Spaßpapa - wann hört der Spaß auf?

Mein Ex und ich sind seit gut zwei Jahren getrennt, unsere Mädels 7 und knapp 4 Jahre alt. Er sieht sie jeden Mittwoch Nachmittag und jedes zweite Wochenende und ich habe zunehmend ein Problem damit, dass er sich zwar als Sorgeberechtigt, nicht aber als Sorgeverpflichtet sieht. Wenn ich ihn darauf anspreche, ignoriert er es, reagiert also einfach nicht darauf. Wie gehe ich am besten damit um? Muss ich einfach lernen es zu akzeptieren? Es ist alles nicht dramatisch, aber doch trotzdem nicht ok?

Was mir am meisten aufstößt, ist, dass die Kleine fast immer nach seinen Wochenenden einen knallroten Intimbereich hat. Sie hat damit immer wieder Probleme, seit sie trocken ist - aber wenn man sie abends einmal vorsichtig wäscht, ist es überhaupt kein Thema. Dass er das machen soll, weiß er.

Mit der Großen macht er nur die Hausaufgaben. Alle anderen Aufgaben (z.B. die tägliche Leseaufgabe und zusätzliche Aufgaben, die nach und nach gemacht werden sollen) ignoriert er. Er fühlt sich auch nicht zuständig mit ihr zusammen zu lesen (das macht sie wirklich gerne und freiwillig) oder Mathe zu üben (das wäre notwendig, da sie hier leichte Verständnisprobleme hat).

Dazu kommen dann noch Kleinigkeiten, z.B. hört er den Kindern grundsätzlich nicht zu, wenn sie Bedürfnisse äußern, steht auf seinem Balkon direkt an der Brüstung ein Stuhl, die Zähne werden nur unordentlich geputzt (die Große hatte nach dem letzten zweiwöchigen Urlaub mit ihm Zahnstein), Essen ist sehr ungesund, Nägel schneiden oder Ohren putzen macht er auch im Urlaub nicht usw. usw.

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Ich finde die Kinder sind so wenig bei ihm, dass die Hälfte von dem aufgezählten zwar schade ist, aber eigentlich egal.

Mein Kind lebt im Wechselmodell und auch hier achtet der Vater nicht wirklich auf regelmäßige Hygiene. Unser Sohn ist inzwischen 10 und ich arbeite da eher mit ihm. Rede, rede, rede ;-)

Er geht frisch grundgereinigt zum Vater, dort hoffe ich auf mind. 1x duschen und dann wird er wieder grundgereinigt, wenn er wieder kommt. Ich hoffe einfach, dass es besser wird, wenn die Pupertät zu schlägt und er wirklich müffelt.
Nägel schneiden reicht völlig, wenn ich das mache. Zähne putzt sich das Kind, zumindest nach eigener Aussage und der Zahnarzt hat auch keine Klagen und wenn ich das Gefühl hab, da ist mehr Belag, dann dreht er bei mir ne extra Runde.

Schulisch haben der Vater und ich zum Glück die gleichen Ansichten, aber da finde ich es bei euch nicht so dramatisch. Weil er doch eh wenig Einfluss auf das Ganze hat.


Ich kann hier nur den Rat geben: "Choose your fights". Mich regt es auch regelmäßig auf, dass der Vater xy nicht auf die Reihe bekommt, aber im Endeffekt schadet es nicht wirklich und was willst du tun? Du kannst ihm ggü. deine Wünsche äußern, aber mehr auch nicht.

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Ja, meiner Erfahrung nach musst du seine Marotten und Grenzen akzeptieren.
Fingernägel schneiden und Ohren putzen schafft die Exfrau meines Mannes leider auch so gut wie nie. Das muss immer mein Mann machen, wenn er die Kinder alle paar Wochen mal sieht. Schlimm!
Ebenso die Jacken waschen oder die Schuhe putzen. Das wird ausschließlich bei uns gemacht, zuhause nie.
Die Mutter hat einfach keinen Blick dafür. Und das war früher schon so, erzählt die Oma.

