Bei Problemen - gleich immer Trennung

Hallo ihr Lieben,

es gibt doch immer wieder Phasen oder Tage im Leben, wo man froh ist, einen Partner zu haben, der für einen da ist, aufbaut oder einfach nur umarmt und sagt, wir schaffen das schon.

Bei und ist es so, dass wir durch 3 Jobs und 3 Kinder, nebst Haus etc. viel organisieren müssen und natürlich läuft nie alles rund.

Manchmal gehe ich am Zahnfleisch, würde mich über eine starke Schulter zum Anlehnen freuen.

Aber das bekomme ich nie. Sobald ich nicht rund laufe, mal schlecht drauf bin, kann er das nicht verstehen und macht mir Vorwürfe bzw ich dass zu eng sehe usw.. Bestimmt hat er auch da mal Recht, aber oft sieht er nicht, was ich alles für uns mache.
Freunde und Arbeitskollegen sagen immer: Wie schaffst du das immer alles?

Im Streit sagt er: Er ist so unglücklich mit mir. Alleine wäre er viel ausgeglichener. Das ist die Wahrheit und Trennung wäre nicht schlecht.

Es verletzt mich so ungemein.

Bin ich gut drauf, überrasche ihn (was ich oft gern mache), ist die Welt in Ordnung.

Wie würdet ihr da reagieren?

Leider kann ich nie stark sein in Klärungsgesprächen. Die er übrigens hasst! Stundenlanges sinnloses Gelaber, in seinen Augen. Beleidigungen inklusive, die mir schon nach den ersten Sätzen heftig die Tränen in die Augen treiben.

Gefühlt liebe ich mehr, gebe ich mehr …

Tipps?

Liebe Grüße,

Juliane

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Ich würde niemanden bei mir halten der nicht bei mir bleiben will.
Wenn er also sagen würde "Trennung wäre nicht schlecht" würde ich sagen gut! und ein paar Tage später hätte er die ersten Unterlagen meines Scheidungsanwalts bei sich. Ganz ehrlich.
Wenn er dann zu sich kommt und es bereut würde ich überlegen es nochmal zu versuchen, allerdings mit der Bedingung das er sowas nie wieder ausspricht wenn er es nicht so meint.
Wenn er die Trennung so akzeptiert und nichts unternimmt weißt du im Endeffekt woran du bist und dass da keine Liebe sondern Gleichgültigkeit herrscht.
Ich brauche einen Partner auf den ich in guten und in schlechten Zeiten bauen kann, wirst du mal krank und fällst aus, kannst du auf diesen Mann sicher nicht bauen, oder ?

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Liebe Juliane,

solche Sätze würden mich auch verletzen und auch nach einem Streit bei mir "hängenbleiben". Es liest sich so, als hättet ihr keine gute Streitkultur. Daran kann man arbeiten. Einfacher ist es natürlich, wenn beide das wollen. Würde sich dein Mann möglicherweise auf ein paar Stunden Eheberatung einlassen?
Oft ist es gar nicht der Stress, der einen so runterzieht, sondern die ausbleibende Wertschätzung und Abwertung. Ich bin ganz ehrlich: jemand der mir mehrmals im Streit sagt, er sei nicht mehr glücklich mit mir und ohne mich besser dran, würde mich zutiefst traurig machen. Denkst du, dass er das so meint? Oder sagt er es um dich im Streit zu verletzen und klein zu machen (Beides nicht schön).
Ich glaube, wenn alle konstruktiven Klärungsversuche fehl schlagen würden, würde ich mich mit Zettel und Stift bewaffnen und ihn um ein Gespräch bitten. "Du möchtest dich also trennen. Wenn das dein Wunsch ist, gibt es nichts, was ich dagegen tun kann. Also lass uns gemeinsam überlegen, wie wir eine Trennung möglichst schonend für alle Beteiligten über die Bühne bringen. Wie stellst du dir die Kinderbetreuung vor? Was soll mit dem Haus passieren?" Blickkontakt und dann nichts sagen, bis er sich positioniert. Wenn er dann rumeiert, würde ich ihn nicht so schnell vom Haken lassen. Am besten, wenn du es schaffst dabei unemotional und sachlich zu bleiben. Mach ihm klar, dass du ihn notfalls beim Wort nimmst.
Eine Trennung als Druckmittel zu verwenden ist wirklich gemein. Dann soll er Nägel mit Köpfen machen, anstatt dich zu erpressen.

