Bereue es Mutter geworden zu sein

Hallo!
Bin ungeplant schwanger geworden und habe mein Kind behalten. Der Vater meiner Tochter hat mich damals schon schlecht behandelt, wollte auch nur das Eine. Ich bereue es EXTREM mit ihm geschlafen und mein Kind dann auch noch behalten zu haben. Ich bin nun finanziell abhängig von ihm und werde durch mein Kind ständig an ihn erinnert. Er zahlt zwar, aber nicht gerne und ich habe mich in meinem Leben noch nie so schlecht gefühlt. Mag sein, dass mein Kind süß ist aber das war der ganze psychische Stress mir absolut nicht wert !!
Ich sehe keinen Sinn in dem ganzen. Hab das Gefühl mein Leben ist nun kaputt. Lerne oft liebe Männer kennen und hätte mit einem davon eine Familie gründen können, wenn ich bereit dazu bin. Auch beruflich bin ich nun extrem eingeschränkt. Mein Kind kann lieb, freundlich etc. sein. Das ist mir egal. Ich hab einfach das Gefühl es nicht zu wollen.. Irgendwo liebe ich mein Kind bestimmt. Aber ich bereue es dennoch.
Die letzten Monate war ich psychisch nur noch am Ende, gehe kaum noch raus. Da ich mit meinem Kind nicht glücklich bin aber auch niemand bin der sein Kind einfach abgeben kann, hab ich mir schon überlegt dass es keine Lösung gibt und das Leben für mich keinen Sinn mehr macht.
Gerade die Corona-Krise setzt mir zu. Fühle mich als Versagerin dass ich ungeplant schwanger geworden bin und dann auch noch von diesem Typen.. Bereue es jeden Tag. Kümmere mich um mein Kind und bin auch manchmal liebevoll, aber oft wünsche ich mir auch es wäre einfach nie da gewesen. Weiß nicht wie ich mich mit meiner Situation anfreunden soll. Hab durch den ganzen Stress 20kg abgenommen.ich kann mich und mein Leben einfach nicht leiden. Auch hasse ich es alleinerziehend zu sein. Mein Kind gibt mir absolut keine Glücksgefühle. Fühle mich eher extrem gestresst dadurch dass ich mich nun kümmern und eine gute Mutter sein muss.. schäme mich für mich und die ganze Situation. Am liebsten würde ich überhaupt nicht mehr aus dem Haus gehen. Bekomme schon Panikattacken wenn ich daran denke dass mein Kind mich auf den Vater anspricht.. kann damit nicht umgehen. Bin ein sehr sensibler Mensch. Ich hasse mich so sehr dafür dass ich mich auf diesen Typen eingelassen habe. Ich kann dem nichts gutes abgewinnen. Ich ekele mich und ertrage die Situation kaum. Mein Kind ist süß, lieb.. aber was bringt mir das?? Es geht mir nach der Geburt schlecht und ich bereue dennoch alles. Egal ob es süß ist oder nicht. Alles in mir wehrt sich gegen dieses Kind. Dass ich mir denke "Ich will das einfach nicht". Ich sehe es oft nicht mal als mein Kind an.
Was soll ich da machen?

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Hallo, liebe TE,

ich bin nicht alleinerzeihend, möchte Dir aber sehr gerne ein paar Zeilen zukommen lassen. Wenn ich Deinen Text richtig lese, geht es Dir furchtbar schlecht gerade.

Du brauchst genau jetzt Unterstützung. So schnell wie möglich. Heute noch?
Wer kann Dir helfen? Hast Du eine Hebamme? Einen Arzt, den Du erreichen kannst? Ein Krankenhaus in der Nähe, mit dem Du Kontakt aufnehmen kannst, den psychosozialen Dienst Deiner Stadt, eine Notfallnummer des Jugendamtes?

Anhand Deines Textes stufe ich Deine momentane Verfassung als medizinischen Notfall ein. Bitte kümmere Dich unbedingt um Dich. Schnell. Dass es Deinem Baby dabei auch gut geht, dafür wirst Du sorgen, da habe ich keine Zweifel.

Du musst nicht alles alleine schaffen oder aushalten. Deine Notlage hier zu posten war der erste Schritt und mutig. Du schaffst auch den zweiten Schritt.

Ein bisschen hängt die Art der Unterstützung, die Du brauchst sicher davon ab, wie alt Dein Baby ist? Ich halte es für möglich, dass Du zu allem. was Dich gerade beschäftigt, obendrein mit einer fetten postnatalen Depression oder depressiven Phase zu kämpfen hast, je nachdem, wie lange es Dir schon schlecht geht.

Falls Dir die oben genannten Schritte gerade zu groß oder zu schwerwiegend erscheinen, kannst Du eine Person einweihen, der Du vertraust? Kann jedmand bei Dir übernachten? Einfach mal nachts für Dich aufstehen und das Baby versorgen, damit Du mal durchschlafen kannst? Hilft Dir Gesellschaft von einer Freundin? Kann Deine Mutter für eine Weile zu Euch kommen, oder Du mit Baby zu ihr? Wenn es richtig schlimm ist, würde ich ganz ernsthaft auch über eine Kurzzeitpflege für Dein Baby nachdenken.

