Schwangerschaft, Partnerschaft, Baby - Ausheulpost!!

Denke ich zu egoistisch? Ich muss mich mal ausheulen, es macht mich echt kaputt.

Im Oktober 2023 hatte ich unseren Sohn geboren.

Ich wurde 2 Tage eingeleitet und hab in der Nacht zum 3. Tag meine Papiere für eine Sektio wenige Stunden später.. schreiend, weinend und bettelnd unterschrieben. Das Krankenhaus in dem ich entbunden habe, reinste Katastrophe.. die Ärzte, Hebammen.
Ein kleiner Ausschnitt aus dem Horror: Ich durfte während der Einleitung ganze 3 Tage lang nicht aufstehen vom Kreissaalbett, weder auf die Toilette, noch stehen , die Liegeseite wechseln, sitzen. Ich durfte nichts. Mir wurde meine Wasserflasche vom Bett genommen, weil diese könnte ja herunterfallen und wurde 1m weiter weg platziert.. wie sollte ich daran kommen? Nach 3-4h kam mal eine Hebamme und gab mir einen Schluck Wasser auf betteln. Ich war ausgetrocknet, mir ging es erbärmlich. Mir wurde gesagt, ich solle leiser sein und nicht schreien ect. Das ist zwar eine andere Sache, welche aber auch glaube mit meinem doofen Gefühl zusammenhängen. Ich bin traumatisierte von diesem Geburtserlebnis.. Zudem mein hauptsächliches Problem, mein Partner war nicht einmal in diesen verdammt harten, sch*** Tagen da. Er hat noch eine Tochter (6) die bei Ihm lebt. Auf diese musste er aufpassen. Wir haben getrennte Wohnungen. Patchwork. Das Verhältnis zu mir und seiner Tochter ist auch nicht das beste, meinerseits. Ich wurde einfach vom ersten Tag an, als Ersatzmama eingesetzt, für ein Kind was ich nicht kenne und nicht meins ist. Ich musste so tun als wäre es meins.. schwierige Geschichte. Doch…

Er hat mir hoch und heilig versprochen, er kümmert sich in dieser Zeit um eine Betreuung. Ich sollte keinen Babysitter suchen, er wollte sowas nicht. Er wollte Tante, Bekannte. Nahe Familie haben wir beide nicht mehr. Kein Opa, keine Oma ect.
Er meinte er kümmert sich darum und ich brauch mir keine Sorgen machen. Er hätte es schon geklärt.. die ganze Schwangerschaft über versicherte er mir das. Ich hab gesagt, ich verlasse mich darauf. Er wusste wie wichtig mir das war. Es ist mein erstes Kind. Im Nachhinein habe ich herausgefunden, er hat sich nie nur einmal darum bemüht. Nichts hat er gemacht.

Was für ein sch*** Gefühl. Bei seiner ersten Tochter ist er viele 100km sofort von der Arbeit nachhause um dabei zu sein. Bei mir hatte er 9 Monate Zeit, sich um eine Betreuung für wenige Stunden zu kümmern. Ich versteh es nicht. Ich weiß nicht wie ich es in Worte fassen kann. Ich bin so enttäuscht, wütend, verletzt.
Ich wollte unseren Sohn nicht per Kaiserschnitt zur Welt bringen, das habe ich nur, damit dieser Horror ein Ende nimmt. 3 Tagelang allein im Kreissaal, alle 3-4h eine Hebamme für 1 Min. im Raum und die Tür ging wieder zu. Die unaufhaltbaren Schmerzen, wie ich mich in das Bett gedrückt habe, mich gekrümmt habe und ich mich einfach so allein gefühlt habe. Einfach nur allein. Der Muttermund war nach 2 Tagen endlich weiter auf gegangen. Doch in der Nacht zum 3. Tag hielt ich es nicht mehr aus. Der Muttermund war auf 9cm doch ich flehte und bettelte die Ärzte an, eine Sectio durchzuführen. Der Arzt war diese Nacht aber heim gegangen und wollte auch auf Anruf einer Hebamme nicht wieder kommen und setzte die Sectio für um 8 Uhr morgens. Wie sollte ich die 6h nur noch aushalten. Mein Partner schläft nachts seelenruhig zuhause, legt sich tagsüber auf die Couch und schaut fern. Während ich hier liege und alles anders ist, als versprochen war.
Das ist ein kleiner Ausschnitt von dem ganzen, ein paar wenige Gefühle/Gedanken von so vielen.