Alles Gute,
Lexi

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Also was du dich mal fragen musst, ist ob wirklich alles deine Schuld ist. Als paar muss man dich organisieren und sonst gemeinsam was ändern, wenn es Probleme gibt. Es sieht mir so aus als wärt ihr gerade mit eurem Leben überfordert, in der Form dass alles nicht so schiffbar ist, wie ihr es gerne hättet.
Gibt es irgendwo Abstriche die ihr machen könnt? Gibt es Leute, die euch vielleicht unter die Arme greifen können?
Es sieht mir so aus als würden Probleme da sein, aber wenig Lösungen oder Kompromisse dazu. Trennung scheint nur im ersten Moment die bessere Wahl. Dann hast du immer noch viel zu schaffen, aber ihr könnt euch dabei nicht mehr unterstützen. Klar wenn ihr dann streitet, dass man diesen Stress dann auch immer beenden möchte. Es ist ja die einfachste Lösung. Für dich würde es aber wahrscheinlich heißen du hast die Kinder dann immer noch und es wird für den Herrn weniger. Es ist keine Lösung für dich, sondern nur für ihn, weil er dann weniger Verantwortung täglich tragen muss.
Schreibt alle Aufgaben auf. Überlegt welche vielleicht auch nicht so oft gemacht werden können, wo Hilfe möglich ist oder ihr euch neu organisieren müsst. Es liegt bei euch alles zu ändern. Zusammen als paar. Das bedeutet am besten runter vom Stress auch ein wenig.
Und wenn du nicht mehr kannst, überlege ob du irgendwas für dich tun kannst, um Energie zu tanken. Einfach weiter machen, wenn man am Boden ist, wird leider nicht bringen.

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"Bei und ist es so, dass wir durch 3 Jobs und 3 Kinder, nebst Haus etc. viel organisieren müssen und natürlich läuft nie alles rund."
(wo ist hier die Zitier-Funktion?)

Etwas kürzer treten geht nicht? Wenn man immer unter Strom steht, kommt vllt. mal der Kollaps und man ist gezwungen was anders zu machen. Geht das nicht, sodass es der Partnerschaft zugute kommt? Natürlich muss da auch was von ihm kommen.
Im übrigen ist es Kindergarten, wenn man immer gleich mit Trennung droht. Wahrscheinlich weiß er, wie es bei die wirkt. Geh doch mal. Lass ihn mit 3 Kids und allem anderen Krempel mal für 2...3 Wochen allein wursteln. Er wird auf Knien ankommen.

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Es ist immer schwierig, wenn solche grundlegenden Themen immer erst im Streit aufkommen. Ich denke jeder hat mal zwischendurch den Gedanken "Wäre ich Single, hätte ich diese Kinder nicht, würde mir nicht dieses blöde Haus an der Backe kleben - das Leben wäre so viel einfacher, schöner, stressfreier." Und rational gesehen wird das auch manchmal so sein. Als ich meinen Mann heiratete wusste ich, worauf ich mich einlasse - auf jemanden, der aufgrund seiner Karriere ein total familienunfreundliches Arbeitsleben hat, mehrfach im Jahr für ein paar Wochen weg ist, ständig abends arbeitet, auch zuhause arbeitet. Und in guten Zeiten kann man das kompensieren und wegstecken, aber wenn es wirklich hart wird, schießen mir solche Gedanken öfter durch den Kopf. Und ihm auch.

