Begleiteter Umgang nach Vorstellungen des Vaters

Liebe Alle,

Ich hoffe ich treffe hier jemanden, der vllt schon das selbe erlebt hat.
Ich bin 37 und mein Sohn ist 10. seit 6 Jahren hatte er kaum Kontakt zum Vater, hat ihn mehrere Jahre garnicht gesehen, er hatte uns verlassen und ist weggezogen. Wir leben in Duisburg, er jetzt irgendwo im Norden.
Vor 2 Jahren entschied das Gericht, nachdem er ihn dann plötzlich unbedingt sehen wollte dass er dies nur unter Aussicht darf. Hierzu kam es auf Grund diverser Vorfälle kurz nach der Trennung und da er dem Kind nun quasi fremd ist. Fand er wie erwartet doof und wieder 2 Jahre Funkstille. Jetzt ist es ihm wieder eingefallen und der Umgang kam ins Rollen. Abgesprochen waren alle 2 Wochen 3 Stunden. Nun ist ihm das zu aufwändig und er hat um Ausdehnung der Abstände gebeten. Das Jugendamt ist dem nachgekommen obwohl ich es persönlich nicht befürwortet habe. Dafür wurde die Stundenzahl erhöht. Schön, dass es nach seiner Mütze laufen muss. Aber gut, das stört mich noch weiter, so haben wir weniger Scherereien, zum der kleine ihn eigentlich nicht wirklich gerne sehen möchte. Nun zum Problem. Da es nun 5 Stunden alle 3 Wochen sind und die Begleitung keine anderen Termine anbieten kann (er kann angeblich nur an einem Wochentag) überschneidet sich das jetzt mit seinem Judo Training und er kann somit alle paar Wochen daran nicht teilnehmen. Ihm ist aber Judo total wichtig! Hab das so auch kommuniziert und es war von Anfang an klar, dass er da im Training ist und das auch weiter so bleiben soll. Das Jugendamt sieht das anders und meint den Vater zu treffen würde doch eine gleichwertige Aktivität sein und es wäre meine Aufgabe ihm das so zu erklären, damit der Vater nicht der Böse ist am Ende.
Reagier ich über ? Ich finde zum Wohle des Kindes sollte man doch zumindest auf sowas Rücksicht nehmen oder?
Liebe Grüße,

Sophia

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Ich finde die Treffen mit dem Papa jetzt am wichtigsten für den Jungen und vielleicht entsteht ein normales Vater und Sohn Verhältnis und die Beiden können dies zusammen klären.

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Danke dir für deine Antwort!
Ja das sehe ich auch so, nur war der Papa in der Vergangenheit nicht wirklich konstant und hat immer schnell das Interesse verloren. Ich finde es schwierig, dass das Kind jetzt auf etwas verzichten soll um den Papa sehen zu können wohingegen der Papa sagen kann „ist mir zu aufwändig“ und danach wird sich gerichtet.

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Jetzt geht es aber um die Zukunft und um das Kind und da ist auch mal gut mit der Vergangenheit…

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Der Vater kann den Sohn doch zum Training bringen, wo ist das große Problem? Der Sohn muss doch seinen Lebensrythmus nicht zwingend umkrempeln. Oder kann ihm der Vater etwas anbieten, wofür der Sohn gerne das Training verpasst? Dem Beitrag nach, eher nicht.

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Danke Dir!
Das hatte ich auch gefragt. Es muss natürlich die Begleitung vom Jugendamt dabei sein. Und da der Vater beim Training nicht mit rein darf wäre ja dann eine Stunde verloren. Aber das ist ja auch so ein Thema. Ich muss den Jungen immer zum Treffpunkt bringen und an die Begleitung übergeben, je nachdem wo der Umgang dann stattfindet, letztes Mal hat er sich für einen Indoorspielplatz entschieden, der satte 25 km von unserem Wohnort entfernt ist! Somit durfte ich 35 Minuten da hin fahren, dann wieder 35 min heim und beim abholen das selbe. Somit bin ich insgesamt 100 km gefahren. Antwort vom JA war, ich hätte ja die 3 Stunden dort warten können. Klar, mitten in der Pampa… da war sonst nicht viel zu machen. Da ich sonst nie Zeit ohne das Kind habe in der ich nicht arbeiten muss, würde ich die 3 Stunden auch mal gerne für mich nutzen, das ist aber nicht möglich.

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Ja, dann ist eine Stunde verloren. Warum soll denn seine Zeit mehr wert sein als deine?!
Ansonsten verstehe ich deinen Zorn. Wenn der Vater sich asozial und unfair dir gegenüber verhält, musst auch kein liebes Mädchen sein. Du kannst ja auch kurzfristig absagen, ein guter Grund findet sich immer irgendwie. Und wenn zum dritten Mal ein Treffen kurzfristig abgesagt wird, weil dein Auto nicht anspringt, jemand krank wird, oder sonst was dazwischen kommt, dann wird der Vater vlt kooperativer...