Das Gefühl der Scham kann man so einfach sicher nicht austricksen oder abstellen, aber... 1.) Man trifft Entscheidungen im Leben, die sich manchmal später nicht als die richtigen herausgestellt haben. Mal mehr und mal weniger gravierend. Das ist normal. Wenn es Dir möglich ist, schau nach vorne und suche Lösungen von dem Punkt aus, an dem Du jetzt stehst. Die Vergangenheit hält Dich dabei erst einmal nur auf. 2,) Wenn Du Dir ein Bein brechen würdest, würdest Du sicherlich nicht Zögern, (medizinische) Hilfe anzunehmen. Ich vermute wie gesagt, dass Du Dich in einer Situation befindest, in der Du Hilfe brauchst, auch oder vor allem medizinische. Das lässt sich aus der Ferne schlecht beurteilen. Aber wenn dem so ist, zögere nicht, sie anzunehmen und schäme Dich nicht dafür.

Die Vergangenheit kannst Du nicht ändern. Du kannst sie aufarbeiten und dich damit auseinandersetzten, irgendwann einmal, wenn die Kraft reicht. Das ist jetzt gerade aber nicht wesentlich.

Dass es Dir so furchtbar geht, zeigt eigentlich, dass Du, bzw. dass Dein Körper und Deine Wahrnehmung ganz gut funktionieren. Du hast lange realisiert, dass da was nicht stimmt. Das ist eine große Erkenntnis und ein wichtiger Schritt auf dem Weg in ein Leben, in dem es Dir wieder besser geht. Du schaffst auch den nächsten Schritt.
Hab Mut, auch wenn es schwer ist.

Für Dich. Für Deine Tochter. Vielleicht ist Dein Weg nicht ihr Weg. Vielleicht seid Ihr aber auch ein super Team zusammen irgendwann. Das gilt es für Dich herauszufinden. Es muss nicht immer gut sein, was konventionell ist, auch andere Wege und Überlegungen sind legitim. Hauptsache, am Ende geht es Euch beiden gut damit.

Alles Liebe Dir und viel Kraft!

S.

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Sorry, aber frag mal jemanden der ohne Mutter groß geworden ist, weil sie das Kind nicht wollte ob das als toller alternativer unkonventioneller Weg empfunden wurde🤷‍♀️

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Hallo.

Bist Du ohne Mutter aufgewachsen? Wie hast Du es empfunden?
Es tut mir leid, wenn Du da eine für Dich persönlich negative Erfahrung gemacht hast.

Das muss aber nicht für jeden gelten.

Ist es besser, wenn es der Mutter schlecht geht in der jetzigen Konstellation und das Kind das ggf. spürt und mit dieser unterschwellig vermittelten Hypothek aufwächst?

Vielleicht haben sie eine Chance zusammen, vielleicht haben sie beide ein besseres Leben ohne einander. Das lässt sich doch von außen unbekannterweise gar nicht beurteilen. Aber es ist sicher nicht verkehrt, wenn die TE alle Möglichkeiten durchdenkt (ggf. mit professioneller Unterstützung) und dann hoffentlich einen Weg für ihr Baby und für sich findet, der für beide ein guter Weg ist. Wie auch immer der dann aussieht.

Gruß
S.

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Was du tun sollst? Zum Therapeuten gehen! Das ist glaube ich nichts für dieses Forum, du wirst wahrscheinlich viel Shitstorm abbekommen, den ich mir in diesem Fall schenke, weil vor allem deinem unschuldigen Kind, was NICHTS für deine Situation kann, nicht geholfen wäre.

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Hallo,

Puh du klingst wirklich verzweifelt. Das tut mir wirklich sehr leid für dich, du musst wirklich viel durchmachen. Auf jeden Fall bist du nicht allein mit dem Bereuen, es gibt echt viele Mütter, die das so empfinden (und trotzdem gute Mütter sind, siehe das Buch "regretting motherhood"- kann ich empfehlen!) Ich würde mir eventuell irgendwie professionelle Hilfe suchen, weil deine Gemütslage echt nicht gut klingt und deine Situation als Alleinerziehende ind er Pandemie sowieso schon schwer ist. Vielleicht kannst du dich auch mal in einem Alleinerziehenden-Netzwerk umschauen, ob du dich dort mit Verbündeten verbinden kannst. Außerdem würde ich versuchen dafür zu sorgen dass du Entlastung bekommst und Zeit für sich hast....wie sieht es denn aus mti Freunden/Familie in der Nähe? Der Vater will das Kind nicht nehmen? ODer 50/50 Modell?

LG

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„ Mein Kind ist süß, lieb.. aber was bringt mir das??“

Das ist genau das Ding an Liebe: Sie ist nichts materielles, sondern etwas, das von Herzen kommt. Ich bin selbst allein erziehend, aber wenn meine Tochter mich anlächelt, geht mir das Herz auf.

