Umziehen oder bleiben?

Hallo,

bisher war ich immer nur "stille" Mitleserin der Beiträge. Seit einer ganzen Weile beschäftigt mich allerdings ein Problem, dass ich nicht mit meinem direkten Umfeld besprechen kann und ich hoffe, dass ihr mir die Augen öffnen, einen Tipp oder einen möglichen Lösungsansatz geben könnt.

Ich habe mich vor 2 Jahren vom Vater meiner Kinder (3 und 5) getrennt. Als letzten Machtbeweis hat er gesagt, dass er das ältere Kind behält und ich die Wahl habe entweder bei ihm zu bleiben oder auf das Kind zu verzichten. Die Trennung hat mich soviel Kraft gekostet, dass ich nicht in der Lage war gerichtliche Schritte einzuleiten und ich nach einem Beratungsgespräch bei einer Anwältin auch Angst hatte, das Aufenthaltsrecht für beide Kinder zu verlieren. Mein Ex ist finanziell besser gestellt, beruflich flexibler und kann andere ziemlich gut von sich überzeugen. Ich hatte und habe wohl auch noch Angst ein weiteres Mal gegen ihn nicht anzukommen. Aus diesem Grund habe ich mir zusammen mit meinem jüngere Kind im Nachbarort eine Wohnung gesucht um wenigstens in der Nähe meines anderen Kindes zu sein. Nach einigem Hin und Her und auch Zugeständnissen sieht die aktuelle Situation so aus, dass beide Kinder zusammen eine Woche bei ihrem Vater und eine Woche bei mir wohnen.

Nun habe ich seit einiger Zeit einen neuen Partner und das Thema "Zusammenziehen" kam zur Sprache. Für ihn ist es undenkbar von der Großstadt zu mir auf's Dorf zu ziehen, vor allem wegen dem längeren Arbeitsweg von ca. 45 min. Ich kann aber auch nicht zu ihm ziehen weil ich dann das Gefühl habe mein Kind im Stich zu lassen. Der wöchentliche Wechsel wäre dann nicht mehr möglich wegen Kita-Platz. Außerdem hängen die beiden Kinder ziemlich aneinander. Ich weiß auch, dass mein größeres Kind aktuell unter keinen Umständen vom Vater wegziehen würde.

Die Situation macht mich fertig. Ich fühle mich egoistisch und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich gern glücklich mit meinem neuen Partner wäre und gleichzeitig weiß ich, dass die Kinder über allem stehen und das Wichtigste sind.

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Sehr schwierige Situation. Ich würde bei meinem Kind bleiben. Es sind 3 Personen die ihr Leben umstellen müssten. Wenn dein Freund zu euch zieht ist es nur für ihn eine Umstellung. Wenn ihr das nicht möchtet dann würde ich alles so lassen wie es ist.

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Wenn wir alles so lassen wie es ist, dann wird die Beziehung früher oder später zu Ende sein, weil aus meiner und auch seiner Sicht eine Wochenendbeziehung für uns auf Dauer nicht in Frage kommt. Ich würde also zugunsten meiner Kinder auf einen Partner verzichten?! Oder kann ich ihm einfach die Schuld zuschieben weil er keine Rücksicht auf die Situation nimmt und mir einreden er ist deshalb sowieso nicht der Richtige? Diese Gedanken kreisen schon seit Monaten in meinem Kopf und ich habe das Gefühl langsam durchzudrehen.

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Hallo

Dein Partner wählt den für Ihn einfachsten Weg
Du sollst aber alles aufgeben.

Ich fahre auch oft 45 Minuten zur Arbeit.
Ich könnte umziehen tue es aber nicht weil ich mein Kind nicht aus seinem Umfeld reißen will und wir uns hier wohlfühlen. Ich würde also zugunsten meiner Kinder auf einen Partner verzichten?!

Wenn mein Partner nicht bereit ist umzuziehen weil es für Ihn viel einfacher ist dann soll er es lassen.

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Hallo,

es ist doch nicht mal gesagt, dass du das kleine Kind einfach so mitnehmen kannst. Dein Ex hat doch GSR und ihr lebt ein Wechselmodell.

Es ist für mich sowieso nicht verständlich, warum so viele Frauen für einen neuen Partner ein gelebtes System über den Haufen werfen und sich und ihre Kinder aus allem rausreißen.

Ich kann zwar verstehen, dass dein Neuer nicht aufs Dorf will. Trotzdem ist es nicht in Ordnung, dass er eine Lösung präferiert, die dich im schlimmsten Fall die Kinder kostet.

Klare Aussage: ich würde nicht zu ihm ziehen.

LG

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Vor allem: weil ER zu bequem ist 45 Minuten zur Arbeit zu fahren, sollst du das Risiko tragen?

Das ist, mit Verlaub, unmöglich von ihm.

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Wieso wird er so nieder gemacht? Er will nicht umziehen, ich würde auch nicht für jemanden umziehen, das ist meine eigene Entscheidung, so wie es seine auch ist, deswegen ist er kein schlechter Mensch.

Wenn beide nicht umziehen wollen/können, dann hat man eben ne Wochenendbeziehung oder läßt es.

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Er will nicht aufs Dorf und Du nicht weg von den Kindern.

