Mein Mann hat keine Libido

Mein Mann und ich sind seit 4 Jahren verheiratet und beide um die 30J.
Er tut alles andere lieber als mit mir Intim zu werden, also zb schlafen oder zocken.. oder essen.
Er könnte auch ganz ohne Sex glaub ich, ihm würde es nicht wirklich fehlen. Und da sind wir auch schon beim Problem.Mir ist GV sehr wichtig und ihm so garnicht. Das hat sich auch nicht mit der Zeit so entwickelt, sondern war direkt nach der ersten Verliebtheit so. Anfangs dachte ich noch damit klar zu kommen, es gibt nunmal wichtigeres als Sex. Aber ich fühle mich zunehmend ungeliebt und unattraktiv und verstehe nicht wieso er nicht wie gefühlt alle anderen Männer auf diesem Planeten auf Sex steht. Wenn meine Freundinnen dann von ihrem Liebesleben erzählen, bin ich einfach nur traurig.. aber wegen so etwas trennen?

Könnte es an irgendeinem Hormonellen Mangel liegen, den man behandeln kann? oder meint ihr eher das das eine Charaktersache ist.

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Hey,

Also könnte natürlich Asexuelität sein, aber man könnte hier auch auf einen Testosteronmangel testen lassen.
Bin da kein Experte, aber das wären die einzigen organischen Dinge die es sein könnten.
Oder nimmt er Antidepressiva/Medis?
Liebe Grüße

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Ich lese mal mit. Bei uns genauso.

Erst jeden Tag, dann jeden zweiten, dann einmal die Woche und jetzt ca 2x im Monat. Verstehe es auch nicht. Reden bringt auch nix. Früher haben wir deshalb gestritten. Jetzt bin ich einfach nur noch traurig und sage es ihm ab und zu mal. Besserung nicht in Sicht

Bearbeitet von Inaktiv
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Wenn es sich nicht in erster Linie um ein physisches Problem handelt, dann wird man sehr wahrscheinlich von einer sexuellen Appetenzstörung mit Schwerpunkt im psychischen Geschehen (dabei häufig psychosomatisch) sprechen können.

Hierzu existieren einschlägige internationale diagnostische Einteilungen (z.B. ICD10-F52).

Herausfinden kann dies aber nur ein qualifizierter Sexualtherapeut bzw. ein Sexualmedizininer. Ggf. ist auch eine Psychotherapie in Erwägung zu ziehen.

Die möglichen Ursachen sind so vielfältig, dass wir hier nicht sinnvoll darüber diskutieren und nur spekulieren können. Im Netz existieren unter "Sexuelle Appetenzstörung Männer" unzählige Hinweise/Seiten.

Aber was hilft es Dir? Zunächst bedarf es doch der Bereitschaft Deines Partners, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Sein Leidensdruck ist (bedauerlicherweise für Dich) gering, existiert aber wenigstens in der Hinsicht, dass die Beziehung zu Dir auf Dauer gefährdet sein könnte.

An diesem Schopfe darf man ihn - mit Behutsamkeit und nicht in der Weise eines Unterdrucksetzens - durchaus packen.

Es ist ja auch Dein Leben. Über die Wichtigkeit von Sexualität kann man sich streiten. Aber mit der Frage, ob sie wichtig oder unwichtig sei, kann ich so nichts anfangen. Es existiert nämlich kein allgemein "Wichtigstes" oder "Unwichtiges". Daher dürfen Menschen es auch mal zulassen, dass Sexualität für eine bestimmte Zeit wichtiger ist als andere Dinge oder sogar das Wichtigste. Zu einem anderen Zeitpunkt ist meinetwegen Tanzen oder Sport oder Theaterspielen wichtiger oder das Wichtigste! Aber zu einem anderen Zeitpunkt.

Also stehe einfach dazu, dass Sex für Dein Lebensglück mehr als nur etwas Geringes bedeutet. Gerade Frauen versuchen immer wieder zu relativieren, obwohl sie spüren, dass ihnen da etwas fehlt.

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Es ist sehr egoistisch von ihm. Mein Exmann war genauso. Er hatte einen sehr niedrigen Testosteronspiegel aber keinerlei Antrieb, das Thema anzugehen. Denn IHM fehlte ja nichts. Es wäre, ähnlich wie bei einer Hormontherapie bei Frauen, problemlos möglich gewesen, seinen Hormonspiegel anzuheben, z.B. mit Cremes oder einem Gel.

Das habe ich 11 Jahre mitgemacht und rückblickend muss ich sagen, dass er mich am ausgestreckten Arm hat verhungern lassen. Er sagte "Sex wird überbewertet". Er hat sich im Sofa eingekuschelt, fern gesehen, gegessen, Musik gehört, mit den Kindern gespielt und ich wurde ich viele Situationen getrieben, die mich sehr verzweifelt gemacht haben. z.B. war ich dauernd in irgend jemanden verliebt, habe mich einsam selbst befriedigt, war auf der Suche nach einer Affäre...

Ich werfe ihm das sehr vor. NICHT dass es keinen Sex gab sondern dass ich und unsere Beziehung es ihm nicht wert waren, daran zu arbeiten und zum Arzt zu gehen. So hat er mich also nicht genug geliebt. DAS werfe ich ihm vor und so wollte ich niemals mehr leben.