Geschenke an mein Kind von der neuen Freundin meines (Noch-) Ehemanns.

Hallo zusammen,

ich lebe in Trennung (Trennungsjahr in wenigen Wochen „absolviert“).
Er ist vor rund 1 Jahr ausgezogen.
Unser Kind (3) ist ca. 2 x pro Woche beim Papa inkl. Übernachtung.
Vor Kurzem erfuhr ich zufällig davon, dass er eine neue Freundin hat. Sie kennen sich seit 3 Monaten.
Unserem Kind hat er sie bereits 3 Wochen nach Kennenlernen „vorgestellt“ bzw. ist die Neue häufig dabei, wenn unser Kind beim Papa ist.
Was mich dabei stört: die neue Freundin hat unserem Kind bereits etliche kleine Geschenke gemacht: diverse Bücher, Puzzle, Kuscheltiere, Knabbereien, kleine Spielfiguren.
Diese Dinge sind allesamt nicht das, womit ich unser Kind im Allgemeinen gerne spielen sehe. Aus Plastik, Polyester und Co.
Ich lege sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und natürliche Materialien sowie Qualität statt Quantität. Und eigentlich waren mein Noch-Ehemann und ich uns in dieser Hinsicht einig.
Ich frage mich nun, ob ich es untersagen kann, dass ständig Geschenke kommen oder ob ich es dulden muss?

Danke vorab

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Finde die Frage ist eher, ob du das ernsthaft verbieten möchtest - dein Kind profitiert am ehesten davon, wenn sich alle gut verstehen anstatt ausschließlich von Holzspielzeugen. Die Phase ist eh bald rum, wenn Kindergeburtstage anstehen etc. (auch wenn ich deine Einstellung grundlegend absolut teile). Die Meinung deines Partners kann sich geändert haben oder er möchte der neuen Freundin nicht zu nahe treten. Da er genau so Elternteil ist würde ich das in seiner Umgebung ihm überlassen und bei mir zuhause so weiterführen wie gehabt.

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Danke für Deine Sicht darauf. Ernsthaft verbieten wird wohl nicht möglich sein, das ist mir durchaus klar.
Aber es kann auch nicht im Sinne eines Kindes sein, über das normale Maß hinaus immer wieder beschenkt zu werden.
Bei uns gibt es nicht nur Holzspielzeug ;)
Beschäftigung und Zuwendung kann auch immateriell erfolgen.
Aber ich fände es eben nicht gut, wenn es in diesem Stil weitergeht.
Was meinst Du damit, dass es eh bald vorbei ist wenn Kindergeburtstage anstehen etc?

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Ich bin da echt bei dir: bin auch kein Fan vom ständigen kaufen/schenken und kurzlebigen Spielwaren. Aber andere sehen es halt leider anders und durch die Trennung habt ihr da nun eben zwei Schauplätze. Finde die Idee weiter unten gar nicht schlecht, dass der Kram dann bitte zum spielen bei Papa bleibt. Würde auch nicht einsehen mir davon die Wohnung vollstopfen zu lassen.

Dein Sohn wird von anderen Kindern beschenkt werden und das leider auch mit grausigem Zeug, was er vermutlich super findet :-D Auch in der Schule gibts mal was, Nachbarn schenken Ü-Eier, Stadtfeste finden statt etc. Sobald dein Sohn richtig selbst aussuchen möchte, was er bekommt, wird das vermutlich auch auf die Trend-Sachen rauslaufen. Man kann natürlich versuchen was geht, aber um so älter dein Kind wird, desto häufiger wird dir in der Hinsicht auch was gegen den Strich gehen.

Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass die neue Freundin sich einfach gut darstellen möchte. Sie hat keine Beziehung zum Kind und er ist sehr klein - da wirken Geschenke natürlich Wunder. Vielleicht lässt das ohnehin bald nach.

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Du kannst das nicht verbieten oder sonstwie Einfluss nehmen. Egal, wie Ihr bisher zu sowas gestanden habt. Der Papa dürfte das Kind täglich mit Zucker und Fett vollstopfen und in Plastikspielzeug baden.

Vermutlich will sich die neue Freundin einschleimen. Wenn der Papa das gut findet, dann ist da nix zu machen.

