Schlafberatung bei Kleinkindern

Hallo!
Thema Schlafberatung bei Kleinkindern, kann da jemand von Erfahrungen berichten und jemanden empfehlen?
Mag jeder davon halten, was er möchte; aber bei uns ist die Schlafsituation aktuell für uns kaum noch zu ertragen und wir wissen nicht mehr weiter. Das Netz ist leider voll von Schlafberatern und teilweise stecken da bei den Google-Bewertungen auch Marketing-Strategien hinter. Deshalb erhoffe ich mir hier realistischere Erfahrungen.

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Huhu,

Laut deinem Profil ist dein Kind erst 3 Monate alt?

Falls ja: da geht es nur auf zwei Arten: Druck und psychische Gewalt - oder Nähe, Liebe und Geduld, Geduld, Geduld.

Verschafft euch gegenseitig Schlafpausen. Mann geht alleine mit Baby raus & du schläfst, das nächste Mal umgekehrt. Wenn ihr Familie oder Freunde habt: denen das Kind in die Hand drücken, spazieren schicken und Schlaf nachholen.

Wir haben hier mit 14 Monaten immer noch nen katastrophalen Schläfer. Da kann der Kleine ja aber selbst auch nix dafür. Er braucht Nähe, er kriegt Nähe. Er meint das nicht böse und will mich nicht ärgern!

Wenn er irgendwann mal nicht mehr 14 Monate sondern 14 Jahre ist, kann ich mich ja dann mal rächen und morgens um 5 mit dem Staubsauger durch sein Zimmer sausen 🤣 (natürlich ein Scherz!)

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Hey! Ich kann Dich gut verstehen. Wir haben jetzt auch einen Termin zur Schlafberatung ausgemacht. Ich habe die Dame online entdeckt. Wenn man sich die homepage anguckt und den Lebenslauf der Beraterin, kriegt man einen guten Einblick, ob sie seriös ist, finde ich. Schau nach Angeboten bei Dir vor Ort und schau dir genau die homepage an. Ansonsten erkundige Dich mal über eine Beratungsstelle wie pro familia oder ähnliches, die haben Adressen zur Hand.

Ich finde an Schlafberatung überhaupt nichts verwerflich oder schlecht. Es geht ja nicht um Schlaftraining, davon würde ich ganz entschieden Abstand nehmen! Also alles was mit schreien lassen, Konditionierung etc einhergeht. Wir erhoffen uns einfach Tipps zu Mittagsschlaf, Bettgehzeit, Abendroutinen etc, damit unser Sohn abends besser zur Ruhe kommt.

Bearbeitet von elliminelli
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Hallo,

ich weiß nicht, wie alt dein Kind ist oder welche konkreten Probleme bestehen. Ich erzähle mal von uns:

Mein Kind hat noch nie wirklich gut geschlafen, aber im Babyalter war das noch im normalen Rahmen. Rund um den ersten Geburtstag begann dann die wirklich anstrengende Zeit. Mein Kind war teilweise 2-3h pro Nacht wach und hat gejammert vor Müdigkeit, teilweise gab es mehrere solcher Wachphasen pro Nacht. Außerdem gab es in 90% der Nächte heftigste Schreianfälle, in denen gar nichts mehr ging. Ich kroch auf dem Zahnfleisch und war nur noch im Zombiemodus. Vom Kinderarzt bekamen wir eine Überweisung in eine Schlafambulanz. Die befindet sich bei uns in der Kinder und Jugendpsychiatrie. Ich war anfangs zugeben eher skeptiach. Dort arbeitet ein Team aus Ärzten, Psychologen und Pädagogen zusammen. Die Behandlung erfolgt zunächst ambulant mit mehreren Terminen, später ist auch eine stationäre Aufnahme möglich.

Bei uns hat die ambulante Therapie ausgereicht und sehr geholfen. Wir haben sehr viele Gespräche geführt (organisch war alles tip-top) um mögliche Ursachen und stressoren zu finden und uns wurde viel geholfen, bei der Gestaltung des Alltags. Meist liegen die Ursachen für Schlafprobleme nämlich im Aufbau und der Gestaltung des Tages.

Ich kann eine solche Schlafambulanz also nur wärmstens empfehlen.

Lg

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Mmmh da wäre ich jetzt auch vorsichtig mit dieser aussage, dass es meistens an der Gestaltung des Tages liegt 🫣 sm

Beim zweiten Kind hatten wir auch eine schlafberatung. Die Dame hat mir sehr geholfen. Vor allem hat sie mir klargemacht, dass jedes Kind anders ist! Und es wichtig ist das zu akzeptieren. Schon diese Akzeptanz hat mir mehr kraft gegeben.

Ich weiss nicht wie es bei der TE aussieht. Was konkret das Problem ist. Es kann tatsächlich alles mögliche sein.. vielleicht sogar „nur das zahnen“. Ich habe das zum Beispiel immer sehr unterschätzt. Meine kinder haben aber beide sehr gelitten. Da half oft nur Schmerzmittel.

Eine schlafberatung kann nicht schaden und ich würde es wieder tun. Schlussendlich muss die TE dann entscheiden was sie daraus umsetzen willst. Für mich war klar dass ich meine Kinder nie schreien lasse. Das war bei unser Beratung aber nie das Thema! Im Gegenteil! Stillen, Familienbett und nähe 🥰 Dinge die wir sowieso schon getan haben. Der schlaf wurde durch die Beratung nicht besser aber wie gesagt die dame hat mir viel vertrauen gegeben und ich konnte besser damit umgehen.

Deutlich besser haben unsere kinder erst ab 2/3 jährig geschlafen.

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Da habe ich mich nicht exakt ausgedrückt. Ich meine damit, dass meist der Tag Grund für Schlafprobleme ist, SOFERN körperliche/organische Ursachen ausgeschlossen sind. In der Nacht wird das Erlebte des Tages verarbeitet. Manche Kinder haben Probleme mit der Stressbewältigung am Tag, können sich aber extrem gut regulieren und kontrollieren, sodass einem das gar nicht groß auffällt. In der Nacht lassen sie ihren Gefühlen dann aber freien Lauf.
Insofern kann es definitiv nicht schaden eine Beratungsstelle aufzusuchen, in der die Mitarbeiter mit solchen und vielen anderen Dingen viel Erfahrung haben, insbesondere, wenn die Schlafprobleme länger andauern.

Und ja, dort werden einem auch Strategien an die Hand gegeben, wie man mit schlechten Nächten mental umzugehen lernt.

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