Hartz IV, wenn der Trennungsunterhalt nicht gezahlt wird

Ich wollte euch mal an dieser Stelle von einer Sache berichten, die demnächst sicher einige nicht berufstätige Unterhaltsberechtigte betrifft:

Das Jobcenter zahlt in Zukunft bei unregelmäßigen (Trennungs)unterhaltszahlungen nur noch dann, wenn man am Ende des Monats nachweisen kann, dass der Unterhalt tatsächlich nicht geflossen ist. Ansonsten wird eine Berechnung unter Annahme der Zahlung vorgenommen und vorschussweise gewährt. Man bekommt nur noch vorläufige Bescheide und muss dann unter Vorlage der vollständigen Kontoauszüge nachweisen, dass man keinen Unterhalt bekommen hat. Erst dann folgte eine Neuberechnung und das Geld wird nachgezahlt. Das kann auch dauernd, das heißt, dass man dann faktisch 1-2 Monate unter dem Existenzminimum leben muss. Es gilt strikt das Zuflussprinzip.

Zahlt der Unterhaltsverpflichtete dann nach und man kommt mit beiden Zahlungen in einem Monat über den Gesamtbedarf, bekommt man für diesen Monat einen Ablehnungsbescheid und verliert damit seinen Hartz IV-Status, damit Vergünstigungen und die GEZ-Befreiung. Auch wenn einmal am Anfang und einmal am Ende des Monats überwiesen, zum Beispiel am 1. des Monats und dann wieder am 30. (was bei mir öfter der Fall war, denn das Gehalt des Vaters kommt am 28. des Monats und er macht ja jeden Monate drei Einzelüberweisungen fertig, damit ich auch ja sehen kann, dass er für die Kinder jeweils die titulierte Summe zahlt, aber für mich nur so viel, wie er gerade Bock hat.

Das gilt auch für Berufstätige, die unterschiedlich viel verdienen und aufstocken müssen.

Ich habe diesen Fall im letzten Jahr gehabt, habe dagegen geklagt und Recht und somit eine Nachzahlung bekommen und im nächsten Bewilligungszeitraum hat das Jobcenter mit derselben Bewilligungspraxis genau so weitergemacht. Und muss also wieder klagen.

Im Monat Dezember, in dem ich ein Guthaben vom meinem Energieversorger bekommen habe, wurde mir dieses Guthaben als Einkommen angerechnet, ebenso wie der vollständige theoretisch zahlbare Unterhalt (darauf beruft sich das Jobcenter auf einen Vergleichsvorschlag des Gerichts aus dem Jahre 2014), so dass ich auch eine vollkommene Ablehnung bekommen habe. Für diesen Monat muss ich dann nun also auch noch GEZ nachzahlen, da ich nicht bedürftig war.

Das heißt, ich hatte im Dezember Kindergeld, Unterhalt für die Kinder, Wohngeld für die Kinder und die Guthaben vom Energieversorger als Einkommen - sonst nichts. Und es war Weihnachten und meine Tochter hatte Geburtstag.

Da ich aber in der Beweispflicht bin, dass ich im Dezember KEINEN Unterhalt vom Vater für mich bekommen habe, habe ich das Geld erst im Februar nachgezahlt bekommen. Und das, obwohl ich in der Notfallsprechstunde war und gesagt habe, dass das Geld nicht zum Leben reicht, geschweige denn für Weihnachtsgeschenke.

Ich habe dann 100 EUR als Überweisung als Weihnachtsgeschenk für meine Kinder bekommen, und zwar von meiner Oma, die nach einem Schlaganfall in einem Pflegeheim ist und keine Geschenke mehr kaufen kann. Ich musste, nachdem ich ja meine vollständigen Kontoauszüge vorlegen musste, eine Erklärung darüber abgeben, woher diese 100 EUR stammen und zu welchem Zweck sie überwiesen worden sind.

Es stand im Verwendungszweck "Frohe Weihnachten von Oma Ruth". Wäre das Geld für mich gewesen, wäre es mir angerechnet worden.

Also kann ich euch allen nur raten: Legt euch unbedingt einen Notgroschen an, wenn es irgendwie möglich ist und wenn die Sachbearbeiter sich querstellen, dann sofort klagen, vorher gegen jeden Bescheid Widerspruch einlegen. Ihr dürft diese Berechnungspraxis nicht einfach akzeptieren. Als Bedürftige kann man für diese Klage Prozesskostenhilfe beantragen.

Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass das auf Dauer nicht als grundgesetzkonform ausgelegt werden kann. Damit entfällt jegleich Planungssicherheit und das Existenzminimum ist überhaupt nicht mehr gesichert. Die Leute werde über Monate mittellos gehalten und für sämtliche Folgekosten kommt der Bedürftige auch noch selber auf.

