Kind ist zu anhänglich

Meine Tochter (knapp 2 Jahre alt) klebt an mir. Sie geht noch nicht in die Kita da sie keinen Platz gekriegt hat, bei der Tagesmutter hat es nicht geklappt. Sie hat trotz Eingewöhnung nur geschrien, sodass ich sie immer schon nach 2h abholen musste. Zudem war sie ständig krank, 6 Wochen am Stück, ständig Durchfall. Für mich hat das Ganze keinen Sinn mehr gemacht und ich habe mein Studium abgebrochen. Ich habe gemerkt dass ich total wütend auf mein Kind geworden bin und habe dann lieber die Reißleine gezogen.
Die Tagesmutter hat mein Kind auch immer mit den anderen Kindern verglichen sodass ich mir ständig Gedanken gemacht habe und psychisch am Ende war. Der Vater meiner Tochter zahlt zwar Unterhalt aber kümmert sich sonst nicht um sie. Meine Eltern können die Kleine nicht nehmen da sie jedes Mal Theater macht wenn ich weggehe und meine Eltern darauf keine Lust haben.
Ehrlich gesagt nervt es mich völlig dass meine Tochter mich nicht mal allein auf Toilette gehen lässt und sich ständig an mir fest klammert. Dies hat sie auch gemacht als ich einen Mann kennengelernt habe (wie soll ich sie denn da außen vor lassen wenn ich sie nirgendwo hingeben kann). Und allein mit ihr bin ich unglücklich und ich sehe es auch nicht ein für sie alles aufzugeben. Nun hat sich der Mann auch darüber beschwert dass ich ihn zu wenig beachte was ich verstehen kann. Ich ignoriere meine Tochter jetzt auch schon bewusst zu Hause, in der Hoffnung dass sie sich von mir entfremdet damit ich einen Partner haben und studieren kann. Das klingt hart aber andere Eltern haben ihr Kind im Wechselmodell oder mal ein Wochenende kinderfrei. Da kann ich auch mal meine Ruhe einfordern. Dass der Vater meiner Tochter sich nicht um sie kümmert sollte ja in erster Linie ihre Angelegenheit sein und nicht meine, ich hab genug Sorgen und selber keinen Vater. Meine Mutter hat dann auch eher ihr Leben gelebt anstatt mich zu bemuttern und irgendwie komme ich ja klar, hab mein Abi geschafft. Also kann meine Tochter sich auch mal allein beschäftigen oder in die Kita gehen. Und wie gesagt muss ich an meine berufliche Zukunft denken, an meine psychische Gesundheit usw.
Wie kann ich es schaffen dass meine Tochter weniger an mir hängt und mich in Ruhe lässt?

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Kinder sind eher sehr anhänglich, wenn sie eine schlechte Bindung zu den Eltern haben.

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Das stimmt nicht, deine Aussage ist sehr verletzend. Es ist eine Typsache. Manche Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit, andere fordern weniger, können sich viel mehr alleine Beschäftigen. Ich vergleiche Kinder unter meinen Freunden diesbezüglich, seid etwa 10 Jahren. Meine eigene Töchter sind in dem Punkt wie Feuer und Wasser, weil sie unterschiedliche Charakter haben. Die (anfangs) anhängliche Eltere hat sehr gute eingeborene Sozielkompetenzen ( jetzt 9, sie hat Papas Charakter). In der Stillzeit ließ sie mich nicht essen, ich musste ihr in der Zeit Brust geben. Sie hat das erste mal etwas länger alleine gespielt als sie ung. 3 Jahre alt war. Die jungere war schon in ihrem ersten Lebensjahr gerne alleine am Spielen. Sie braucht jetzt (5 Jahre) weiterhin weniger Aufmerksamkeit, ist eher schüchtern (sie hat mein Charakter). Und bitte keine Sorge, wir sind alle gesund und glücklich, nur halt jeder ist anders. Es gibt Kinder, die viel mehr Aufmerksamkeit brauchen als die anderen. Mütter solcher Kinder brauchen besonders viel Unterstützung und Verständnis. Sie sollen die Schuld an der Überforderung nicht bei sich suchen sondern bei der fehlenden Unterstützung. Kinder sind Teil der Gesellschaft, es ist traurig, dass Betreuung, Oma und der eigene Vater ihre Rollen nicht erfüllen können

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Dass diese Erkenntnis sehr verletztend sein kann ist mir bewusst. Daher tut mir das auch sehr Leid.

