Was deckt der Unterhalt ab?

Ich kenne mich damit leider nicht aus. Mir wurde mal gesagt, der leibliche Vater muss für die Hälfte der Kosten aufkommen. Also das Kind lebt bei mir und die Kosten werden geteilt. Nun bekomme ich aber 520€ Euro vom leiblichen Vater. Damit es gerecht die Hälfte ist, muss ich nun von meinem Geld auch 520€ nur für das Kind ausgeben? Also insgesamt 1040€ im Monat? Das ist zu viel. Und ehrlich gesagt kann ich es mir nicht leisten, von meinem Einkommen 500€ abzuziehen. Auch möchte ich nicht die 520€ vom leiblichen Vater jeden Monat auf Biegen und Brechen ausgeben. Ich dachte mir, ich lege 200€ auf ein Sparbuch für den Kleinen. Dann muss ich mir später keine Gedanken wegen Führerschein machen. Aber dann hat im Endeffekt der Vater allein den Führerschein bezahlt. Und was, wenn ich mit meinem Sohn einen Urlaub mache und die 500€ dazu brauche? Dann bezahlt der leibliche Vater meinen Urlaub mit ...
Ich zerbreche mir den Kopf und habe ein schlechtes Gewissen. Nicht, dass der leibliche Vater mal denkt, ich mache es mir auf seine Kosten gemütlich. Und weil er mehr zahlt, als ich kann. Oder ich teilweise eigentlich nichts für meinen Sohn ausgeben müsste, da die 520€ vom Vater schon mehr als genug sind ... ist das nicht ungerecht? Oder sehe ich da etwas falsch?

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Der Unterhalt sollte die Lebenshaltungskosten abdecken. Also auch Miete, weil du eine größere Wohnung brauchst. Nebenkosten für die größere Wohnung, Lebensmittel und Drogerie, Kleidung, Spielzeug, Kindergarten- und Schulbedarf, Hobbys und Vereine, Urlaub und Ausflüge…

Da kommt schon einiges zusammen.

Deinen Anteil des Unterhaltes leistest du durch die Betreuung und Erziehung des Kindes, da musst zu Geldmäßig nichts mehr dazu zählen.

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Der Vater betreiteitet mit seiner UH- Zahlung den Lebensunterhalt, Du übernimmst mit "Sorge und Erziehung" Deine elterlichen Pflichten. Du musst also nicht nochmal Geld drauflegen.
Das Kindergeld steht Euch je zur Hälfte zu.
Darüber hinaus gibt es noch Sonder-, bzw.Mehrbedarf, die Kosten werden aber -meine ich zumindest- im Verhältnis auf beide Eltern verteilt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Naja der Unterhalt bezieht sich ja nicht ausschließlich darauf, dass du deinem Kind davon Klamotten kaufst etc.
Du hast ja durch das Kind höhere Stromkosten, mehr Wasserverbrauch, du brauchst eine größere Wohnung als wenn du alleine Wohnen würdest. Gegebenenfalls kannst du durch Betreuung entweder gar nicht arbeiten oder (noch) nicht Vollzeit. Dann musst du mehr Nahrungsmittel kaufen etc. Also das Kind wohnt bei dir und du hast dadurch den finanziellen Mehraufwand.
Der Vater muss da seinen Beitrag dazu leisten. Was du letztendlich mit dem Geld machst, solange du nicht den gesamten Unterhalt für Shopping auf den Kopf haust ist dir überlassen. Wenn du einen Teil davon ansparst, dann ist das super und kommt ja dem Kind zu gute.
Und ja das Geld stammt vom Vater, aber wenn du es ansparst ist es von dir.
Wenn man jetzt zum Beispiel in Elternzeit einen Teil des Elterngeldes anspart für das Kind heißt das ja auch nicht, der Staat hat dem Kind den Führerschein bezahlt. Dir steht der Unterhalt für dein Kind zu. Es gehört praktisch deinem Kind. Vorher es kommt ist da schnurz.

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Hallo,

im Unterhalt ist alles drinnen:
Kosten fürs tägliche Leben, Urlaube etc. Der KV muss keinen Cent mehr zahlen.
Du musst auch nicht noch € 500,- drauf legen für euer Kind.

