Hallo zusammen,
mir liegt aktuell sehr viel auf dem Herzen, das ich hier gerne teilen möchte und wodurch ich mir wertvolle Ratschläge erhoffe. Leider fällt es mir schwer, mit Freunden/Bekannten zu sprechen. Ich entschuldige mich vorab für den langen Text, aber ich muss vieles erläutern um die Situation ehrlich darstellen zu können.
Es geht um meine Partnerschaft mit meinem 13 Jahre älteren Freund, er ist 40 und ich 27. Wir sind jetzt seit zwei Jahren zusammen und ich habe immer wieder (mal mehr, mal weniger) massive Zweifel an dieser Beziehung. Aber von Anfang an: Mein Freund ist ein sehr liebevoller und toller Partner, der mir seine Liebe zeigt und bei dem ich mich sehr geborgen fühle. Wenn ich mit ihm zusammen bin und nur im Moment lebe, bin ich glücklich und ich freue mich immer ihn zu sehen. Es ist jetzt angedacht, dass wir bald zusammen ziehen und hier nehmen wieder meine massiven Zweifel zu, die mich sehr belasten und die Beziehung hinterfragen lassen:
Besondere Sorgen mache ich mir um den Altersunterschied und die damit einhergehen Herausforderungen. Er und auch ich wollen nicht, dass er zu spät Vater wird (für mich ist es bis 45j ok) und ich verspüre aktuell noch gar keinen Kindernwunsch. Leider verspüre ich aber wegen des Altersunterschieds einen extremen "Zeitdruck" und habe einfach den Eindruck, dahingehend keine besonders großen zeitlichen Spielraum zu haben, da man ja in den nächsten 2-3 Jahren schon loslegen müsste und ich es einfach noch gar nicht fühle. Das liegt auch gar nicht an meinem Freund - ich glaube, er wäre ein toller Vater - sondern dass ich mich selbst einfach (noch) gar nicht als Mutter sehe und vor dieser Rolle Angst habe und mich nicht bereit fühle. Traurig machen mich auch oft die Kommentare aus meinem Freundeskreis, dass "über 40 als Vater ja echt alt ist". Ich spüre richtig, wie mich solche Kommentare zurückwerfen und an der gemeinsamen Zukunft zweifeln lassen. Es ist häufig ein Auf und Ab, wobei ich mich ständig in negativen Gedankenspiralen wiederfinde. Außerdem mache ich mir auch große Sorgen um unsere Beziehung im Alter bzw. dass ich dann recht früh alleine sein könnte, das macht mir große Angst und lässt in mir den Wunsch wachsen lieber einen gleichaltrigen Partner zu haben. Gleichzeitig kann ich mir ein Leben ohne ihn nur schwer vorstellen, da er so ein toller Mensch ist und mich so nimmt wie ich bin. Wenn mich die Zweifel mal wieder überrollen, frage ich mich aber auch oft ob es mit einem anderen Partner nicht einfacher wäre. Diese Sätzen klingen jetzt paradox, aber genau das geht leider häufig in meinem Kopf vor.
Grundsätzlich bin ich ein Mensch, der sehr negativ denkt und sich über vieles Gedanken macht und auch selber Probleme "kreiert". Und mir fehlt in dieser Situation einfach die Antwort darauf, ob meine Zweifel von MIR kommen und ich die Unsicherheit nur selber in meinem Kopf entwickle, oder ob mein Freund einfach nicht der Richtige ist und ich mit einem anderen Partner glücklicher wäre und dort ganz klar JA sagen könnte.
Ich hoffe, ich konnte meine Gedanken richtig rüber bringen und würde mich sehr über Erfahrungen/Ratschläge/Antworten freuen.
Liebe Grüße
Laura
Zweifel an der Beziehung wegen Altersunterschied
Du solltest deinen Freundeskreis wechseln...warum denkt man solche Sachen wenn man doch glücklich ist.Wie wertvoll ist es wenn man sich 100% aufgehoben fühlt.
Manche Menschen wollen einfach nicht glücklich sein kommt mir vor.
Zum Thema du könntest früh allein sein,schau mal ins Trennungsforum.
Trennungen nach 20 ,30 Jahren weil in eine andere verliebt.
Kinder kannst locker bis 35 bekommen dann hast noch 8 Jahre Zeit. Ob nun mit 40 oder 45 Vater macht jetzt nicht so einen riesen Unterschied.
Mein Mann und Vater meiner Kinder war 12 Jahre Älter.Das Alter war nie ein Problem das Gefühl was du beschreibst was du bei ihm jetzt hast hab ich aber vergebens gesucht und bis heute noch bei keinem Mann gehabt.