Nach meinem Rechtsempfinden kann ich mir das nicht vorstellen, dass das noch der Menschenwürde entspricht.

Ich werde wahrscheinlich in diesem Jahr noch einen Gerichtsbeschluss (Titel) in den Händen halten, mit denen mein Gatte zum Unterhalt endgültig verdonnert wird, nach der Scheidung wird das in nachehelichen Unterhalt in gleicher Höhe übergehen. Dann zahlt sein Insolvenzverwalter das Geld an mich aus und dann habe ich endlich mal einen Überblick darüber, was ich monatlich habe. Wahrscheinlich bin ich dann auch aus dem Hartz IV Bezug raus. Dazu werde ich hoffentlich noch bald Pflegegeld für meine Tochter bekommen und falls es mit der Schule dann doch laufen sollte, kann ich tatsächlich darüber nachdenken, wieder stundenweise arbeiten zu gehen.

Aber das Letzte, was man im Trennungsjahr noch gebrauchen kann, ist dieser Stress mit dem Jobcenter. Man kommt sich vor wie der letzte Bittsteller, dabei fängt das ganze Problem damit an, dass der Mann sich seiner Unterhaltpflicht entzieht. Ich werde das nie begreifen, wieso man da von den Leuten noch so behandelt wird, als ob man einfach nur zu faul zum Arbeiten. Ich meine, Trennung, alleine erziehen, alles neu ordnen, das ist doch alles kein Spaziergang, mal ganz abgesehen von der emotionalen Belastung.

Ich meine, du sitzt da, versuchst für deine Kinder irgendwie noch den Kopf oben zu halten und den Lebensunterhalt noch irgendwie zu sichern. Erstmal sagen sie dir, dass die Wohnung eh viel zu groß ist und du direkt mal umziehen sollst. Es könnte sein, dass der Vater später den Unterhalt nachzahlen muss, aber du hast 6 Monate Zeit, dir eine angemessene Wohnung zu suchen, aber kein Gerichtsverfahren vor dem Familiengericht ist in 6 Monaten beendet. Dein Zuhause verlierst du so auf jeden Fall. Und das musst du dann auch noch den Kindern verkaufen.

Und dann sagt dir jemand: Seien Sie froh, dass Sie in einem Sozialstaat leben und dass es sowas wie Hartz IV überhaupt gibt! In anderen Ländern... #bla

Ja, danke! Ich bin auch froh, dass ich nicht in einem Land leben muss, in dem ich Angst haben muss gesteinigt zu werden.

Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen und ich habe verflucht noch mal nicht geheiratet, damit der Mann mir nach der Trennung nach Lust und Laune die Existenzgrundlage entziehen kann, und zwar von einem Tag auf den nächsten, und völlig konsequenzenlos.

Ich habe niemandem irgendwas zuleide getan und plötzlich bin ich Alleinerziehend und werde behandelt wie ein Schwerverbrecher und mir wird unterstellt, ich würde die Allgemeinheit belasten. Genau genommen verlebt der Mann das Geld, das mir zusteht. Ich ziehe seine Kinder groß, ich habe meine Berufstätigkeit für die Familie aufgegeben. Und hinterher wird mir vorgeworfen, das wäre mein Risiko. Wofür soll man denn dann überhaupt noch heiraten??

Ich hätte nie gedacht, dass sowas in einem Rechtsstaat möglich ist. #contra

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Hallo,

ich bin kein Sozialrechtsexperte, aber warum hat das Amt denn deine Unterhaltsansprüche auf sich überleiten lassen?

M. W. darf dann Ex nur an das Amt zahlen, die hauen dem auf die Finger, wenn er es nicht tut. Und du bekommst das Geld vom Amt, unabhängig ob und wann er zahlt.

Aber ehrlich gesagt hätte ich mir längst einen Job gesucht, grundsätzlich und bei dem Theater sowieso.

LG

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Und in Ergänzung: nein, im 21. Jahrhundert gibt Frau ihren Job nicht mehr für die Familie auf. Genau DESHALB.

Dieser Fehler lässt sich aber korrigieren.

LG

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Das ist alles nur nur Theorie und gilt auch nur für den Fall, dass sich die Kinder normal und gesund entwickeln.

Wie ich ja bereits geschrieben habe, ist meine Tochter Autistin, und zwar von Geburt an. Das heißt, die Schwierigkeiten bestanden von Anfang an, aber die endgültige Diagnose haben wir erst im Sommer 2015 bekommen. Dazwischen lagen 9 Jahre Alltagskampf mit ständiger Problembelastung, Schulproblemen, Problemen im Freundes- und Bekanntenkreis, Problemen mit der Kinderbetreuung, tausendmillionen Arzt-, Beratungs- und Therapietermine usw.

