Was tun im Krankheitsfall, wenn Papa-Wochenende ist?

Hallo zusammen,
meine Tochter ist schon seit einem Monat mal mehr mal weniger krank. Das hört einfach nicht auf. Schon zum dritten Mal hat sie sich was eingefangen. Nun ist es so, dass die kleine wusste, dass sie dieses Wochenende zu Papa geht und sie hat sich sehr gefreut. Allerdings hat sie gestern Fieber bekommen (meistens 38,5 und für sie ist das Fieber, weil sie dann sehr schlapp wird und viel schläft). Ich fragte sie mehrfach ob sie nicht doch bei mir bleiben mag und ausschlafen, das wollte sie ja nicht, weil sie zu Papa will. Sie freut sich immer riesig, wenn sie zu ihm geht. Sie liebt ihn innig und fragt unter der Woche fast jeden Tag nach ihm.

Gestern kam er nun und ich schilderte ihm die Situation und er nahm sie dann doch mit. Allerdings weiß ich, dass er da nicht begeistert davon ist, wenn sie kränkelt, weil sie anstrengend ist und die beiden anstecken könnte (das mit dem Anstecken verstehe ich klar). Die kommende Woche sollte sie bei ihm bleiben, da ich ihn darum gebeten habe, ob er sie dann nimmt, weil ich da eine 3tägige Fortbildung habe, wo ich weiter weg fahren muss. Das wurde schon lange her geplant und zugesagt, d.h. er hat die kommende Woche Urlaub und hätte sie bei sich. So. Und nun schrieb er mir heut, dass es doch zu eng ist auf lange Zeit, dass er mit seiner Freundin nicht die ganze Woche auf der Couch im Wohnzimmer schlafen kann, da die Couch eng ist usw. Früher war das kein Problem, er schlief mit der kleinen im Schlafzimmer im Bett (180x200cm), nun lassen sie sie alleine in diesem Bett schlafen (habe nichts dagegen), und sie schlafen im Wohnzimmer auf einer sehr engen Couch (für 2 ist die sehr eng). Er hat eine 2Zimmer Wohnung.

Ich schrieb ihm darauf, dass ich sie dann gerne morgen wieder hole und mit ihr nun zu Hause bleibe, weil sie wieder gesund werden soll (ich war mit ihr schon 3 mal in diesem und mitte letzten Monats zu Hause, die Kindkrankentage sind bei mir schon fast aufgebraucht, aber die kleine geht vor, nur muss meine Kollegin nun alleine die Arbeit wuppen).

Ich habe mir gedacht, Na endlich kann sich die kleine die ganze Woche vom Kindergarten erholen und wieder gesund werden, ohne dass ich wieder ausfallen muss und die kleine liebt es bei Papa zu sein, von daher hätten alle was davon, außer der Papa selbst eben.

Ich schrieb ihm auch, dass wir uns morgen unterhalten werden, wie wir das künftig regeln, wenn sie krank wird.

Ich hätte sie ihm nicht gegeben, wenn sie das nicht wollen würde. Wenn sie nicht nach ihm dauernd gefragt hätte. Sie ist 3,5 und wenn ich ihr dann am Freitag erklären würde, warum sie nicht zu ihm darf (weil sie krank ist und Fieber hat) würde sie es nicht richtig verstehen und evtl. sich schuldig fühlen. Ich muss sagen ich tue mich sehr schwer mit der Situation.

Eine konkrete Frage habe ich nicht, aber vielleicht kann mir jemand was zu der allgemeinen Situation sagen, wie ihr das so seht und regeln würdet.

Das ist so, dass ihm der Umgang alle 2 Wochenenden völlig ausreicht, und wenn es nach ihm gehen würde, würde er sie 1 im Monat sehen wollen. Das ist aber so, seit dem er eine neue Freundin hat. Vor ihr war das so dass er die kleine auch mal unter der Woche besuchte, an einem Abend nach der Arbeit und nun wird es schwieriger. Die Freundin lebt bei ihm aus bestimmten Gründen. Wir sind seit 1 Jahr getrennt und noch nicht geschieden. Die Scheidung wird hoffentlich im Dezember eingereicht.