Du kannst nur sagen, dass die ganzen Sachen beim Papa bleiben sollen. Ob Du das wirklich willst, solltest Du Dir überlegen.

Von dem her, versuche Dich nicht zu ärgern und genieß die Zeit mit Deinem Kind.

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Also einschleimen finde ich aber nicht gerade nett ausgedrückt.
Als neue Partnerin eines Mannes mit Kind ist man vielleicht auch wahnsinnig aufgeregt und versucht nicht als böse Stiefmutter dazustehen. Das ist für Kinder schon schwer genug da finde ich ein paar Kleinigkeiten am Anfang nicht so schlimm.

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Gibt es bei Dir evtl. auch eine Next und Du kannst sie nicht leiden oder warum so abwertend?
Einschleimen finde ich ehrlich schon mies.

Die neue Freundin macht dem Kind "kleine" Geschenke. Das kann doch einfach eine nette Geste sein und ein Weg einen Zugang zum Kind zu bekommen.

Das die TE nicht sooo begeistert davon ist kann ich zwar ein Stück weit nachvollziehen, aber eigentlich sollte sie sich eher freuen.
Mir(!) wäre es lieber da ist jemand der gut zu meinem Kind ist und sich bemüht als die "böse Stiefmutter".
Ob mir die Geschenke dann gefallen oder nicht - Hauptsache dem Kind geht es gut dabei.
Ich gehe davon aus das lässt im Laufe der Zeit auch wieder etwas nach und dann kann man doch einfach froh sein wenn das eigene Kind gut angenommen wird.

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Ich teile grundsätzlich deine Ansicht, dass regelmäßig Plastikspielzeug und Süßigkeiten nicht sein müssen, würde ich bei meinem Kind auch nicht so gerne haben. ABER: Ich finde es viel, viel mehr wert, wenn die neue Partnerin des Kindsvaters sich um das Kind bemüht, auch wenn die Art und Weise, wie sie es tut, nicht ganz deinen Vorstellungen entspricht. Wirklich schlimm wäre es, wenn sie sich für das Kind überhaupt nicht interessieren oder es gar als Bedrohung sehen würde. Daher wäre ich sehr vorsichtig, ein Verbot auszusprechen an deiner Stelle, weil ich denke, dass es mehr Anspannung in eure Situation bringt, als da sicher ohnehin schon ist. Aber vorsichtig ansprechen gegenüber deinem Ex kannst du es finde ich schon. Einfach dass dir aufgefallen ist, dass es oft Geschenke gibt, die du eigentlich nicht so gut findest, und wie er das sieht und ob er sich vorstellen könnte, seine Partnerin vorsichtig dazu zu bringen, das ein bisschen zu reduzieren.
Grundsätzlich finde ich deine Situation natürlich mega herausfordernd. Eine Trennung ist einfach immer schmerzhaft und dann muss man bei geteiltem Sorgerecht ohnehin schon ganz viel Kontrolle über das Kind abgeben, und wenn dann noch relativ schnell eine neue Partnerin ins Spiel kommt, die Zeit mit dem Kind verbringt und die man selbst gar nicht richtig kennt, würde mir das auch doppelt schwer fallen. Sicher brauchst du für die Heilung deiner eigenen Wunden Zeit. Um es für das Kind bestmöglich zu gestalten, ist es denke ich gut, wenn du dich immer fragst, inwieweit deine Gefühle oder Ansichten aus deiner eigenen Verletzung und Traurigkeit kommen und wann es dir wirklich nur um das Wohl des Kindes geht.
Alles Liebe dir! Feldlerche

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Hallo Feldlerche, vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Deine Tipps nehme ich sehr gerne mit. LG :)

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Ich würde da gar nix untersagen und die Geschenke auch nicht nur "dulden" sondern versuchen, mich ernsthaft darüber zu freuen, dass die neue Freundin versucht, eine Beziehung zu eurem Kind aufzubauen und das einfach ihre Art ist, eine Freude zu bereiten.

