aggressiver Vater - alleinige Sorgerecht weg - Beschwerdeverfahren sinnvoll?

Hallo Leute,

ich komme aus einer Beziehung voller psychischer Gewalt. Nach der Geburt unseres Sohnes war es besonders schlimm. Ich machte nichts richtig, wurde permanent beleidigt und schlecht gemacht. Nach den Gründen für sein Verhalten mir gegenüber gefragt, sagte er stets, es seien alles nur Reaktionen auf mein Verhalten. Der Vater kommt aus einer serbisch-deutschen Familie und ist, im Gegensatz dazu wie er lebt, sehr konservativ eingestellt. Dies wurde erst nach der Geburt unseres Sohnes deutlich. Wann immer ich bei seiner Familie war, wurde mir das Kind aus den Händen gerissen und sich die gesamte Zeit in anderen Räumen als ich aufgehalten. Die unsensible, grobe Art und Weise der Eltern schreckte mich sehr ab und ich zog mich zurück. Dies verursachte noch mehr Konflikte. Er versuchte bereits während unserer Beziehung, mich von meinen Freunden und meiner Familie fernzuhalten. Ich war zum Schluss sehr einsam und isoliert. Ich schaffte es, mich ein Jahr nach der Geburt unseres Sohnes vom Vater zu trennen. Dies dauerte sehr lang, da er es nicht akzeptieren wollte, um die Fassade der glücklichen Familie vor der Umwelt und besonders seiner Familie aufrechterhalten. Das Bild eines Saubermanns, eines liebevollen Familienvaters kann er sehr gut nach außen zeigen. In Wahrheit rauchte er, trank jeden Tag Alkohol und saß den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Wir wohnten noch nicht zusammen, was später mein Glück war. Nach dem unser Sohn ein viertel Jahr alt war, hörte er auf, regelmäßig zu kommen. Er trank Abends und kam dann am nächsten Tag am Nachmittag, um seinen Sohn zu sehen. Alleine nahm er ihn nie. Ich musste mir anhören, er sei nicht dazu da, mir das Kind abzunehmen.

Nun, ich habe weit ausgeholt, um die Situation zu beschreiben.
Nach der Trennung, wollte er beinahe täglich seinen Sohn sehen und tauchte immer unangekündigt auf, was mich sehr belastete. Ich erkundigte mich, beim Jugendamt, welches nicht sehr hilfreich war. Schließlich kontaktierte ich eine Anwältin, welche mir riet, einen Umgangsplan zu schreiben. Bis dahin sah er den kleinen bereits regelmäßig, jedoch forderte er immer mehr und nicht mehr den Bedürfnissen unseres einjährigen entsprechend. Unser Sohn fing an, sich in seinem Verhalten zu ändern. Er wollte nicht mehr alleine schlafen, klammerte, schrie, wenn ich wegging u.v.m.

Nun, ich schaffte es, recht kurzfristig in meine Heimatstadt zu ziehen, welche mit dem Auto von Berlin in nicht mal 30 Min. zu erreichen ist.

einen Tag nach dem Umzug hatte ich zwei Vorladungen im Briefkasten. Eine zum Sorgerecht, eine zum Umgang. Da er es mit Gewalt nicht schaffte, wurde also nun das Gericht herangezogen. Ich verstand es nicht, da er regelmäßigen Umgang hatte. Nun forderte er Übernachtungen. Für einem inzwischen, 1,5 Jährigen Kind, welches nie beim Vater in der Wohnung, geschweige denn mit ihm groß allein, war sind jede Woche zwei Tage einfach noch zu viel. Bezogen auf das Sorgerecht, versuchte ich vor Gericht zu beweisen, wie schlecht unsere Kommunikation war, dass er mich immer noch von oben herab, beleidigend und aggressiv behandelte. Er lehnte bisher alle Vorschlage unser Kind betreffend ab und bezeichnete mich als eine narzistische und sadistische Kuh (u.v.m.). Nun, bis auf Screenshots hatte ich nichts. Doch diese zeigten sehr gut, wie er wirklich war. Da der Vater die Gerichtssache in Rollen gebracht hatte, spielte er natürlich seine nette Rolle. Die Richterin war von Anfang an auf seiner Seite, betitelte alles als nicht so schlimm, es sei ja normal, sich mal zu streiten, wenn ein Kind auf die Welt käme. Der Vater behauptete es wären alles Einzelfälle gewesen. Seine Anwältin war aggessiv, meine eine Schlaftablette. Das Jugendamt war leider sehr still und die Frau Verfahrensbeistand hatte Ansichten aus den 40ern. Ein Kind müsse eben dadurch.
Ich verlor das alleinige Sorgerecht. Nun stellt sich die Frage nach einem Beschwerdeverfahren. Mach dies überhaupt Sinn? Ich möchte einfach nicht aufgeben, da ihm mit dem Sorgerecht alle Türen geöffnet sind, uns zu terrorisieren.
Im Umgangsrechtsverfahren wurde ich leider schlecht beraten und zu einem Vergleich gedrängt. Kann man hier noch etwas machen?

Er sagte vor Gericht, er würde meinen pädagogischen Entscheidungen vertrauen, da ich (in vielerlei Hinsicht) ausgebildet bin, jedoch tat er ja genau das nicht, sonst hätte es nie ein Umgangsverfahren gegeben. Mein einziger Wunsch war es doch, unserem Kleinen ein schrittweises Gewöhnen zu ermöglichen und die Zeit langsam, in seinem Tempo auszudehnen. Nun muss er schon für zwei Tage mit seinen gerade mal 1,5 Jahren dorthin, schläft wieder schlecht und weint häufig. Ich fühle mich, als hätte ich ihn im Stich gelassen.

Wie kann ich mein Kind denn schützen?
Vielleicht habt ihr ein paar Ideen.

Tina

Bearbeitet von Fenoglio
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Aufgrund deiner Schilderung vermute ich mal, dass das Kind kaum Bindung zum Vater hat. Ich finde es daher heftig, dass dein Kind mit 1,5 Jahren für 2 Tage die Woche zum Vater muss.

Leider sind die Richter keine Pädagogen und die Pädagogen keine Richter. Unbedingt Beschwerde einlegen, du hast nichts zu verlieren.

LG und alles Liebe

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Hallo

du hattest leider eine schlecht erste Anwältin.

Sie hätte gleich mit der den Umgang über das Gericht regeln lassen sollen.

Dein Ex geht den richtigen Weg. So hat er was in der Hand.

Das du das alleinige Sorgerecht bekommst wird extrem schwierig. Da muss schon mehr vorgefallen sein.

Wegen dem Umgang wäre es z. B eine Möglichkeit mit dem Kinderarzt zusprechen das er euch zu einem KJP überweist der dann schaut ob es für deinen Sohn zumutbar ist beim Vater zu schlafen ober ob begleiteter Umgang besser ist

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warum bist du nicht viel weiter weggezogen, als du noch das alleinige Sorgerecht hattest?

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Absolut nicht hilfreicher Kommentar von mir deshalb mein Mitgefühl und alles Gute euch beiden vorallem dem Kleinen.
Würde ins Ausland abhauen wollen.. am besten Namen ändern etc.
Wie gesagt nicht hilfreich, kenne mich da nicht aus aber anderes Kommentar war super Beschwerde man kann ja nichts verlieren denke ich und beim Arzt das er sagt es wäre nicht zumutbar
LG