Es ist aber dennoch Fakt, dass Kinder, die eine sehr gute Bindung zu ihren jeweiligen Elternteilen haben, EHER selbstbewusster und eigenständiger auftreten, da sie sich dieser Bindung nicht jedes Mal aufs neue vergewissern müssen.

Natürlich gibt es diverse andere Gründe, wie auch einen individuellen Charakter. Trotzdem ist eine schlechte Bindung einer der häufigsten Gründe, der zu solchem Verhalten führt. Deshalb würde ich als erstes hier jedes Eltern-Ego hinten anstellen und hinterfragen und prüfen ob die Bindung wirklich so gut ist, wie man davon ausgeht.

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"Ich ignoriere meine Tochter jetzt auch schon bewusst zu Hause, in der Hoffnung dass sie sich von mir entfremdet damit ich einen Partner haben und studieren kann"

Ist das Dein Ernst???

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Ja, mir fällt zu Hause die Decke auf den Kopf. Ich unternehme viel mit meiner Tochter aber sie kreischt oft und ich möchte auch mal allein sein. Andere Kinder gehen mit 2 in die Kita, gehen zur Oma oder der Papa kümmert sich. Man sagt dass man ein ganzes Dorf braucht um ein Kind zu erziehen. Warum soll ich also alles allein machen? Ich bin doch nicht die Sklavin meiner Tochter sondern eine eigenständige Frau. Und ich lasse mich nicht von einer 2 jährigen herumkommandieren oder einschränken. Wenn sie mit mir kuschen will und ich das auch möchte dann kuscheln wir. Möchte sie kuscheln aber ich will allein sein, dann muss sie das akzeptieren und allein spielen.

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Deine Tochter denke ich merkt irgendwie deine "Ablehnung" ihr gegenüber, du schreibst ja, ihr kuschelt nur wenn du es auch willst. Finde ich persönlich ganz traurig.

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Hast du über Adoption nachgedacht? Oder Co parenting? Du klingst nicht als wärst du bereit Vollzeitmama zu sein. Möchtest du Mama sein? Mein Sohn (4) klebt an mir wie Heißkleber, außer wie gehen raus und tun was - das ist gesundes Verhalten. Ignorieren grenzt in dem Alter an emotionalen Missbrauch.... Du hast keine gute Beziehung zu deinem Kind. Du solltest vielleicht ne Kur machen, oder dir überlegen was du magst. Eltern uva Mama ist die emotionale Tankstelle der Familie. Klingt veraltet... ohoh... aber jeder der eine Funktionalität in der Familie hat wird mir zustimmen. Dafür muss man bereit sein.

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Hallo :-)

Da du wahrscheinlich noch einen Shitstorm und wenig Verständnis dafür ernten wirst, wollte ich dir mitteilen, ICH verstehe dich.

Ich finde es auch ätzend, wenn die Kinder, egal ob noch so klein oder schon etwas älter, nur an einem kleben wie Honig.
Das sie viel Zuwendung brauchen usw ist ja klar und logisch. Aber ich möchte auch mal eine Pause. Und wenn ich diesen ständigen Körperkontakt nicht will, dann lass ich ihn auch nicht zu. Macht man doch bei einem Mann auch nicht? Wenn ich nicht will, ist das zu akzeptieren. Auch (kleine) Kinder können merken, dass da auch Grenzen sind.

Entfremden solltest du sie natürlich nicht, ist vielleicht auch ein wenig unglücklich ausgedrückt, vermute ich.

Dir geht es einfach darum, dass sie sich auch mal alleine beschäftigen kann, oder?