Man kann sich auch vieles selbst kaputt denken. Lg
Ich war in deiner Situation bis vor kurzem. War von 21 bis ich 32 war mir einem 12 Jahre älteren zusammen. Die Beziehung war unglaublich schön und liebevoll, und ich war glücklich zu anfang und es war nie ein problem. Zum Schluss hab ich in der Kinderfrage auch ziemlichen Druck verspürt, weil es für ihn ja langsam mal Zeit wurde. Leider ist es bei mir so gewesen, dass ich ihn irgendwann gar nicht mehr attraktiv fand, da ich dann immer nur einen älteren müden Mann gesehen habe der auf die 50 zugeht,während ich mit anfang 30 mich damit gar nicht mehr identifizieren konnte. Zum Schluss hat es leider nicht mehr funktioniert, ich konnte mir nicht vorstellen mit ihm Kinder zu bekommen. Ich würde auch so einen großen Altersunterschied aus persönlicher Erfahrung einfach niemandem empfehlen. Habe jetzt einen 3 Jahre jüngeren Partner und bin mit unserem Sohn schwanger und unglaublich happy. Ich wusste sofort dass er derjenige ist mit dem ich eine Familie gründen möchte.
Was ich sagen will: Wenn du dir mit dem Mann jetzt keine Kinder vorstellen kannst und schon bei dem Gedanken panik bekommst wird das vermutlich auch nicht mehr kommen.
Alles Liebe
Die Grenze mit 45 Jahren zum Kinderkriegen ist nur in deinem Kopf. Dieses Problem machst du dir selbst.
Trotzdem würde ich an deiner Stelle über den Altersunterschied nachdenken, er hat für dich nämlich nur Nachteile und keine Vorteile. Ist es dein Traummann, mit dem du alt werden willst? (Naja, bzw. eher du allein, er wird statistisch gesehen 18 Jahre vor dir sterben) Falls es nicht unbedingt DER sein muss, würde ich mir einen Partner in ähnlichem Alter suchen.
"er hat für dich nämlich nur Nachteile und keine Vorteile."
Wie kommst du darauf?
Ich habe in den vergangenen Jahren massiv von den Mehrjahren meines Partners profitiert, insbesondere in Bezug auf Lebenserfahrung, Reife, Weisheit.
Mir blieben viele Fehler erspart, die ich wohl mit einem gleichartigen Partner eher gemacht hätte, einfach, weil es keiner besser gewusst hätte.
Ich bin soviel schneller in meiner Persönlichkeit gereift, als meine gleichartigen Freundinnen.
Auch unser gemeinsames Kind profitiert davon.
Einerseits von seiner Lebenserfahrung, andererseits von seiner ruhigen Art, die er in meinem Alter noch nicht hatte. Besonders hilfreich war das in den Babyjahren.
Diese sind den Partnern meiner Freundinnen schnell über den Kopf gewachsen.
Okay, das kann natürlich individuell unterschiedlich sein. Gerade wenn man noch sehr jung ist, kann man davon profitieren. Aber später kommt das seltener vor.
Hallo,
Also erstmal: manner können noch im hohen Alter Kinder zeugen, aber ich verstehe deine Zweifel.
Man muss auch an die Kinder denken: bekommt er mit 45 ein Kind ist er 60, wenn das kind gerade mal Teenager ist und man weiß ja auch nie, wie es ihm mit 60 Gesundheitlich geht.
Ich hatte mal einen Partner mit 10 Jahren Altersunterschied. Ich hatte auch von anfang an zweifel, bedenken und panik und wusste, dass es nicht immer halten wird (schon alleine wegen den zweifeln), aber damals war ich weitaus jünger als du jetzt. (ich war 17 und er 27 die Beziehung hielt dann 1,5 jahre, obwohl ich ca 3 Monate angesetzt habe 😅).
Meine Eltern haben auch 10 Jahre unterschied und sind seit 35 jahren zusammen, aber sie haben mich mit 24 und 34 bekommen.
Wenn du zweifel hast, solltest du mit ihm keine Kinder bekommen, die zweifel werden ja nicht besser. Vllt willst du erst mit 35 ein kind, dann wären er 48, das kind 12 wenn er 60 ist. Das wäre mir persönlich auch zu alt.
Man weiß auch nicht mit 45 wie gesund man ist.
Du bist glücklich, dann lass es dir nicht kaputt reden.
Es gibt Männer, die mit 50 noch fitte Väter sind und welche, die mit 30 schon uralt sind.
In meinem Umfeld gibt es einen Vater, der sein erstes Kind mit 25 und sein letztes Kind mit 50 bekommen hat. Er ist allen seinen Kindern ein guter Vater. Er hat für die letzten beiden Kinder sogar etwas mehr Zeit gehabt, weil seine Firma sich nicht mehr im Aufbau befand.
Weil einige hier sagen, dass das Alter des Vaters egal ist, noch eine Anmerkung.
Es gibt Anzeichen dafür, dass mit dem Alter des Vaters, auch die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krankheiten beim Kind steigen, hierzu wird z.B. Autismus genannt. Außerdem wird ein Zusammenhang mit Schizophrenie und Depressionen vermutet.
Was man mit diesem Risiko macht, ist eine andere Sache.
Ich selbst habe Eltern die einen 10-Jährigens Altersabstand haben. Jedoch hat mich meine Mutter mit 23 Jahren bekommen. Meine Schwester mit 21.
