Viele Fragen vor der Trennung

Hallo ihr Lieben,

Ich überlege mich zu trennen. Aber habe sehr viele Ängste.

Wie habt ihr das in Angriff genommen?

Habt ihr euch erst getrennt oder erst ein Wohnung gesucht?

Ist es einem Kind zuzumuten auch in eine andere Gegend zu ziehen? Hier ist alles sooo teuer aber mein Sohn kommt nächstes Jahr mit all seinen Freunden in die Schule und weiß nicht ob er das alles verkraften würde.

Wie habt ihr das finanziell gemacht bis alles geklärt war mit dem Partner?

Wie schafft man es sich ohne viel Streit zu trennen?

Liebe Grüße

Bearbeitet von futurmom
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Als erstes solltest du die Trennung aussprechen und dich dann mit dem Vater absprechen wie ihr gemeinsam weiter beide Eltern bleibt. Wo das Kind leben wird.
Denn wenn der Vater nicht einverstanden ist, darfst du mit dem Kind doch gar nicht ausziehen. Usw…

Sprecht erst miteinander

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Wenn es um das Wohl des Kindes geht:

Überlegung 1: An der Beziehung arbeiten. Kinder sollten beide Eltern im Leben haben, am besten unter einem Dach. Viele trennen sich viel zu schnell und zu leichtfertig. Beziehung ist halt Arbeit. Und eine Trennung ist in den allermeisten Fällen nicht besser oder einfacher als in der Partnerschaft an Lösungen und Kompromissen zu arbeiten.

Überlegung 2: Sprecht miteinander. Einfach wegziehen ist kein fairer Schritt. Ein guter Mann, der auch Vater sein will würde dir dafür zu recht die Hölle heiß machen, wenn du das Kind in eine Distanz bringst, bei der es nicht mehr den regelmäßigen Kontakt zu beiden Eltern haben kann. Und auch dem Wohle des Kindes dient das nicht wirklich. Gestalte eine Zukunft für Euren Sohn mit beiden Eltern im Leben.

Finanziell solltest du selbst dein Einkommen erhöhen. Unterhalt ist zwar im Gesetz vorgesehen, aber in der heutigen Zeit, sollte jeder für sich sorgen und für das Kind da sein.

Im Kern rate ich aber zu Überlegung 1. Getrennt zu leben ist nur in Ausnahmefällen leichter für die Eltern und noch seltener besser fürs Kind.

Nachtrag zur Frage wie man sich ohne Streit trennt: Selten. Ganz sicher aber nicht, indem einer schon heimlich den Exit plant. Wer raus-bekommt, dass das Gegenüber schon seit Monaten Umzugspläne hat, wird nicht minder Enttäuscht sein und sich nicht minder hintergangen fühlen als bei einer Affäre. Ohne Streit geht es am besten wenn beide fair bleiben. Ein Punkt sind die Kinder, die beide Eltern behalten sollten. Ein anderer Punkt die faire Verteilung künftiger Lastern und die Übernahme von Selbstverantwortung durch beide Seiten.

Bearbeitet von Perraine
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Wie bist du denn finanziell Abgesichert?

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Hallo,

Tut mir sehr leid dass Du in der Situation bist.

Ich versuche mal Dir ein paar Ratschläge zu geben.

Zunächst solltest Du die Trennung aussprechen. Du schreibst Du willst weg ziehen. Ist denn Gewalt im Spiel? Ansonsten könnte das schwierig werden. Vater und Kind haben ein Umgangsrecht, das musst Du ermöglichen und wenn Du die Entfernung schaffst auch finanzieren. Du musst das Kind also zum Umgang bringen und abholen. Der Vater muss in jedem Fall dem Umzug des Kindes zustimmen, sofern er das Sorgerecht hat. Ihr solltet Euch also zusammen setzen und besprechen wie ihr den Umgang und dann den Umzug regeln wollt. Lass Dir seine Zustimmung schriftlich geben, dann kannst Du auf Jobsuche gehen. Ihr könnt euch auch selbst bezüglich Kindesunterhalt einigen. Wir haben uns an der Düsseldorfer Tabelle orientiert. Unterhalt für Dich wird Dein Anwalt einfordern, denn Unterhalt geht vor Sozialleistungen. Daher würde ich mich vor dem Umzug einigen. Solltest Du nicht direkt eine Stelle finden musst Du Dich vorher erkundigen wie groß und teuer die Wohnung sein darf.

