Auf fixe Besuchszeiten bestehen?

Liebe Leute,

der Vater meines Sohnes, 7 Monate alt, wohnt ca 1,5 Stunden von uns entfernt. Wir haben ursprünglich ausgemacht, dass er alle 14 Tage kommt - einmal am Wochenende, da für mich besser und einmal unter der Woche, da für ihn besser.

Nun hat es sich aber dergestalt entwickelt, dass er nur ca alle 3, manchmal sogar 4 Wochen den Kleinen für eine Stunde besucht. Die Terminfindung ist auch immer mühsam und sieht meistens so aus: er schreibt, wie es nächste Woche aussieht. Ich schicke zwei Terminvorschläge. Er wählt entweder einen aus oder er kann da nicht und gibt mir eine Alternative. Wenn ich da wirklich nicht kann, dann weichen wir manchmal auf die Woche drauf aus. Manchmal klappt es aber auch, es ist immer verschieden.

Ich hab ihm schon mehrmals gebeten, dass wir fixe Besuchstage samt Zeit vereinbaren, da es für mich zwecks Planung einfacher ist. Er möchte das nicht. Begründung ist die, dass er, wenn er dann mal nicht kann, als der Blöde da steht. Ich möchte aber keine kurzfristigen, spontanen Besuche, denn da hab ich dann das Gefühl, ich bin die Böse, wenn ich nicht hüpfe und springe, weil ich etwas vor habe.

Jedenfalls ärgert mich, dass er mir anlastet, wenn ich dann mal nicht so spontan Zeit habe, weil ich Termine habe. Ich weiß auch gar nicht recht, wie ich mich weiter verhalten soll. Ein Gespräch hatten wir gestern per Telefon, bei dem er meinte, dass er mir „heute noch (also gestern) ganz fix wegen nächster Woche Bescheid gibt“. Hat er natürlich bis dato nicht gemacht. Soll ich nun warten? Oder soll ich planen? Mich nervt diese Warterei und Ungewissheit tierisch, ich möchte ihm nicht ständig nachrennen. Ich möchte dann aber auch nicht die sein, die ihm das Kind vorenthält, wobei ich das in seinen Augen schon bin.

Wie würdet ihr euch verhalten?

lG

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Ach und noch was: er sagt, er kann nichts fix vereinbaren, weil er selbstständig ist und ständig Termine hat und viel unterwegs ist.
Ich weiß aber, dass er nicht beruflich viel unterwegs ist, sondern privat.

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Dann muss er seine Termine um die fixen Besuchszeiten rumbauen. Wenn alles nichts hilft, dann hilft vielleicht das Jugendamt bei der Entschlussfindung. Btw: das Kind wird auch größer, er wird es auch mal über Nacht oder länger haben. Dazu sollte man natürlich beizeiten eine BIndung aufgebaut haben. Und du musst bestimmt auch irgendwann mal wieder arbeiten gehen. Warum man da auf die Befindlichkeiten des KV Rücksicht nimmt, erschließt sich mir nicht. Mal nen Ausweichtermin, weil z.B. Kind krank, kann ja passieren, aber er scheint diese Option ja als Dauerlösung im Kopf zu haben.

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Ich sehe es ja genau so. Ich möchte dann aber auch nicht die Termine, zu denen er nicht kann, ersatzlos streichen, denn im Endeffekt kann dann mein Sohn möglicherweise keine Bindung aufbauen, also ich täte es ja zulasten meines Sohnes.

Heute (erst) hat er sich gemeldet, wann es uns nächste Woche passt. Ich hab jetzt Samstag um 8:30/9 Uhr vorgeschlagen. Er hat zwar eingewilligt, beschwert sich aber, dass er so früh aufstehen muss - sein Zug geht bei ihm um 6:45. Was täte ich dann sagen? Ich bin heute um 5 aufgestanden, weil der Kleine nicht mehr schlafen wollte..

LG

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Zeig ihm doch einfach den Vogel.

