Partner ist ständig müde, ausgelaugt, beleidigt,..

Hallo an alle...
Vorsicht lang!

Mein Partner und ich haben 3 Kleinkinder.
Wir führen grundsätzlich eine wirklich harmonische Beziehung, reden eigentlich auch viel, haben viel Sex...

Insgesamt hatte ich etwas über 3 Jahre Elternzeit, was ich sehr genossen habe. Danach ist es mehr oder minder "so geblieben" - ich kümmere mich zu 98% um Kinder, Haushalt, inkl Einkäufe etc.
Mittlerweile arbeite ich auch wieder, etwas mehr als halbtags. Zudem habe ich einen Nebenjob, wo ich ca. 3x im Monat aushelfe (abends, mein Partner muss die beiden Großen dann eine knappe Stunde allein bespassen und ins Bett bringen - ich verlasse das Haus jedoch erst, wenn auch die Großen bettfertig sind - andere kinderfreie Zeithabe ich nicht. Wenn sie in der kita sind, bin ich im Hauptjob am arbeiten. Ich bringe und hole die kinder, das schafft er nicht mit seinen Arbeitszeiten). Morgens bin auch ich diejenige, die sich um die Kinder kümmert, während er -zumindest am Wochenende- in der Regel ausschläft.
Wie verdienen beide "normal", ich etwas besser prozentual auf die Stunden gesehen. Den Nebenjob mache ich nicht, weil das Geld unbedingt sein muss, sondern auch um einen kleinen Puffer aufzubauen/ zu haben. Pro Aushelfen verdiene ich knapp 100 Euro, die ich zur Seite lege.

Nun ist mein Partner generell ständig unzufrieden. Im letzten Jahr / 1,5 Jahre hat das sehr zugenommen. Ständig meckert er über die Arbeit. Fühlt sich nicht gut, ist krank, hat Kopfschmerzen, ist einfach schlecht gelaunt. Hat weniger Geduld, bringt sich immer weniger ein....

Ich mache gern viel mit unseren Kindern, kümmere mich auch gern um Haushalt etc., ich behaupte er hat es schon sehr bequem. Das sagt er auch öfter, auch wie glücklich er sich schätzen kann.
Das er wenig macht, ist nicht was mich stört, SONDERN....
aktuell ist er auch immer wenn ich das Haus verlasse, ob zum Treffen mit Freundinnen+kindern/playdates der kinder, zum Nebenjob, ... schlecht gelaunt. Er meckert nicht darüber, sagt es ist alles ok. Aber er ist dann einfach mies drauf. Das merkt man ihm halt übelst deutlich an. Er will mich nicht einschränken, deswegen würde er nie versuchen mit etwas zu "verbieten", aber seine dauerhaft schlechte Laune macht mir soooo ein schlechtes Gewissen. Ich überlege ständig, sollte ich doch das Playdate absagen? Den Nebenjob kündigen?
Aber dann denke ich, wenn er den Mund nicht aufgekommen und mit mir redet, wird es vermutlich, egal was ich tue nicht besser?
Darauf angesprochen, blockt er das Gespräch, sagt es sei alles ok.

Ich würde es gern besser verstehen und habe michbauch schon gefragt, ob er in eine Art Depression rutscht oder sowas... kennt jemand solche Verhaltenszüge?

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Er hat halt vermutlich keine Lust, ihm ist aber sehr wohl bewusst, dass das so nicht „ok“ ist.

Ich würde da weder Depressionen noch sonst was vermuten.

Bitte hab kein schlechtes Gewissen. Das musst du absolut nicht haben! Egal, welche Laune er hat!

Und dann würde ich mir seine schlechte Laune auch „verbitten“ (wenn er genervt auf dich reagiert oder so. Da darf man ruhig sagen „lass deine schlechte Laune nicht an mir aus“).

Er wollte diese Kinder ja auch. Kein Grund, miese Stimmung zu verbreiten, wenn er sie 3 Stunden im Monat (von durchschnittlich 720 Stunden!) betreut.

