rechnungen im Restaurant teilen - das möchte ich auf keinen Fall und haben wir auch nie gemacht.

Ich denke ihr müsst euren eigenen Weg führen, wenn du das Gefühl hast, ihr habt andere Vorstellungen oder Auffassungen von Geld und Ausgaben, macht vielleicht ein gemeinsames Konto für gemeinsame Ausgaben und getrennte Konten für individuelle Ausgaben Sinn.
Wie macht ihr es denn wenn eine Person eine große Ausgabe (Auto, neues Handy etc.) hat? Wie stellt ihr sicher dass du dafür DEIN Geld nimmst? Oder gibt es das gar nicht bei euch?

Bearbeitet von Raba3
10

Mein Mann und ich haben schon immer getrennte Konten und das wird auch weiterhin so bleiben.
Wir haben ein gemeinsames Sparkonto und davon geht auch alle Kosten vom Haus ab.

Mit dem restlichen Geld was jeder hat, kann man machen was man will. Urlaube etc werden 50/50 geteilt, weil sowas eben vom Sparkonto gezahlt wird.

Wir sind zwar verheiratet, aber trotzdem gibt es noch ein „meins“ und „deins“.