Kindsmutter Unterhalt

Hallo meine lieben,
kurze Schilderung.
Sohn 13 Jahre wollte zu seinem Papa. Ich habe ihn natürlich ziehen lassen. Damit er auch mal diese Seite sieht. An so ein Desaster habe ich nie gedacht, was da raus kommen würde.
Er wohnt jetzt seit Januar beim Papa. Natürlich macht der Vater jetzt alles damit er bei ihm bleibt. Er steckt ihm alles in den Arsch. Sohn will eine PS 5, bekommt er, Sohn will einen E-Scooter bekommt er, Sohn will ein Fitnessstudio in den Keller, bekommt er. Sohn will machen was er will, darf er. Sohn schreibt nur noch 5 und 6. Macht nix. Bei Sohn ist die Vorrückung gefährdet, macht nix...

Sein Bruder 10 Jahre und ich wohnen mit meinem Lebensgefährten in einer Doppelhaushälfte. Ich gehe 25 Std die Woche in die Arbeit.

Im Jugendamt wurde vereinbart, dass ich monatlich 130€ bezahle.
Da ich momentan nicht mehr leisten kann. Aber willig bin, wenn mein Arbeitgeber mir 30 Stunden genehmigt aufzustocken. Mit dem Bus zur Arbeit fahre, nicht mehr mit dem Auto etc.
Das reicht dem Vater natürlich nicht, er will den vollen Mindestensunterhalt für ihn.
Er ist jetzt zu einem Anwalt gegangen, Fazit: Ich soll Vollzeit arbeiten gehen, den kleinen in eine Ganztagesschule stecken und ab JanuarnRückzahlungen leisten.
Kennt sich damit jemand aus? Kommt er mit sowas durch?
Hat jemand einen Rat?
Danke im voraus
LG

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Entschuldige aber: mit 75 k Jahreseinkommen ist er aus der gesetzlichen Krankenversicherung raus und natürlich kann er und muss sogar auch Altervorsorge betreiben. Würde er in einer intakten Ehe genauso tun.

Das ist von der Gesetzgebung so vorgesehen und kein "Trick" wie von dir beschrieben.Steht doch explizit in den Leitlinien der OLGs drin.

Auch die Anrechnung weiterer Kinder und der Kindesmutter ist völlig legitim. Weder rechtlich noch moralisch ist daran etwas falsch. Du bekommst ja trotzdem noch mehr als den Mindestunterhalt für Kind 2.
Es heißt nicht umsonst MINDESTUNTERHALT.

Deine 130 Euro decken ja nicht mal Lebensmittel für einen Teenager. Du kommst also momentan nicht Mal für das absolute Minimum nämlich Essen auf 😐 Das zahlt aktuell der Vater neben der PS5 und dem Rest.

Insgesamt ist rechtlich und moralisch von dir zu erwarten, dass DU wenigstens auch den Mindestunterhalt zahlst.

Und dafür auch Mal deine Bequemlichkeit aufgeben musst. Das andere Kind ist 10! Kein Kleinkind, dass deine Aufmerksamkeit 24/7 braucht.

Da brauchst du auch nicht mit einer Karriere Lücke zu argumentieren.
Du hattest ein Jahrzehnt Zeit dich beruflich aufzustellen und hast es halt vernachlässigt. Das ist dein Fehler aber hat mit Unterhalt gar nichts zu tun.

Welche großartige Karriere du ohne Kinder realistisch hingelegt hättest Ist fragwürdig. Wenn du mit einem 10 jährigen nur 25 Stunden packst (ich gehe Mal davon aus dass der jüngere nicht behindert ist und keine besondere Aufmerksamkeit braucht).

Dir kann ein fiktives Vollzeit Einkommen zu Recht angerechnet werden, Taschengeld von deinem neuen Mann und eine Haushaltsersparnis zur Senkung deines Selbstbehalts. Selbst wenn dein Arbeitgeber dir Vollzeit nicht anbieten kann, hast du noch die Möglichkeit einen Nebenjob auszuüben. Zeit wäre ja vorhanden bei deinen 25 Stunden pro Woche. Im Einzelhandel werden händeringend Aushilfen gesucht. Das wäre also kein Problem.

Wird von Unterhaltspflichtigen regelmäßig erwartet, wenn der Mindestbedarf nicht sicher gestellt ist.
Aus meiner Sicht völlig verständlich, dass er das anwaltlich regeln wird, wenn du es nicht selbst einsiehst. Ist ja offensichtlich.

Und daran ist nichts unfair oder falsch, so wie du das hier darstellst. Das ist Gesetzgebung.
Ich hab gar kein Verständnis dafür, dass du dich vor deiner Verpflichtung drücken willst und noch denkst es wäre ungerecht 👎🏻

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Damit wird er durchkommen. Stell dir bitte die Situation andersherum vor: ein Vater arbeitet nur 25 h/ Woche und zahlt deswegen kaum Unterhalt…. da wäre der Aufschrei groß. Im Prinzip könnte dein Einkommen sogar auf Vollzeit hochgerechnet und davon fiktiv der Unterhalt bemessen werden.