Die kleine Schwester war dann ein Schreikind, was dann alles bisher Dagewesene noch mal getoppt hat. Ich glaube, keiner, der das nicht erlebt hat, kann sich vorstellen, was das bedeutet.

Beide Kinder sind auch noch hochbegabt und haben sich altersuntypisch entwickelt, was wiederum seinerseits zu Konflikten geführt hat, vor allem mit anderen Eltern (Stichwort Elternkonkurrenz).

Und dazu kommt bei mir noch, dass mein Ehemann und Vater meiner Kinder selbst psychische Probleme hat, resultierend aus heftigen Problemen mit und in seiner Ursprungsfamilie, wo ich dann ja auch mit involviert war. Mein Exmann hat seine eigene Mutter nach diversen Suizidversuchen per Gerichtsbeschluss in eine Klinik einweisen lassen müssen, und was das bedeutet, kann sich wohl auch kaum jemand vorstellen.

Letztlich hat er den Kontakt zu seiner Mutter und seinen Geschwistern dann ganz abgebrochen.

Es lag dann ebenfalls auch an mir, seine Arbeitsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Ich habe mich für diese Familie aufgerieben, bis ich irgendwann nicht mehr konnte. Aber das ist eine Leistung, die mir keiner bezahlt, weil es eben keine Erwerbstätigkeit ist.

Jedoch darf an niemals vergessen, dass mein Ehemann in all den Jahren von seinem Gehalt eine ganze Menge Steuern bezahlt hat und Geld in die Sozialkassen eingezahlt hat. Ebenso hat zumindest er ja noch eine betriebliche Altersvorsorge, was ja auch nicht selbstverständlich ist.

Wir alle hätten nichts davon gehabt, wenn ich eine Teilzeitstelle angenommen hätte und mein Mann dafür ständig ins Krankengeld gefallen wäre. Denn in den Zeiten, als er psychisch ausgefallen ist, konnte er gar nichts mehr abliefern, weder Haushalt noch Kinderbetreuung.

Es ist schon für Familien schwierig, wo alle Beteiligten gesund sind, aber in dieser Häufung kommt es selten vor, dass drei Familienmitglieder gleichzeitig besonders betreut werden müssen, ohne dass man eine adäquate Hilfe von außen bekommt.

Mir ist der Grad der Belastung erst klar geworden, als der Vater 2012 mit den Kindern zur Vater-Kind-Kur gefahren ist und ich drei Wochen lang alleine war.

Und ganz ehrlich, alleinerziehend sein ist anstrengend, aber für mich persönlich nicht so anstrengend wie die Zeit zu viert. Aber immer noch zu anstrengend, als dass ich halbtags arbeiten kann. Meine Tochter verweigert immer noch vereinzelt den Schulbesuch. Das macht kein Arbeitgeber mit. So komme ich nicht mal über die Probezeit.

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Ich habe niemandem irgendwas zuleide getan und plötzlich bin ich Alleinerziehend und werde behandelt wie ein Schwerverbrecher und mir wird unterstellt, ich würde die Allgemeinheit belasten. Genau genommen verlebt der Mann das Geld, das mir zusteht. Ich ziehe seine Kinder groß, ich habe meine Berufstätigkeit für die Familie aufgegeben. Und hinterher wird mir vorgeworfen, das wäre mein Risiko. Wofür soll man denn dann überhaupt noch heiraten??

"Sorry, abr damit fällst Du der Allgemeinheit zur Last und das hast Du aus freien Stücken so entschieden.
Es ist heute überhaupt nicht mehr üblich und nötig, , seine komplette Existenz "für die Familie" aufzugeben und sich somit bewußt und mutwillig abhängig zu machen.

"Ich hätte nie gedacht, dass sowas in einem Rechtsstaat möglich ist"

Und ich hätte - bevor ich dieses Forum kennen lernte, nie für möglich gehalten, dass es heutzutage noch Frauen gibt, die sich bewußt und ohne Not in eine völlige Abhängigkeit von anderen begeben.

Gruß,

W

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Lies meine Antwort auf campao, so ganz ohne Not war das nicht.

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Nein, brauch ich nicht, ich weiß, dass bei Dir alles schlimmer und problematischer ist als bei anderen.
Du schreibst, Du hättest deinen Job für die Familie aufgegeben und das hättest Du nicht tun müssen - Ihr hättet Euch das teilen können oder oder oder.

