Vollzeit arbeiten oder weniger

Hallo,
seit fünfzehn Jahren bin ich allein erziehend. Meine Jüngste ist 13 Jahre alt.
In den letzten Jahren habe ich oft den Job gewechselt, immer mal wieder ein Jahr Vollzeit gearbeitet, um dann festzustellen dass es zwar mein Konto entspannt, aber mir gesundheitlich und für das Familienleben zu viel ist.
Ich hatte schon 25h (finanziell nicht gut machbar), 30h knapp finanziell, 32 h ideal. Leider lasse ich mich immer wieder überreden auf der Arbeit mehr Verantwortung und mehr Stunden zu arbeiten. Denn es ist schwer mit viel Berufserfahrung als Fachkraft in Teilzeit voran zu kommen.
Aber jetzt bin ich mal wieder im zweiten Monat Vollzeit und mein Haushalt ist chaotisch, mein Kind schmollt weil ich nicht vom Sport abholen kann und das gemeinsame Schwimmen am Nachmittag flach fällt und ich kann noch nicht mal zu meinem Hobby, bin total launisch und müde, habe das Gefühl ich wohne auf der Arbeit.
Ist es das wert wegen ein bisschen mehr Anerkennung und nur 200Euro mehr? Vielleicht doch noch Teilzeit bis mein Kind erwachsen ist?
Wie viel arbeitet ihr?
LG

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Mir geht es ähnlich. Ich habe mich auf 35h die Woche setzen lassen und spare mir dadurch eine Stunde pro Tag. Damit komme ich gut zurecht und Geld fehlt mir auch nicht so viel. Meine Zwillinge sind 5 Jahre. Ich mache das jetzt seit 2 Jahren so und mir ist es das wert. Ich glaube das ist mit Haushalt und Co. auch immer noch ziemlich viel. Auf Arbeit schaffe ich am Ende fast das gleiche.

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Ich arbeite 39h ABER wir haben auch das Wechselmodell und so kann ich die fehlenden Zeiten aus der Kindwoche raus arbeiten.

Ich muss sagen, ich würde ungern auf Geld verzichten. Ob ich nun 1,5h eher zu Hause bin oder nicht, gibt mir nicht viel. Ich zehre von den Reisen, die mein Kind und ich machen und dafür brauche ich nun mal Geld.

Liegt vielleicht an meiner Kindheit, aber mich hat nie jemand vom Sport abgeholt. Weder mit neun noch mit 13 und ich fand es wirklich normal. Gerade in der Pubertät fand ich es klasse, wenn meine Mutter nachmittags nicht zu Hause war... ;-) daher erstaunt mich die Reaktion deines Kindes schon etwas. Aber wir sind unterschiedlich....

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13 und vom Sport abholen.
Entweder ist der Sprot zu weit weg oder das Kind braucht ein Fahrrad und einen "Stupser".

Ansonsten: Scahuen wo ihr gemeinsame Zeit findet. Die kann ja auch in gemeinsamer (nützlicher) Aktivität bestehen wie Kochen.

> Vielleicht doch noch Teilzeit bis mein Kind erwachsen ist?
Sie ist 13? Mit 13 1/2 ist sie so erwachsen, dass sie doch nichts mehr mit Dir machen will. Und als Spätzünder halt mit 14. Also du solltest dich da nicht auf 5 Jahre sondern eher 5 Monate einstellen.

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Lass dich hier nicht irre machen, auch , oder gerade, 13jährige brauchen Unterstützung und auch Wertschätzung, manche mehr, manche weniger. Und natürlich kann sich das auch so ausdrücken, dass man den Service zum Sport bereitstellt. Autofahrten sind immer eine gute Gelegenheit zum unverfänglichen quatschen. 😁

Meine Tochter ist 15 und befindet sich seit ca. 3 Jahren im " freien Fall", sie weiß nicht, was sie glauben, denken, fühlen soll, was ist richtig, was ist falsch, kein Mensch mag mich, ich will mich nicht jeden Tag verabreden usw. Ja, da geht von meiner Seite viel Zeit und Nerv rein. Und ich bin nicht alleinerziehend, und finde es anstrengend. Und die Vorstellung Vollzeit außer Haus zu arbeiten, mit einem pubertierendem Kind. 😫 Nein, das wollte ich nicht.

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Ich habe gerade den Job gewechselt und arbeite jetzt Vollzeit. Ich hab ne 4 jährige zu hause und Hauptgrund war tatsächlich Geld.
Es klappt bisher super aber auch nur weil ich Gleitarbeitszeit habe, also auch mal früher Feierabend machen kann und bis zu 2 mal die Woche im Homeoffice bin.

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Ich lebe mit meinem Sohn (4) allein seit er 14 Monate alt ist. Seit dem geh ich Vollzeit arbeiten.
Mo-Fr 7-15 Uhr
Und ein Wochenende im Monat sa+so 7-19 Uhr , dafür bekomme ich danach 3 Tage in der Woche frei.

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Ich glaube, die Antwort kannst nur du selbst dir geben. Da gibt es nicht nur die Kinder, sondern auch den Haushalt, den Weg zur Arbeit, vielleicht noch irgendwelche Besonderheiten. Wenn du das Gefühl hast mit Vollzeit nicht klarzukommen, dann solltest du es nicht machen, sofern du es dir finanziell irgendwie leisten kannst.

Ich bin ein wenig überrascht, dass auf deinen Post so viele Antworten von Vollzeit Arbeitenden kamen. Ich würde es niemals schaffen, arbeite 27h die Woche und selbst das ist mir fast zu viel. Nun sind meine Mädels noch deutlich jünger (6 & 3) und damit auch betreuungsintensiver, dazu kommt ein Haus mit Garten, keine Verwandtschaft in der Nähe, an 3 von 5 Arbeitstagen 30-60 min Arbeitsweg je Strecke.
… sowas kann man nicht über einen Kamm scheren und das wichtigste ist, dass du dich nicht übernimmst.