SiLoPo - Alleinerziehendes Mamadasein

Hallo ihr Lieben,
ich habe keine Frage, aber muss einmal ein bisschen was loswerden.
Ich liebe mein fünf Monate altes Kind über alles, aber manchmal überkommen mich die ganzen Aufgaben als alleinerziehende Mutter. Hinter uns liegt eine sehr turbulente Zeit, aber wir haben nun endlich etwas Ruhe gefunden, die wir genießen. Noch im Wochenbett habe ich mich vom Vater des Kindes getrennt - aus vielen verschiedenen Gründen. Die Wochen danach verliefen höchst emotional und sehr unschön. Mittlerweile haben der Vater und ich eine Ebene gefunden, auf der wir uns - für unser Kind - verstehen und ihm eine schöne Zeit schenken können. Der Vater möchte sich auf keine festen Besuchszeiten einlassen - auch nach mehrmaligen Erklärungen usw. nicht. Von einem Zwang, den Umgang mit seinem Kind zu haben, sehe ich ab, da ich möchte, dass sich jemand entweder gerne oder eben gar nicht kümmert. Die Zeit wird es zeigen, wie er für sein Kind da sein will. Aber da stehe ich mittlerweile drüber und ich denke mir, er ist selber Schuld, wenn er die wertvolle Zeit mit seinem Kind nicht wahrnehmen will. Er wird die Quittung für die fehlende Bindung in der Zukunft bekommen. Aber das hat auch lange gedauert, bis ich das so sehen konnte.
Mein Kind ist ein echter Goldschatz und ein super "leichtes" Baby. Dennoch bin ich abends - so wie heute - nach einer zweitstündigen Einschlafbegleitung einfach nur müde und platt. Ich meistere meinen Alltag komplett alleine, zusätzlich ein Studium, das ich auch in der Elternzeit weiterlaufen lasse. Mein Umfeld versucht mich zu unterstützen, aber letztendlich ist man doch mit allem alleine. Das betrifft nicht nur die "Arbeit" mit dem Kind, sondern auch die Gedanken um das Finanzielle, die Planungen auch was die Zukunft betrifft (Kita ja nein?!; usw.). Ich bin super gerne Mama und kann es nicht oft genug betonen, aber manchmal überkommt es mich abends, wenn ich das Kind ins Bett gebracht habe und selbst dann noch nicht Feierabend habe, weil dann alles erledigt werden muss, was den Tag über liegen geblieben ist und zusätzlich die Uniangelegenheit. Ich möchte eigentlich nicht jammern, weil ich alles für mein Kind tun würde. Nur manchmal bin ich einfach so müde und wünschte mir jemanden, der mal das Kind ins Bett bringt oder morgens aufsteht und ich ausschlafen kann. Ich bin stolz auf mich, was ich alles geschafft habe und welche Hindernisse überwunden wurden. Klar bin ich manchmal eifersüchtig auf die Freundinnen, bei denen alles scheinbar perfekt läuft: Mann, Hund, schwanger und ein super schönes Haus im Aufbau. Aber gleichzeitig bin ich so stolz auf das, was ich mit meinem Kind geschafft habe und die Eifersucht legt sich wieder. Ich denke, vielen von euch kennen die Gedanken und die Gefühle, dich ich beschrieben habe. Und das kann man erst verstehen, wenn man das Gleiche durchlebt.

Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt, aber heute musste es einfach mal raus. Und jetzt fühle ich mich auch schon wieder stärker. :)