Alleiniges Sorgerecht - Drogen

Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal euren Rat.
Ich bin im dritten Trimester schwanger und habe mich vor einigen Monaten von dem Kindsvater getrennt.
Die Trennung fällt mir auch jetzt noch schwer und das alles so alleine zu erleben, ist nicht so schön.
Ich versuche ihn trotzdem an allem teilhaben zu lassen. Schicke ihn Bilder vom Ultraschall, von Dingen die ich gekauft habe usw. Alle paar Wochen treffen wir uns auch mal zum quatschen.

Nun zu meinem eigentlichen Problem. Ich hätte gerne das alleinige Sorgerecht. Nur leider gibt es keinen ausschlaggebenden Grund dafür.

Mein Ex ist leider stark abhängig von Gras. Er kifft täglich, manchmal auch mehrfach am Tag. Jahrelang baute er auch im großen Stil in seiner Wohnung an und verkaufte das. Was er aber für mich (und nach langen Diskussionen) aufgab.
Er ist ziemlich unordentlich und nicht der sauberste… aber geht ganz normal arbeiten und hat sein Leben eigentlich gut im Griff.
Er ist kein schlechter Mensch „nur“ weil er viel kifft.
Leider kifft er auch nur im geschlossenen Raum (er liebt den Geruch und es im Qualm zu sitzen) und überall liegt immer Gras rum und die ganze Wohnung sowie er und seine Klamotten riechen immer stark nach Gras.

Ich bin leider absolut anti Drogen und habe dafür auch keinerlei Verständnis.

Nun habe ich ihn mehrfach gebeten, dass alles doll zu reduzieren für unseren Sohn. Leider packt er es nicht und man kann auch überhaupt nicht darüber mit ihm sprechen. Obwohl ich so sehr versuche ganz ruhig, lieb und nett zu sein. Ich würde niemals sagen, was ich wirklich darüber denke, da es im Streit enden würde. Aber selbst so blockt er sofort ab und es geht nichts mehr.

Ich habe leider starke Angst, dass er das auch nicht abstellen kann, wenn er den kleinen bei sich hat. Bzw der kleine würde schon im Bett liegen und dann fängt er an zu kiffen. Ist halt meine Sorge.

Ich meinte auch, dass ich ihn so nicht bei der Geburt dabei haben möchte, da er ab Feierabend eigentlich grundsätzlich high ist.
Und ich nicht unseren Sohn auf die Welt bringen mag und er daneben high sitzt.
Anstatt sich rund um den Entbindungstermin zusammenzureißen… meinte er nur: ok verstehe ich.

Auch seine Mutter meinte zu mir, er würde gerne aufhören aber schafft es nicht.

Ich habe ihm auch angeboten, dass wir zusammen Hilfe für ihn suchen können. Aber das lehnt er total ab. Irgendwo möchte er es auch nicht wirklich.

Jetzt wird das alles auch noch in Deutschland legalisiert… :/

Mir ist einfach so unwohl bei dem Gedanken, dass er den kleinen oft alleine bei sich haben wird.
Weiß jemand, ob das ein Grund für das alleinige Sorgerecht ist. Ich vermute eigentlich nicht. Ich hatte mich mal darüber belesen und es ist wohl kein Grund, soweit ich es verstanden habe… war hier jemand schon in einer ähnlichen Situation oder hat Erfahrung damit ??

Über jeden Rat wäre ich dankbar. 🙏🏼

Liebe Grüße

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Wenn ihr nicht verheiratet seid, dann hast du automatisch das alleinige Sorgerecht.
Dein Ex müsste das gemeinsame Sorgerecht einklagen.

Allerdings spräche nur Kindeswohlgefährdung dagegen.

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Hallo,

Grund für das alleinige Sorgerecht ist es zunächst einmal nicht. Du solltest beim Jugendamt begleiteten Umgang beantragen. Dann werden die Mitarbeiter dort feststellen ob das kindswohl gefährdet ist.

Alles Gute
Sunny

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Du trägst ihn „einfach“ bei der Geburtssanmeldung im Standesamt als Vater nicht ein, dann hast du automatisch das alleinige Sorgerecht. Ich würde mein Kind definitiv nicht bei jemand lassen, der Drogen konsumiert. Genauso würde ich aber auch spätestens jetzt Abstand nehmen. Lieb und nett hilft bei einer Sucht nicht. Der Süchtige muss spüren, was seine Sucht für Konsequenzen mit sich bringt.

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Selbst wenn sieben einträgt, hat sie das alleinige Sorgerecht! Sie sind nicht verheiratet.
Außerdem will sie ja auch Unterhalt für sich und das Kind, oder nicht?

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Sie ihn

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Hallo, wie weit bist du denn?