Mir tut es sehr leid für die kleine und ich hoffe sehr, dass sie weiterhin so bleibt wie sie ist, so dass sie nicht merkt, dass der Papa sie nicht wirklich bei sich haben will und seine Zeit mit ihr nur abzusitzen scheint. Er könnte ein sehr guter Papa sein, aber das will er nicht. Er könnte es sehr gut.

Tut mir leid für dieses Durcheinander und vielen Dank im Voraus.

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Ich finde, das Argument, dass es ihm zu anstrengend ist, zählt einfach nicht.
Wer fragt Dich denn?

Wenn das Kind zu Papa will, es sein Wochenende ist, dann hat er sie zu betreuen und zu pflegen.
Wer mein Kind nur gut gelaunt und gesund und einsatzbereit haben will, der hat es nicht verdient.
Ich bin immer dafür, zum Wohle des Kindes zu entscheiden, aber wenn das Kind trotz Krankheit zu Papa will, dann soll es auch dort hin.
Meine beiden Kinder wollen in Krankheitszeiten eh immer zu mir, da stellt sich die Frage nicht.

Ich finde, wenn Ihr geteiltes Sorgerecht habt, habt Ihr auch geteilte Sorgepflicht. Du kümmerst Dich ohnehin schon um den Großteil des Alltags.

Ich finde es ohnehin traurig, wenn ein Vater meint, dass ein Wochenende alle zwei Wochen ausreichend ist. Völlig egoistisch und bequem.
Und dann rumheulen, wenn das Kind mit 15 kein Bock mehr auf Kontakt hat 🤷🏼‍♀️

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"Wenn das Kind zu Papa will, es sein Wochenende ist, dann hat er sie zu betreuen und zu pflegen." - genau das dachte ich mir auch. Denn ohne Trennung wäre es ja selbstverständlich. Leider fehlt mir das Wissen, was er soll/muss/darf und was nicht. Ich werde am Montag meine Anwältin mal fragen. Und ja, das tut verdammt weh. Nach der Trennung habe ich alles gegeben, um es friedlich zu gestalten, wir haben es gut hingekriegt und er war da, aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Und nun werde ich mit ihm morgen reden. Ich hoffe sehr, dass wir eine Lösung finden.. Wenn ich an die Situation denke, ist es mir nur noch nach Weinen. Anders weiß ich nicht, wie ich meine Sorgen los werde.

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Ich weiß, man fragt nicht ein kleines Kind, was noch nicht viel entscheiden kann, ob es zu Papa geht oder nicht, wenn es um die Gesundheit geht. Aber ich weiß, dass die Liebe heilen kann und ich weiß wie es ist, ein Trennungsschmerz erleiden zu műssen, deshalb gab ich sie ihm mit. Sie ist sehr tapfer, aber ich sie braucht ihn und will ihn bei und um sich haben.. Er hat die Sicherheit in sich, die ich nicht habe. Mein schlechtes Gewissen plagt mich aber total, dass ich das doch anders machen müsste.. Ich weiß es nicht.

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Klare Regelung wäre im Sinne des Kindes.
Unter welchen Umständen bei Krankheit zu ihm unter welchen nicht. Daran haben sich die Erwachsenen zu halten.

