..die Sache mit dem "teilen" - wie seht ihr das?

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie ihr zu dem Thema "teilen" steht.
Viele sind ja der Meinung, dass das eigene Kind NICHTS teilen muss.
Ich finde das etwas irritierend. Ich habe selbst eine Tochter (3,5J) und ich möchte schon, dass sie teilt und das tut sie auch ohne Probleme.

Sie hat von anfang an gelernt, was es bedeutet zu teilen und warum man es tut.
Sie ist wirklich sehr lieb und versteht auch, dass man jemand anderem damit eine Freude macht.
Ich habe ihr letztens ein Ü-Ei gekauft und gefragt ob ich die Hälfte haben darf, sie aber nicht teilen muss, wenn sie es allein essen möchte. Sie hat mir die Hälfte vom Ü-Ei überlassen mit den Worten "Ich weiß, dass ich es nicht mit dir teilen muss aber ich möchte das, weil ich weiß dass du dich dann freust". Ich fand das echt total schön. Andersrum freut sie sich ja genauso, wenn ich mit ihr Sachen teile. Auch mit anderen Kindern teilt sie ohne Probleme.

Letztens waren wir bei einer Freundin, ihre Tochter ist genauso alt, muss aber NICHTS teilen.
Meine Tochter hat sich was zum spielen gesucht, das wurde ihr dann aber aus der Hand gerissen weil das Mädel es für sich wollte. Die Mutter hat ihre Tochter dann gefragt ob sie das nicht teilen möchte und sie sagte nein.
Gut, meine Tochter hat sich daraufhin was neues gesucht und auch das wurde ihr dann aus der Hand gerissen mit den Worten nein das auch nicht.

Ich finde das schon ziemlich grenzwertig. Ich hätte meiner Tochter dann schon gesagt, dass sie das nicht alles beanspruchen darf und was abgeben soll/muss.
Charakterlich finde ich das auch keinen Mehrwert. Ich finde, dass man dadurch ziemlich egoistisch wird.
Man sollte Kindern in meinen Augen schon erklären, dass es wichtig ist zu teilen.


Wie seht ihr das ganze Thema?

Lg 🌷

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Ich bin da ganz bei dir! Es kommt natürlich immer auf die Situation an, aber wenn zB andere Kinder / Freunde zu Besuch sind, finde ich das auch wichtig. Was soll das andere Kind denn sonst spielen? Dann kann man halt keinem Besuch einladen. Etwas zwiegespalten bin ich zB bei komplett fremden Kindern auf dem Spielplatz, die zunächst sich ohne fragen am Spielzeug bedienen - da finde ich nämlich auch wichtig, dass es eine Grenze gibt. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine ;-)

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Wenn wir auf dem Spielplatz sind und ein fremdes Kind her kommt und einfach mit den Sachen spielt, muss ich da eigentlich nichts sagen ,😂
Meine Tochter hat gelernt zu fragen. Wenn ein Kind dann also ihre Sachen einfach nimmt, dann sagt sie: hey du hast gar nicht gefragt ob du das nehmen darfst, du musst fragen". Und erst wenn das andere Kind gefragt hat, darf es mitspielen 😂

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Das andere Kind ist vielleicht einfach noch nicht reif genug, um kooperativ mit dem Besuch zu spielen. Das entwickelt sich irgendwo zwischen drei und vier. Manchmal geht es auch schon mit gewissen (typischerweise älteren oder sonstwie reiferen) Kindern, mit anderen nicht. Ich würde langsam auch anfangen, deine eigenen Freundschaften von denen deines Kindes abzukoppeln. Das betreffende Kind ist vielleicht für deine Tochter einfach nicht die richtige Spielpartnerin. Vielleicht schaust du mal, dass ihr euch mit einem Kind trefft, mit dem deine Tochter im Kindergarten viel zusammen ist.