Ihr seid jetzt getrennt, und du solltest ganz dringend einsehen, dass bei dir deine Regeln gelten, der Vater aber eigene aufstellt und das für Kinder auch voll ok ist. Die wissen schon, wie sie das zu unterscheiden haben. Du kannst und darfst deinem Mann nicht vorschreiben, wie er in seiner Umgangszeit zu agieren hat, solange das Kind nicht in irgendeiner Weise gefährdet wird.

Spring über deinen Schatten, deinem bzw. eurem Kind zuliebe, lass dir nicht anmerken, dass du das doof findest, weil du sonst dein Kind in einen inneren Konflikt bringst.

Solche Konstellationen sind natürlich immer schwierig, vor allem wenn noch verletzten Stolz ins Spiel kommt, aber Eltern seid ihr für immer und darum musst du dich zurücknehmen, um deinem Kind eine schöne behütete Kindheit zu ermöglichen.

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Ich kann verstehen, dass du das nicht toll findest, kann mir auch vorstellen, dass du dich da in deiner Rolle als Mutter „ bedroht“ fühlst oder so. Ich jedenfalls würde es wahrscheinlich auch eher aus dem Grund negativ aufnehmen.
Aber als Außenstehende finde ich es schön, dass das Kind der neuen Partnerin scheinbar wichtig ist. Ich denke da geht es nicht um „einschleimen“ oder so, denn sonst würde nett sein einfach ausreichen. Bestimmt gibt es da ganz andere Bonus-Mütter da draußen.
Gäbe es denn die Möglichkeit einfach mit ihr darüber zu reden, natürlich nicht von oben herab oder auf Konfrontation aus sondern einfach ganz nett erklären, warum du das zwar großzügig findest es aber bevorzugen würdest, wenn sie bisschen langsam macht.

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Ich finde es toll und sie scheint dem Kind gegenüber aufgeschlossen zu sein.
Es wird sicher durch Kleinigkeiten nichts schlimmes entstehen….
Freue Dich für dein Kind und lebe dein Leben,dein EX scheint dies schon glücklich umzusetzen….mach es auch
Die Regeln beim Vater stellt der Vater auf und es scheinen eben nicht mehr deine Regeln zu sein…

Bearbeitet von hallo2323
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Ich würde als allererstes einen Realitätscheck durchführen. Er ist seit 3 Monaten mit ihr zusammen, hat sie nach 3 Wochen dem Kind vorgestellt. Sie sieht das Kind also seit ca. 9 Wochen, ca. 2x pro Woche. Du hast erst vor Kurzem erfahren,d ass es sie gibt..vorher scheint dir nicht aufgefallen zu sein, dass der Kindsvater anscheinend sienen Meinung über Spielsachen, Materialien usw. geändert hat. Jetzt weißt du von ihr und in der Kürze der Zeit ist es so viel und "dramatisch", dass du in einem Forum fragst, ob du diese ständigen Geschenke dulden musst.

Inhaltlich bin ich prinzipiell bei dir. Ständige Geschenke würden mich auch nerven, und falls diese auch noch Ramsch wären wäre doppelt blöd (wobei ich nicht weiß, ob es Ramsch ist, was sie schenkt).
Aber ihr lebt getrennt. DAs mit dem gem. Erziehungsstil ist einfach nciht überall gegeben. Dein Kind ist überwiegend bei dir, du hast den Alltag. Du wirst in Zukunft sicher öfter konfrontiert werden mit "bei Papa darf ich mehr, machen wir dies und das, muss ich nichts, krieg ich immer....". Und die Geschenke werden dazugehören. Wenn es mir zuuu viel würde, würde ich eine Vereinbarung treffen, dass das Kind die Dinge größtenteils beim VAter lässt. Und dass sie die Dinge, die sie doch mit zu dir nimmt, wieder mit zum Vater nimmt. Das ist ja legitim "Wir haben zu Hause schon so viel, dass wird sonst zu chaotisch". "Damit kann mit gar nicht auf einmal spielen". Oder "dann hast du bei Papa was und freust dich drauf, wenn du zu ihm gehst". Oder ich finde man darf auch sagen "das Spielzeug ist mir zu laut" .
Man könnte die Regeln finden. Wenn du vom Papa kommst, bringst du nur 1-2 Spielzeuge mit (vielleicht will das Kind dir das Geschenkte ja auch zeigen, Freude mit dir teilen) und wenn du zu Papa gehst, nimmst du dann genauso viele Spielzeuge wieder mit zu ihm zurück. So wird deine Wohnung nicht überflutet.