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Es gibt Gesetze, an die sich das Amt halten muss. Wenn Du in einem Monat plötzlich mehr UH bekommst und deswegen aus dem Regelbezug fällst, kannst Du doch Rücklagen bilden.
Und ja ich finde, wenn man Geld für lau bekommt ist man in der Bringschuld, da muss man auch mal
Erklären, wo
Plötzlich 100€ Herkommen, auch wenn sie von der Oma sind.
Die Allgemeinheit kann nichts für eure Trennung und nichts dafür, dass der Kindsvater unzuverlässig zahlt. Da würde ich zuerst ansetzen, als den Steuerzahler mit Klagewellen auch noch finanziell zu belastein.
Dein jüngstes Kind ist 7 Jahre alt, da kann man durchaus arbeiten gehen. Selbst bei einer Behinderung. Es gibt inklusion für sowas. Meiner Freundin ihre schwer behinderte Tochter ist regulär in einen integrativen Kindergarten gegangen und geht jetzt auch eine spezielle Schule. Für meine Freundin war es selbstverständlich wieder arbeiten zu gehen.
Sicher fällt man bei einer Trennung in ein Loch und der Mann ist definitiv meistens fein raus, aber das ist doch kein Grund in Selbstmitleid zu ertrinken und sich in der sozialen Hängematte auszuruhen.
Meine Freundin hat sich gerade getrennt.
Sie wollte eigentlich nach 2 Jahren wieder arbeiten gehen. Kurz davor kam die Trennung, also ist sie drei Jahre zu Hause geblieben, weil es steht ihr ja zu.
Jetzt hat sie einen 20h Job und bekommt nur wegen Trennungsunterhalt und Wohngeld keine Alg2. Doch wenn der Trennungsunterhalt weg fällt, reicht das Geld wieder nicht.
Als sie mich fragte, was sie dann machen soll, meinte ich sie solle die Stunden hoch setzen. Meine Schwester arbeitet AE auch 30h mit zwei Kindern.
Sie sah mich entgeistert an und meinte, dass ich nicht das Familienmodell was sie leben möchte. Für sie kommt es nicht in Frage mehr zu arbeiten, sie möchte Zeit
Mit ihrem Kind verbringen.
Das ist völlig legitim, wenn man es sich leisten kann.
Ich verstehe nicht, dass sich haufig die Menschen das Recht heraus nehmen, nicht, wenig arbeiten zu gehen, die es sich eigentlich nicht leisten können.
Du wirst aus diesem Loch nicht rauskommen, wenn du nicht die Verantwortung bei Dir siehst was zu ändern. Und da meine ich nicht pausenlos zu klagen, sondern arbeiten zu gehen.

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Ok, ich sehe schon, du hast das Problem nicht verstanden.

Die Klage gegen den Vater meiner Kinder auf Trennungsunterhalt läuft seit über 2 Jahren und die Richterin hat schon gesagt, es wird darauf hinauslaufen, dass ich auch noch nachehelichen Unterhalt bekommen werde. Es geht jetzt nur noch um Rechtsfragen und wie sie sagte um die Höhe des Unterhalts, wobei sie sagte, es wird auf 750 EUR +/- hinauslaufen. Jetzt, nachdem er seine Steuerklasse gewechselt hat. Vorher war es noch mehr. Du kannst mal davon ausgehen, wenn jemand nach dem neuen Unterhaltsgesetz nachehelichen Unterhalt zugesprochen bekommt, dann liegt eine besondere Situation vor.

Reicht dir das als Ansatz?

Und ich kann auch nichts dafür, dass der Vater den Unterhalt nicht zahlt.

Für mich sieht es danach aus, als ob du noch nie irgendwo Unterhalt einklagen musstest und niemanden kennst, der ein Asperger-Autist als Kind hat, sonst wüsstest du, dass es nicht so einfach ist, eine Diagnose zu kriegen, geschweige denn, das Kind zu integrieren. Aber es ist leider sehr bezeichnend, dass für Außenstehende immer Behinderung gleich Behinderung ist und die Lösung für alles Integration sein soll.

Das ist so lebensfremd! :-[

Und da von Selbstmitleid zu sprechen ist sehr dreist, da kann man dir nur wünschen, dass dein Aufprall auf dem Boden der Tatsachen nicht zu hart wird und dass dann jemand da ist, vielleicht deine Freundin mit dem schwerbehinderten Kind, der oder die die nötige Empathie besitzt, dich dann seelisch aufzufangen.

Du hast das schon richtig erkannt: DU verstehst es nicht, aber wenn du es nicht verstehst, darfst du es auch nicht beurteilen. Es gibt Dinge im Leben, die wichtiger sind als Arbeit und Geld.

Und erzähl du mir nichts über Verantwortung! Du weißt gar nicht, wieviel Verantwortung ich trage.

Vielleicht musst du in deinem Leben wirklich noch lernen, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen kann und das irgendwelche Beispiele aus deinen Bekanntenkreis keine Allgemeingültigkeit besitzen.

