Unterhaltstitel Herabsetzung

Ihr lieben, heute wende ich mich an euch mit einem heiklen Thema.
Kurz zu den Fakten.
Ich bin verheiratet mit dem Vater meiner beiden letzten Kinder.
2 Kinder ( mit dem 3. Schwanger)
Der 1. Sohn ist ist bald 16 und ist nicht von meinem Mann.
Dessen Vater hat einen Unterhaltstitel von 100% .
Nach einer Verhandlung im Jahr 2008 würde der Titel auf 109% festgelegt, ( der Vater hatte damals auf 0% geklagt)
Mittlerweile hat er zum 3. Mal geheiratet und 2 weitere Kinder. Seine Ehefrau (27) ist noch recht jung und hat noch nie gearbeitet.

Ich habe letztes Jahre keine Angleichung der Düsseldorfer Tabelle an den monatlichen unterhalt bekommen. Er wurde zwar vom Jugendamt darüber informiert. Hat es aber ignoriert.
Da er im Januar diesen Monats die erneute Erhöhung auch nicht bezahlt hat, habe ich das Jugendamt gebeten, ihn eine Auflistung der offenen Summe zukommen zu lassen. ( Wir haben keinerlei Kontakt - seine Adresse hatte ich jetzt 10 Jahre nicht)
Heute habe ich einen Brief vom Amtsgericht erhalten.
Der Vater möchte statt der 463€ nur noch 104€ für unseren sohn bezahlen. Den anderen beiden Kindern wohl jeweils 70. Ich solle der Abänderung des Titels zustimmen.
Der Vater hat ein Brutto von 2900€-3900€ je nach Schichtzyklus.
Bei der letzten Verhandlung betreffend des Titels wurde ihm klar gemacht, dass er Notfalls einen weiteren Job annehmen muss, um den mindestunterhalt zahlen zu können. Auch wurde ihm negativ angekreidet, dass er sich auf eine neue Arbeitsstelle eingelassen hat, wo er erheblich weniger verdient hat, als vorher. Dies hat er nun leider erneut getan. Seinen Job bei der Stadt gekündigt und woanders angefangen.
Wie realistisch ist denn, dass das Gericht dem tatsächlich zustimmt?

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Nicht zustimmen und einen Anwalt einschalten. Er hat eine erhöhte Erwerbsobliegenheit, da muss er erstmal gut begründen, warum er seinen Job gekündigt hat und sich etwas gesucht hat, wo er so viel weniger verdient. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass er mit so vielen Kindern ein Mangelfall wird, denn alle Kinder haben das gleiche Recht. Die Ehefrau zählt möglicherweise auch noch als weitere Person in die Berechnung, wenn die Kinder unter 3 sind. Das kann aber nur ein Anwalt konkret ausrechnen und durchsetzen.
Alternativ könntest Du Unterhaltsvorschuss beantragen, wenn er nicht mehr zahlungsfähig ist. Aber 104€ musst Du keinesfalls als Unterhalt akzeptieren.

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Ich glaube dadurch,dass ich verheiratet bin, steht mir der Unterhaltsvorschuss nicht zu.
Habe für morgen einen Termin bei meiner Anwältin und hoffe, dass ich da etwas Gewissheit bekomme. Den Unterhalt um 70% zu kürzen find ich heftig. Sein letztes Kind ist noch keine drei. Deshalb wird die die Frau eine Erklärung haben, nicht arbeiten zu gehen.

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Hallo ,
Dein Anwältin wird die morgen wohl sagen was du tun und lassen sollst.
Die Frau deines ex geht dich nichts an,wenn sie nicht arbeiten tut ist eben so.
Sie hat mit deinem Sohn nix zu tun.
Das Geld deines ex muss eben gerecht auf die Kinder aufgeteilt werden!
Du weißt ja überhaupt nicht was er verdientnach all den Jahren und jobwechsel.
Aber ein mangelfall wird es wohl werden.

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Irgendwie sagt der Verdienst je Schichtzyklus nix aus. Wichtiger wäre der Jahresdurchschnitt. Damit rechnet ja auch Jeder. Man kann (im Extremfall) 1 mal 2900€ verdienen und 11 mal 3900€ oder eben genau andersrum. Das sind einfach 10.000€ Unterschied, die sich ganz massiv auch im Unterhalt bemerkbar machen.
Mehrere Jobs anzunehmen, wenn man Schichten arbeitet halte ich für illusorisch.
Der Vater konnte 2009 schon nur 109% zahlen. Je nachdem wie die Schichten jetzt fallen kann da durchaus eine bessere Bezahlung im Job dabeigesessen sein.
Allerdings muß der zur Verfügung stehende Unterhalt einfach jetzt für 3 Kinder reichen. Früher war da nur ein Kind, nämlich deines.

Letztendlich wird es auf eine bedeutsame Herabsetzung hinauslaufen.
Klar kannst du jetzt per Urteil noch irgendwas höheres festsetzen lassen. Fakt ist aber, er wird nicht zahlen. Er hat das Geld nicht. Das Schreiben kam ja schon vom Gericht. Meiner Meinung nach bringt das nur mehr Ärger mit dem Vater.
Einigt euch irgendwie. Akzeptiere den geringen Betrag und frage ihn, ob er sich nicht irgendwie anders mit involvieren kann, z.B. Geschenke zu Weihnachten, Geburtstag, Kosten für die Klassenfahrt, Kosten für das Hobby, mal ein tolles Kleidungsstück,…

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Durch die weiteren Kinder wird er in der DDT hinabgestuft, dann ist seine aktuelle Frau auch unterhaltsberechtigt, da ihr Kind unter drei ist. Dann ist der Selbstbehalt gestiegen...

Er wird mit einer Änderung des Titels sicher durch kommt. Die Frage ist wie hoch die Kürzung ist. Das könnte ja berechnet werden.

Es soll jedes Kind seinen Anteil bekommen, das ihm zusteht. Da sind jetzt eben insgesamt 3 Kinder....

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Hab es gerade Mal nachgerechnet. Wenn der Betrag vom Gericht festgesetzt wurde, passt das so. Dein KV ist halt ein Mangelfall, da ist nichts zu holen.
Auch die Idee mit erhöhter Erwerbsobliegenheit ist nett. Nur bei Schicht und 2 Kindern nicht realisierbar. Da wäre schon längst ein fiktiver Betrag hinzugerechnet worden, aber scheint nicht zumutbar. Und selbst wenn, dann würde das Mehreinkommen auf alle Köpfe verteilt.
Wenn du dagegen angehen willst, stehen die Chancen gut, dass du verlierst und die Gerichtskosten trägst.

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Ihr Ex hat eine selbstbehalt von fast 1400€ Rest seines Einkommens muss er für all seine 4kinder aufteilen... Eine Erhöhung des unterhalts ist da sicher nicht drin