Mutter- bzw. Hausfrauenrolle macht unglücklich--> beziehung..(lang)

Hallo,

ich bin zur zeit richtig unglücklich. dabei müsste ich mich eigentlich freuen. ich hab einen tollen, süßen gesunden kleinen sohn und einen sehr lieben, fürsorglichen mann, der mich sehr liebt und den ich sehr liebe. alles könnte so toll sein, aber ich bin zur zeit einfach nur unglücklich....mit meinem labberigen bauch und meinen streifen, die ich seit der schwangerschaft hab. ich kann mich selbst nicht leiden wenn ich mich im spiegel sehe. da kann mein mann so oft sagen wie er will, dass er mich toll findet ich hasse mich manchmal regelrecht. dann die situation. ich hab immer gearbeitet und gepowert. jetzt sitze ich daheim und bin hausmütterchen. unter der woche ganz alleine. ich kann nix für mich machen. fühle mich manchmal wie in einer art gefängnis. dann noch das schlafdefizit, das ja jeder kennt, der kinder hat. ich bin manchmal unausstehlich. die situation ist zwar nur vorübergehend aber ich leide wirklich. ich denke immer dass mein mann es so gut hat. für ihn geht sein leben weiter wie bisher, nur dass er eben noch positiverweise unseren süßen schatz in seinem leben dazu hat.. großartig entbehren muss er ja nix wo er unter der woche weg ist und alles so läuft wie bisher.

er wünscht sich unbedingt noch ein zweites kind nur ich glaube das kann ich nicht. ich bin jetzt schon am verzweifeln. nicht weil ich es nicht schaffe, sondern weil ich so unglücklich mit meiner rolle bin. ich komme damit einfach nicht klar....wenn ich ein mann wäre und vater wäre, könnte ich mir das auch alles ganz toll vorstellen. bin ich aber nicht. ich bewundere frauen, die immer daheim sind und nur für ihre kinder leben. das bewundere ich wirklich. versteht mich nicht falsch, ich würde für meinen sohn sterben. er ist auch nicht schuld daran. ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, nochmal in der situation zu sein.

die ganze sache macht meinen mann sehr unglücklich, weil er sich immer mehr als ein kind gewünscht hatte. er akzeptiert es zwar, was will er auch anderes machen aber ich weiß, dass er deshalb unglücklich ist. wir hatten ja auch früher die pläne mindestens zwei kinder zu bekommen. aber es ist für mich nun anders als erwartet. ich habe jetzt angst, dass daran die beziehung langsam kaputt gehen könnte. ich möchte so gerne was ändern, aber weiß nicht wie.

ich komme mir so undankbar vor......

lg
jekyll

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Hallo jekyll,

ach wie gut kann ich dich verstehen, mir ging es genau wie dir! Ich fand es einfach schrecklich nur Hausfrau und Mutter zu sein! Einfach furchtbar. Es ist einfach eine totale Umstellung von berufstätig auf nur Hausfrau sein. Zudem war ich knapp 2 Jahre zuvor zu meinen Mann gezogen und hatte hier nur wenig Kontakte. Ich war total unglücklich, was mein Mann natürlich auch gespürt hat.

Was mir aber sehr geholfen hat, waren die Unternehmungen die ich dann mit meiner Tochter gemacht habe, wie Pekip-Kurse, Babyschwimmen. Dort habe ich Frauen getroffen, denen es ähnlich ging wie mir. Zudem konnte ich dort auch mal über Themen reden, die nicht nur mit meinem Kind zu tun haben. War das toll. Zudem bin ich nach 11 Monaten wieder Teilzeit arbeiten gegangen. Das war für mich einfach die richtige Entscheidung. Klar, war es für mich schwierig, mein Kind einer anderen Person anzuvertrauen, aber es hat alles super toll geklappt.

Außerdem hat es unserer Beziehung geholfen, dass wir einfach mal abends alleine weg gegangen sind und einfach mal wieder ein Paar waren und nicht nur Eltern. Du kannst ja Milch abpumpen, dass klappt sicher.