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Ich habe auch schon den ein oder anderen Schicksalsschlag gehabt. Aber es gibt Linien, die ich immer gefahren habe:

Ich muss mich selber aus der Scheisse ziehen.

Ich kann niemanden dafür verantwortlich machen, wie ich mein Leben lebe.

Ich kann mich (selbst wenn ich allein erziehend wäre ) komplett selber finanzieren auch ohne Unterhalt.

Entweder man lebt das Modell der finanziellen Abhängigkeit. Dann darf man sich auch nicht wundern, wenn man immer Bittsteller ist oder man muss aktiv was dagegen tun.

Ich sehe bei Dir immer nur Ausreden, Ausflüchte und Entschuldigungen.

Wenn meine Schwester wieder jammert, was für ein schlechter Vater ihr Ex ist, dann erinnere ich sie daran, dass sie sich diesen Menschen als Vater ihrer Kinder selber ausgesucht hat. Wenn man merkt, der Mann hat Probleme und das erste Kind ist verhaltensauffällig, dann bekommt man kein zweites.

So war es nämlich auch bei meiner Schwester. Der erste Sohn ist extrem aggressiv und verhaltensauffällig und jetzt auch von der Sonderschule suspendiert, bekommt also Einzelunterricht zu Hause.
Sie kann ihn niemandem geben. Dennoch geht sie arbeiten.
Ich frage mich warum meine Schwester das
Schafft ohne Unterhalt, ohne Hartz4?
Sie hat definitiv den schweren Weg gewählt. Aber ist zu Recht stolz auf sich nicht auf Kosten der Allgemeinheit zu leben.

Ich denke sowieso nicht, dass sich da was ändern wird, also was wolltest Du mit Deinem Post bezwecken außer zu polarisieren ?

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Hallo,

diesem problem kannst Du damit entgehen, dass auch Du wieder arbeiten gehst. Selber Schuld, dass Du Deinen Job aufgegeben hast um EURE (nicht seine) Kinder täglich 24 Std. aufwachsen zu sehen. Nur, weil Du zu faul warst und bist zusätzlich selber Deinem Beruf nachzugehen brauchst Du jetzt nicht jammern.

Ich kann nicht verstehen, warum man sich erst freiwillig bedürftig macht, weil man mit Kindern überlastet ist und dann die Schuld allen anderen gibt.

Liebe Grüße Andrea

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faul
jammern

ich kann nicht verstehen

in einem Posting...

Ich könnte dir jetzt sagen, dass du ein sehr einfältiges Gemüt hast, aber das tue ich gar nicht. Stattdessen versuche ich dir das Ganze mal sachlich aufzudröseln.

Die diagnostizierende Ärztin, die meine Tochter auf Asperger-Autismus getestet hat, hat mir im Abschlussgespräch gesagt, dass ich davon ausgehen MUSS, dass eine Berufstätigkeit in den nächsten Jahren wahrscheinlich keine Priorität haben wird, weil meine Tochter so viel Unterstützung brauchen wird, dass ich ihr absolute Priorität einräumen muss. Und das bedeutet auch bei jeder Art von Schule oder sonstiger Kinderbetreuung ständig in Rufbereitschaft zu sein. So steht es dann auch im Gutachten.

Für dich in Zahlen ausgedrückt: Der Schulbesuch meiner Tochter weicht auch jetzt noch trotz Integrationshilfe an 3 von 5 Tagen vom normalen Stundenplan ab.

Deswegen bekomme ich auch nach der Scheidung noch nachehelichen Unterhalt.

Sind eine Fachärztin einer Uniklinik und eine Richterin des Familiengerichts für dich Referenz genug, dass es nicht geht?

Keine zwei Tage würdest du meinen Alltag überleben, ohne heulend zusammenzubrechen.

Aber im Schuldverteilen bist du auf jeden Fall mal ganz groß und ich frage mich echt, was dich eigentlich dazu qualifiziert.

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Du kennst mich nicht und weiß absolut nicht was ich aushalte.

Mit wird die Diskussion zu blöd.

Ich sehe schon:

Keiner Versteht mich, keiner kann was ich kann

Niemand ist so belastbar wie ich

Jeder legt mir Steine in den Weg.

Noch mal klar und sachlich:

Ämter müssen sich an Gesetze halten.

Gegen jeden Bescheid (selbst wenn er korrekt Ist ) Widerspruch einzulegen und zu klagen überlastet unnötig Gerichte und Ämter und man wundert sich warum die Bearbeitungszeiten explodieren.

Du hast ja hoffentlich gelernt und dir einen Notgroschen angelegt.