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Hallo

Dein Partner sagt Dir, wie glücklich er sich schätzen kann und dass bei ihm alles in Ordnung ist. Und Du versuchst Dich im Gedanken lesen und hast ein schlechtes Gewissen?

Ich bin mir sicher, dass Deine Gedanken richtig sind, aber: das ist egal. Wenn er sagt, dass alles in Ordnung ist, dann ist es das auch. Wenn man sich in der Beziehung auf Gedanken lesen verläßt (das muß er / sie ja sehen), dann kann man die Beziehung gleich beenden.

Ich würde das tun was ich für richtig halte. Zur Antriebslosigkeit. Wenn Dein Mann wieder einmal Blutabnehmen geht, würde ich den Vitamin D Blutspiegel mitmessen lassen und schauen ob er in der Mitte des Normalwertes liegt.

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Ihm ganz klar sagen, dass er für sein körperliches und seelisches Wohlergehene eine Eigenverantwortung hat. Und wenn er weiterhin ein Teil der Familie im gleichen Haushalt bleiben will, soll er den Hintern hochbekommen, sonst Trennung.

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Trennung wegen was?

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Ständige Meckerei, auch nonverbal, Unzufriedenheit, Vernachlässigung von sich selbst, Gewichtszunahme, fehlende Unterstützung, keine Wertschätzung, Auslassen der schlechten Laune an der TE, keine offenen Kommunikation, versteckte Vorwürfe...wenn euch der Ehemann der TE gefällt - viel Spaß. Ich wäre mir zu schade für so einen Mann, der kein Partner, sondern nur noch eine Grummelwolke ist.

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Eventuell läuft es nicht gut auf Arbeit? Stellenabbau, neuer Chef, gibt's irgendwas, das ihn da sehr stresst?
Generell finde ich dein Pensum schon sehr hoch. Wann gehst du denn mal Hobbies nach? Wann schläfst du aus? 3 Kleinkinder sind super anstrengend. Zusätzlich schlechte Stimmung ertragen würde ich nicht wollen. Kann er temporär Stunden reduzieren, um mehr Ruhe zu haben? Ich gehe davon aus, dass er dich gut kennt und somit weiß, dass du dir Gedanke machst wie du ihn mehr entlasten kannst und dich dabei einschränkst. Das finde ich unfair, denn später kann er ja immer behaupten, er hätte dich nicht gebeten.
Also schränk dich nicht noch weiter ein, sag ihm er soll seine Stimmung woanders raus lassen oder mit dir darüber reden. Wer nicht redet, dem kann man leider auch nicht helfen.

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Ich bin dagegen, dass man das einfach so ignoriert und unter "normale Belastung im Leben" verbucht.

Ich würde mit dem Partner reden. Er soll sicherheitshalber einmal zum Arzt, Blutwerte checken, schauen, ob alles okay ist.
Dann soll er sich vielleicht mal Aspekte suchen, die ihn auch erfreuen an den Pflichtaufgaben. Z.B. das Zubettbringen der Kinder richtig genießen, weil es nicht ewig dauern wird. Vorher visualisieren, wie das richtig gemütlich wird und er die Zeit mit den Kindern genießt.

Zudem soll er überlegen, ob er sich im Alltag kleine Auszeiten nehmen kann und etwas auftanken. Nach der Arbeit eine halbe Stunde im Auto sitzen und Lieblingsmusik hören. Aussteigen und mal 30 min durch einen Park etc. laufen. Wenn er natürlich im Dunklen zur Arbeit geht und wiederkommt, das eventuell mal an freien Tagen planen. Mal joggen gehen. Bewusst einen Kaffee genießen.
Einfach mal Atempausen nehmen.

Nicht lernen "ich bin erwachsen, ich muss die Zähne zusammenbeißen und alles schlucken", sondern überlegen, "wie kann ich die Pflicht angenehm gestalten, jedenfalls so angenehm wie möglich, wo finde ich für mich selbst noch Möglichkeiten zum Entspannen und Krafttanken?"