Im Bekanntenkreis gibt es verschiedene Lösungen (für verschiedene Kinder)

a) das Kind kommt zum Vater, auch wenn es krank ist. Die Eltern sind getrennt, aber beide aktiv für's Kind da. Auch Krankenhausaufenthalte werden nach beruflicher Situation aufgeteilt. Das Kind kommt mit beiden super klar, auch bei Krankheit.

b) Der Vater würde das Kind zwar auch bei Krankheit wollen, versorgt es dann gar nicht. Das Kind wird in der Ecke liegen gelassen, egal wie schlecht es dem Kind geht. Kein Arzt, keine Flüssigkeit, kein ernsthaftes nach dem Kind gucken. Klar, Arzt ist nicht immer nötig, aber selbst wenn es sinnvoll wäre, das Kind unter starken Schmerzen klagt, ignoriert er es. In dem Fall hat das Gericht entschieden, dass das Kind im Krankheitsfall nicht zum Vater kommt. Ersatzzeiten basieren auf Absprachen.

c) Absprache, dass Kind bei ansteckender Krankheit in dem Haushalt bleibt, wo es gerade ist, bis die Ansteckungsgefahr vorbei ist (z.B. Antibiotikum). Ebenso dann, wenn es dem Kind so schlecht geht, dass ein herum gefahren werden zu anstrengend wäre. Die Eltern kommunizieren und informieren sich gegenseitig über den Krankheitszustand.
Absprachen klappen sehr gut. Die Elternebene klappt auch so gut, dass im Fall der Fälle (beruflich abwesend) das eine Elternteil auch mal für ein paar Tage im Haushalt des anderen sein kann, wenn es dem Kind hilft nicht herum gezerrt zu werden. Dass das extrem selten ist, ist mir auch klar.



In den meisten Fällen ist es eher so: entweder will das Umgangselternteil gar nicht und weigert sich dann komplett oder es gibt individuelle Absprachen: Symptome xy, Aussage Arzt und danach wird dann entschieden, was zur jeweiligen Situation passt: wie es dem Kind geht, berufliche Planung, ein Elternteil ist automatisch zuständig, weil beruflich eher machbar (Ausnahmen werden ausgehandelt).

Welches System auch immer: es kann klappen, wenn für alle Verlässlichkeit da ist.
Mitten drin verändern kann Sinn machen, wenn es dem Kind schlechter geht oder beruflich sich was verändert.
Ein "ich will aber doch anders" von Erwachsenen ist hingegen anstrengend und macht es für den/die andere/n schwieriger und für's Kind unklarer.

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Wir haben es immer so gemacht, dass die (mittlerweile größeren) Kinder mit ansteckenden Krankheiten da geblieben sind, wo sie waren. Das war z. B. beim Norovirus so und bei den Windpocken. Es bringt ja nichts, wenn solche Krankheiten dann noch zum nächsten geschleppt werden, denn falls sich daraufhin beide Elternteile anstecken, wird es mit der Betreuung schwieriger.

Gewöhnliche Krankheiten, die einen nicht komplett umhauen, haben den Wechsel nicht beeinträchtigt. Dazu zählten Erkältung, Schnupfen, bisschen Fieber, Bindehautentzündung mit Antibiotikum usw. In diesen Fällen haben sich beide Elternteile entsprechend der normalen Absprache gekümmert.

Mit dieser Regelung sind wir jahrelang gut gefahren und die Kinder haben es auch gut verstanden, dass es besser ist, wenn sie sich erstmal ausruhen und dann ganz gesund zum anderen Elternteil gehen, ohne die Anstevkungsgefagr zu vergrößern. Die Wochenenden wurden dann auch mal getauscht, wenn es machbar war, sodass sie nicht immer etwas dadurch verloren haben.

Dass dein Expartner die Woche aufgrund der Enge abgesagt hat, finde ich nicht richtig. Ihr hattet es so ausgemacht, sprich er hatte schon zugesagt und du warst fest verplant. Dementsprechend würde ich darauf bestehen, dass solche Zusagen auch eingehalten werden und du dich auf ihn verlassen kannst, so wie er sich auf dich verlassen kann.
Es kann immer mal etwas Wichtiges dazwischen kommen, aber eine schmale Couch zähle ich garantiert nicht dazu. Sollen sie sich halt eine breite Luftmatratze anschaffen.