Ja, man sollte dankbar für diesen Sozialstaat sein. Nirgends sonst wird es einem so leicht gemacht wie in Deutschland.
Nirgends ist die finanzielle Absicherung so gut, dass sich Menschen am Existenzminimun weiterhin Zigaretten, Handys und einen großen Fernseher leisten können.

Das mit der GEZ ist doof. Vielleicht solltest Du gegen die GEZ Gebühren klagen.
Nur so am Rande auch wenn ich wieder Äpfel mit Birnen vergleiche.
Meine Schwester hat etwa 15-30€ ( je nach Monat) über dem Existenzminimum. Das bedeutet, dass sie die Gebühren jeden Monat bezahlen muss.
Und oh Wunder sie schafft das.

Diskussionen was ich von solch einer Lebenseinstellung halte erspare ich mir.

Das wird sowieso nichts ändern und wäre nur verschwendete Zeit meinerseits.

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Du hast also geheiratet, um im Falle einer Trennung fein vom Unterhalt leben zu können?

Wir leben in einem Land wo es möglich ist, gleichberechtigt mit seinem Partner zu leben. Und das heißt auch: du bist weiß Gott nicht gezwungen, deinen Beruf aufzugeben. Also ja: es ist dein Risiko!

Eigentlich hätte deine Erfahrung in einem Appell an andere münden sollen, es anders zu machen, statt dessen jammerst du hier rum.

Es ist wie immer auch ein Schlag in die Magengrube für Mütter wie mich. Ich gehe Vollzeit arbeiten und habe entsprechend wenig vom Kind, weil das Leben nun mal Geld kostet und ich mir bewusst bin welche Verantwortung ich habe und muss hier ständig lesen, dass der Sozialstaat noch nicht sozial genug für Leute wie dich ist... da kann ich gar nicht soviel essen wie ich k.... könnte...

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Entschuldigung, wenn du mit Jammern über deine Situation fertig bist und dich zuende selbst bemitleidest hast, möchte ich dich dann gerne noch mal daran erinnern, dass ich zwei Kinder mit Entwicklungsstörungen habe, die von Geburt an bestehen, und einen Exmann, der an einer Persönlichkeitsstörung und an Depressionen leidet.

Und selbstverständlich muss man in so einer Situation seinen Beruf unterordnen, weil es gar nicht anders geht.

Und nein, selbst WENN ich finanziell ausgesorgt hätte, weil mein Mann mich voll finanziert, dann hätte ich immer noch kein feines Leben, weil die Probleme mit den Kindern bleiben werden und ich immer alleine dafür die Verantwortung übernehmen muss, weil der Vater es einfach nicht kann oder will. Und ich kann mich nicht darauf verlassen, dass die Kinder irgendwann selbstständig werden oder ausziehen und ich mich mich dann wieder um mich selbst kümmern kann. Meine Große wird evtl. pflegebedürftig bleiben.

Also erzähl du mir nichts von Verantwortung, wenn du nur arbeiten gehst und dein Kind sowieso kaum siehst. Und dein Kind ist wahrscheinlich auch noch gesund und du hast nur eins.

Sprich nicht über Dinge, über die du gar nichts weißt.

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Bei dem ganzen Gejammer wird einem ja schlecht.

Wir leben im Jahr 2016, jeder ist für sich selbst verantwortlich! Hast du mal einen Moment an deine Rente gedacht? Richtig, dein Risiko. Heutzutage muss niemand mehr sich in totale Abhängigkeit eines anderen begeben. Wo leben wir denn, und immer diese Ausreden. So viele andere Leute schaffen es doch auch.

Wenn man deine Beiträge liest, suchst du nur nach Rechtfertigungen NICHT arbeiten gehen zu müssen. Eine Teilzeitstelle zumindest wäre sicherlich drin. Klar wäre es anstrengend, aber jeder hat sein Päckchen zu tragen und Sorgen im Leben, du genau so wie ich oder der Nachbar von nebenan.

Ich bin es echt leid Leute wie dich mitzutragen. Du bist ein tolles Vorbild für deine Kinder.
Vor allem warum bekommt ihr ein 2tes wenn das erste so betreuungsintensiv ist? Das ist unverantwortlich wenn du eh nicht belastbar bist. Sorry nicht nachvollziehbar.

Also ich denke der Zug ist noch nicht abgefahren, versuch dein Leben in den Griff zu kriegen und such dir Arbeit. Du wirst sehen, es wird dir auch gut tun. Anerkennung und Wertschätzung die du erfahren wirst, werden sich positiv auf dich und dein Leben auswirken.

Ich wünsche Dir viel Glück.

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Ich finde manche Antworten ganz schön hart. Du wirst Pflegegeld für deine Tochter bekommen, also hat sie wohl irgendeine Krankheit. Wie das Leben mit einem kranken Kind ist, wissen die meisten nicht, ich auch nicht.