Ich muss bei meinen Sohn was drauf legen, denn von deiner Unterhaltshöhe kann ich nur träumen... 😅

Ob es gerecht ist darfst du selbst entscheiden, ändert aber nichts an der Sache. 🤷🏼‍♀️

LG

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Ähm...darüber kannst du dir ja Gedanken machen, wenn du zum Kindergarten rennst, um da Kind noch pünktlich abzuholen. Wenn du zappelig im Stau stehst mit dem meckernden Kind hintendrin. wenn du zum hundertausendsten Mal durch die Stadt rennst und verzweifelt ein Klo suchst. Wenn du versucht den Einkaufswagen mit einer Hand zu schieben, weil an der anderen das Kind hängt. Wenn du absolut übermüdest versucht geduldig Kindelieder zu singen. Wenn du Arzttermine vereinbarst, Elternabende besuchst, das kranke Kind hältst und aushältst. WEnn du als Prellbock für das Kind herhalten darfst, weil du halt da bist. Wenn du dir Sorgen machst, was du alles für Erziehungsfehler gemacht hast. WEnn du mit dem Kind an den hausaufgaben sitzt, mit ihm streitest, weil es sein zimmer aufräumen soll. wenn du mit ihm zu Schnupperstunden vom Turnverein fährst und es dann anschließend einmal oder mehrfach wöchentlich organisierst, dass es ein Hobby haben kann. Wenn du es zu Freunden bringst, oder abholst. Wenn du dein ganzen Leben, um das des kindes planst. WEnn du wiedermal feststellst, dass ein Teil deiner Gedanken und GEfühle immer beim Kind ist und du den Kopf selten mal wirklcih abschalten kannst. Wenn du mal wieder Freunden absagst,weil das Kind krank ist, oder wenn du absagst, weil es mit Kind einfach nciht geht was die Freunde vorhaben. Wenn du jeden Tag nach den Zeiten des Kindes organisierst, und nciht nach der Arbeit noch spontan einen Kaffee trinken gehen kannst, oder alleine Einkaufen gehen kannst.usw. usw. usw.


.....all diese Sachen wirst du über Jahre hinweg tun....und soviel Geld kann dir der Vater nciht bezahlen, dass das diese Leistung aufwiegt. Du bist (davon geh ich jetzt einfach mal aus) die Hauptbezugsperson, Hauptbetreuungsperson, die Verantwortliche, du begleitest das Kind ins Leben, erziehst es, zerbrichst dir den Kopf und steckst täglcih sehr viel zurück. Du hast einen mental load der ist unbezahlbar. Der Unterhalt ist also gerechtfertigt. Klar...du hast auch Glück, denn ich gehe davon aus du würdest nicht tauschen wollen mit dem Vater. Ich kenne deine Gedanken..ich dachte auch immer "wie fies..ich habe das Kind und das Geld". Aber hey...so habt ihr euch entsschieden. Wichtig ist, dass der Vater sihc auch mehr beteiligen darf, wenn er das möchte und der Unterhalt kann dann ggf. auch angepasst werden.

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Hallo,

Ist das wirklich Dein Ernst? Du hast ein schlechtes Gewissen weil der Vater Deines Kindes Unterhalt zahlt? Und Du glaubst Du investierst keine 500€ in Dein Kind? Das kann ich mir nicht vorstellen. Mach Dir doch mal den Spaß und rechne aus was Du an Mehrkosten für das Kind hast für Wohnen, Energie, Nahrung, Drogerie, Kleidung, Ausflüge, Hobbys, Freizeit, Betreuung, Versicherungen, Krankheitskosten, Friseur usw. Dann rechne aus wieviel Care Arbeit im Monat Du leistest und multipliziere diese Stunden mit Deinem Stundenlohn. Dann rechne alles zusammen und schau Dir die Zahl an. Dann hast Du ganz sicher kein schlechtes Gewissen mehr.

Ob Du den Unterhalt tatsächlich ausgibst oder für Dein Kind sparst ist völlig egal. Es kommt doch aufs gleiche raus ob Du den Führerschein in Raten ansparst oder ihn dann später in einem Betrag zahlst. Du legst die Prioritäten fest, wenn Du gerne in Urlaub fährst dann mach das. Auch dafür ist der Unterhalt da. Wie Du das Geld verwendest legst Du fest.