Ich würde mit einem abhängigen Mann kein Kind (mehr) bekommen, die nächsten 18 Jahre hast du Ärger mit ihm und machst dir Sorgen, wie es dem Kind beim Umgang mit dem Vater geht. Meiner ist z. B. seit Jahren jedes Mal nach dem Papawochenende krank.

Außerdem weißt du nicht, was mit dem Kind ist, es sind seine Gene mit drin. Ich dachte immer, man könnte Kinder formen und erziehen, mein Sohn ist trotz allem genau wie sein Vater.

Leider kann ich dir nichts anderes erzählen. Man kann Süchtige nicht ändern, sie müssen es selber wollen.

LG Sumatrabarbin , Ex-Frau eines Alkoholikers

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Oh je, ich hatte gelesen erstes Trimester, dabei war es das dritte Trimester, damit ist mein Beitrag natürlich hinfällig, tut mir wirklich sehr leid!!!!

Kannst du weit weg ziehen? So dass kein Umgang möglich ist?

Einer Beratung bei Condrobs war bei einer Freundin sehr hilfreich und auch bei der Caritas beraten sie Angehörige von Suchtkranken.

Ich wünsche dir, dass du viel Abstand bekommen kannst, so dass euer Kind ungefährdet aufwächst. GLG

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Der Umgang muss trotzdem wahrgenommen werden, auch wenn TE 600 km weit weg zieht.

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Ich würde mir jetzt einen guten Anwalt suchen und mit diesem und dem Jugendamt entsprechende Möglichkeiten finden.

Marihuana ist noch nicht legalisiert, hier würde ich die Möglichkeiten einer Anzeige mit dem Anwalt besprechen.
Bereits jetzt ausführliche Protokolle können helfen.

Ansonsten hilft da nur die ganz klare Linie… Ändern wirst du ihn nicht (glaub mir, hab’s probiert :-[ )

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Hey!
Ich finde deine Einstellung super und hätte ein riesiges Problem damit, dass ein Kiffer mein Kind zu sich nähme. Lies dich mal ein, wie passivrauchen bzw -kiffen funktioniert.

An deiner Stelle würde ich direkt auf Abstand - auch zu seiner Mutter, die das Liedchen "Er würde ja gerne, kann aber nicht aufhören" trällert. Wenn die co-abhängig ist, wird sie im Zweifel für den Sohn lügen ohne mit der Wimper zu zucken. So besänftigt sie dich, macht auf Mitleid, statt ihm in den Hintern zu treten. Nicht nur der Süchtige ist das Problem, auch sein Co-Umfeld.

Dann würde ich zu einem Anwalt gehen und fragen, welche Möglichkeiten du hast, dich und das Baby von dem Kerl abzugrenzen und zu schützen. Welche Maßnahmen kannst du nun schon treffen?
Er hat bis zur Geburt 10 Monate Zeit, um eine Änderung einzuläuten. Wenn da nichts passiert, weißt du Bescheid. "Mal kurz zusammenzureißen, um danach weiterzukiffen." Ist keine Möglichkeit. Damit hat er nur einen Fuß in der Tür und bringt die Sucht in euer Leben.
Ich würde dann eher dafür sorgen, dass er keine große Rolle spielt- lieber keinen Vater, als einen, der den Konsum über das Kind stellt, das thc ausatmet und ausdünstet und so das Baby zum Passivkiffer macht und ihm ein Tor für eine eigene Sucht öffnet.

Ich bin mit einer süchtigen Mutter aufgewachsen und kann dir nur raten, dein Kind zu schützen, dass es dieses Elend nicht miterleben muss.
Anscheinend ist der Vater eh relativ unmotiviert und träge und macht keine großen Anstalten. Das wäre ja von Vorteil.

Liebe Grüße
Schoko

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Keine grosse Rolle spielen lassen aber Geld trotzdem schön kassieren, oder wie?
Sie wusste vorher wie der Kerl tickt und muss jetzt eben die Konsequenzen dafür tragen.
Auch wenn der Umgang begleitet sein wird am Anfang, wird sie es kaum verhindern können.
So wie der Vater, den das ist er nun mal es auch möchte.
Wer weiß vielleicht öffnet die monatliche Unterhaltszahlungen ihm ja auch die Augen.
Schließlich ist es Geld was ihm fehlt um seinen Konsum zu finanzieren.
Arbeiten tut er ja laut TE.

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Nö, an ihrer Stelle würde ich auch kein Geld kassieren wollen. Fertig. Ich persönlich verdiene genug, sodass seine paar Kröten nicht notwendig wären.
Aber hier geht es um einen Kerl, der abhängig ist- nur weil sie davon wusste, wird das Kind nicht nicht in die Sucht reingezogen. Ist doch völlig unsinnig, so zu argumentieren. Nur weil die Mutter zu spät gemerkt hat, was der Kerl für ein Depp ist, muss das Kind es ausbaden, wenn das nun zu verhindern wäre? Das physische und psychische Wohl vorsätzlich riskieren?