Auch du hast das Recht auf Planung deines Lebens und musst nicht immer springen wenn der Herr pfeift.

Mein Ex und ich handhaben es auch locker und ohne starre Planung, wir schnapsen uns jeden Besuch individuell mit Kalender in der Hand aus, Terminkollisionen kommen bei beiden vor, Kompromisse auch. Kann mich an ein WE erinnern das eher mau für mich war, aber das wo ich gut Zeit hatte kosteten die Hotels 3fach. Ist auch nicht Sinn der Sache, ihn bluten zu lassen. Auch da muss man manchmal in den sauren Apfel beißen, er hat es mir doppelt und dreifach gedankt, indem er Monate später während einer schrecklich stressigen Situation Gewehr bei Fuß stand, ich weiß dass er selber mordsmäßig stress in der Arbeit hatte, aber quid pro quo.

Aber: das was ich schildere passiert halt mit 3-4 Wochen Vorlaufzeit.

Komm ihm doch entgegen und sag, klar, wir können es auch ohne fixen Plan machen, aber nur mit Vorlaufzeit, sprich, Mitte des Monats die Besuche für den nächsten Monat festlegen.

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3-4 Wochen Vorlaufzeit fände ich super. Ich hab mich jetzt zu einer Woche Vorlaufzeit überreden lassen, aber deine Idee mit Mitte des Monats für den gesamten nächsten Monat finde ich prima, danke dir - das werde ich ihm vorschlagen.

LG

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Hallo,

ich habe hier das gleiche Problem. Mein Großer ist allerdings 7 Jahre!!
Du siehst also, wenn man so etwas nicht festlegt, ändert sich nichts.

Habt ihr in Österreich soetwas wie Jugendamt, Beistand oder ähnliches? Wenn nein? Umgangsregelung übers Gericht festlegen lassen.

LG und durchhalten

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Ach Gott, blöde Situation. Ja schon, ich war auch schon mit dem Jugendamt in Kontakt. Die sagen aber, dass das Umgangsrecht wenn dann ein Gericht regelt. Das Jugendamt rät mir aber davon ab, zu Gericht zu gehen und ich möchte es eigentlich auch nicht.

LG

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Na verstehe ich. Schade das das JA da nicht vermitteln konnte. Aber Du hast ja gute Ideen bekommen. Ich drücke Euch die Daumen, dass sich etwas ändern zum positiven, für Deinen Sohn.

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Wie ich mich verhalten würde?

Auf festen Terminen bestehen.

Er will nix festmachen, damit er nicht der Blöde ist? Also sollst lieber Du die Blöde sein, wenn Du spontan nicht kannst?

Feste Termine sind keineswegs zuviel verlangt.

Ich würde in Eurem konkreten Fall über das Jugendamt gehen und einen festen Umgangsplan einfordern. In dem Fall würde das JA ihm allerdings nahelegen, viel öfter zu kommen. Wenn das nicht in Deinem Sinne ist, würde ich das JA rauslassen.

In dem Fall würde ich ihm für die nächsten Monate die Termine vorschlagen und deutlich sagen, dass Du nur mit zB 2 Wochen Vorlauf Zeit hast. Ständig spontan gucken klappt nicht ordentlich, hat die Erfahrung gezeigt. Wenn er also 2 Wochen vorher nicht weiß, ob er Zeit hat, wird es leider nix.

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Danke für die Antwort. Es ist durchaus in meinem Sinne, dass er zumindest alle zwei Wochen kommt. Ich hab ihm sogar schon geschrieben, dass er meinetwegen auch jedes Wochenende kann - keine Reaktion darauf.

Das Jugendamt hat bei uns mit Umgang leider nichts zu tun und vorm Gang zu Gericht haben sie mir abgeraten und das möchte ich eigentlich auch nicht.