Ihn darauf ansprechen.. so oft.. doch er nimmt keine Gefühle ernst. Er belustigt sich höchstens noch darüber und seit dem der Kleine da ist.. ist alles anders. Ich bin jetzt noch so gut wie alleine.. außer ich nehme es hin , dass er unseren 6 Monate alten Sohn aufs übelste anschreit, weil er weint..Nein! also versuche ich den Kontakt zu vermeiden zu den beiden und mache alles alleine, weil er es auch nicht einsieht, wenn man mit Ihm redet. Er macht aus seiner Sicht alles richtig und ich verziehe das Kind. Ich hab schon so oft über eine Trennung nachgedacht, aber dann sehe ich wieder diese Momente in denen er liebevoller nicht sein kann, wir lieben uns. Ich weiß nicht weiter..


Ich werde mir einen Psychotherapeuten zur Aufarbeitung dieser Erlebnisse suchen. Mein Partner wird mich dafür auslachen und steinigen; ich seie kopfkrank.. aber ich muss was tun für mich.

2

Entschuldige für die Frage, war das Kind geplant? Habt ihr euch beide ein gemeinsames Kind gewünscht oder war der Wunsch einseitig?
Für mich klingt es so, dass er keine weiteren Kinder wollte/möchte.
Eure Beziehung schien ja von Anfang an schwierig gewesen zu sein, er hielt sich nicht an Absprachen bzw. Wollte nichts daran ändern, dass Patchwork funktioniert. Aber du scheinst auch eigentlich nicht an Patchwork interessiert zu sein. Da ist ein weiteres Kind eine starke Belastung und ich habe leider nicht das Gefühl, dass ihr es meistern werdet. Er schreit euer Kind an und unterstützt dich nicht.
Du schreibst er ist liebevoll.. davon kann ich leider nicht viel lesen aus deinem Beitrag.
Ich wünsche dir, dass du deine Geburt verarbeitest und deine Beziehung zu deinem Sohn in einer gesunden Umgebung gestalten kannst.

1

Du Arme,

was dein Geburtserlebnis angeht, kann ich nicht wirklich mitreden, da ich selbst keine Kinder habe, aber es hört sich für mich wirklich schrecklich und traumatisierend an. Ich werfe mit Begriffen wie "Trauma" nicht leichtfertig um mich, da mir dieser viel zun inflationär gebraucht wird, (arbeite selbst im pädagogisch-psychologischen Bereich) aber in deinem Fall kann ich mir gut vorstellen, dass dieser absolute Kontrollverlust und Hilflosigkeit dazu geführt haben kann. Es ist sehr gut, dass du das mit professioneller Hilfe angehen willst. Solltest du tatsächlich traumatisiert sein, spielt der Zeitraum bis zum Beginn der Behandlung eine große Rolle. Lass dich von deinem Partner nicht davon abhalten, dir Hilfe zu holen.
Was hält dich noch in dieser Beziehung? Welcher Mann schreit einen Säugling an, der das tut, was Säuglinge eben tun- schreien? Du schreibst, ihr wohnt in getrennten Wohnungen. Das ist in deinem Fall sicher hilfreich. Auch wenn ihr nicht zusammen bleibt, müsst ihr auf Elternebenen eine Gesprächsbasis finden. Auch dabei kann ein Mediatior oder ähnliches helfen, wenn du Angst hast gegen ihn nicht anzukommen.
Du brauchst dringend ein Netzwerk, dass dich unterstützt. Gibt es Familie und Freunde, die dich entlasten können?
Und noch etwas: das kleine Mädchen, dass mitten in diesem Chaos steckt ist genauso ein "Opfer der Umstände" wie du und dein Sohn. Ich verstehe, dass du dich nicht als Ersatzmutter sehen willst, aber vielleicht könntest du versuchen, dem Kind eine mütterliche Freundin zu sein. Verlagere deinen (berechtigten) Zorn nicht von deinem Partner auf die Kleine, sondern lass ihn dort, wo er hingehört. Bei ihm.