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Ich lebe meinen Kindern Teilen vor und zeige ihnen meine Freude wenn ich etwas von ihnen bekomme 😊 die Große ist 2 und es funktioniert bisher super.
Mir ist teilen total wichtig, sie hat ja auch einen kleinen Bruder und natürlich gehören die meisten Spielsachen ihr. Er ist 1 und sie streiten schon um Spielsachen aber sie bringt ihm immer einen Ersatz mit dem er sich dann zufrieden gibt😊
Also ja mir ist teilen sehr wichtig und finde nicht teilen auch sehr egoistisch

Bearbeitet von K1lug
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Ist bei uns genauso. Ich zeige ihr auch, dass ich mich freue, wenn sie mit mir teilt. Andersrum freut sie sich auch immer, wenn ich mit ihr teile. 😊

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Meiner Meinung nach machst du alles richtig 😊

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Ich kann super von meinem hohen Ross heruntersprechen, weil meine nie Probleme mit teilen hatte.

Bin allerdings auch der Meinung, dass nicht ALLES geteilt werden muss, hätte sie da mehr Widerstand gezeigt, hätte ich ihr schon eingebläut, dass teilen wichtig und richtig ist, aber sie das Recht auf 2-3 Sachen hat, die halt niemand angreifen darf. In der Form in der es jetzt läuft, dass ich sie nicht drängen muss, halte ich mich tatsächlich raus. Die paar wenigen male wenn sie es nicht tut und ein anderes Kind stunk macht, frage ich nach, ob sie teilen nicht doch in Erwägung ziehen würde. Oftmals tut sie es dann oder lässt sich auf einen Kompromiss ein (noch 2-3min ich, dann wirds abgegeben...) und wenn nicht, dann nicht. Wie gesagt, wer es eigentlich drauf hat, der kauft sich in meinen Augen auch Freiheiten

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Du vermischst da zwei Sachen.

"Viele sind ja der Meinung, dass das eigene Kind NICHTS teilen muss."

Der Meinung bin ich auch. Teilen sollte immer freiwillig stattfinden, so wie in dem Beispiel mit dem Ü-Ei.

"Man sollte Kindern in meinen Augen schon erklären, dass es wichtig ist zu teilen."

Ja das sollte man. Ich erkläre meinen Kindern eben die Auswirkungen ihres Verhaltens und bespreche mit ihnen, was die Konsequenzen sind, wenn man teilt (Freude bei den Mitmenschen, gemeinsames spielen, auch mal etwas geliehen bekommen) und wenn man nicht teilt (traurige Mitmenschen, irgendwann würde keiner mehr zu Besuch kommen wollen und auch nichts mehr mit dem Kind teilen wollen). Aber die Entscheidung muss beim Kind liegen.

Wenn ich weiß, dass es dem Kind gerade schwer fällt (das kann mal phasenweise passieren), dann würde ich vor dem Besuch nachfragen, ob mein Kind generell bereit ist zu teilen (sonst würde ich den Besuch lieber absagen, aber das würden meine Kinder nie riskieren) und dann würden wir gemeinsam die Sachen, die nicht geteilt werden sollen, wegräumen. Und wenn dann trotzdem mehrmals ein "das darfst du nicht haben" kommt, würde ich mein Kind beiseite nehmen und ihm erklären, warum das so nicht funktioniert und dann gemeinsam eine Strategie besprechen.

Aber niemals würde ich mich hinstellen und dem Kind befehlen, dass es Gegenstand xy jetzt teilen muss. Das Eigentum meines Kindes kann ich nicht verleihen. Aber wir haben auch Spielsachen, die uns als Familie gehören, die kann ich dann hervorholen.

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Danke für deine Sichtweise.

Ich empfinde die Kinder die nicht teilen müssen einfach als egoistisch und ich bezogen. Und mir fällt dieses Verhalten eigentlich nur bei den Kindern auf, die eben laut der Eltern nicht teilen müssen.
Ich hatte da mit meiner Tochter bis jetzt noch nie probleme. Ich wüsste auch nicht inwieweit es meiner Tochter schadet, dass ich ihr beibringe zu teilen.