Alles Gute
Sunny

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Vom Unterhalt werden ja nicht nur die standardmäßigen Kosten im Monat bestritten. Die außerplanmäßigen Sachen, große Neuanschaffungen, die Finanzierung besonderer Anlässe, das alles soll aus dem Unterhalt angespart werden. Größeres Bett, neue Kinderzimmermöbel, Fahrrad, Geburtstag, Taufe, Kommunion, Einschulung, Klassenfahrten, Brille, Zahnspange, Ferienfreizeiten und vieles andere, sollten jetzt nur einige Beispiele sein.

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Sei doch froh, dass du so viel kriegst.
Der Kindsvater meines Kindes ist arbeitslos und ich kriege 187 Euro Unterhaltsvorschuss.

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Hallo liebe TE,

520,00 Euro ? puh, Du bekommst wirklich reichlich UH. Ich gehe davon aus das der KV im oberen Gehaltsegment angesiedelt ist.

Beispiel bei uns. Ich habe ein 14j Pubertier und erhalte 356 Euro UH vom KV, nach Gehalt und Düsseldorfer Tabelle. Das KiGe wird ja bekanntlich geteilt.

Mittlerweile arbeite ich zwar VZ, aber sagen wir mal so, am Ende des Monats wird es doch schon mal eng.

Es gibt eine Studie nachdem mich mein Pubertier ca. 650 - 700 Euro im Monat kostet. Durchschnittlich gesamt. Heisst in meinem Fall zahle ich dass, was der KV an UH bezahlt noch mal obenauf. Oder das Sparkonto auf das monatlich von mir überwiesen wird (eben für Führerschein und Co)

Darin aber nicht enthalten sind die Kosten die - so mal eben - auf einen Zukommen.

zB, die Klassenfahrt die mit 300,00 Euro zu buche schlägt, Schulmaterialien, das Tablet das im Unterricht genutzt wird (wie 95% der Mitschüler) und noch so ein paar andere Ausreißer

Schlussendlich, sei froh das Du diesen Betrag bekommst, Du bist nicht in der Verpflichtung den gleichen Betrag obenauf zu zahlen. Und wenn Du davon sogar noch was beiseite legen kannst, umso besser.

lg

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Vielen Dank für eure Antworten. Bin jetzt beruhigt 😊
Ja, es ist tatsächlich viel Unterhalt und natürlich bin ich froh um diese große Summe. Aber umso größer war mein schlechtes Gewissen, da ich tatsächlich dachte, es darf nur die Hälfte sein und somit muss ich auch 500 Euro für unseren Sohn ausgeben ... oder beantragen, dass der Vater weniger zahlt ... keine Ahnung ... war echt durcheinander. Bin froh, dass alles passt, wie es ist, danke euch! Dann werde ich etwas auf die Seite legen und sollte mich die Mutter meines Exfreundes erneut darauf ansprechen, weiß ich ja nun einige Punkte, die ich ihr aufzählen kann. Mein zeitlicher Aufwand, Strom, Wasser, Nahrung, später Schulausflüge, Schulsachen, Tablet, Brille ...

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Lass dir da kein schlechtes Gewissen einreden, der Unterhalt steht dem Kind zu. Die Höhe des Unterhalts ist gesetzlich geregelt und wurde doch sicher vom Jugendamt, den Anwälten oder einem Gericht berechnet bzw beschlossen. Das Kind scheint noch klein zu sein und die Höhe des Unterhalts ist beachtlich. Wenn du zur Zeit nicht so viel für das Kleine brauchst, dann leg den Rest zurück, du weißt nicht, was die Zukunft bringt. Der Vater des Kindes kann irgendwann weniger verdienen, noch öfter Vater werden, und dann könnte der Betrag geringer werden.

Und noch was......mit 500 Euro Unterhalt kann man es sich allein mit Kind eher nicht gemütlich machen. Du musst dafür genug leisten, auch wenn dieser Betrag einige Sorgen nimmt. Ein schöner Urlaub für euch beide ist kein Abzocken des Vaters, das steht euch zu.

Und falls dein Ex oder seine Mutter auf die Idee kommen, dass du die Verwendung des Unterhalts belegen sollst......nein, das musst du nicht.

Bearbeitet von Torwartfehler
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