Allerdings: wenn er dem Großen aus der Portokasse teure Dinge bezahlen kann - zahlt ER denn für den Kleinen den korrekten Unterhalt an dich?

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es könnte auch noch ein Taschengeld deines Partner mit eingerechnet werden. Natürlich musst du den Mindestunterhalt zahlen. er kann eine Pfändung gegen dich erwirken

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Er wurde jetzt auf 115% aufgestockt vom Jugendamt.
Bei ihm ist es so, er hat geheiratet und hat ein weiteres Kind mit der neuen Frau.
Deshalb darf er den Unterhalt für das weitere Kind und der Mutter vom Gehalt noch abziehen.
Ich bin schon etwas geschockt. Verstehe ich nicht, wie sollte das denn gehen von 0 auf 100 alles zu bezahlen.

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Kannst Du denn auf Vollzeit aufstocken? Und bekommst Du für Dein Kind einen Ganztagsplatz?

Ob er damit durchkommt, weiß ich nicht. Theoretisch darf erwartet werden, dass man Vollzeit arbeitet, wenn das Kind 8 Jahre alt ist. Praktisch muß man sowas auch bekommen. Wenn Du das also nicht kriegst, dann klappt es eben nicht.

Gleiches gilt für den Ganztagsplatz.

Ich würde aber in jedem Fall zum Anwalt gehen. Sein Anwalt kann natürlich alles verlangen.

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Nein ich kann nicht auf Vollzeit aufstocken, mein Arbeitgeber gibt mir momentan nicht mehr Stunden wie 25. Vllt in ein paar Monaten 30 aber für Vollzeit hat er genügend Personal.
Ich müsste meinen unbefristeten Arbeitsplatz kündigen und mir was neues suchen.

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Wenn Du mehr arbeiten könntest, es aber nicht willst, kann man Dir ein fiktives Vollzeiteinkommen anrechnen. Dafür mußt Du aber unwillig sein.

Wie gesagt, geh zu einem Anwalt. Der gegnerische Anwalt wird in jedem Fall das Maximum fordern.

Du mußt sowohl die Möglichkeit haben, Vollzeit zu arbeiten, als auch, Dein Kind in der Zeit betreuen zu lassen. Üblicherweise hat man eine gesteigerte Erwerbspflicht, um den Mindestunterhalt zu schaffen. Aber auch das heißt eben, dass Du es versuchen mußt. Wenn es nicht geht, geht es nicht.

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Bekommst du denn für deinen bei dir lebenden Sohn Unterhalt von ihm? Wenn ihr getrennt seid, müsste er doch auch dafür zahlen...

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Ja bekomme Unterhalt für ihn. Jetzt sogar mehr, weil es vom Jugendamt neu ausgerechnet wurde. Er wurde auf 115% aufgestockt und ich müsste laut Jugendamt 130€ bezahlen. Das finde ich auch okay. Ich bin bereit zu zahlen. Aber die gewollten 425€ von ihm, ist schon eine ganz schöne Hausnummer.

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Ja wird er. Was würdest du andersrum machen?

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Ich habe ihm lange zugeschaut wie er sein Geld anderweitig untergebracht hat, 75000€ Jahreseinkommen.
So viel hinten rum gemacht, Privat versichert, Rentenversicherungen abgeschlossen, seine Eltern angemeldet, dass er seit wir geschieden sind nur den Mindestsatz von 100% gezahlt hat für die Kinder.
Ich habe nie was dagegen gesagt, weil ich immer auf das wohl der Kinder geschaut habe. Wollte nie, dass sie über ihren Papa schlecht denken.
Ihm geht es nur ums Geld, um die Kinder geht es da schon lange nicht mehr.

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345 ist der Mindestunterhalt, den du zahlen musst in dem Alter.

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Ja, ist doof für dich. Ich kann dich voll verstehen, weil dein Ex halt ein Vielfaches von dir verdient. Aber es ist halt gesetzlich richtig so und wenn er es einklagen will, dann steht es ihm zu. Wie man sowas moralisch sieht, ist halt was anderes und interessiert gesetzlich nicht.

Es wäre vielleicht noch eine Idee, dass ihr beide auf den Unterhalt verzichtet, weil ja je ein Kind bei euch lebt. Aber da gehe ich mal davon aus, dass du das dann nicht willst, weil dir dann ja mehr Geld fehlen würde, als wenn du das jetzt wirklich zahlen wirst.

Wieso war das Jugendamt eigentlich damit einverstanden, dass du nur 130 Euro zahlst? Vielleicht kannst du dich darauf berufen. Scheint ja gesetzlich in Ordnung gewesen zu sein.

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Unterhalt darf so oder so nicht gegeneinander aufgerechnet werden. Und der Ex hat zwar ein Vielfaches aber auch derzeit 3 Unterhaltsberechtigte davon zu ernähren.

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4 unterhaltsberechtigte!

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