Ausbildung ist die Hölle

Hallo ihr Lieben,

Ich muss mich gerade mal ein wenig auskotzen😅

Ich habe diesen August meine Ausbildung zur Hotelfachkraft angefangen. Da ich 23 bin und viele Berufe ausprobiert habe, wollte ich endlich bei einem bleiben.
Anfangs lief alles ganz gut. Ich mag die Kollegen auch.
Das Problem wurde meine Chefin. Zunächst wurden mir keine wichtigen Dinge beigebracht. Ich war ständig nur fürs putzen zuständig (seit August bis jetzt März). Ich bin als Azubi nur noch mit einem weiteren Kollegen in der Abteilung und dieser macht manchmal Monate lang krank. Also sitze ich hier jedesmal alleine.
Mittlerweile ist meine Motivation so im Keller, das ich manchmal Dinge nicht direkt sehe/bemerke.
Meine Chefin holt mich fast jeden Tag in ihr Büro und pflaumt mich ersteinmal wegen jeder Kleinigkeit an. Auch habe ich oft Zettel auf dem Schreibtisch (der übrigens so steht das jeder Zugriff hat), auf denen meine Fehler stehen die ich gemacht habe.
Ich habe mehrmals versucht mit ihr und anderen Kollegen zu reden. Auch mit der IHK mittlerweile.
Mir wurde gesagt ich solle kündigen, jedoch kann ich laut IHK die Ausbildung als Hotelfachkraft nur ein einziges mal anfangen.
Also würde ich nach der Kündigung vor dem nichts stehen.

Mittlerweile fühlt es sich wirklich wie Mobbing meiner eigenen Chefin an.
Mit den anderen Azubis scheint sie (soweit ich es sehe) kein Problem zu haben.

Hat irgendjemand einen Rat für mich? Die Ausbildung geht 3 Jahre. Und das werde ich nicht schaffen.

LG

Was soll ich tun?

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Normalerweise kann man während der Ausbildung den Betrieb wechseln, vielleicht ist das ja eine Option.

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Das habe ich auch schon in Erwägung gezogen, laut IHK geht das nur leider nicht.
Ich habe mit mehreren Leuten dort gesprochen.

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Mit Aufhebungsvertrag und neuen Betrieb wäre es zumindest bei der IHK München möglich.

Welche IHK ist denn für dich zuständig?

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Hallo :) erkundige dich doch mal, ob es einen Berufsberater bei dir an der Schule gibt und ziehe denjenigen mit ins Boot, der kennt sich oft besser aus was möglich ist und was nicht und hat auch ganz andere Kontakte :)

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Hallo,

Danke für den Tipp!
Ich hatte es bereits bei meiner Klassenlehrerin versucht, diese meinte aber auch direkt ich solle mich am besten an die IHK wenden.

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Hast du denn mal das Gespräch mit deiner Chefin gesucht?
Ich arbeite selbst seit über 20 Jahren nebenher in der Gastronomie, in unterschiedlichen Bereichen und Häusern.
Die meisten Chefs sind da tatsächlich eine Nummer für sich und man muss sie zu nehmen lernen. Des Weiteren ist die Gastro eine harte Branche und die Ausbildung fängt nun mal ganz unten an.
Vielleicht testet sie dein Durchhaltevermögen, da du eben für eine Ausbildung ja schon ein älteres Alter hast und sie vielleicht wissen möchte, wie schnell du hinschmeißt. Verantwortung kommt mit Vertrauen.
Ich würde daher (erneut) ein offenes Gespräch suchen. Wenn sie komplett auf stur schaltet und auch den Aufhebungsvertrag verweigert, würde ich eine offizielle Beschwerde an die IHK senden und dort um einen Vermittler bitten. Das ist deren Job.

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Ja ich habe bereits mehrmals versucht ein offenes Gespräch mit ihr zur führen. Sie jedoch geht direkt in die defensive und lässt mich meist nicht einmal mehr ausreden bevor sie wiedermal mit neuen Beschwerden an mich kommt.
Ich bin für gewöhnlich ein Mensch der Mental ziemlich viel aushält, aber seitdem ich hier arbeite, brechen sehr oft die Dämme.

Es wäre natürlich eine Erklärung wenn sie schauen möchte wie viel ich aushalte. Jedoch denke ich das geht weit darüber hinaus und ins mobbing hinein. Ich bin (so wie ich es mitbekomme) von den Azubis der meist ‚gehasste‘.
Ich mache so wie sie es mir vermittelt wirklich alles falsch.