Ob es Sinn macht weit weg zu ziehen kommt auf die Umstände an. Hast Du im Wunschort ein Netzwerk? Was ist der Grund möglichst weit weg zu ziehen? Ich habe damals versucht möglichst in der Nähe des Kindsvaters zu bleiben, damit meine Tochter jederzeit zu ihm kann. Wenn ich ausfallen sollte ist er der Zuständige für unsere Tochter. Hast Du Familie? Ist jemand da der das Kind mit betreuen kann wenn etwas ist? Welchen Beruf hast Du? Sind Deine Arbeitszeiten konform mit Betreuungszeiten?

Es gibt sicher noch einiges mehr was zu beachten ist.

Ich wünsche Dir alles Gute
Sunny

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Wow sunnyo,

So besonnen und kooperativ würden sich alle Kinder ihre Eltern wünschen, wenn schon eine Trennung unabwendbar geworden ist. Wenn es als Paar nicht weiter geht, müssen die Elten zumindest gewährleisten, dass für die Kinder alles sicher ist, sie um keines der beiden geliebten Elternteile fürchten müssen und sie eine Perspektive für ihfe Zukunft in möglichst vertrauter Umgebung haben.

Ja. Ich finde auch, das andere Elternteil sollte als erstes auf der Backup-Liste stehen. Das geht aber nur, wenn beide das so sehen.

Und auch von mir an TE: Keine unabgesprochenen Aktionen. Fakten schaffen kann gut gehen sorgt aber zuverlässig für ewig dauernde Grabenkämpfe. Das schadet allen und am meisten den Kindern.

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Ich denke es ist wichtig, dass dein Sohn nicht aus heiterem Himmel davon erfährt. Also nicht, dass er an einem Tag denkt, es sei heile Welt, und am nächsten Tag ist der Vater nicht mehr da. Ich würde einen Weg finden, mit dem Sohn ganz ehrlich zu reden und ihm zu verstehen geben, dass er seinen Papa nicht verliert, dass ihr ihn beide weiterhin genau gleich liebt und es auf keinen Fall an ihm liegt, dass ihr euch trennt.

Meine Grossmutter hat mal eine süsse Geschichte erzählt, um mir die Trennung meiner Eltern zu verstehen zu geben: Es waren mal zwei Igel, die hatten einander wahnsinnig lieb. Aber immer, wenn sie sich ganz nahe waren, haben sie sich mit ihren Stacheln wehgetan. Da haben sie beschlossen, ein Stückchen auseinander zu rücken, und von da an ging es beiden viel besser.

Ich finde übrigens nicht, dass es dem Kind unbedingt schadet, wenn die Eltern sich trennen, egal in welchem Alter. Du musst bedenken, dass es eure Beziehung als Vorbild nimmt und später ähnliche Beziehungen führen wird. Wenn ihr also dauernd streitet oder gar nicht mehr miteinander redet, ist das nicht schön fürs Kind. Wenn ihr euch trennt habt ihr die Chance, eine neue Liebe zu finden (oder alleine glücklich zu sein).

Ich denke aber auch, dass es wichtig ist zu wissen, dass du als alleinerziehende Mutter das Ganze stemmen kannst. Oder dass ihr zusammen überlegt, wie ihr euch gegenseitig entlasten könnt, wo euer Netzwerk ist (Familie, Freunde)...

Und bei meinen Eltern war es def. schwierig, dass meine Grosseltern nicht hinter der Entscheidung standen und meine Mutter verurteilten. Aber das waren auch andere Zeiten! Ich hoffe, dass du da viel Unterstützung erhältst.