Umgangsrecht Kindergartenkinder

Guten Tag Zusammen,

der Kindsvater und ich werden uns beim Umgang mit unseren Kindern nicht einig. Er will es offen halten, und sie holen wie es gerade passend ist. Ich bin für ein festes und planbares Modell. So langsam geht es an meine Psyche.


Bitte teilt mir eure Meinung zu folgendem Modell zu,

- Gerade Woche: Samstag auf Sonntag (24 Std.)
- Ungerade Woche: Die. und Do. (nach Kita) 14:00 - 18:00 Uhr

Vielen Dank für eure Meinungen.

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Ich finde es ganz schön wenig.
Wie alt sind denn die Kinder?

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Finde ich grundsätzlich fair, falls der KV so flexible Arbeitszeiten hat.

Ich kann Deinen Wunsch nach Planbarkeit absolut nachvollziehen, auch die Kids brauchen ein regelmässiges und zuverlässiges Umgangskonstrukt.

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Da muss ich dir arg widersprechen. Es kann niemals vernünftig sein, dass Kinder so lange den Vater nicht sehen (7-8 Tage). Denn die Kinder denken dann: Der Vater möchte mich nicht sehen, also liebt er micht nicht. Und das geht gar nicht. Vorallem Kleinkinder müssen den Vater dann zumindest alle 2-3 Tage sehen, wenn mehr geht, umso besser. Mittlerweile weiß man dass die Mutter nicht wichtiger ist als der Vater, es sind wirklich beide gleich wichtig für die Kinder und deren Entwicklung.

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Welchen Grund gibt er denn für seinen Wunsch an?

Grundsätzlich finde ich Deinen Vorschlag ziemlich vernünftig, sofern das nicht mit seinen Arbeitszeiten kollidiert.

Planbarkeit finde ich nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch für das Elternteil, bei dem die Kinder hauptsächlich leben. Dass Du immer irgendwie auf Abruf bist, selbst Deine "freie" Zeit nicht verplanen kannst und darauf warten sollst, wann er sich denn bequemt, halte ich für nicht zumutbar.

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Ich bin pro feste Zeiten. Die kann man ja einmal im Jahr oder für 6 Monate im voraus festlegen. Spontan führt meistens zu Streit und Diskussionen.
Und für so kleine Kinder ist Routine extrem wichtig.
Die Aufteilung finde ich erstmal gut, Perspektivisch würde noch der Freitag in der geraden Woche dazu kommen. Ich würde mich aber nur darauf verständigen, wenn der Vater das wirklich 100 % sicher mit bringen und holen und seinem Job vereinbaren kann.

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Sowohl Du als auch die Kinder haben ein Recht auf Planbarkeit. Ihr seid halt keine Familie mehr, die zusammen lebt. Da funktioniert spontan leider nicht.

Also ja, Du hast völlig Recht und hättest da auch von allen Seiten den Rückhalt.

Bzgl. der Zeiten klingt das erstmal gut. Evtl. will er lieber ein ganzes Wochenende (Fr-So) und dafür einen Nachmittag weniger? Beides ist möglich. Ich gehe davon aus, dass die Kinder Ü3 sind.

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Ich finde er hat etwas wenig Umgang.

Grundsätzlich bin ich aber auch für feste Zeiten, weil eine Routine wichtig ist für kleine Kinder. Für dich ist es sowieso besser planbarer.
Auf heute so morgen so würde ich much nicht einlassen.

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hier auch eine Stimme für Planbarkeit 🙋

meine Güte, selbst zum Friseur braucht man einen Termin.

natürlich wäre ich nicht abgeneigt, wenn der KV spontan anfragt, aber wenn ihr was anderes vorhabt,dann hat er halt Pech.

ich würde ihm das genauso vorschlagen.

feste Zeiten+ er kann sich melden wenn er Zeit hat.

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Da kann man nix zu sagen. Wenn der Vater täglich bis 18 Uhr arbeitet, ist das Modell nix. Festes Modell finde ich besser ,würde ich auch drauf bestehen. Wie das modell aussieht müsst ihr so aushandeln, dass es Sinn macht und umsetzbar ist.
Geht in eine Beratungsstelle.