Abgesehen davon kann ich jeder einzelnen Frau nur raten, die eigene Erwerbstätigkeit nicht komplett oder fast komplett aufzugeben und auf einem eigenen Konto wenigstens eine kleine Rücklage zu bilden. Auch in unserer Familie hat sich eine gut ausgebildete Frau von ihrem Partner getrennt und verfügt aufgrund ihrer popeligen Teilzeittätigkeit über keinen Cent zum Umziehen. Kann ich nicht verstehen.

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Und falls einer eine Vorstellung braucht: Für einen Umzug kriegt man vom Jobcenter pauschal eine Zahlung von 120 EUR bewilligt.

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Anscheinend gibt es hier sehr viele User, die dir das "Hausfrauendasein" neiden, ob sie dann auch das behinderte Kind haben wollen?
Nun ja, ich habe 2 Söhne mit Frühkindlichen Autismus, einer davon hat einen IQ von 50 - was das bedeutet, brauche ich wohl nicht zu erläutern. Ich bin auch geschieden und bekomme nachehelichen Unterhalt. Allerdings kann ich dir jetzt schon sagen, dass nachehelicher Unterhalt aufgrund einer Behinderung eines so alten Kindes GRUNDSÄTZLICH eine freiwillige Leistung des Vaters ist. Das gab es schon als Urteil. Hier muss die Mutter dann nachweisen, dass das Kind wirklich nicht fremdbetreut werden kann - das ist zwar bei einigen wenigen Autisten tatsächlich der Fall, aber das lese ich bei dir nicht heraus. Von daher würde ich mich freuen, wenn das mit dem nachehelichen Unterhalt GEGEN SEINEN WILLEN klappt, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.

Hast du den SBA und die Pflegestufe beantragt? Gerade bei der Pflegestufe solltest du dich beeilen, dass dein Kind noch als "Bestandspflegebedürftiger" gilt. Ab 1.1.2017 gibt es die neuen Pflegegrade. Bei der Überleitung profitieren eigentlich alle geistig und seelisch Behinderten.

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Doch, ist ja bereits nachgewiesen. (Nachweis Gutachten Autismuszentrum von 2015 wegen der anhaltenden Schulverweigerung) Die Richterin hat ja schon gesagt, es wird darauf hinauslaufen, dass... Sogar der Vater hat gesagt, er würde sich auf eine Befristung auf 5 Jahre einlassen, weil er sowieso in der Privatinsolvenz ist und eh alles, was er nicht an Unterhalt zahlen müsste, an die Gläubiger verteilt wird.

So ist der Plan. Er zahlt alles über dem Selbstbehalt an mich als Unterhalt aus. Bzw. er stimmt dem zu und der Insolvenzverwalter zahlt das Geld dann aus.

Am Anfang des Prozesses hat er das noch weit von sich gewiesen. Da hat er das gar nicht eingesehen und meinte, ich könnte ja wohl locker 30 Stunden arbeiten gehen. Allerspätestens, nachdem die Kinder zum ersten Mal nach der Trennung wieder eine Woche am Stück in den Ferien hatte, hat er da wohl noch mal neu nachgedacht.

Und wie gesagt, die Kleine hat eine Regulationsstörung. Das fällt zwar im Vergleich zum Autismus nicht so sehr auf, aber ist auch nicht ohne. Gerade die beiden in Kombination.

Es ist wie alles auch immer eine Frage der Kombination. Hätte ich nur eins davon, wäre es auch schwer, aber die Wechselwirkungen machen es auch aus.

Ich merke das gerade an den kinderfreien Wochenenden, dass die Fremdbestimmung durch die Bedürfnisse der Kinder schon recht hoch ist. Man muss sich da schon sehr zurücknehmen können und viel Geduld aufbringen, wenn man einem 10jährigen Kind noch mehrmals sagen muss, dass es den zweiten Schuh auch noch anziehen muss. ;-)

Und wenn dann noch Leute sagen, ich wäre faul... Ich meine Schuhe anziehen... das Ergebnis ist am Ende, dass das Kind Schuhe anhat. Aber welchem 10jährigen Kind muss das denn überhaupt noch sagen und dann kontrollieren, ob es das überhaupt gemacht hat, und ggf. den Wutanfall auffangen, wenn das Kind seinen Schuh quer durch die Küche schmeißt, weil es seinen Reißverschluss nicht alleine zukriegt? Und ich sage ganz bewusst "Reißverschluss", denn meine Tochter kann ihre Schuhe nicht zubinden. Dafür kann sie andere Sache, denn sie ist ja auch hochbegabt, was aber viele dazu veranlasst, mir nicht glauben zu wollen, dass mein Kind behindert sein soll.