Ich kann mir ziemlich oft anhören „so wie ich das sehe können sie nichts“ oder „ich kann ihnen zeigen wie das geht so viel ich will, wenn sie nicht richtig hingucken bringt das nichts“

Ich glaube das geht wirklich schon über liebevolle strenge hinaus

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Dann würde ich bei der IHK "Druck" machen und die Situation schildern als was du sie siehst: Mobbing. Ein Chef sollte immer gesprächsbereit sein, gerade bei angeblicher Unzufriedenheit.

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Hallo,

ich bin selbst seit Jahren in der Gastronomie und Hotellerie tätig. An deiner Stelle würde ich mich, aus ungekündigter Position heraus, auf eine Ausbildungsstelle in einem anderen Betrieb bewerben.

Außerdem empfehle ich dir, dir zu überlegen, in die Gewerkschaft NGG einzutreten. Der Mitgliedsbeitrag kostet nicht die Welt, dort bekommst du Unterstützung und Rechtsberatung. Ich kenne einige Kollegen, denen so geholfen werden konnte. Das für dich zuständige Büro ist in Koblenz (Region Mittelrhein):

https://suedwest.ngg.net/ngg-vor-ort-regionen/

Die Leute dort sind toll, ich kann dir einen Beratungstermin nur wärmstens empfehlen.
Mein Arbeitgeber hat mehrere Betriebe und bildet auch aus. Bei Interesse sende ich dir per PN gerne den Namen bzw. Standorte.

Viele Grüße,
Aurelienne

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Ja das hatte ich mir tatsächlich auch schon überlegt. Aber das Problem ist dann wirklich das ich von meinem Betrieb gekündigt werden muss, oder den Aufhebungsvertrag brauche. Mir hat auch schon eine Kollegin versucht den Betrieb zu wechseln, dann kam jedoch diese Barriere.

Bei der NGG hab ich mich direkt am Anfang angemeldet. Aber vielen vielen Dank für den Tipp! Die Gewerkschaft ist wirklich sehr wichtig.

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Es gibt doch für jeden Beruf einen Ausbildungsplan, wo z. B., grob formuliert, drinsteht: Putzen, Küche, Rezeption, Buchhaltung, Frühstücksservice, Kellnern, Cocktails mixen... Wenn du dann aber schon einen guten Teil der bei drei Jahren auf 36 Monate kalkulierten Ausbildung mit Putzen verbringen musst, wann sollst du dann bitte den Rest lernen?

Zudem ist ein Azubi, auch wenn das Jugendarbeitsschutzgesetz nicht mehr greift, für den Besuch der Berufsschule freizustellen, das heißt, es kann keiner verlangen, dass du die Zeit nacharbeitest oder bezahlte Überstunden aufbaust, die den gesetzlichen Rahmen aber total sprengen (z. B. jeden Mittwoch Berufsschule von 8 bis 13 Uhr, Wegezeit bis 13:30 Uhr und dann noch acht Stunden im Hotel arbeiten zuzüglich der gesetzlich vorgeschriebenen halben stunde Pause). Dann bist du bis 22 Uhr am Schaffen, und wenn das dauerhaft so läuft, kannst du auch die gesetzliche Ruhezeit zwischen Arbeitsende und -beginn nicht wirklich einhalten, es sei denn, du fängst morgens erst sehr spät an und musst dann entsprechend länger bleiben, was dann aber wieder durch den von Dritten vorgeschriebenen Beginn des Berufsschulunterrichts torpediert werden kann...

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Ich würde hier das Gespräch mit der IHK suchen.

Ansonsten kenne ich jetzt erstmal nur deine Schilderung, angesichts der Tatsache, dass du mit 23 immer noch keine Ausbildung hast, würde ich einen Teil des Problems aber auch bei dir verorten.

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Cool, machen wir aus dem Opfer den Täter. Dein Posting ist schon wirklich victim-blaming. Wo liegt der kausale Zusammenhang zwischen Mobbing durch den AG und der Tatsache, dass man mit Anfang 20 erst weiß, wohin man beruflich möchte?

Was die TE Schreibt ist Alltag im der Gastronomie und Hotellerie. Das gleich habe ich vor 20 Jahren schon erlebt.
Nur weil es immer keiner glauben kann, bedeutet es nicht, dass es nicht die Realität ist.

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das kann verschiedene gründe haben. die te kann zb mit 19 abi gemacht haben, dann ein jahr au pair, und zwei jahre hat sie sich noch um die pflegebedürftigen großeltern gekümmert, während die eltern weiter arbeiteten und eben für ihren lebensunterhalt aufkamen. oder sie hat ein kind gekriegt, eine andere ausbildung begonnen und abgebrochen, weiss das irgendwer ausser die te?

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