Trennungsschmerz und hoffnung

Ich muss meinen Schmerz einfach mal loa werden ... Ich befand mich in einer Beziehung... fast 9 Jahre mit vielen steinen aber auch schönen Momenten. Wir haben eine gemeinsame Tochter. Was die ganze Situation nicht einfacher macht... er zieht jetzt erstmal aus zu seinen Eltern... Eine räumliche Trennung..  am schlimmsten ist für mich das er meine nähe und Berührungen nicht ertragen kann... er sagt es fühlt sich anders an und alles in ihm möchte das nicht .... Ich hab warum auch immer noch die Hoffnung das ihm der Abstand zeigt das er mich vermisst... war denn jemand in einer ähnlichen Situation und ist positiv aus dieser Situation als Paar raus gegangen? Ich habe das Gefühl zu zerbrechen an dieser Trennung... Ich liebe ihn noch so sehr ..   und es nimmt mir gefühlt die Luft zum atmen Ich will und kann mir ein Leben ohne ihn an meiner Seite nicht vorstellen.... Ich wünsche somit so sehr das er mich vermisst und wir gemeinsam an uns arbeiten können .... um glücklich in eine gemeinsame Zukunft zu gehen... und wenn das alles nicht klappt wie kann ich dieses unerträgliche gefühl mildern ..... wann wird es besser? Im Moment bin ich wie gelähmt ..  Ich kann nicht essen und schlafen .... Ich bin so unfassbar müde und würde am liebsten den ganzen Tag weinen ...  aber auch meine Tochter brauch mich und ich muss funktionieren .... sie leidet auch so sehr unter der situation.... es fühlt sich alles so schlimm an .... und ich bin komplett überfordert...

1

wenn er deine Berührungen nicht mehr erträgt, dann sollte dir klar sein, dass es vorbei ist.
Männr gehen meist erst, wenn nichts mehr zu retten ist.
du soltest dich auf dich konzentrieren. leider passiert es immer wieder, dass Beziehungen nicht so sind, wie man es gerne hätte.
schau nach vorn, und komme aus deinem Selbstmitleid heraus.

2

Hallo, es tut mir sehr leid, was Du gerade durchmachst. Ich kann es nachvollziehen, bei mir ist die Trennung genau 3 Jahre her, mein Mann zog auch aus, hatte keine Gefühle mehr. Die erste Zeit, eigentlich die ersten 1 1/2 Jahre war ich in der Hoffnung gefangen. Ich dachte, er kommt wieder zu sich, dann kommt er zurück. Dem war aber nicht so. Ich muss dazu sagen, dass wir keinen Rosenkrieg haben, wir streiten weder um die Kinder noch ums Geld. Wir haben alles einvernehmlich geregelt. Nach 1 1/2 Jahren kam dann eine andere Frau ins Spiel, ich bin fast durchgedreht. Auf Druck meiner besten Freundin habe ich dann eine Therapie gemacht, eine systemische Therapie. Das war das beste, was ich machen konnte, es kam jede Woche ein neues Thema hoch, es sprudelte nur so, es war, als hätte meine Psycho nur darauf gewartet. Ich lernte mich besser kennen, konnte mich ansehen, konnte meine Schwächen, meine Stärken, meine Triggerpunkte kennenlernen. Ich habe dann noch ein paar Stunden Hypnosetherapie gemacht, um nochmal Themen zu bearbeiten. Dann dauerte es nochmal ca. 1 Jahr bis ich über die Trennung durch war. Ich bin wirklich durch die Hölle gegangen, ich bin hingefallen, wieder aufgestanden, wieder hingefallen. Aber ich bin immer weiter gegangen. Und heute, 3 Jahre danach, geht es mir so gut wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich habe mich mit meinen Kindern gut zu Hause eingerichtet, mein Ex Mann unterstützt mich mit den Kindern, ich fühle mich nicht alleinerziehend. Ich habe einen Freundeskreis, mit dem ich viel unternehme, ich bin wieder aktiver geworden. Ich habe Pläne für meine Zukunft. Ich bin momentan noch alleine, suche auch keinen Mann. Sollte jemand kommen, dann muss es passen. Was mir immer noch sehr weh tut, ist, dass es diese Familie, die ich mir immer so sehr gewünscht habe, in dieser Form nicht gibt. Eine Familie sind wir trotzdem noch, auch wenn wir getrennt sind. Was mir geholfen hat in meiner schweren Zeit waren Freunde. Ich habe echt gute Freunde, die ich immer anrufen konnte, ich konnte ihnen vorheulen. Sie haben mir aber auch ihre Meinung gesagt. Ich habe mich nie zu Hause verkrochen, ich bin raus gegangen, habe was unternommen. Es gibt noch viele Situationen, in denen ich meinen Ex Mann vermisse, das bewerte ich nicht. Aber es gibt immer mehr Situationen, die ich nun alleine genieße.
Sollte die Trennung Bestand haben, dann steht Dir eine schwere Zeit bevor, lass Deine Gefühle zu, auch die negativen. Du darfst jetzt auch Selbstmitleid haben, Du darfst wütend sein, je mehr Du Dich gegen die Gefühle wehrst, desto länger bleiben sie da. Nimm Hilfe in Anspruch, wenn Du nicht alleine weiterkommst. Ich dachte vor 3 Jahren nie, dass ich mal an diesen Punkt komme, an dem ich heute bin und sage, ja, es war gut für mich, dass wir uns getrennt haben, aber so ist es. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du auch irgendwann an diesen Punkt kommst. Aber lasse Dir alle Zeit, die Du brauchst. Lerne Dich selbst kennen, lernen Deine wunden Punkte kennen, Du bist der einzige Mensch, mit dem Du bis ans Lebensende zusammenbleibst. Du solltest für Dich das Wichtigste sein.
LG Leah