Umgangsrecht bei großer Entfernung?

Hallo,

nun muß ich auch mal fragen.

Meine beiden Kinder sind 8 Monate alt. Wir haben mit dem Kindsvater noch nie gemeinsam gewohnt.

Er ist 600km weit weg.

Am Anfang unserer Bez haben wir uns jedes WE gesehen. In der Schwangerschaft wurde es schon weniger. Als die beiden Hühner dann da waren, kam er immer seltener.
Mittlerweile sind abstände von 5 Wochen normal...
Er könne nicht so oft kommen wegen Geld (versteh ich) und weil die Abnutzung vom Auto ja auch noch dazukommt #wolke
Ich habe ihm mehrmals gesagt er soll aller 14 Tage wenigstens herkommen um seine Kinder mal "kennen zu lernen". Mich macht das alles so traurig.
Wenn er denn mal da ist, sind die kleinen nur am weinen.
Wie soll ich mich denn verhalten? Eine Beziehung aufbauen zu seinen Kindern ist doch gar nicht möglich wenn er nur aller 4-5 Wochen mal kommt oder?

Ich hoffe auf Ratschläge. Vielen Dank schon mal.

LG und schönes Wochenende

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Warum übernimmst Du die Verantwortung?

Sorge dafür, dass Deine Kinder den ihnen zustehenden Unterhalt bekommen und gib die Verantwortung für den Umgang dahin wo sie hingehört: zum KV.

Es ist seine Angelegenheit, nicht Deine.

Warum sind Fahrtkosten so ein Wahnsinnsproblem? Ist er ohne Geld, oder setzt er seine Prioritäten wo anders?

Gruß

Manavgat

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Danke für deine schnelle Antwort.

Nein er ist bei der Bundeswehr. Wahrscheinlich sind ihm seine Kinder nicht sooo wichtig.

Unterhalt zahlt er allerdings.
Mir tuts nur leid für die kleinen weißt du? Vorallem wenn sie aller paar Wochen mal wieder durcheinander gewirbelt werden. Ich hoffe du weißt was ich meine?

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Lass los.

Wenn er dann gar nicht mehr kommt, weil es ihn nicht interessiert, dann ist das sein Problem.

Vielleicht sieht er aber auch, dass er Veranwortung hat, wenn Du mal nicht hinter ihm herhechtest.

Unglaublich, dass so einer unser Land verteidigt, wenn er nicht mal das auf die Reihe kriegt...

Gruß

Manavgat

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"Eine Beziehung aufbauen zu seinen Kindern ist doch gar nicht möglich wenn er nur aller 4-5 Wochen mal kommt oder?"

So lange der Kontakt regelmäßig stattfindet (und das scheint ja der Fall zu sein), sehe ich kein Problem, eine Beziehung aufzubauen...es wird dann halt nur entsprechend länger dauern. Wünschenswert wäre ein häufigerer Kontakt bei so kleinen Kindern unbestritten...aber du wirst den KV nicht dazu zwingen können, wenn sein Interesse an den Kindern nicht ausreicht; zumal eine einfache Strecke von 600 km ja nun auch kein Pappenstiel ist.

BTW: Ich kann deinem Text nicht eindeutig entnehmen, ob ihr überhaupt noch zusammen seid!?

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Nein wir sind nicht mehr zusammen.

Klar sind 600km sehr viel, aber 5 Wochen ist auch lange. Zumal es ja vorher auch öfter ging...

Wer mir sagt das die Abnutzung vom Auto teuer ist, hat kein Interesse.. Aber das ist meine Meinung.

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"Wer mir sagt das die Abnutzung vom Auto teuer ist, hat kein Interesse.. Aber das ist meine Meinung."

Dass sein Interesse an den Kindern eher mäßiger Natur ist, unterstelle ich auch. Aber damit wirst du dich abfinden müssen. Besser, er kommt alle 5 Wochen vorbei, als gar nicht...von der Seite solltest du das auch mal sehen.

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Hallo,

ich bin bestimmt wieder alleine mit meiner Meinung, aber ich schreibe sie trotzdem. Wenn er alle 4- 5 Wochen kommt ist das natürlich nicht viel, aber es ist doch besser als gar nichts. Vielleicht könntet ihr ja auch mal zusätzlich Skype anschmeißen und dann kann er mal vom Laptop aus winken, einfach nur zum sehen.

Mein Mann fährt jede Woche 1000 km und ich kann dir sagen, es ist eine große Belastung für ihn und ich habe wirklich Sorge, dass er mal nicht so aufmerksam fährt, wie er eigentlich sollte. Er fährt mit dem Firmenauto, wenn er mit unserem Familienauto wäre, darüber möchte ich gar nicht nachdenken.

Es geht ja sicherlich auch nicht nur ums Geld, sondern auch um die Belastung beim Fahren und da finde ich es schon schön, wenn er alle 5 Wochen fährt. Auch als Soldat hat man ja keinen Goldesel im Keller, müssten wir die Fahrkosten tragen, wären das ca. 400 Euro und dann noch die Unterkunft und die Reparaturen des Autos nicht mit eingerechnet.