Wie du zu den Geschenken stehst kannst du dem Vater, in Abwesenheit des Kindes, auch sagen, wenn ihr eben plant wie damit umgegangen werden soll und wenn du ihm sagst, dass du nicht willst dass das am Ende allees bei dir liegt. "Du Horst mir ist das zu viel. Ich finde es auch nciht gut, wenn Kinder immer und immer zwischendurch beschenkt werden. Ich hab Sorge, dass unserem Kind die Wertigkeit verloren geht, die Freunde und das Besondere am Schenken zu bestimmten Angelegenheiten, dass sie eine überhöhte ERwartungshaltung entwickelt. Ich kann dir da nciht reinreden, ich sage dir nur wie ich es empfinde. Dass die Spielsachen die aktuell geschenkt werden nicht das sind, was ich persönlcih kaufen und befürworten würde, weißt du ja...wir hatten ja drüber gesprochen, wie wir es uns vorstellen. Auch hier rede ich dir nciht rein, aber ich möchte nicht, dass das Kind immer alles mit nach Hause bringt und mir das Kinderzimmer aus allen Nähten platzt. Daher hab cih mir überlegt...."

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Hallo und Danke, dass Du dir die Zeit genommen hast mir zu antworten.

Deine Interpretation von ich würde es "dramatisch finden", "die Meinungsänderung über
Spielsachen des KV schiene mir nicht aufgefallen zu sein"
und "weshalb ich hier in einem Forum frage" unpassend, wenig empathisch und rein spekulativ.
Davon war doch in meinem Beitrag nichts zu lesen.
Deine Worte könnten den Eindruck erwecken, ich sei eifersüchtig, gekränkt, würde meinem Ex sein Glück / meinem Kind nicht die Freude am Umgang mit der neuen Frau gönnen?
Dies ist ganz und gar nicht der Fall.

Und warum darf ich hier nicht nach Meinungen anderer fragen? Dafür ist doch diese Plattform
gedacht? Mich interessiert einfach, wie andere mit dieser Situation umgehen würden.
Und mir ist dabei auch durchaus bewusst, das zu diesem Thema sehr unterschiedliche Antworten kommen werden.

Den Realitätscheck habe ich bereits gemacht ;) Ich lebe ja nicht hinter`m Mond ;)
Ich habe 2 Wochen nachdem mein Ex die neue Frau kennengelernt hat von ihr erfahren. Und exakt seit dieser Zeit haben sich so viele Geschenke angesammelt.
Und weil ich eben finde, dass in so kurzer Zeit zu viele Geschenke (sowie auch mindere Qualität) gemacht wurden, darf man das Ganze doch hinterfragen?
Und ich empfinde es einfach als legitim, sich zu fragen inwieweit man das unterbinden könnte.
Ich bin ganz sicher nicht von der Sorte, die Stress macht. Ein gutes, ruhiges Gespräch ziehe ich immer vor.
Letztlich werde ich wohl auch kaum etwas ausrichten können, wenn der KV und ich nicht an einem Strang ziehen hinsichtlich Erziehungsstil, Spielsachen, Ernährung usw.

Danke Dir für deine Tipps im Umgang mit dieser Situation. Davon werde ich sicher etwas mitnehmen.

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"Ich habe 2 Wochen nachdem mein Ex die neue Frau kennengelernt hat von ihr erfahren. Und exakt seit dieser Zeit haben sich so viele Geschenke angesammelt."

Moment mal, heisst das du bist gar nicht sicher, dass die Geschenke von seiner neuen Partnerin stammen sondern nimmst es einfach an?

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Du kannst untersagen, dass das Zeug zu dir kommt. Der Rest ist Sache zwischen deinem Ex und seiner Freundin.

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"Ich frage mich nun, ob ich es untersagen kann, dass ständig Geschenke kommen"

Nein, kannst du nicht. Das wäre ja noch schöner wenn der Ex-Partner noch Vorschriften machen könnte beim Umgang.