Alles Gute,
Lexi

3

Ich will nicht böse klingen, aber ich finde auch, dass du dringend eine Therapie machen solltest.
Alles Gute!

4

Tut mir leid, was du erlebt hast. Da kann ich nicht mitreden.
Zur Aufarbeitung würde ich dir auch eine Therapie empfehlen.

Zu deinem Partner: ich finde es schrecklich, dass er dich da allein gelassen hat. Es klingt für mich so, als wollte er gar keine Betreuung organisieren und hat es darauf ankommen lassen. Es würde mich auch sehr verletzen und die Basis meine Partnerschaft in Frage stellen.

Sollte mein Mann auch nur einmal ein Baby anschreien (wir haben zwei große Kinder und zwei Babys), hätte ich ein echtes Problem damit. "geht's noch? Das ist ein Baby! Wenn du es nicht aushälst, dann schrei im Bad einmal laut alleine, aber nicht das Baby an. Niemals gibt es einen Grund ein Baby anzuschreien"
Hat er schonmal beobachtet, dass es davon besser wird??

"kopfkrank" finde ich auch ziemlich hart. Lass dir da nichts madig machen. Er ist nicht für die Aufarbeitung zuständig, dass musst du für dich machen. So muss man sich trotzdem nicht beleidigen lassen.

5

"Mein Partner wird mich dafür auslachen und steinigen; ich seie kopfkrank.."
So würde sich dein Partner verhalten bzw. über dich denken? Das wäre für mich der 2. Trennungsgrund. Der 1. wäre, dass er euer Baby "aufs übelste anschreit".

6

Ich verstehe nicht.. ihr liebt einander? Wie liebt er dich und das Baby, wo ist er liebevoll?
Natürlich bist du nicht egoistisch - was für eine Frage! 🤗

Therapie für dich ist eine sehr gute Idee, und auch, dass du es momentan vorziehst, selbst nach dem Kleinen zu schauen. Einen Vater, der ihn anschreit, kann er gerade nicht brauchen. Und erzähle deinem „Partner“ am besten auch nichts von der Therapie (ihr lebt getrennt, wenn ich das richtig verstanden habe? Lass es so bleiben.)

Zu deinem Geburtserlebnis möchte ich noch sagen: Ich kenne das, während der Wehenphase komplett zu verdursten (nichts zu trinken und essen erlaubt - nach der Geburt literweise getrunken) und gesagt zu bekommen, ich solle leiser „leiden“! Das waren allerdings Geburten ausserhalb Europa.. und ich bin nicht traumatisiert, wundere und ärgere mich einfach ein wenig - ist alles schon viele Jahre her. Bei mir war aber der Unterschied, dass mein Mann physisch/emotional bei mir war. Du hast also das tausendfach Schlimmere erlebt.

Atme tief durch, schau dein Baby an und entschliesse dich, wie du euer Leben ab jetzt schön gestalten kannst. Du hast schon den Plan mit der Therapie (sehr gut). Wie würdest du dir ein schönes Leben vorstellen? Visualisiere das zuerst und dann mach es real! Du schaffst das 💪.

7

„ Ich werde mir einen Psychotherapeuten zur Aufarbeitung dieser Erlebnisse suchen. “


Das ist das einzig sinnvolle.