Das sie bei der Betreuung so ein Drama macht, ist natürlich auch blöd... da wird sie wohl noch Zeit brauchen, da kann man leider nicht viel tun, sie kann noch nicht verstehen, was das für ein Zeitraum ist, ob du wirklich wieder kommst und und und... Ihre Angst in dem Moment ist absolut real! Unterschätz das nicht.

Gib ihr noch Zeit, wie gesagt, ich versteh dich absolut, aber noch ein bisschen Geduld musst du aufbringen. Wenn sie dann etwas älter ist und sich in die Betreuung geben lässt, wirst du sicher auch wieder/weiter studieren können :-)


Alles Gute und starke Nerven #winke #klee

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Ich glaube die meisten hier verstehen wie anstrengend das ist, wenn das Kind den ganzen Tag an einem hängt, insbesondere wenn man alles allein machen muss. Aber so lieblos würdest du doch niemals über den Kind reden, oder?

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Hast du auch was positives über dein Kind zu sagen? In deinem Text klingt es so als wäre sie ein nerviges Anhängsel, was dir und deinem Leben im Weg steht. Falls der so ist, dann such dir dringend Hilfe, so einen lieblosen Umgang hat kein Kind verdient und schädigt sie nachhaltig.

Dein Kind ist mit 2 Jahren auch noch wirklich jung, da beschäftigen sich die meisten noch nicht lange alleine und die meisten sind sehr anhänglich. Deine Erwartungshaltung ist also auch etwas hoch angesetzt.

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Dein Kind ist so anhänglich weil du so abweisend bist.

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Hej, bin selber Alleinerziehend mit 2 Mädels. Ich wollte eigentlich 5 Kinder aber wegen vorzeitigen Wechselhahren konnte ich mein Taum nicht erfüllen. Anders als viele junge Mamas, habe ich von Anfang an mir den Spruch wiederholt: wenn es der Mutter gut geht, dann geht es dem Kind gut. Hab beide Mädels mit 12 Monaten in die Kita abgegeben und bin wieder arbeiten gegangen. Hätte ich jetzt ein drittes bekommen, würde ich zuhause bleiben und die Zeit genießen. Aber damals wollte ich es so, weil ich es sehr brauchte. Dadurch konnte ich auf der Arbeit abschalten (das brauchte ich vor allem nach der ersten Geburt) und mich danach mit Freude aufs Kind konzentrieren. Ich habe den Gleichgewicht gefunden und meine Wünsche nicht vernachlässigt. Die 2.te Tochter hatte auch einen schwierigen Start in der Kita. Damals, auf mein Wunsch mehr Kinder zu haben hat eine Freundin von mir gesagt: wozu willst du mehr Kinder haben, du gebst sie eh Fremden zu Betreuung ab. Ich wusste aber, dass mein Gleichgewicht was gutes ist. Die Freundin war länger mit ihrer Tochter zuhause, jetzt ist das Mädchen 9, bis 17 Uhr in der OGS und sie vollzeit beschäftigt. Ich hingegen hab meine Mädels um 15 Uhr zuhause, wir genießen viel Zeit zusammen (dank Lehrerberuf kann ich es mir leisten).

Du hast dein ganzes Leben um die Zeit mit deinem Kind zu genießen. Regele alles so, wie es dir passt. Du musst deine Grenzen kennen. Deiner Tochter wird es wenig nutzen wenn du überfordert und genervt bist. Du würdest deinem Kind nie was schlechtes antun, dabei vergiss aber dich nicht. Suche eine andere Tagesmutter, irgendwann wird es funktionieren

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Hallo

Schade, dass du so viele unverständnisvolle Nachrichten bekommst.
Ich weiß nicht wieviele davon alleinerziehend sind und das was du schreibst nachvollziehen können.
Ich würde an deiner Stelle versuchen dein Kind schnellstmöglich in einer Kita einzugewöhnen (das klappt oft besser als bei einer Tagesmutter). Dann hast du wieder Zeit für dich und deine Bedürfnisse und die sind genauso wichtig!!!
Du brauchst diese Entlastung auch u das ist völlig verständlich!

Alles gute Dir!