Das blöde ist, wenn er nur so spontan alle 3 Wochen kann, gebe ich meistens nach, weil ich meinem Sohn ermöglichen möchte, eine Bindung aufzubauen. Heute hat er wegen nächster Woche gefragt, ich hab Samstag um 8:30 vorgeschlagen. Er hat zwar eingewilligt, sich aber gleichzeitig beschwert, dass er dann so früh aufstehen muss - sein Zug geht um 6:45. Ich stehe auch regelmäßig wegen des Kleinen noch viel zeitiger auf, was täte ich dann sagen? Gleichzeitig schreibt er dann (mir kommt so vor als wäre es zu Fleiß, weil ich ihn so früh aus den Federn reiße): „da ich ohnehin so zeitig aufstehen muss, werde ich auch drei Stunden bei euch bleiben.“

ER ist der, der bei den 4 Malen, die er hier war, immer nach einer Stunde gefahren ist und teilweise den Hund währenddessen im Auto hatte. Er meinte, er hat von seinem Rechtsbeistand, dass er 2x im Monat für 3 Stunden einen Anspruch hat. Ich sehe das als Blödsinn, eher öfter und dafür kürzer. Aber öfter will wer halt nicht, weil zu umständlich.

LG

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Aber ehrlich gesagt baut Dein Sohn keine Bindung auf, bei alle 3 Wochen mal für 3h. Da kann er es auch lassen. Ich denke nicht, dass Du Deinem Sohn da jetzt den großen Gefallen mit tust. Profitieren tut einzig und allein Dein Ex.

Ich sehe auch nicht, was ein Gericht da machen könnte. Im Zweifel müsste er wohl auf Umgang klagen, dafür kann er vor Gericht. Du kannst aber keinen Umgang einklagen.

Also wäre das Sinnvollste, ihm für die nächsten 6 Monate die Termine anzubieten, schriftlich. Inkl, dass er gerne öfter kommen kann. Und dann hart bleiben. Nix mit kurzfristig. Und im dem Zuge könnte er dann vor Gericht gehen.

Kostet aber normal Geld, ist also auch nicht so prickelnd. Ich würde mich da aber nicht zum Deppen machen lassen, der auf Ansage springen muss.

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Ich finde auch, feste Termine sind nicht zuviel verlangt.

Wenn er berufliche oder private Termine verainbart muss er eben, während des vereinbarens sagen "ne srry, Mittwoch nachmittag geht nicht - wie siehts am donnerstag aus?"

Verstehe sein Problem nicht.
Umgang ist auch ein wichtiger Termin wie jeder andere - den man nicht mal eben Absagen/verschieben kann - nur im "Notfall".

Ansonsten würde ich versuchen, gleich ein paar mehr Termine - vielleicht ein halbes jahr im vorraus - zu verainbaren.
muss ja auch nicht immer Jeden 3 Donnerstag und jeden 2. Samstag oder so sein. Wenn man sich abspricht, kanns ja flexibler sein.
Würde das machen, wenn er das nächste mal kommt - also ihr beide nehmt die Terminkalender in die Hand und notiert euch dann ein halbes jahr im vorraus die Umgänge.
Es ist generell auch einfacher so etwas "von angesicht zu Angesicht" zu klären - also im gespräch oder telefonat.
Per whatsApp dauerst dann Tage und ein hin und her geschreibe bis man sich geeinigt hat.

Umgänge die nicht eingehalten werden, entfallen Ersatzlos. Punkt.

Wenns aber an und für sich gut klappen sollte, dann ist etwas Kulanz schon angebracht.
Also wenn er zuverlässig ist, aber dann mal um Verschiebung bittet weil er sich mit Magen Darm nicht auf den Weg machen will.
Oder wenn er mal 2 wochen im krankenhaus liegt und dich bittet, dass du zu ihm fähst.

Sowas darf natürlich nicht ständig kommen.

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Danke für deine Antwort. Ich kläre das grundsätzlich gerne per WhatsApp, da er mir schon das ein oder andere mal das Wort im Mund umgedreht hat und so habe ich es schwarz auf weiß.

