Nicht noch eine ADHS-Frage

Meine Tochter ist 2;4 Jahre und seit langem rätseln wir, was mit ihr nicht stimmt. Bisher haben wir eine große Schnittmenge mit Symptomen von ADHS: sehr früher Sprachbeginn, hohe Bewegungsfreude, Furchtlosigkeit, starke Unfallneigung, leichte Ablenkbarkeit. Für eine ADHS-Diagnose ist es zu früh, neugierig bin ich dennoch, ob es tendenziell in diese Richtung gehen könnte. Einiges spricht für mich dazu. Auf der anderen Seite lernt sie alles im Vorbeigehen und ohne sich überhaupt konzentrieren zu müssen. Sie puzzlet mehr Teile als in ihrem Alter vorgesehen und findet in Wimmelbildern alles überragend schnell. . Wenn wir aber versuchen ein Spiel zu spielen (oder zu malen oder zu puzzlen oder zu lesen), springt sie bei Ablenkung sofort auf, rennt weg, und kommt nach einigen Sekunden wieder und will genau an der Stelle weiter machen, an der wir aufgehört haben.
Ist das ein Zeichen für gute Konzentration, weil sie genau weiß was vorher war und wo sie weggelaufen ist, oder ein Zeichen für wine schlechte Konzentration, weil sie wegläuft, sobald es draußen scheppert. Vielleicht kann jemand den Punkt für mich grob einordnen?

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Das sind nicht die ADHS-Symptome, sondern Symptome einer Hochbegabung.
Was hat denn ein früher Sprachbeginn mit ADHS zu tun?

"Ist das ein Zeichen für gute Konzentration, weil sie genau weiß was vorher war und wo sie weggelaufen ist, oder ein Zeichen für wine schlechte Konzentration, weil sie wegläuft, sobald es draußen scheppert."
Das ist ein Zeichen dafür, dass du mit einer erst Zweijährigen spielst 🙈

Bearbeitet von schokofrosch
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Sorry, mein erstes Kind ist einfach schon immer ein kleiner Erwachsener gewesen. Mir fehlt die Referenz 😅

Den frühen Sprachbeginn habe ich öfter als Anzeichen für ADHS gelesen. Jetzt finde ich auf die schnelle nur diese Präsentation: https://www.szv-andelfingen.ch/fileadmin/user_upload/spd_ADHS_und_Entwicklung.pdf
Mir kam das zuerst abwegig vor, aber wenn ein Kind ohnehin reizoffen ist, dann nimmt es Sprache unweigerlich auch früher wahr. So habe ich es mir zusammen gereimt.

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Für mich beschreibst du ein ganz normales 2-jähriges Kind. Als ich mein Kind aus der U3 Gruppe abgeholt habe, haben alle Kinder das Spiel unterbrochen und sind zum Fenster gerannt, als der Bagger vorm Fenster fuhr.

Ich habe selbst adhs und kenne es auch von mir, dass ich manchmal Tätigkeiten unterbreche, wenn ich abgelenkt werde. Allerdings ist es dann wirklich vergessen und ich nehme die Tätigkeiten nicht mehr auf.

Den frühen Sprachbeginn habe ich noch nie als klassisches Symptom gehört.
Ich konnte auch schon mit 1.5 Jahren fließend sprechen, allerdings bin ich auch hochbegabt und komme im Bereich Sprache auf sehr hohe Werte.

Die Symptome von ADHS und einer Hochbegabung sind teilweise auch deckungsgleich.

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Frage ist:
Hat einer von euch ADHS?

ADHS wird für gewöhnlich vererbt oder entsteht nach einem traumatischen Ereignis.
Hat sie was schlimmes erlebt?

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Der Vater hat starke Anzeichen, ist aber nicht diagnostiziert. Beide sind nicht dumm, haben aber die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches, wenn es um etwas geht, was sie nicht von selbst interessiert, sind tollpatschig und es fällt beiden alles immer runter oder sie kippen beide immer alles um. Becher kippen hier jede Mahlzeit mehrfach um. Das Kind wird 3x am Tag umgezogen, weil es wieder irgendetwas auf die Kleidung gekippt hat. Diesbezüglich kann ich es nur (liebevoll gemeint!) als trottelig bezeichnen.
Mit immer und alles meine ich wirklich immer und fast alles.