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Hallo ich verstehe das du wütend bist weil er nach so vielen Jahren auftaucht und nichts wie Ansprüche stellt. Aber die 35 km wären es mir alle paar Wochen für meinen Sohn wert, es ist ja nicht jede Woche der Vater hat ja auch eine Anfahrt. Vielleicht kann man es ja abwechseln mit treffen in eurer Nähe? Das judo alle 4 oder 5 Wochen ausfällt lässt sich gerade nicht ändern. Der Vater muss ja auch arbeiten und herkommen. So ein beleiteter Umgang ist doch meist auch nur für eine bestimmte Zeit? Schlimmer fände ich es wenn dein Sohn jetzt beginnt eine Bezihung zu ihm aufzubauen und er dann wider verschwinden würde.
Lg

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Für meinen Sohn ist es mir das natürlich wert! Keine Frage! Und würde der Vater auch nur ansatzweise signalisieren, dass es ihm auch was wert ist wäre ich total fein damit und würde auch 200 km fahren.
Dass er nur an dem einen Tag kann liegt nicht an der Arbeit, sondern daran, dass er am anderen möglichen Tag an dem er frei hat mit seiner neuen Partnerin Zeit verbringen möchte, weil da deren Tochter bei ihrem Vater ist. Das hat er natürlich dem JA nicht gesagt sondern mir an den Kopf geknallt.
Aber allein schon zu sagen er wünscht größere Abstände, da es ihm ja nichts bringt alle 3 Wochen zu kommen und das zu viel Aufwand wäre und natürlich auch Geld kostet usw. ärgert mich. Beim indoor Spielplatz hat er wohl ernsthaft gefragt wer den Eintritt bezahlen würde und wieso er das zahlen solle wo er doch schon extra gekommen wäre um sein Kind zu sehen. Er hat den kleinen gefragt ob „die Mama ihm Geld mitgegeben hätte“…
Ach es ist alles so belastend. Ich fürchte sowieso, dass sein Interesse bald wieder zum Erliegen kommt, so war es all die Jahre. Und es tut mir für unseren Sohn so leid, weil er ihm schon so oft Versprechungen gemacht hat die nie gehalten wurden und am Ende saß ich immer mit dem traurigen Kind da, weil der Papa doch nicht kam, oder das Geschenk doch nicht geschickt hat von dem er ihm groß am Telefon erzählt hat usw.
Vielen Dank, dass ich mir das hier mal von der Seele reden darf!

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Es tut mir sehr leid für euch beide das der Vater deines Kindes sich so doof verhält. Leider hast du in Deutschland nur wenig handhabe dein Kind vor soetwas zu schützen. Er hat diese Rechte und was es in dem Kind auslöst wenn er wider weg ist das interessiert leider niemanden. Aber dein Sohn wird das selbst erkennen. Wichtig ist das du ihm halt gibst und immer für ihn da bist, das er weiß das er es wert ist und es nicht an ihm liegt. Du willst dein Kind schützen und ihm gleichzeitig einen Vater bieten das ist schwer aber dein Kind wird das ihrgentwann wißen und sehen das du immer für ihn da warst. Schade das der Vater nicht erkennt was er für ein tolles Kind hat.
Lg und alles gute

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Hey,
Meine Kinder haben auch Begleiteten Umgang, ich kann leider nicht verstehen wieso die Dame von JA sich mehr um das Wohlergehen des Vaters als das des Kindes kümmert. Der vater meiner Kinder darf zwar mitentscheiden wann die Umgänge stattfinden allerdings wird das erst fest in Absprache mit mir. Ich muss die Termine, Hobbys und all das mit den Kindern alleine regeln also darf er da auch einen Schritt auf uns zu kommen so dass meine Kinder kein Ausfall haben oder zurück stecken muss
Uns wurde auch bei Gericht gesagt, das es immer um das Wohl der Kinder geht und wenn mein Kind gerne zum Fußball geht und Training hat, dann wird das auch wahrgenommen zahl ich ja schließlich auch.

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Ich bin ehrlich gesagt ein wenig überrascht, was da von dir verlangt wird.
Ja, er hat ein Umgangsrecht, damit kommen aber auch Pflichten auf ihn zu., Kann ja nicht sein, dass er sich das alles so legen kann wie er das gerne möchte und sich jeder nach ihm richten muss. Es geht um das Wohl des Kindes und nicht die Bedürfnisse des Vaters. Wer von 7 Tagen nur an einem Zeit hat und das auch nur alle drei Wochen, der hat in meinen Augen gar kein richtiges Interesse. Dein Sohn ist kein Spielzeug an dem man sich bedienen kann, wie man gerade Lust und Laune hat.
Das würde ich ihm ganz klar vermitteln.

Du als Mutter musst den Umgang lediglich gewähren, der Vater hat die Pflicht diesen angemessen und im Sinne seines Kindes unzusetzen. Dir auch noch weiteren Aufwand und zusätzliche Kosten aufzubürden, weil er selber sein Kind nicht abholen möchte, geht ja mal gat nicht. Würde ich auch so nicht machen. Er ist in der Hol- und Bringpflicht.

Und wenn dein Sohn an diesem Tag Judo hat, dann geht der Vater entweder mit oder plant seinen Umgang wann anders.

Nach deiner Beschreibung klingt mir der Mann auch nicht danach, dass er seinen Umgang dauerhaft wahrnehmeb wird.

Ich rate dir, mache das was dir dein Mama Herz sagt, kommuniziere das deutlich und vertrete das auch.