Für ein halbes Jahr im Vorhinein ausmachen wäre für mich ein Traum, aber ich fürchte davon sind wir weit entfernt. Ersatzlos streichen möchte ich ja auch nicht, weil es dann zulasten meines Kleinen geht. Echt blöde Situation :-(

LG

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alle 14 Tage sind viel zu wenig, er muss das Kind mndestens 3 x die Woche sehen, damit sich eine Bindung entwickeln kann

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Was jetzt die TE inwiefern weiterbringt, wenn schon die paar wenigen Termine nicht richtig klappen?!

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Sie hatte schon mal woanders darüber gesprochen. Er wohnt wohl eher weiter weg und kommt deshalb nur selten. Da hat sie gar nix mit zu tun.

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Na, das ist ja ein Herzchen ...

"Er möchte das nicht. Begründung ist die, dass er, wenn er dann mal nicht kann, als der Blöde da steht."

>>> Wie alt der ... 5???

Ganz klar ... feste Zeiten vereinbaren ... schriftlich ... zu Not mit Jugendamt (oder sogar Gericht) ... und protokollieren, wann er Euch hängenlässt.
Tauschen etc. gibt es bis auf unbestimmte Zeit ... zumindest so lange nicht, bis er verlässlich bewiesen hat, dass er den Plan einhalten kann und vor allem will.
Achtung: Wenn man nämlich solchen Typen den kleinen Finger reicht, reißen sie einem den ganzen Arm ab.

" Ich möchte aber keine kurzfristigen, spontanen Besuche, denn da hab ich dann das Gefühl, ich bin die Böse, wenn ich nicht hüpfe und springe, weil ich etwas vor habe.

Jedenfalls ärgert mich, dass er mir anlastet, wenn ich dann mal nicht so spontan Zeit habe, weil ich Termine habe. Ich weiß auch gar nicht recht, wie ich mich weiter verhalten soll"

>>> Mach Dich mal gerade und zieh Dir nicht jeden Schuh an, den er Dir hinhält.
Häuf auf zu buckeln.

Plan machen, schriftlich fixieren, fertig ... keine Diskussionen.
Der versucht die Spielchen auch nur, weil er meint, dass er es mit Dir machen kann ... und weil er denkt, dass Du ne ganz Liebe bist, die eh immer wieder einknickt und nach seiner Nase tanzt.
Schluss damit!

Und nein, Du wartest jetzt nicht, sondern planst die nächste Woche ... lass Dich doch nicht am Nasenring durch die Manege ziehen!

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Danke für deine Antwort, Leider hast du recht. Wenn ich nicht nachgebe und Termine ersatzlos streiche, dann geht es doch irgendwie zulasten mein s Sohnes. Vielleicht bin ich auch deshalb so nachgiebig 😬

LG

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Unverlässlichkeit und Instabilität gehen auf lange Sicht viel mehr zu Lasten Deines Sohnes ...

... lass Dich nicht manipulieren und vor allem manipuliere Dich nicht selbst mit diesen m. E. falschen Glaubenssätzen ... steh für Dein Kind ein ... aber eben nicht durch permanente Nachgiebigkeit.

Sei Du die verlässliche und stabile Konstante ... das wird auch Dein Sohn diese Werte lernen und zu schätzen wissen und genau erkennen, auf wen er sich verlassen kann ... und auf wen eben nicht.

Bearbeitet von belle
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Der Kinderschutzbund hat uns damals bei der Umgangsregelung sehr gut geholfen. Kann ich nur empfehlen, dass ihr dort zusammen einen Termin ausmacht.

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Ich würde da aktiv auf ihn zugehen, ihm meine Termine und freien Zeitfenster mitteilen und dann soll er sich abstimmen. Oder du forderst andersherum die Daten an, musst dann aber auch damit rechnen, dass er sich seine Zeitfenster für ihn günstig legt.

Und das vielleicht abwechselnd.