Nur weil Eltern getrennt sind, werden sie nicht andere Menschen. Und die Grundhaltung wer was leisten kann oder für was zuständig ist, bleib meiner Erfahrung nach gleich.
Er macht nur das Minimalprogramm an Hausaufgaben? Schade, echt! -Aber leider anscheinend nicht zu ändern. Dann muss deine Tochter am Sonntag Abend eine Stunde früher zurück, damit du mit ihr noch lesen üben kannst, Mathe üben und Zusatzaufgaben abarbeiten. Oder du Versuchst das in die Wochentage zu verlegen wo du die Kinder eh hast und akzeptierst das am Wochenende alle zwei Wochen eben nicht gelesen wird. Letztendlich fehlen ihr dann 4 Tage im Monat.Das ist theoretisch nicht so entscheidend.

Ich verstehe, das es dir ums Prinzip geht, aber leider ist es eben doch meist so, das das Elternteil im RM die meiste Arbeit mit den Kindern hat.

Die fehlende Körperpflege allerdings, die zu einem roten Intimbereich führt, geht gar nicht! Und da verstehe ich auch nicht den Grund für. Morgens das Kind einmal schnell abbrausen oder ein kurzes Sitzbad in der Wanne halten lassen dauert ja nun wirklich keine 5 Minuten. In der Zeit kann er sich doch selber rasieren oder die Zähne putzen. Oder der großen Tochter helfen, Haare frisieren o.ä.
Wie man ihn dazu aber zwingen kann weiß ich auch nicht. Ist schon sehr unschön.

Bearbeitet von Musst du akzeptieren
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Leider kannst du da wirklich nicht viel machen. Bei uns ist es ähnlich meine zwei Jungs sind 6 Jahre alt und jeden Samstag tagsüber beim Papa. Der interessiert sich für die wichtigen Sachen 0,00. einer meiner Jungs hat eine Epilepsie. Der Vater weiß noch nicht mal die Medikamente inkl. Dosierung. Geschweige denn, welche Ärzte wir wann und wie besuchen. Nachdem er mir keine Antworten mehr dazu gegeben hat, sage ich auch nichts mehr dazu 🤷🏼‍♀️ das ist jetzt 2 Jahre her. Er fragt auch nicht danach. Bei ihm können die Kinder machen was sie wollen. Auch pupsen und rülpsen am Tisch ist dort normal geworden. Es ist wirklich gruselig. Ich habe mich mal bei. Jugendamt informiert. Die wollten uns alle zusammen zur Familientherapie schicken. Darauf kann ich verzichten. Er spielt sich immer als toller Papa auf, hat aber 0 Plan, was in dem Leben seiner Kinder passiert.

Leider wirst du das genauso akzeptieren müssen wie ich auch. Die Arbeit bleibt an uns hängen. Für die Kinder mache ich es aber gerne. Auch wenn’s manchmal schwer ist

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Ist das nicht gefährlich, wenn er nicht weiß, was er bei einem epileptischen Anfall tun müsste?

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Joa, war bei uns genau so. Der KM war es wortwörtlich sch****egal wie ihre Tochter rumlief. Bevor sie zu uns zu den Umgangswochenenden kamen musste sie auch erstmal einer Grundreinigung unterzogen werden. Eine zeitlang gab es Läusebefall in der Schule. Allen Eltern wurden Zettel mitgegeben mit Info und Bitte, um Anwendung eines Anti-Läuse-Mittels bei den Kindern. Die KM hat das nicht ein einziges Mal getan. Sie uns sogar den Läusebefall verschwiegen, wir fanden es erst raus als es zu spät war. Das ging dann über mehrere Monate so, die Schule bekam das Problem nicht in den Griff und die Mutter interessierte es nicht. Das Kind musste bei den Umgängen als allererstes gleich sämtliche Kleidung ausziehen und direkt ins Badezimmer für die Läusebehandlung.

Auch Nägel schneiden, Hausaufgaben etc.. Blieb alles an uns hängen. Aber weisst du was, wir fanden das gar nicht so schlimm. Ich persönlich fand es sogar super, dass das Kind lernte, dass bei uns eben nicht immer nur Party und Heitideiti ist sondern unter anderem auch normaler Alltag. Sie lernte bei uns auch überhaupt das erste Mal einen Staubsauger zu bedienen, Geschirr abzuräumen oder ein Badezimmer zu putzen.

Wir leben nach dem Motto: Was bei deiner Mutter ist, ist bei deiner Mutter, bei uns gelten andere Regeln/Alltag.