Bei mir würde sowas nicht toleriert werden. Wenn Besuch bei uns ist und ein anderes Kind gerade mit was spielt und darin vertieft ist, meine Tochter dann kommen würde und es dem Kind wegnimmt, dann müsste sie es dem Kind zurück geben, auch wenn es ihr gehört.
Ich finde so ein verhalten einfach frech. Und das würde ich ihr auch erklären. Ich finde das nämlich dem anderen Kind gegenüber ein respektloses verhalten und einfach keinen schönen Charakterzug. Ich würde ihr ganz klar sagen, dass sie warten müsse, bis das andere Kind fertig mit spielen ist.

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Mein erstes Kind ist auch sehr gut im Teilen, obwohl er nie gezwungen wurde. Eine Freundin hat zwei Kinder, die nie zum teilen gezwungen wurden. Das erste Kind konnte lange Zeit nicht gut teilen (im Vorschulalter hat es sich deutlich gebessert), das andere Kind hat immer gut und gerne geteilt. Da ist einfach jedes Kind anders.

Die Frage ist ja, was das Ziel ist. Mein Ziel ist, dass mein Kind teilt, weil es davon selbst überzeugt ist. Klappt auch gut. Mein Ziel ist niemals, dass mein Kind irgendwas nur macht "weil man das so macht". Das Kind soll ja nicht nur teilen lernen, sondern auch verstehen, wie sich welches Verhalten auf andere Menschen auswirkt. Durch Zwang lernt es ja nichts.

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Hallo!

Interessante und schwierige Kiste, die sich aber glücklicherweise auswächst.

Mir hat mal eine Mutter versucht klar zu machen, dass meine Tochter ihre Puppe teilen / abgeben sollte.
Äh, nee, das war "ihr" Baby. Die Mutter hätte nur kurz um die Ecke gemusst, um die Puppe ihrer Tochter zu holen.

Bauklötze, Buntstifte, Essen, all das sind Dinge, die bei uns gerne geteilt wurden. Spielsachen im Allgemeinen ebenfalls, die Grenze war allerdings bei den Puppen und Plüschtieren.

Übergangsobjekte und Herzensdinge. Das habe ich dann auch nicht erwartet. Im Gegenteil, Nr. 2 hat dauernd Nr. 1 die geliebte Puppe abgejagt. Zum Geburtstag bekam sie 2 eigene, die aber immer noch nicht gut genug waren. Also wurde die Herzenspuppe von Nr. 1 für Nr. 2 noch ein zweites Mal angeschafft. Beide Puppen liegen auch nach 10 Jahren noch bei den Damen in den Betten.

Das Schwimmbad war auch stets ein interessanter Ort, an dem man zusehen konnte, dass man sein Spielzeug wieder bekam, weil mehr oder weniger unbeaufsichtigte Kinder sich an den Sachen unserer Kinder zum Teil ungefragt bedienten. Unsere Kinder haben ihre Sachen da problemlos geteilt und abgegeben, aber wenn ich nach Hause wollte, konnte ich so manches Mal mit Kindern um unser Eigentum diskutieren.

Durch das gemeinsame Spielzimmer war es hier nie ein Problem, wenn die Schwester, ein Freund oder die Freundin der Schwester mit Dingen spielte. Das war quasi Gemeinschafts-Spielzeug.

Wir hatten zwischen 1 und 5 Jahren auch eine tolle Delfi- und Spielgruppe, deren Mütter und Kinder sich super verstanden, da sind die Kids hineingewachsen. Alle Spielzimmer wurden getestet. Das war wirklich ein guter Trainingsraum.