Entweder arrangiert ihr Euch mit einer Wochenendbeziehung oder ihr lasst es.
Mal ganz pragmatisch betrachtet.

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Nein, ich würde nicht umziehen.
Wenn ich grob überschlage, du gerade mal 2 Jahre getrennt bist, kannst du noch nicht so lange mit deinem neuen Partner zusammen sein, schon aufgrund dieser Zeit würde ich überhaupt nicht über einen Umzug geschweige denn über einen Zusammenzug nachdenken.

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Wie lange ist denn sein Arbeitsweg jetzt?

Arbeitest du und falls ja, wie weit ist dein Arbeitsweg jetzt und wie weit wäre er nach einem theoretischen Umzug?

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Hallo parzifal,

akutell fährt er ca. 15 min und ich ca. 45 min. Wenn ich zu ihm ziehe, hätte ich auch nur 15 min. Arbeitsweg.

Mich interessiert momentan aber gar nicht MEINE Zeitersparnis. Viel mehr versuche ich gerade herauszufinden ob es sich wirklich lohnt für diesen Mann das aus aktueller Sicht richtig gut funktionierendes Wechselmodell aufzugeben.

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Hallo.

>>> Viel mehr versuche ich gerade herauszufinden ob es sich wirklich lohnt für diesen Mann das aus aktueller Sicht richtig gut funktionierendes Wechselmodell aufzugeben. <<<

Natürlich lohnt sich das NICHT ...

... zumal der Vater der Kinder auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.

LG

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Hallo,

nur zum Verständnis, habe ich richtig verstanden, dass der Große nun zusammen mit dem Kleinen jeweils eine Woche bei Dir und eine Woche beim Vater lebt, und ganz vom Tisch ist, dass der Große ausschließlich beim Vater bleibt?

Das Zusammenziehen würde ich ganz weit nach hinten schieben. Ihr hattet noch keinen wirklichen Alltag zusammen, am Wochenende und im Urlaub geht es viel entspannter zu. Du weißt noch gar nicht, ob Dein neuer Partner auf längere Sicht mit den Kindern klar kommt. Wenn Dein Partner von Dir verlangt, zu ihm zu ziehen, obwohl er Deine Situation kennt, ist er mit Sicherheit nicht der Richtige.

Offensichtlich scheint das Wechselmodell zu klappen, und die Kinder sind auch gern beim Vater. Und damit hast Du auch schon die Antwort.

Viele Grüße

Heike

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Ja, momentan wohnt der Große zusammen mit dem Kleinen eine Woche beim Vater und eine Woche bei mir. Die Kinder gehen in den selben Kindergarten und wir wechseln immer von Montag zu Montag. So hat jeder die Woche mit Kita- und Arbeitsalltag und dann noch das Wochenende. Uns war wichtig, dass jeder Elternteil auch den Alltag mit den Kindern erlebt und nicht so viel Hin und Her dabei ist.

Dass die Kinder getrennt bei jeweils einem Elternteil leben ist zum Glück vom Tisch. Mein neuer Partner weiß wieviel mir das bedeutet und wie schwer die Zeit für mich war, als ich nur ein Kind bei mir hatte. Wenn er nun kein Verständis dafür hat, dass es für mich unvorstellbar und den Kindern gegenüber rücksichtslos ist das alles wieder aufzugeben, dann ist er wahrscheinlich doch nicht der Richtige.

Achso: den Alltag können wir schon "üben", da ich in der kinderfreien Woche bei ihm wohne. Allerdings ist das dann eben auch nur ein kinderfreier Alltag....

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Hallo, ihr habt doch dann jetzt gar keine Wochenendbeziehung, sondern sogar recht viel gemeinsame Kinderfreie Zeit zusammen und in der Zeit beide, auch noch den kurzen Arbeitsweg. Ich sehe da keine Verbesserung durch einen Umzug.

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Dein neuer Partner hat dich inklusive der Kinder "gewählt". Es ist demnach auch eure gemeinsame Aufgabe, während eurer gemeinsamen Zeit (der Woche, in der die Kids da sind), das Familienleben zu organisieren.

Er kann ja nicht "nur dich einkaufen", ohne auf die Belange der Kinder zu achten.

Es zählt nicht nur sein Arbeitsweg oder deiner, sondern auch die Wege für die Kinder.

Ihr habt also die Option, dass er 1 Stunde am Tag mehr für die Arbeit fährt oder ihr gemeinsamen den Weg zum Kiga (ebenfalls 1 Stunde hin und rück?) organisiert.
Was angenehmer ist, kann man ahnen...

Aber Mögkichkeiten hättet ihr schon mehrere...

Vg Lia

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hi,

aus meiner Sicht sind das Ausreden von deinem Partner.

Ich habe als Alleinerziehende auch über einen langen Zeitraum einen Arbeitsweg von 45min gehabt. Ohne Unterstützung von irgendwem!

Was hätte ich sagen sollen:

"lieber Arbeitgeber, unsere Beziehung geht irgendwann aufgrund der Entfernung in die Brüche"

oder lieber

"liebe Kinder, unsere Beziehung geht irgendwann aufgrund der Entfernung in die Brüche"

45min sind ein WITZ!!!!!

Lass ihn ziehen, wenn er nicht bereit ist sich einzulassen.

Mima