Nerven liegen blank an Heiligabend

Liebes Forum,

ich glaube, ich benötige gerade ein offenes Ohr, da ich hier alleine mit meinem Kind sitze. Sorry für den eventuellen Silopo. Ich glaube, es vermischt sich gerade Stress und etwas Angst. Über ein paar aufbauende Worte würde ich mich sehr freuen.

Seit gestern ist mein Mann doll erkältet und heute Morgen war dann der Corona Test positiv. Ich habe mich so gefreut, dass er jetzt zwei Wochen frei hat und mich ein wenig entlasten kann. Unsere Tochter ist diese Woche ein Jahr alt geworden und hält uns gut auf Trapp. Gerade hat sie ihre erste recht heftige Erkältung überstanden. Letzte Nacht habe ich dann auch kaum geschlafen, da sich ihr nächster Zahn ankündigt.

Heute Morgen dann musste ich die Großeltern anrufen und für morgen absagen. Wir wollten morgen gemeinsam feiern, worauf wir uns sehr gefreut hatten. Meine Eltern und Schwiegereltern sind sehr traurig verständlicherweise und hatten wohl auch schon viel vorbereitet.

Heute Morgen als ich meine Mutter
anrief um abzusagen, hatte ich die Kleine auf dem Arm und sie saß auf meinem Schoß. Mein linker Arm war entweder um ihre Hüfte oder oben um den Brustkorb, daran erinnere ich mich nicht mehr. Sie stieß dann mit dem Kopf gegen die Kante des Handys und fing zu weinen an. Ich war genervt, sie zappelte rum und irgendwie hatte ich dann den Gedanken, ob ich meinen Arm heftig vor und zurück bewegt haben könnte aus Genervtheit. Ich leide seit der Entbindung an Angstgedanken und habe unfassbare Angst vor einem Schütteltrauma. Also es hat sich so ein Bild vor meinen Augen entwickelt, dass ich die Kleine vor und zurück gestoßen haben könnte als sie auf meinem Schoß saß. Total bescheuert - durch den Stress kann ich gar nicht unterscheiden, ob ich das echt gemacht habe oder ob es ein Gedanke war…
Zur Enttäuschung, dass Weihnachten ins Wasser fällt, gesellt sich jetzt der Angstgedanke, ich könnte vorhin grob ihr gegenüber gewesen sein - noch schlimmer: ich könnte ein Schütteltrauma ausgelöst haben. Wobei sie ja schlimmstenfalls gegen meine Brust mit dem Hinterkopf genommen wäre.

Dumm wie ich bin, habe ich vorhin als wir vom Spazieren zurück gekommen sind, sie auf den Schoß genommen und geschaut, ob ich sie so überhaupt hin und her bzw vor- und zurückbewegen kann - jetzt habe ich wieder Schuldgefühle…wobei ich da ja nicht aggressiv war oder so.

Ich habe mich da jetzt voll reingesteigert und komme aus dem Gedankenkarussell nicht raus und überlege schon, meinem Kinderarzt davon zu erzählen, wenn ich im Januar zum Impfen bei ihm bin 😕

Oh Mann, kann mich jemand beruhigen??☹️

Bearbeitet von Zitronenfalter34
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Hey du,

der Stress scheint dir gerade wirklich zu viel zu werden. Du beschreibst einen typischen „Zwangsgedanken“ - das sind „intrusive“ Gedanken, also sich aufdrängende Gedanken mit einem beängstigenden Inhalt. Es ist gar nicht so selten, dass Eltern darunter leiden und sich vorstellen, dass sie ihren Kindern etwas antun würden.

Denk aber daran: Noch nie ist ein Gedanke aus einem Kopf gesprungen, um eine Handlung durchzuführen. Es ist nur ein Gedanke, davon hast du 100.000 am Tag! Dieser macht dir eben Angst, weswegen du darauf sensibel reagierst. Aber das macht ihn nicht wahr.

Weil du gerade Angst hast, versuchst du dir gerade hier im Forum Beruhigung zu holen. Das ist auch ganz typisch für Ängste und Zwänge. Du versuchst zu recherchieren, ob dein Gedanke wahr sein könnte. Natürlich ist der Gedanke Blödsinn - und das wird dir auch dein Kinderarzt sagen. All das wird dich nur kurzzeitig beruhigen. Viel wichtiger ist, dass du lernst, dass solche Gedanken von deinem Gehirn produziert werden, aber dadurch nicht der „Wahrheit“ entsprechen.

Anstatt dass du dich zum Kinderarzt begibst, würde ich dir empfehlen, diese Ängste mit einer PsychotherapeutIn zu besprechen. Auch weil es wichtig ist, diese Ängste nicht auf dein Kind zu übertragen!

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Ganz lieben Dank für deine Nachricht. Ja, das stimmt. Ich leide auf jeden Fall an Zwangsgedanken. Zum Glück kann ich im Januar eine Therapie beginnen.
Habe dir eine PN geschickt.

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Schütteltrauma, das Kind wird da wirklich wortwörtlich geschüttelt. Einmal nach links und nach rechts drehen ist kein schütteln, dann hätten verdammt viele Kinder nach dem spielen schon arge Probleme.

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Vielen Dank für deine Antwort. Also ich meinte es so, dass ich sie auf meinem Schoß vor und zurück bewege. Nicht von links nach rechts. Hatte sie mit einer Hand festgehalten- entweder hatte ich meinen Arm um ihre Hüfte oder meine linke Hand unter ihrer Achsel. Ich erinnere mich nicht mehr.
Ist total doof die Frage, ich weiß ☹️

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Aber das versucht sie dir doch zu sagen.
SCHÜTTELN....das hast du bestimmt nicht.

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Jetzt komm mal runter, du hast dein Kind höchstens geschaukelt, nicht geschüttelt. Ausserdem ist sie kein Säugling mehr.
Versuch, trotzdem das Beste aus den Feiertagen zu machen, bald ist Corona sicher auch überstanden.

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Ein Schütteltrauma entsteht durch den Peitschenschlageffekt. Das Kind wird so heftig geschüttelt, dass der Kopf ruckartig in den Nacken und auf die Brust kippt, immer wieder und so schnell und stark, dass das Gehirn immer wieder gegen die Schädelinnenseite knallt. Das ist definitiv nicht passiert. Beruhige dich und fröhliche Weihnachten