#winke

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Also, ich kann Deine Bedenken durchaus verstehen. Bin zwar nicht wirklich alleinerziehend, aber unsere Situation bringt mich eigentlich schon in die "fast" Kategorie. Ich bezeichne meine Partnerschaft als "Seemannsehe".

Wir haben jetzt zwei Kinder: 2,5 Jahre alt und 4,5 Monate. Den Kleinen hat er seit seiner Geburt 18 Tage gesehen. Den Großen sieht der Papa bestenfalls 1/4 des Jahres, dieses Jahr noch weniger, weil er sich viel um seine alte Mutter und nebenbei auch ab und an um etwas eigenes Einkommen kümmern muss. Eine feste Beschäftigung ginge aufgrund der Situation nicht, so dass er eben selbständig ist.

Mein Großer hat einen guten Draht zu ihm, auch wenn er ihn nur selten sieht. Die Kinder gewöhnen sich daran und natürlich bildet sich eine Beziehung zum Vater aus. Hauptsache er kommt überhaupt.

Hast Du mal daran gedacht, dass die beiden vielleicht auch deshalb weinen, weil Du bei seinen Besuchen unentspannt bist? Wir haben dieses Problem nicht, zumal wir ja auch noch eine Partnerschaft haben und ich mich natürlich auch auf ihn freue. Der Große tut das übrigens auch.

Wir sind gerade dabei, unser Skype einzurichten. Wäre eigentlich schon länger fällig gewesen, aber bisher ging es auch per Telefon. Nur können die Jungs dann schlecht die Muttersprache des Vaters lernen und so ist Skype der einzige Weg, wie sie das besser können.

Ich denke, Du solltest Dich entspannen. 600km sind eine durchaus kostspielige Distanz. Solange Du Deinen Unterhalt bekommst und er sich für seine Kinder interessiert und so oft es ihm möglich ist, zu euch kommt, würde ich mich nicht beschweren. Die Kinder werden - wenn Du es auch tust - lernen damit umzugehen. Für sie wird es normal sein, ihren Vater nur alle 4-5 Wochen zu sehen. Und dabei würde ich es auch bewenden lassen.

Der Sohn von einer Bekannten hat einen Seemann als Vater. Er war immer 3 Monate auf See und dann 4 Wochen zuhause, manchmal auch kürzer. In dieser Zeit hat er immer versucht, das Nachzuholen. Und sie haben auch gemeinsame Interessen usw.

Also, solange ihr das im Guten so regeln könnt, lasst es dabei. Alles was auf freiwilliger Basis funktioniert, ist gut für die Kinder.

Gruß
marjatta

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Darf ich fragen wo er übernachtet, wenn er kommt? Wie lange ist der Kontakt denn dann? Bleibt er zwei Nächte?

Alle 4-5 Wochen bei 1200km An- und Rückreise ist doch nicht schlecht. Alle 14 Tage ist sehr viel von Dir verlangt. Machst Du bezüglich der Entfernung so gar keine Zugeständnisse?

Warum weinen die Kinder denn wenn er da ist? Hat er sie alleine? Weinen sie auch wenn anderer Besuch da ist?

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Na klar darfst du fragen.
Er übernachtet bei seinen Eltern die 5km von mir entfernt wohnen und ja er bleibt 2 Nächte. Allerdings kommt er Freitags spät an und fährt Sonntag mittags wieder heim. Verständlich bei der Entfernung.
Zugeständnisse mache ich nicht weil es vorher auch anders ging... und das jede Woche.

Tja keine Ahnung warum die Kinder bei ihm weinen. Zumindest die eine. Fragen kann ich sie nicht, ist noch zu klein. Er hat sie nicht alleine. Würde auch nicht funktionieren. Noch nicht jedenfalls.

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" Zugeständnisse mache ich nicht weil es vorher auch anders ging... und das jede Woche."

Vorher war doch aber nicht diese riesige Entfernung dazwischen.

Die Entfernung hat logischerweise Einfluss auf den Umgang. Das sollte man letztlich akzeptieren.

Wenn Geld keine Rolle spielt könnte man über einen Flug nachdenken. Den Eindruck habe ich aber nicht.

So eine weite Autofahrt verursacht aber nicht nur hohe Kosten (mind nochmal in Höhe des monatlichen Unterhalts), sondern auch hohen Streß.

"Je weiter weg umso seltener der Umgang" ist nunmal eine logische Formel, die man bei "Anwendung" auch nicht vorwerfen kann.

Wie gesagt: Wenn Geld keine Rolle spielt und er immer fliegen könnte könnte man über häufigeren Kontakt reden. So aber hat der Vater mein vollstes Verständnis aus Kosten, Zeit und nervlichern Gründen nicht alle 14 Tage zu kommen.

Die Einstzellung "weil es vorher immer so war" negiert die eingetretenen Änderungen. Und das ist unfair.

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