Nun haben wir seit knapp 3 Monaten unsere zweite Tochter und ich mache soviel mit den zweien, dass keine Langeweile aufkommt. Auch werde ich im Juni wieder anfangen zu arbeiten.

Es wird besser! Glaub es mir!

Ich wünsche euch alles Gute

Conny

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Hallo!

Ich habe gerade in deiner Vk gesehen, dass dein Kleiner erst 2 Monate alt ist!

Mein Sohn ist nun fast 8 Monate alt.

Mir ging es am Anfang genauso! Ich habe mir zwar immer Kinder gewünscht, aber der Anfang ist soooo schwer! Das Leben ist ja komplett anders. Mir hat die Arbeit gefehlt, ich war todunglücklich. Es hat mir gar nicht gefallen, nur Hausfrau und Mutter zu sein.

Ich glaube, es geht jeder Mutter am Anfang so.

Ich muss nächsten Monat wieder halbtags anfangen zu arbeiten und bin nun ganz traurig, weil ich mich für ein paar Stunden von meinem Kleinen trennen muss. Andererseits freue ich mich auch schon wieder auf die Arbeit. Meine Mutter passt die 3 - 4 Stunden auf meinen Kleinen auf.

Ich kann dir nur raten, ein paar Kurse mit deinem Sohn zu besuchen. Ich habe zuerst Baby-Massage gemacht und nun den Delfi-Kurs. Da lernst du andere Mütter mit ihren Babys kennen und kannst dich austauschen. Außerdem kann dein Mann ja auch mal auf Euren Sohn aufpassen und du unternimmst mal etwas mit einer Freundin.

Keine Angst, das geht alles vorbei, dass du dich jetzt so unglücklich fühlst! Ich wollte in der Anfangszeit auch auf gar keinen Fall weitere Kinder haben, aber inzwischen könnte ich es mir schon vorstellen. Aber das hat noch ein paar Jahre Zeit!

Wenn du Lust hast, kannst mich auch gern über meine VK anmailen!

Sabrina

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Hallo Jekyll,

das Hausfrauen- und Mutterdasein ist ganz sicher nicht jedermanns Sache. Und manche Dinge kann man erst beurteilen, wenn man in der entsprechenden Situation ist. Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre alt und ich bin immer gern bei ihr zu Hause gewesen. Trotzdem kommt auch für mich ein weiteres Kind nicht in Frage. Ich freue mich über jeden Fortschritt und jede Selbstständigkeit, die sie erreicht, und möchte nicht noch mal von vorn anfangen.
Auch ich würde gern und werde auch wieder arbeiten gehen, diese "Sehnsucht" hat sich aber erst später aufgebaut und war nicht so früh da wie bei Dir.
Daß ich meinen Mann beneide kann ich auch nicht wirklich sagen, da er sich nach Feierabend noch viel um Haus und Hof und natürlich um seine Tochter kümmert. Er hat weißgott nicht sein altes Leben mit Ausschlafen usw., sondern fast eine Doppelbelastung.
Ich kann Dir eigentlich nur raten, über einen frühen Einstieg ins Berufsleben nachzudenken (meine Freundin ist 7 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gegangen) und für eine entsprechende Kinderbetreuung zu sorgen.
Denn was hat Dein Kleiner von einer unzufriedenen Mutter, die sich das alles ganz anders vorgestellt hat?

cassiopeia

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Hallo,

vielen dank für eure lieben antworten. es tut gut zu hören, dass andere mich verstehen.

dass ich ab nächstem jahr juni wieder arbeiten gehe steht fest. und zwar vollzeit, weil es nicht anders geht. von daher ist es schon klar, dass ich nicht für immer diese situation habe. aber es belastet mich trotzdem.

mein mann ist nur am wochenende da. das ist glaube ich auch das hauptproblem.

ich habe mich jetzt mal für babymassage und babyschwimmen im neuen jahr angemeldet. hoffe das macht max und mir spaß und wir lernen ein paar nette leute kennen.

lg

jekyll