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Also, Liebes, eins ist klar: Mit diesem Modell kannst du nur eins erreichen: Das sich eure Kinder vom Vater ungeliebt und im Stich gelassen fühlen. Wenn er sie nämlich so selten sehen soll wie von dir vorgeschlagen, dann können sie auch nicht anders denken. D.h. Wenn du deine Kinder mental gesund und vernünftig aufwachsen sehen möchtest, dann müssen sie den Vater eigentlich tägich, oder zumindest alle 2-3 Tage sehen. Du schlägst hier aber ein Modell vor was sogar noch weniger Kontakt vorsieht als ihm vor Gericht zugesprochen werden würde, und da ist es ja schon viel zu wenig. Bedenke immer dabei, du tust nicht nur damit dem Vater weh (vielleicht willst du ihm ja damit weh tun, ich weiß es ja n nicht). Aber viel wichtiger ist: Du tust damit den Kinder super doll weh, denn sie brauchen ihn, und das eigentlich täglich. Der Vater ist genauso wichtig wie die Mutter, das ist mittlerweile klar. Bevor du also ihm so ein Modell vorschlägst, frage dich bitte immer dabei ob du selbst damit klar kämst wenn du sie so selten sehen würdest. Nein, natürlich nicht. Und die Kinder würden sich von dir auch im Stich gelassen fühlen.

Meine Fragen sind:
Warum habt ihr keine festen Tage? So etwas lässt sich doch schnell regeln, bei Familienberatungen / Jugendamt, etc...
Und warum möchtest du dieses Modell ihm und deinen Kindern zumuten?


LIES DIR DIESEN BERICHT BITTE DURCH DENN ICH IM NETZ GEFUNDEN HABE:

Ab wann sind Väter wichtig für ihre Kinder und wieviel Zeit sollten Väter mit ihren Kindern verbringen?

Der Vater ist von Anfang an wichtig. Man weiß heute, daß Kinder parallel zur Mutter auch eine Beziehung zum Vater entwickeln, sofern auch er als Bezugsperson zur Verfügung steht. Dazu muß der Vater nicht im gleichen Umfang wie die Mutter in die Versorgung des Kindes einbezogen sein. Erfahrungsgemäß entwickeln Kinder selbst bei der traditionellen Rollenaufteilung (der Vater übernimmt die finanzielle Versorgung der Familie, die Mutter kümmert sich überwiegend um die Versorgung der Kinder) intensive Beziehungen zu beiden Eltern. Entscheidend ist, wie gut es dem Vater gelingt, die Bedürfnisse seines Kindes zu erkennen und darauf einzugehen. Um das zu erlernen braucht er - genau wie die Mutter - Zeit und Erfahrung im Umgang mit dem Kind.

Was den zeitlichen Umfang betrifft, so gilt die generelle Regel: je jünger das Kind ist, desto häufiger sollte der Kontakt stattfinden. Denn kleine Kinder erfahren die tatsächliche Zuwendung des Elternteils als Liebe, d.h. wer sich um mich kümmert, liebt mich - wer nicht da ist liebt mich nicht. Abwesenheit bedeutet deshalb Liebesentzug. Sind die zeitlichen Abstände zu groß, wird das Kind immer wieder der Erfahrung ausgesetzt, der andere hat mich endgültig verlassen, was den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung behindert.

Väter, die mit ihren kleinen Kindern nicht zusammenleben, sollten möglichst häufig Kontakt zu ihnen aufnehmen. Häufige kurze Kontakte sind günstiger, als ein langer Kontakt in größerem Abstand. Amerikanische Wissenschaftler empfehlen für Kinder bis zu 2 ½ Jahren tägliche Kontakte. Dort wo die Eltern weiter auseinander wohnen und tägliche Kontakte nicht praktikabel sind, sollten die Eltern darauf achten, daß Vater und Kind mindestens alle 2-3 Tage Zeit gemeinsam verbringen.

Häufig geschieht jedoch das genaue Gegenteil. Eltern und Fachleute vertreten die Auffassung, Kontakte des Kindes zum Vater überfordern das Kind. Obwohl diese Erkenntnisse seit 20 Jahren vorliegen, werden sie in der Praxis kaum umgesetzt. Eltern ist die Bedeutung des Vaters für die kindliche Entwicklung oft nicht bewußt und auch in der Rechtsprechung haben sie bis heute keinen Niederschlag gefunden. Bis heute wird es für ausreichend gehalten, wenn getrennt lebende Väter ihre Kinder (unabhängig vom Alter) alle 14 Tage für ein Wochenende sehen und die Hälfte der Ferien mit ihnen verbringen. Gerichtsentscheidungen, die den Bedürfnissen von Kleinkindern gerecht werden, gibt es nicht oder sind mir bis heute zumindest nicht bekannt geworden. Meist wird die Haltung eingenommen, der Vater solle abwarten, bis das Kind größer ist und die Trennung von der Mutter besser verkraften könne. Dabei wird übersehen: Hat das Kind von Anfang an Gelegenheit auch eine Bindung zum Vater zu entwickeln, sind Kontakte mit ihm (und damit die Trennung von der Mutter) anschließend meist gar kein Problem.