Würdet ihr rückblickend einiges anders machen?

Hallo an alle!

In letzter Zeit habe ich oft Gedanken dass ich das ein oder andere falsch gemacht habe in Hinblick auf die Erziehung oder auch in der Partnerschaft. Ich weiß niemand ist perfekt und man lernt auch aus seinen Fehlern. Aber irgendwie habe ich im Moment oft das Gefühl nicht gut genug als Mutter oder auch Partnerin zu sein. Habt ihr auch manchmal solche Gedanken ? Würdet ihr einiges jetzt anders machen?

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Ich würde mich rückblickend gegen ein 3.Kind entscheiden. Ich liebe alle meine Kinder und bereue auch nicht das 3.Kind in Person, sondern hätte einfach nach 2 Kindern aufhören sollen. Die Großen sind 5 und 7 und ich merke einfach immer mehr, wie einfach es nun ohne Kleinkind wäre.
Auch die finanzielle Situation hat sich komplett verändert und das Leben wäre zu 4. deutlich sorgloser.

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Ja. Vermutlich kann ich das aber nur sagen, weil ich eben in der Position bin, die ich durch meine Entscheidungen erlangt habe. Hätte ich mich anders entschieden, hätte ich ja nicht die Erfahrungen von heute und würde mir dann vermutlich auch wünschen, es anders gemacht zu haben...

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Bestimmt mache ich einiges falsch, ich kann jetzt nicht mal konkret was benennen.

Manchmal denke ich paar Stunden später „ach, da hättest du anders handeln sollen“ oder so, aber manchmal konnte ich in dem Moment auch nicht anders. Weil ich auch nur ein Mensch bin.

Ich glaube, im Großen und Ganzen machen wir Eltern und als Partner einen ganz guten Job und von daher können wir über „kleinere“ Fehler hinweg sehen, „größere“ reflektieren und aufarbeiten und verzeihen!

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Nja, ich hätte heute nicht die Erfahrungen, die ich habe, wenn ich keine Fehler gemacht hätte. Ich hätte auch nicht meine Kinder.

Aber bei der Berufswahl - ich würde wohl einen anderen Beruf wählen. Etwas mehr tüfflerisches, etwas weniger Kontakt mit Menschen.

Ich würde wohl auch mehr aus den Jahren machen, wo man noch jung und stark ist. Vielleicht mehr Sport, und auch mal ungewöhnliches da ausprobieren. Es ist mir nämlich neulich aufgegangen, dass ich jetzt zu alt bin um Surfen zu lernen. Skifahren habe ich mir einigermassen selbst beigebracht mit 40. Aber ich werde nie gut drin. Und ich mache zwar noch Kampfsport, aber früher wäre es einfacher gegangen. Auch wäre es für meine Kinder mehr Vorbild gewesen und vielleicht hätten sie sich dann eher angeschlossen.

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Warum bist du denn zum surfen zu alt?

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Hm... ich bin 59. Ist das nicht doch ziemlich anstrengend und erfordert auch gute Balance, Schnelligkeit und so? Klar, Kondition kann man natürlich einigermassen trainieren, auch mit Asthma, eventuell. Hast du eigene Erfahrung, also Wellensurfen, nicht Windsurfen?

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Eine Sache, was Erziehung angeht: Ich würde meine Kinder von klein auf mithelfen lassen. So dachte ich - lass sie ihre Kindheit geniessen. Aber das tun sie auch, wenn sie mithelfen, vor allem auch mal die etwas kreativeren Sachen wie beim Renovieren. Man dachte damals nur, dass die Kinder doch nur im Weg sind dabei, und sie haben sowieso keinen Spass daran. Aber jetzt denke ich, sie können da viel lernen, und vor allem werden sie dann nicht Erwachsene, die sich nichts praktisches zutrauen.

Das ist zwar auch jetzt kein Problem. Vor allem meine Tochter probiert alles halt aus. Ich hab auch in den späteren Jahren sie noch öfters mal Dinge machen lassen so wie Gartenzaun streichen (Tochter war ein richtiges Talent) und die Söhne haben auch mal gekachelt. Aber als mein Mann mal meinem inzwischen erwachsenen Sohn die Aufgabe gegeben hat, er soll doch mal eine Stütze für die Büsche draussen bauen mit einigen Latten und Brettern, kam nichts vernünftiges dabei raus. Liegt auch nicht jedem! Aber man kann es auch lernen.

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Ja ich habe oft den Gedanken, dass ich (und Betonung liegt wirklich auf ich, mein Mann war schon früher bereit, wollte mich nur nicht unter Druck setzen) mit dem zweiten Kinderwunsch zu lange gewartet hab. Musste den Job wechseln als mein Sohn 1 war, mein alter Chef war nicht mehr auszuhalten nach dem Mutterschutz. Glücklicherweise fand ich schnell was neues, die Einarbeitung war aber recht intensiv und ich wollte noch etwas warten mit dem 2. Kind. Und nun sind einige Jahre vergangen, wir sind nicht mehr die jüngsten und es klappt nicht so schnell wie erhofft. Es ist zwar auch keine grosse Überraschung, da wir schon beim ersten KiWu Unterstützung benötigt haben. Aber ich habe das Gefühl, sinnlos so viel Zeit verloren zu haben.

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Als Teenie/junge Erwachsene hätte ich viel mehr spontan machen können und auf Wünsche eingehen sollen.
Ich wollte so so viel reisen zB und habe das immer auf "morgen" verschoben.
Nun x Jahre später habe ich einen Mann an meiner Seite, der Reisen regelrecht hasst und 2 kleine Kinder, Spontanität ist nun nicht mehr.
Was Partner und Kinder angeht, fällt mir jetzt spontan nichts ein, aber da wird es definitiv was geben!

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Ich habe in meinem Leben sicherlich einige Fehler gemacht und teilweise auch schwierige Situationen durchmachen müssen.

Aber ich denke mir immer, wenn ich diese Erfahrungen nicht gemacht hätte, würde ich jetzt nicht mein aktuelles Leben führen. Und mit meinem jetzigen Leben bin ich sehr zufrieden :-).

"Aber irgendwie habe ich im Moment oft das Gefühl nicht gut genug als Mutter oder auch Partnerin zu sein."

Was meinst du genau? Schließlich ist kein Mensch zu 100% perfekt.

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Ja, das kenne ich ähnlich.
Ich habe im Moment viel Angst vor der Zukunft. Dass ich mir später Vorwürfe mache, die Kindheit meines Kindes nicht genug genossen zu haben und viel zu viel geschimpft zu haben, selbst schuld an der herausfordernden Art unseres Kindes zu sein.

In der Partnerschaft bin ich bestimmt auch nicht ganz einfach. Aber mein Mann auch nicht. 😅

Mein Problem ist auch, dass ich mich zu viel mit anderen vergleiche. Zu viel grüble. In allen Lebenslagen.