Was im Moment unpraktisch ist, dass mein Vater seit einigen Jahren in Rente ist und meine Mutter noch voll arbeiten muss.
Meine Schwiegermutter hat einen 8 Jahre älteren Mann geheiratet. Beide sind in Rente und noch fit, sie konnten sich den Renteneintrittsalter so leisten, dass sie nur 2 Jahre Abstand hatten. Aber man merkt mittlerweile deutlich den körperlichen Unterschied. Der Schwiegervater braucht viel länger zur Erholung und kann einige Sachen nicht mehr, auch wenn er weitaus fitter ist, als der durchschnittliche 73-Jährige.
Aber das sind Probleme für die weitere Zukunft und wer weiß, ob man so lange zusammen bleibt.
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Ein weitere Anmerkung zum Altersunterschied. Was ich hier öfters im Forum auftritt ist, dass es durch die verschiedenen (altersbedingten) Lebenssituationen zu einer ungleichen Verteilung von Erwerbsarbeit und Kindererziehung kommt.
Klassischer Fall, da der Mann schon fest im Beruf angekommen ist, verdient er mehr und arbeitet weiterhin Vollzeit. Die Frau gerade im ersten Job beschäftigt, steigt mehrere Jahre aus dem Job aus durch die Kinderbetreuung und hätte es schwer überhaupt Vollzeit einzusteigen, da die Berufserfahrung fehlt. Außerdem ist ihr Gehalt dementsprechend geringer. Deswegen sind die Rollen fest vergeben und leider nutzen dies einige Männer aus, und halten die Frau klein.
Schwierig. 13 Jahre sind ein erheblicher Altersunterschied, der sich bei Paaren nicht umsonst selten findet und du hast nicht umsonst Bedenken, die sich einfach so beiseite schieben lassen. Natürlich kann eine Beziehung auch aus anderen Gründen scheitern mit der Folge, dass du alleine dastehst. Das ist aber nicht dein Problem. Alleine bezogen auf das Alter ist die Wahrscheinlichkeit natürlich größer, dass eben weniger dafür spricht, im Alter alleine zu sein. Alle anderen Beziehungsrisiken kommen dazu. Daher verstehe ich das Argument, dass man sich auch aus anderen Gründen trennen kann, nicht so ganz.
Aber das ist es ja nicht alleine, es gibt ja noch andere Aspekt. Du könntest noch voll im Berufsleben stehen, wenn er schon über ein Jahrzehnte Rentner ist.- Die Möglichkeit, Kinder im Alter von Ü40 zu zeugen, heißt nicht, dass das ein für dich als Mutter guter Weg ist. 45 und 68 - died Lebenssituation passt dann womöglich nicht mehr.
Du schreibst aber andererseits auch, dass du ein Mensch bist, für den das Glas grundsätzlich halb voll ist du negativ denkst.
Wäre nicht der Kinderwunsch da, hätte ich dir wie die anderen geraten, dich entspannt zurückzulehnen und deine doch an und für sich tolle Beziehung zu genießen. Wenn du dich aber jetzt schon in einer negativen Gedankenspirale befindest, wird es schwer sein, die Dinge halt auf dich zukommen zu lassen. Den Ansatz nach Erfahrungen anderer zu suchen, ist grundsätzlcih gut, aber: Die einen werden dann schreiben, alles Paletti. Aus ihrer Situation jetzt. Eine Userin im Forum hat wiederholt von einer wunderbaren Beziehung mit einem wesentlich älteren Mann berichtet, der aber jetzt nicht mehr am Leben ist, während sie (hoffentlich) noch Jahrzehnte vor sich hat. Was hilft das dir das also in deiner Situation?
Den Freundeskreis würde ich hier außen vor lassen. Ich finde es übrigens nicht schlimm, wenn jemand sagt, dass er selbst findet, mit 40 Jahren sei man zu alt. Als mein Vater 40 war, war ich 14 und ich war die jüngste. Dein Partner wäre dann womöglich 60. Ja, ich finde das auch alt. Aber eben nicht zwangsläufig ein Grund, auf Kinder mit einem viel älteren Mann zu verzichten. Mir wäre schon in meinen 20ern ein Mann in den 40ern als alt erschienen. Das ist bei dir aber anders.
Daher würde ich darüber nachdenken, welche Priorität der Kinderwunsch hat und ob es nicht besser ist, Risiken einzugehen, wenn die Partnerschaft doch tragfähig ist. Es ist leicht, daherzureden, wenn man selbst nicht betroffen ist aber ich meine, dass ich in der Situation nicht an eine Trennung denken würde. Ich bin aber auch risikofreudig und ein sehr positiver Mensch. Und ich bin nicht traurig, wenn ich im Freundeskreis mit meiner Meinung alleine dastehe.
Vielleicht suchst du mal ein professionelles Beratungsgespräch und siehst dann klarer und vor allem fühlst dich dann mit einer Entscheidung besser.