Auch die Tagesmutter war eine gute Chance, aber auch da: Die Puppe musste am Kind bleiben und wurde nicht geteilt. Deshalb hat sie ihre Puppe auch jeden Tag zur Tagesmutter und wieder nach Hause geschleppt. Wie oft die Tagesmutter das im Laufe des Vormittages entkleidete Puppenkind beim Abholen, wenn ich das Kind angezogen habe, wieder angekleidet hat...

Ich finde es wichtig, dass sich die Kinder sicher sein können, dass sie am Ende des Tages ihre Sachen wieder beieinander haben. Und gemeinsames Spielen möchte gelernt sein.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Also das finde ich auch völlig okay, dein Beispiel mit der Puppe.
Hätte meine Tochter eine Sache, die sie absolut nicht teilen möchte, dann würde ich sie niemals dazu zwingen.
Wenn sie jedoch 10 Puppen hat und keine einzige abgeben will, dann wäre das eben nicht okay weil es dann irgendwie egoistisch ist?

Im Schwimmbad ist auch ein gutes Beispiel. Ich finde es auch nicht schön, wenn die Sachen einfach genommen werden. Viele Eltern sehen das irgendwie als selbstverständlich und sagen auch nichts dazu. Es mag ja sein, dass das Kind was sieht und es sich euphorisch schnappt. Macht meine Tochter auch manchmal, wenn sie was tolles sieht und es da im wasser rumschwimmt. Wenn ich das aber sehe, dann erinnere ich sie daran, dass sie zuerst fragen muss ob sie damit spielen darf und das macht sie dann auch. Manche eltern sagen jedoch nichts und lächeln einfach nur selbstverständlich. Das find ich blöd 🤔

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Hallo!

Es ist wie bei der Geschichte mit Selma, dem Schaf. Man sollte viel mit den Kindern reden. Das kommt heute einfach zu kurz. Erklären, weshalb man etwas so und so macht, erläutern, warum man etwas so und nicht anders sieht, ...

Um bei den Puppen zu bleiben: Madame besitzt 21 Stück!! Zu Hause, wenn Freunde zu Besuch kommen, ist das NIE ein Problem. War es auch noch nie. Wenn sie aber "on tour" nur ihr eines Modell dabei hat, dann wird es eben schwierig.

Dabei kommt mir gerade ein krasses Beispiel in den Sinn: Wir 4 auf einem Campingplatz. Ein neu kennen gelerntes Mädchen verliebt sich in den Schlaf-Hund unserer Großen, spielt damit stundenlang versonnen. War für unser Kind gerade noch so okay. Aber wir mussten nichts sagen oder einschreiten / klären. Da hat sie wirklich ihr Liebstes für eine verdammt lange Zeit geteilt. Ende vom Lied: Urlaub vorbei, Besucherkind traurig Abschied vom Plüschhund genommen. Wir wieder zu Hause, Hund von IKEA nachgekauft und dem Mädchen geschenkt. Wir hatten von dem Tier auch noch die große Version, es gibt Fotos wie das Alttier mehrere Junge "säugt", 3 Kinder glücklich, Plüschhunde und Verbindung zu den damals kennen gelernten Campingplatz-Freunden gibt es alle noch heute.

Aber das sind eben auch Leute, die mit ihren Kindern sprechen.

Euch viel Glück, dass sich das Ganze bald entzerrt.

Schöne Weihnachten,
Gruß
Fox

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Ich lese gerne mit 😊 Unser Sohn ist im November 2 Jahre alt geworden und er ist einer der Kinder, der überhaupt nicht teilen will... Obschon ich ihm erkläre, was die Auswirkungen des "nicht-teilens" sein können und ich ihn eigentlich anders erziehe... Trotzdem ist alles "seins" und er hat grosse Schwierigkeiten damit zu akzeptieren, dass andere Kinder auch mit etwas spielen dürfen. Ich hatte die Hoffnung, dass sich das legt, sobald er etwas älter ist. Aber du schreibst, dass dein Kind schon immer gern teilt 😅 drum finde ich hier vielleicht die ein oder andere Anregung.