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Mein Mann war so, als die Firma, in der er damals arbeitete, kurz vor der Pleite stand - und er schon damit rechnete, entlassen zu werden, was dann auch passierte.
Er hat sich auch erst nicht ausgekäst, was los ist, bis ich ihm klarmachte, wir stehen jetzt nicht eher vom Tisch auf, bevor er mir nicht sagt, was los ist, ansonsten kann er seinen ganzen Mist alleine machen, ich wäre raus. Er hatte noch ein Nebengewerbe, wo er mich unabdingbar brauchte.
Da brach es dann aus ihm raus, er war so gerne in dieser Firma, hatte ein tolles freundschaftliches Verhältnis zu seinem Chef .... und dann das.
Besteht bei euch so eine Möglichkeit? Sei ruhig nachdrücklich, solange er nicht redet, kann man ihm nicht helfen.
LG Moni

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Es kann gut sein, dass er eine Depression hat. Männer sprechen darüber noch viel weniger als Frauen, weil "Mann" sowas nicht hat...
Geh mit ihm doch gemeinsam zum Hausarzt, zum Durchchecken.

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Hat dein Partner mal seinen Vitamin D - Spiegel gecheckt?

Rutscht er in ein Burnout?

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Hallo ihr lieben,

Danke für eure Antworten.
Grundsätzlich sind wir wirklich glücklich, auch wenn ich jetzt hier eher negative Aspekte genannt habe. Ich mache mir halt einfach viele Gedanken da, schon Sorgen mittlerweile.

Einen generellen Check beim Arzt fände ich auch durchaus sinnvoll, ich werde ihn mal dazu ansprechen. Vitamin d etc sind ja schon wichtige Faktoren.

Die Arbeit nervt ihn, ist anstrengend etc. ja, aber anderer Stress (drohende Insolvenz oä) ist absolut nicht zu erwarten... da läuft es eigentlich richtig gut. 35h Woche, für die Branche sogar recht gutes Gehalt plus eine andere Vorzüge.
Noch ein Grund, wieso ich es nicht verstehe, woher die Dauergenervtheit in der Hinsicht kommt.

Es ist auch nicht so, dass er nichts machen möchte zuhaus/ anderweitig, ich glaube wirklich er schafft das nicht und ist einfach fertig. Woher genau erschließt sich mir einfach nicht...
Ich denke im Notfall werd ich nochmal auf den Tisch hauen müssen... so tut er sich selbst keinen Gefallen.

Einen schönen Sonntag noch! :)

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Ich würde da gar nicht zu kompliziert denken. Du schreibst "Ich kümmere mich zu 98% um Kinder, Haushalt, inkl. Einkäufe etc." - da liegt der Hase doch im Pfeffer. Natürlich ist jemand, der die übrigen 2% macht, die 2% nicht gewöhnt und hat auf die 2% auch keinen Bock. Also guckt man, ob man mit ostentativ schlechter Laune und "fertig sein" nicht noch die 2% irgendwie wegbekommt, auf dass der Partner die Nerven verliert (bei Dir offenbar erfolgreich) oder es zumindest schafft, mit der schlechten Laune und Genervtheit und "fertig sein" eine Grenze zu ziehen, damit der Partner nicht auf die Idee kommt, mehr Bedürfnisse anzumelden.

Du kannst jetzt natürlich mit Checkups und Vitamin D und Hinterfragen des Jobs anfangen, mein Tipp wäre, dass dann eine lange, verzweifelte Suche nach den Ursachen beginnt, die wieder locker 1-2 Jahre "gewinnt", ohne, dass Ihr an der 98%/2%-Verteilung etwas verändert.

Ihr müsst schon an die Wurzel des Themas ran: wie sind bei Euch Aufgaben verteilt und bist Du (dauerhaft) happy damit.

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Tja, gute Rahmenbedingungen binden einen meistens länger an einen Job, den man nicht ab kann.

Wenn der Job das Problem ist kannst du ihm für einen Wechsel den Rücken stärken.