Such dir dringend psychologische Hilfe, mir tut dein Baby total leid, dass hat es einfach nicht verdient. Und wenn du es nur als Last siehst und sich das durch Therapie nicht ändert: Da draußen gibt es so verdammt viele Paare, die so so so gern ein Kind haben möchten und denen es biologisch einfach nicht gegönnt ist. Dann hab den Arsch in der Hose und entscheide im Sinne deines Kindes, was für es am besten wäre.

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Wende dich dringend an eine Krisenstelle. Zur Not auch an mehrere. Dort wo du am schnellsten einen Termin bekommst!

- Krisenstelle / Ambulanz Krankenhaus (Psychiatrie)
- Tageskliniken anfragen (wie das abläuft, Überweisung macht dann der Hausarzt, aber dort wie es mit Plätzen aussieht)

- Profamilia, Caritas und co. Diese haben manchmal Tipps, wo du noch nachfragen kannst.

- Sorgentelefon / Elterntelefon
Geschulte Mitarbeiter, die das erste Gespräch auffangen können, evtl. Tipps für weitere Schritte

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du hättest genauso in deiner neuen Beziehung mit dem Mann Probleme haben können,heißt das dann für dich dass du dein Kind wieder abstößt?
Tu dir und dem Kind einen Gefallen und gebe dein Kind beim Jugendamt ab,denn dort wird es dem Kind besser gehen wie bei dir!
egal was du erlebst dass Kind kann am wenigsten dafür !!!!!

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Lass dir auf gar keinen Fall von irgendwem hier Vorwürfe machen oder ein schlechtes Gewissen einreden! Deine negativen Gefühle sind echt, und eine Mutter ist kein Übermensch, der automatisch das Kind über alles liebt. Ich würde mich wirklich freuen, wenn dieser Mutterkult mal nachlassen würde und es gesellschaftlich akzeptiert werden würde, dass nicht jede Mutter glücklich mit ihrem Kind ist, aus welchem Grund auch immer. In letzter Zeit gibt es auch mehrere Bücher zum Thema "Regretting Motherhood". Die schlugen gesellschaftlich immer hohe Wellen... Wenn es möglich wäre, ohne Vorwürfe anderer über solche Themen zu reden, dann würden sich das viel mehr Frauen trauen und sich Hilfe holen. So schweigen leider die meisten...
Was ich dir raten würde: Eine Therapie machen! Dein Kind gehört jetzt zu dir, du musst lernen, einen guten Weg für dein Leben zu finden, für dich und für das Kind.

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Nur weil es einige Frauen gibt, die ihr Kind bereuen, heisst das nicht dass das normal ist!

Natürlich weicht so etwas von der Norm ab! Die Mutterrolle ist auch nicht überhöht, sondern einige Frauen haben einfach keine Lust darauf.... dann soll mans lassen, und nicht behaupten, die Rolle wäre falsch 🤷‍♀️
Die Gründe dafür können sicher auch hormonell bedingt sein oder temporär da sein. Und natürlich machen Kinder nicht 24/7 happy auch mal 24/3 unhappy.

Das man sein Kind bereut ist alles andere als "normal" - trotzdem natürlich existent.

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Kann es sein, dass du das schon öfters gepostet hast? Mir ist, als hätte ich das schon ein paar Mal gelesen, dass mit der unerwünschten Tochter🤔

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Das ist sie. Will den Vater zum Umgang zwingen, beschwert sich über zu viel, zu wenig Unterhalt. Hat Angst, ihre Tochter wird schwer psychisch gestört, weil sie keine Vater hat... Das ganze wird wieder von ihr sein. Die Ratschläge scheinen bei ihr nicht anzukommen.

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Dachte es mir 😁

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Wenn es wirklich so unerträglich für dich ist, dann hast du das große "Glück", dein Kind in andere liebevolle Hände zu geben. Es gibt da draußen viele Frauen, die ganz viel Liebe für dein Kind übrig hätten.
Das würde aber bedeuten, du müsstest dazu stehen, dass du dein Kind nicht willst - und das kommt gesellschaftlich ganz schlecht an, auch bei zukünftigen Partnern, und ich glaube dazu wärst du zu egoistisch.
Ich finde dich sehr unreif.
Ich lese nur "ich, ich, ich... Mein Leben, ich hätte, ich...."

Weißt du wie man sowas vermeidet? Hab doch einfach nur Sex mit Männern, mit denen ein Kind kriegen keine Katastrophe ist und die keine Nieten sind🤷‍♀️.
Dann steht man erstens nicht alleine da und das Kind hat nen vernünftigen Vater, wenn die Mutter sich nicht mit der Mutterrollle anfreunden kann.

Ich würde in Erwägung ziehen das Kind in andere Hände zu geben und mich wie du schon sagst nur auf dich selbst konzentrieren.
Kein weiteres Kind bekommen!!!
Mach Karriere, verwirkliche deine Träume, sei frei und genieße die Möglichkeiten des Lebens.

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Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen 👍🏻
Bei ihrem Post kann man nur hoffen, dass es dem Kind wirklich gut geht ✊🏻
Man muss sich ja fast schon überlegen Hilfe dort hinzuschicken und das Kind rausholen zu lassen 🤷🏻‍♀️