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Hallo 😊
So unterschiedlich können die Kinder sein 🤷
Ich habe das mit dem teilen bei meiner Tochter ganz bewusst immer mal gemacht.
Und wenn sie mir was abgegeben hat, dann habe ich ihr immer gezeigt, wie sehr ich mich darüber freue. Habe mich bedankt, mich super gefreut usw.
Wenn sie nicht geteilt hat, dann war das auch okay, ich habe ihr dann aber schon gezeigt, dass ich z.b ein bisschen traurig bin.
Also ihr quasi nicht nur erklärt was die Vorteile beim teilen und die Nachteile beim "nicht teilen" sind sondern es quasi vorgemacht.

Ich hab das Gefühl, dass sie es eben dadurch "verstanden" hat.

Dein kleiner Mann ist ja erst mal 2. In einen Jahr macht er nochmal so einen Schuss, da ändert sich auch nochmal viel.

Bearbeitet von blume96
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Meiner Meinung nach liegt das bei 2-Jährigen daran, dass sie den Unterschied zwischen leihen und schenken noch überhaupt nicht verstehen. Sie können sich noch nicht darauf verlassen, dass ihr Spielzeug wirklich ihres ist und dass das andere Kind es wieder zurückgeben wird. Als mein Sohn 2,5 Jahre alt war, kam ein anderes Kleinkind zu uns nach Hause, nahm all seine Lieblingssachen kurz in die Hand und verkündete bei jedem Gegenständ laut "meins!". Und mein Kind war dann echt nicht sicher, ob seine Sachen ihm noch gehören oder nicht.

Mit 3 Jahren war dann eine Phase, in der er alles auch auf dem Spielplatz ganz unproblematisch hergegeben hat, aber mit den Worten "aber nur geliehen, du darfst es nicht mit nach Hause nehmen".

Ich finde man sollte den Kindern Zeit geben diese Konzepte überhaupt erstmal zu verstehen. Und wenn wir sie zwingen Sachen zu teilen, dann ist das diesbezüglich nicht hilfreich. Denn welche Bedeutung hat Eigentum noch, wenn die Eltern dann über den Gegenstand bestimmen und ihn jederzeit weggeben können?

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Teilen muss gelernt werden...

Beispiel: Nachbarsmädchen L., ein Jahr älter als mein Kind, also 2,5 Jahre, meins 1,5.

Im Sommer waren wir in deren Garten und mein Kind wollte mit dem Puppenwagen spielen. L. ist so ein Mädchen, dass dann sofort "Nein, meins!" brüllt. Ich habe mich auf Augenhöhe begeben und vermittelt. Erklärt, dass mein Kind keine Puppe und keinen Wagen hat und es sich das mal anschauen möchte, dass es aber L. gehört und sie das entscheiden darf. L. wollte gerade meinem Kind die Puppe geben, da beugten sich ungelogen plötzlich Mutter, Großmutter und Urgroßmutter von L. zu ihr und redeten auf sie ein, dass sie teilen muss, lieb sein muss etc. Natürlich hat L. ihre Puppe nun doch umklammert und geschrien und geweint.

Meine Tochter wiederum hat im August brav neben einem weitaus älteren Besuchskind bei uns auf der Couch gesessen und sehnsüchtig beobachtet, wie das Besuchskind mit ihrem Kinderklavier gespielt hat. Daraufhin bin ich ins Nachbarzimmer und habe noch die anderen Musikinstrumente geholt (wir wechseln durch), und meine Maus war soooo glücklich. Es ging nicht ums Klavier, sondern um Musikinstrumente und dass sie auch gern Musik machen wollte.