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Papa soll sich mal verhalten, wie ein Mann und sein Kind pflegen, wenn es ihn braucht . Die Freundin kann ja gerne auf dem Sofa schlafen und er geht zu seiner Tochter kuscheln. Platzproblem gelöst.
Er ist der Vater des Kindes und hat Rechte und Pflichten. Rosinen rauspicken ist nicht Kind kann auch beim Papa krank sein und sich gesund pflegen lassen.

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Ich finde es schade, aber vielleicht auch verständlich, aber eigentlich traurig, dass der Vater so wenig Interesse an der Tochter hat. Klar, er ist neu verliebt und trallala, aber sie ist sein Kind, das ihn liebt.
Ich finde dich sehr viel liebevoller und aufopferungsbereiter, sonwiebmannsichvEltern wünscht, die zuallererst das Wohl des Kindes im Auge haben. Gottseidank dass deine Tochter wenigstens dich hat, wo sie immer an erster Stelle steht.

Übrigens finde auch ich das Argument mit der zu schmalen Couch ziemlich schlecht! Die Erwachsenen können auch mal ein paar Tage getrennt schlafen, oder sie schlafen im Großen Bett und das Kind auf der Couch.
Ich glaube es ist vorgeschoben, weil sie sich im Grunde gar nicht einschränken wollen.

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Alternativ könnte man auch eine andere Couch nehmen.

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"Ich hätte sie ihm nicht gegeben, wenn sie das nicht wollen würde"

Das hast DU aber nicht zu entscheiden 😉

Für uns ist klar: Umgangswochende findet statt, ob Kind krank oder nicht. Ausser es sei dermassen stark krank, dass ein Transport unzumutbar wäre, ansonsten kann Papa alles was Mama auch kann.

Die Bett-Sitaution sollte dein Ex klären, hier wäre ein Bett-Sofa eine Lösung, ist aber sein Problem nicht deins.

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Ich sage es so, weil er sich eher freuen würde, wenn ich zu ihm sagen würde, dass die kleine krank ist und nicht zu ihm kommt. Deshalb schrieb ich es so. Ansonsten will ich sie ihm auf keinen Fall vorenthalten oder sonst was. Das ist eben der Hintergrund. Er will sie leider nur nach Lust und Laune, wenn er mal Lust hat.

Nun schrieb er mir heute, dass ich die kleine behalten soll, wenn sie krank ist und die kleine soll die neue Freundin akzeptieren, weil sie ihr Beziehung kaputt macht. Das will er nicht und sie muss die akzeptieren. Ich weiß nicht was genau da vorgefallen ist, werde morgen mit ihm reden. Aber sie (seine Freundin) scheint einiges zu bestimmen. Es tut mir einfach unheimlich weh für die kleine. Ich werde am Montag meine Anwältin anrufen und mir einen Rat geben lassen. Ich bin enttäuscht und traurig.

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Hallo,

mein Mann hat 3 Kinder mit 2 Frauen. Der Umgang findet alle 2 Wochen von Freitag bis Sonntag statt.

Ist ein Kind krank, bleibts Zuhause bei Mama. War schon immer so, wurde auch nie drüber diskutiert, weder von unserer Seite, noch von der Mutter oder den Kindern aus.

Für uns alle war das irgendwie von Anfang an selbstverständlich, dass die kranken Kinder Zuhause bleiben. Bei Papa (also bei uns) haben sie zwar eigene Zimmer, aber sie sind hier doch trotzdem nicht Zuhause. Bin überrascht, dass das für viele so klar ist, das kranke Kind durch die Gegend zu schicken, hauptsache der Vater nimmt gefälligst seine Pflichten ernst.. hm.

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Nachtrag: Das Thema mit der neuen Freundin muss natürlich geklärt werden. Es kann nicht sein, dass die Vater-Tochter-Beziehung leidet, weil die Neue Theater macht. Das wäre mir auch im Leben nicht eingefallen. Wenn die Kinder explizit Zeit mit Papa fordern, halte ich mich zurück und mache etwas Anderes. Allerdings kleben die Jungs eh mehr an mir :-D

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Eure Tochter auf der Couch schlafen? Oder wärst du damit nicht einverstanden?