Daher ist es die einzige Möglichkeit, Schaden von dem Kind abzuhalten. Und ganz ehrlich: er hätte doch mit in den Kreißsaal gedurft, wäre er nüchtern dort aufgeschlagen. Deswegen entscheidet er sich dagegen und verzichtet darauf, bei der Geburt dabei zu sein- weißt du Bescheid. Ich habe den Eindruck, dass er kein großer Verlust für das Kind wird.
Wie stellt sich der Typ denn eine 20-stündige Entbindung vor? Geht er dann 3x zum Kiffen vor die Tür- oder ist die TE nach 4 Stunden alleine?

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Es ist zwar ein schwieriger Rat, aber an deiner Stelle würde ich mir wirklich überlegen nicht Mal eben eine grosse Distanz zwischen mich und Kindsvater zu bringen. Sobald das Kind da ist und der Vater seine Rechte wahrnimmt, ist dies nämlich nicht mehr so einfach möglich.

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Solange er kein Sorgerecht etc hat, kann sie auch nach der Geburt wegziehen.

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Das Sorgerecht und das Umgangsrecht sind 2 verschiedene Dinge.
Selbst wenn du das alleinige Sorgerecht hättest, was du vermutlich nicht erhältst, wenn er das geteilte beantragt, hätte er trotz allem das Umgangsrecht. Das hat er automatisch, wenn er als Vater eingetragen ist. Und du hast nur Unterhaltsansprüche, wenn er als Vater eingetragen ist. Außerdem aht das Kind ein Recht darauf. dass er als Vater eingetragen ist und eigentlich auch, dass ihr euch das Sorgerecht teilt und es Umgang mit dem Vater hat.

Also für dein Problem: Angst wenn das Kind bei ihm ist, reicht es, wenn er das Umgangsrecht hat. Es wird bei ihm sein, auch wenn du das alleinige Sorgerecht hast. Melde dich beim Jugendamt und lass dich mit dem Papa beraten.

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Erstmal danke für all die Antworten.

Klar wusste ich, was er für ein Typ ist.
Deshalb war auch ein Kind mit ihm nicht geplant. Ich habe mit nfp verhütet und immer bis Eisprung mit Kondom Sex gehabt. Anscheinend war ein Kondom nicht ganz intakt bzw. habe ich keine Ahnung, was passiert ist. Die Methode mache ich schon seit 1 1/2 Jahren und es war nie ein Problem.
Außerdem habe ich ihn natürlich trotzdem sehr geliebt und tue es immer noch.

Es ist nun so wie es ist. Trotzdem möchte ich nichts rückgängig machen, da ich den kleinen jetzt schon über alles liebe und mich so auf ihn freue !!

Das er nun abhängig ist, empfinde ich ebenso als total schrecklich und ich würde mir so sehr wünschen, dass es einfach aufhört oder sich reduziert.

Das Sorgerecht würde er sich natürlich einklagen, wenn ich es ihm verweigern würde und das ein Umgangsrecht bestehen würde, weiß ich auch. Er freut sich ja trotzdem riesig und ist total aufgeregt. Er ist halt abhängig… trotzdem liebt er den kleinen jetzt schon.
Das ist das schlimme daran, dass dieser kleine Mensch nicht Grund genug für ihn ist.
Er empfindet kiffen einfach als völlig normal. Er sieht darin kein Problem. Ich verstehe es einfach nicht….

Es lag nun nicht mehr in meiner Macht, als mich zu trennen… weil es für mich nicht vertretbar ist, dass zu akzeptieren.

Wegziehen werde ich deshalb nicht von hier. Ich habe eine wundervolle große Wohnung, hier ist mein Job, meine Freunde und Familie. Diese werde ich sicherlich auch anfangs viel brauchen, da ich alleine bin. Mein Lebensmittelpunkt ist einfach hier. Das wäre für mich keine Lösung.

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Zieh dir den Schuh nicht an! Du musst dich nicht rechtfertigen, warum du von ihm ein Kind kriegst.

Dann würde ich nun an deiner Stelle Kontakt zu einem Anwalt für Familienrecht aufnehmen und zu einer Drogenberatungsstelle. Lies dich mal ein, welches Risiko es für dein Kind bedeutet, passiv zu kiffen oder einen Vater als Vorbild zu haben, der so kifft, wie andere Mineralwasser trinken.
Da solltest du unfassbar aufpassen und dich beraten lassen, in welchem Rahmen du dein Kind schützen kannst.

Dass er trotz Baby nicht clean wird, zeigt, dass er eben süchtig ist und nicht einsichtig. Ich kenne soooo viele, die trotz Kind die Sucht nicht beenden konnten. Für die Kinder war das oft eine Katastrophe.