Unsere Lösung damit umzugehen war von Anfang an mit offenen Karten zu spielen. Es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, dass man erst im Streit sagt, was einem ab und an durch den Kopf schießt, wenn es schlecht läuft. Das knallt dann nämlich besonders rein, wenn man sowieso schon am Boden ist. Ich würde an eurer Stelle darüber reden, wenn es euch beiden gut geht.

Was grundsätzlich schlecht ist: Beleidigungen. Da muss man auch nicht drüber diskutieren, das bringen wir selbst unseren Kindern schon bei. Es ist klar, dass man ab und an voller Wut ist und irgendetwas sagt, was man lieber nicht gesagt hätte. Aber es muss auch klar sein, dass man danach um Entschuldigung bittet und daran arbeitet. Wir hören teilweise mitten im Streit auf und vertagen die Fortführung, wenn wir merken, dass es zu krass wird. Es gibt Dinge, die man nicht mehr zurücknehmen kann, und sowas ist furchtbar.

Was den Haushalt und Co. betrifft: Eine Freundin von mir hat ihren Mann mal gezwungen, dass sie beide zwei Wochen lang aufschreiben, was sie so machen. Er hatte auch überhaupt keine Ahnung, was sie geleistet hat. Die Realität ist nach wie vor so, dass Frauen, auch wenn sie genauso viel arbeiten wie der Mann, zuhause trotzdem mehr machen. Allein die Mental Load... Auch das würde ich in einer guten Minute ansprechen, nicht nach dem Motto "Ich mache garantiert mehr als du!", sondern konstruktiver, eher Richtung "Lass uns mal gucken, wie wir das optimieren können, damit wir beide uns zwischendurch auch mal erholen".

Ich finde immer dass es das Wichtigste ist, damit nicht zu warten, bis man sich darüber streiten kann. Das ist total kontraproduktiv, denn danach muss man sich erstmal wieder beruhigen und den Kollateralschaden beseitigen, bevor man dann wieder bei Null anfängt...

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Ist das Zusammensein mit ihm so toll und erfüllend, dass eine Trennung dich in die Krise stürzen würde ?

Nach einer Scheidung müsste er zu bestimmten Zeiten allein für die Kinder sorgen und Unterhalt zahlen.
Ich glaube, sein glückliches Leben ohne dich malt er sich ziemlich rosarot aus.
Antworte ihm bei der nächsten Erpressung : Ja…..dann geh doch !
Lass dich nicht gefügig machen.

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AlIeine wäre er glücklicher?

Das ist doch zu 100% ein Kandidat, der nach der vollzogenen Trennung erstmal die Äuglein reibt, wie teuer und anstrengend das mit 3 Kindern ist.

Ich würde da ab jetzt gelassener rangehen. Er hätte dich längst verlassen, wenn er könnte und es unbedingt wollte.

Guck, dass du dein Leben unabhängig gestaltest. Message sollte sein: Der Partner ist ein Bonus, aber keine Verpflichtung.

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Versuche klarer zu kommunizieren, wie es dir geht und was du gerade brauchst. "Ich fühle mich traurig, ich brauche Trost und Unterstützung", "ich habe Angst, ich brauche Zuversicht" und so. Geh nicht zu sehr darauf ein warum du dich so fühlst, es führt in die falsche Richtung.
Wenn's bei dir nicht rund läuft wirst du für deinen Mann gleichzeitig anstrengend und hilfsbedürftig. Hast du mal versucht mit einem Stachelschwein zu kuscheln? Etwa so geht es deinem Mann. Es ist wahnsinnig kraftraubend. Du sagst du gibst viel - aber in solchen Momenten nimmst du viel ohne es zu merken. Also mach's deinem Mann etwas einfacher.
Wenn du gut gelaunt bist, versuchst du auch seine Laune durch Überraschungen zu heben. Kann es sein, dass du genauso versuchst ihn mit runterzuziehen wenn deine Laune schlecht ist?! Achte drauf, wenn's dir schlecht geht brauchst du ihn stark, wie du selber schreibst