Das alte Dilemma. Man kann das nicht beschrieben, wenn man es erzählt, denken alle, man würde übertreiben, aber es ist schlimm. Selbst die Erzieherinnen im Kindergarten haben immer wieder gesagt: Die hört ja wirklich gar nicht! Auf nichts!

"ausgeprägtes oppositionelles Verhalten" schimpft sich das im Gutachten. Ist auch kein typisches Asperger-Verhalten, sondern eben wieder nur eine Art der Ausprägung. Die Integrationshilfe hat auch gesagt, sie hatte noch kein Aspergerkind, das so war wie meins. Vielleicht anders anstrengend oder schwierig. Wir hatten ja auch Situationen, da hat meine Tochter beschlossen, dass sie genug von der Schule hat, und da ist sie einfach nach Hause gefahren. Ich war nicht da, die Schule wusste nicht, wo sie ist. Ja, da gibt es auch große Probleme mit der Aufsichtspflicht. Sie ist nicht so unbedingt so, dass sie Anleitung braucht in dem Sinne, was sie tun soll. Sondern sie ist wie ein Wildpferd. Sie macht einfach das, was ihr in den Kopf kommt. Sie ist sich völlig sicher dabei und hat auch nie Angst, jedenfalls nicht vor den Dingen, vor denen normale Kinder so Angst haben. Aber sie löst regelmäßig Chaos aus.

Die Klassenfahrt... was haben wir lange hin- und herüberlegt, ob wir sie da mitfahren lassen können.

Bei der Tagesfahrt auf die Insel haben wir gesagt, das geht nicht, denn da fährt zweimal am Tag eine Fähre und wenn meine Tochter 5 Minuten vor Ablegen meint, sie müsste abhauen oder nicht mitkommen, dann wäre das Risiko zu hoch. Da musste ich sie dann auch zuhause behalten. Jedes Fest, insbesondere Sportfest, jeder Ausflug, Theater oder Kinobesuch mit der Schule ist ein Riesenproblem. Die i-Hilfe versucht das abzudecken, aber dann muss sie Überstunden machen und die Stunden fehlen ihr dann wieder für den normalen Unterricht.

Die Kinderbetreuung ist gesichert, nein, das kann man auf keinen Fall so sagen.

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Hallo,
na bei Schulverweigerung sieht das Ganze ja schon anders aus, als in deinem Ausgangsthread beschrieben.
Mein Ältester kann auch keine Schnürsenkel binden - der wird jetzt bald 10 Jahre. Ist das eigentlich autismustypisch ;-)?

Mein Jüngster hat eine 1:1 Betreuung wegen seinen Weglauftendenzen (also klingt ja nach deiner Tochter). Nur seine SB hat diese Probleme nicht. Die bekommt ALLE Stunden bezahlt. Warum beantragt ihr/die Schule/der Träger denn das nicht bei der Eingliederungshilfe? Bei Ausflügen gibt es doch extra Stunden bezahlt von der Eingliederungshilfe. Selbst die allerkleinsten Schulausflüge werden von der Eingliederungshilfe bezahlt. Das muss eben nur vorher beantragt werden. Ist aber unproblematisch.
Meinen Jüngsten muss ich auch früh in die Schule bringen und der SB wirklich "in die Hand drücken" und genauso bekomme ich ihn nachmittags wieder zurück. Er wäre sonst weg. Das war auch schon mehrfach der Fall...also die Aufregung brauche ich nicht allzu oft. Er kann ja auch kaum sprechen und das Wenige dann auch nur zu Bezugspersonen. Fremde würden ihn nicht verstehen. Seinen Namen kennt er nicht, wenn man danach fragt, auch nicht Adresse, Alter, Schule, Klasse,...

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Hallo,

was das Jobcenter macht, wenn du bereits eine Klage gewonnen hast, ist Rechtsbeugung.

Du solltest an die Staatsanwaltschaft schreiben, sowas habe ich noch nicht gehört. Das solltest du anzeigen.

Das Jobcenter lässt sich normalerweise deine Unterhaltsansprüche teilweise teilweise überleiten und holt sich das Geld bei deinem Mann.

Ansonsten musst du einfach noch Geduld bis zu einem Titel haben, dann kannst du pfänden.

Aber verlassen würde ich mich nicht drauf, dein Ex ist nicht gesund, über kurz oder lang brauchst du eine andere Lösung.

LG

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Ist das Jobcenter überhaupt für Dich zuständig, wenn Du dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung stehst? Das ist ja Voraussetzung für Alg2.

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Ja, ist es. Ich habe aber eine andere Eingliederungsvereinbarung.