Wechselmodel bei knapp 300KM Distanz???

Hallo,

Seit Ende letzten Jahr sind mein Mann und ich getrennt. Anfang des Jahres zog ich mit den Kindern in meine Heimat zurück.
Der Liebe wegen zog ich damals in seine Heimat,nach Scheitern der Ehe und gravierenden Unstimmigkeiten bei Erziehung und Familienleben bin ich mit den Kindern ( 3 Jahre und 1,5 jahre) ausgezogen.

Nun herrscht eine Distanz von 300 KM zwischen uns...dem Umzug hat er zugestimmt unter bestimmten Umgangsvereinbarungen.
Bitte urteilt jetzt nicht mit "warum bist du soweit weg gezogen" ... es hat Gründe.

Die Absprachen habe ich immer eingehalten. Nun fordert er das Wechselmodel oder den Rückzug der Kinder.

Ich sehe das WM als sehr unpassend bei der Distanz...er möchte 2 Wochen die Kids haben und dann 2 Wochen ich.....immer im Wechsel.

Ich sorge mich sehr, dass die Kinder darunter leiden, dass sie alle 2 Wochen wechseln...es gibt in ihrem Leben somit keine Konstanzte....

Ich kenne das WM sonst nur, dass die Kids dann z.b. ein und die selbe Kita bzw Schule besuchen und die Wohnung wechseln....

Sie müssten dann Kitas alle 14 tage wechseln....könnten keine wöchentlichen Aktivitäten wie kinderturnen oder ähnliches wahrnehmen....hätten 2 verschiedene Lebenswelten.

Er hat bis jetzt die Kids alle 14 Tage am Wochenende von Donnerstag bis Sonntag und die Möglichkeit an den anderen Wochenenden zu Besuch zu kommen, bzw ich würde ihm die Kids für einen Umgangstag bringen.

Bitte um Hilfe.

Es geht mir nicht darum, dass ich ihm die Kinder zum Umgang nicht geben will....ich halte nur das WM für unangebracht....hat wer Ideen?

Lg

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Spätestens ab Schuleintritt geht das ja eh nicht mehr.

Ich halte das für Unsinn. Und bei einem 1,5- jährigen Kind geht ein 2 Wochen-Rhythnus eh nicht. Mein Sohn war 1 3/4 bei Trennung und wir haben alle 2-3 Tage gewechselt

"dem Umzug hat er zugestimmt unter bestimmten Umgangsvereinbarungen." Hast du das schriftlich? Wenn ja, dann würde ich mich mal entspannt zurück lehnen.

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Ja die habe ich schriftlich.
Bin dennoch in Sorge, dass er sich irgendwas überlegt wie er das durchgekommen könnte...

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Dem solltest Du nicht zustimmen.

Laut BGH Urteil ist die räumliche Nähe eine zwingende Vorgabe für das WM. Das hat gute Gründe.

Es gibt ehrlich gesagt Gerichtsurteile, die sich über das BGH hinwegsetzen und ein WM trotz großer räumlicher Distanz erlaubt haben. Die Kinder mussten in 2 verschiedene Kitas gehen und hatten kein klares soziales Umfeld. 2 Freundeskreise.

Aber spätestens mit Schuleintritt klappt das natürlich nicht mehr. Und dann wirst Du Dich mit ihm um den Lebensmittelpunkt erneut streiten müssen. Vermutlich versucht er dann, die Kinder ganz bei sich zu haben.

Und ja, ein WM mit 1.5 Jahren ist sowieso eine zweifelhafte Sache, die nur bei sehr guter Bindung beider Eltern funktioniert. Ein WM mit 2-Wochenrythmus wird er nie bei Gericht durchbekommen in dem Alter.

Es gibt viele Meinungen, dass das WM Kindern unter 7 Jahren eher schadet als nützt. Darum sehe ich das sowieso kritisch.

Bearbeitet von Blubdibu
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Danke für deine Antwort...ich habe gehört, dass WM eine Nähe der beiden Wohnorte benötigt.

Ich fürchte auch, dass er die Kinder so beeinflussen wird damit sie bei ihm bleiben wollen...

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Das Wechselmodell halte ich bei der Entfernung auch als nicht vernünftig.

Wir haben uns auch erst getrennt, meine Heimat ist weit weg. Er hätte mich auch gehen lassen. Auch wenn ich immer gelitten habe, so weit weg zu sein, wollte ich ihm und den Kindern das nicht antun. Könntest du nicht den Kindern zu Liebe und auch ihm als Vater zurückziehen oder könnte er zu Euch ziehen? Es ist ja auch so für die Kinder anstrengend, ständig eine so weite Strecke zu fahren, nur um Papa zu sehen.

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Ich bin ja zurück zu meiner Heimat wo Familie und Freunde sind....sowohl von mir als auch der Kinder....von denen bekomme ich auch Unterstützung.

Bei meinem Mann in der Nähe hätte ich niemanden der mich stärkt und unterstützt.

Er will nicht in unsere Richtung ziehen. Er will seine Arbeit nicht aufgeben und ist der Überzeugung, dass nur in seinem Heimatdorf die Kinder gut aufwachsen können....

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Ich habe auch keine Familie hier und Freunde. Ich könnte es nur den Kindern und ihm nicht antun. Klar, hat er zugestimmt. Hätte meiner auch. Dass er das jetzt sicher bereut und die Vorstellung vorher anders war, kann ich gut verstehen. Ich bin mor sicher, meiner hätte es irgendwann auch bereut. Du haste Kinder immer um dich, er sieht sie selten im Gegensatz. Ich würde als Mann unendlich leiden darunter.

Das ist nur als Denkanstoß, nicht böse oder so gemeint. Nicht falsch verstehen. Ich finde nur, dass auch an den Mann und die Kinder denken sollte, was das mit ihnen macht.

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Hey!

Habt ihr euch privat auf den Umzug in deine Heimat geeinigt oder offiziell mit dem Jugendamt im Boot bzw vor Gericht?

Liebe Grüße
Schoko

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Mein Mann hatte ein Eilverfahren herbeigeführt. Dieses wurde ohne Familiengerichtl. Maßnahmen beendet, war wir uns geeinigt haben, dass die Kids mit mir umziehen dürfen, das steht so im Protokoll.

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Aber dann war es doch eine offizielle Sache, die ihr vor einem guten Vierteljahr beschlossen habt. Das kann er doch nun nicht wieder umstoßen. Die Kinder brauchen Konstanz und nicht so ein hin und her.

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Wechselmodell macht bei dieser Distanz keinen Sinn. Genauso wenig hat es aber von beiden Seiten Sinn gemacht, eine Distanz von 300 km zu schaffen.

Dein Ex ist ja lustig: erst einem Umzug zustimmen und dann ein Wechselmodell einführen wollen...

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das Wechselmodell geht nie, die Kinder können weder in 2 Schulen noch in 2 Kindergärten. das geht rechtlich schon gar nicht, weil sie eine Meldeadresse haben.
habt ihr den Umzug schriftlich vereinbart? Falls nicht könnte er gute Karten haben.