Die beiden Kinder, L. und mein Kind, sind da sooo unterschiedlich, wie Tag und Nacht. Genauso unterschiedlich sind aber wir Mütter und die Erziehung. L. "muss teilen, das ist lieb". Mein Kind wiederum bekommt erklärt, was Eigentum bedeutet, was die Intentionen hinter Handlungen sind, dass man fragen muss etc.

Ich habe auch Dinge, die ich nicht teile (mein Handy, meine Zahnbürste), und genauso darf mein Kind auch Dinge haben, die es nicht teilen muss. Ich würde in höherem Alter vielleicht auch fragen, warum meine Tochter nicht teilen will. Da stecken ja teils banale Gründe hinter, die man dann klären kann. Kommunikation ist das A und O.

Teilen gehört zum Leben dazu, aber jeder darf etwas haben, was er nicht teilen möchte. So geht es mir auch, also warum sollte mein Kind alles teilen müssen?

Ich Frage mein Kind auch immer, ob es mir etwas gibt, akzeptiere ein "Nein" bzw. halte meine Versprechen. Wenn ich sage, dass ich nur kurz etwas haben will um z. B. zu schauen, ob es kaputt ist, dann bekommt sie es danach wieder. Sie kann sich immer darauf verlassen, und vertraut dementsprechend. Das finde ich in dem Zusammenhang auch sehr wichtig.

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Hallo 😊

"Teilen gehört zum Leben dazu, aber jeder darf etwas haben, was er nicht teilen möchte. So geht es mir auch, also warum sollte mein Kind alles teilen müssen?"

Es muss nicht alles teilen, sehe ich auch so.
Aber wenn das Kind eben nichts abgeben will oder dem anderen spielenden Kind die Sachen aus der Hand reißt, weil es jetzt der Meinung ist, dass es selbst damit spielen will und es ja seins ist.. das geht doch nicht.

Wie erklärt man dann aber einem Kind, dem man ja sagt, dass es nichts teilen muss, dass es jetzt doch was abgeben soll?

Oder würdest du es tolerieren, wenn dein Kind älter ist und mehr Verständnis dafür hat und dem Besuchskind alles aus der Hand reißt, weil es ja seins ist?

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Nein, das würde ich nicht tolerieren. Gerade das aus der Hand reißen nicht. Ich würde auf Augenhöhe in den Dialog gehen und herausfinden wollen, warum gar nichts geteilt werden soll, denn das wäre sehr ungewöhnlich, zumindest für mein Kind. Und wenn es dabei bleibt, erklären, dass Besuchskinder sich dann nicht wohl fühlen und evtl. nicht mehr kommen möchten.

Siehe Beispiel Puppe von L. Sie hätte ihre Puppe abgegeben im Wissen, sie wiederzubekommen, anscheinend war das ihre Angst.

Bisher hatten wir noch nie Probleme mit dem Teilen. Meine Tochter teilt freiwillig und gerne, wollte nur ab und an etwas zurück haben, und dafür haben wir uns als Eltern eingesetzt. L. nimmt nämlich gerne ohne zu fragen Sachen, z. B. auf dem Spielplatz. Da intervenieren wir. Die Eltern von L. sagen dazu nichts, bringen aber trotzdem nie Spielzeug mit...

Ich weiß nicht, ob ich mich gut genug ausdrücke. Also, ich bin definitiv pro Teilen und finde es gut, wie du es handhabst. Gleichzeitig erkläre ich eben viel und versuche meinem Kind beizubringen, dass es immer einen "Grund" für ein Verhalten gibt, und ich versuche ein Vorbild zu sein. Gar nicht teilen, wenn ein Kind zu Besuch kommt, wäre für mich undenkbar. Da würde ich nicht still daneben sitzen. Aber die ein, zwei Herzensspielzeuge nicht teilen, wäre für mich nachvollziehbar und akzeptabel.

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Du gibst dir doch die Antwort selber. Ja, es ist schön und wichtig zu teilen, aber man kann und soll es nicht erzwingen. Die Entscheidung liegt immer noch beim Kind.