Traumatisiert ist sie mit Sicherheit nicht. Sie ist immer gut gelaunt, kaspert herum, nimmt wenig ernst und ist mutig anderen Kindern und Erwachsenen gegenüber. Unbekümmert trifft es wohl ganz gut.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Dann könnte der Vater sich testen lassen um es zu erfahren, dann findet er vielleicht auch bessere Möglichkeiten mit den Symptomen umzugehen, falls er es hat :)
Und ihr hättet eine starke Indikation ob sie es haben könnte oder nicht. Wenn ihr beide es nicht habt, ists halt möglich aber unwahrscheinlich

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Hallo,

Warum sollte denn was mit euren Kind nicht stimmen?

Bis auf die Unfallanfälligkeit war unsere Tochter genau so. Man sah immer was sie zu Mittagessen hatte in der Kita. Sie war nur in Bewegung und war am glücklichsten auf dem Spielplatz oder der Turnhalle. Länger hat sie sich nur mit den beschäftigt was ihr Spaß machte, auch hier war es puzzeln. Sobald von draußen ein Geräusch kam, ab zum Fenster und nachschauen, dann zurück und weiter gemacht. Für uns war und ist das einfach Neugier.
Drei jährige sollten eine Aufmerksamkeitsspanne von 5 bis 7 Monuten haben. Also bei euren Kind unter 5 Minuten.

Bei uns kam der Sprung mit 3,25/3,5 Jahren. Ab den Alter konnte sie sich "stundenlang" mit Dingen beschäftigen. Gesellschaftsspiel, Bügelperlen, malen und Puzzeln.

Heute ist sie 4,5 Jahre und laut Entwicklungsbereicht der Kita schulreif. Sie erfüllt alle Kriterien, die an 6 jährige angelegt werden.

Wir haben nie an ADHS oder sonstwas gedacht. Auch der KiA oder die Kita hat je was in diese Richtung gesagt. Sie ist einfach ein neugieriges aufgewecktes Kind.

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Es gibt weitaus mehr Symptome als die von dir beschriebenen. Ich würde bei deiner Tochter auch nicht auf ADHS tippen.

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Aber die gleichen Verhaltensweisen beschreibt die TE ja auch. Sie scheint ja an ADHS zu denken. Was ich nicht sehe, da unsere Große in den Alter sich auch so verhalten hat, wir aber es altersgemäß angesehen haben.

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Mein Sohn klingt ähnlich. Finde es irgendwie affig, diese ADHS-Trend. Sind alles Menschen mit unterschiedlicher Begabung.

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Dem habe ich nirgends widersprochen, oder doch?

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Viele Menschen haben ADHS. Entweder man hat es oder eben nicht. Menschen die ADHS haben und nicht diagnostiziert werden, haben es im Leben meistens sehr schwer. Erkannt wird es oft erst dann, wenn schon die ersten Schwerwiegenden Probleme auftauchen.
ADHS gab es schon immer, früher wurde damit nur anders umgegangen. Heute gibt es ja Gott sei Dank die Möglichkeit sich testen zu lassen und Hilfe zu bekommen.
Alle Menschen haben unterschiedliche Begabungen. Mit ADHS oder ohne.
Du findest was genau affig? Hast du überhaupt eine Ahnung davon?

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Du könntest exact unseren Sohn beschreiben... Er ist 2.5 und genauso. Redet wie ein Weltmeister, kann super Puzzlen und lego spielen, sonst Aufmerksamkeitslänge wie ein Goldfisch... Aber ich glaube das ist normal... Laut Kita ist er ganz normal entwickelt und das dauert halt bis du Kinder länger als ein paar Minuten bei einem Thema bleiben...
Wenn wir mit anderen Kindern von der Kita heim laufen ruft über irgendwer sein Kind, weil es wieder was spannendes entdeckt hat und deswegen in die falsche Richtung lief. Meistens rennen dann alle hinterher... Das dauert dann ewig bis wir daheim sind... Aber es sind alle Kinder, die sich ständig ablenken lassen. Manchmal hilft das nur ein Bagger der zufällig in unsere Richtung fährt...

Also nein das ist noch kein ADHS sondern einfach ein normales Kleinkind.

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Tatsächlich ist das Verhalten von 2-Jährigen einfach sehr ähnlich wie bei ADHS, weil die exekutiven Funktionen in dem Alter meist noch nicht besonders ausgereift sind. Impulsivität, hohes Aktivitätslevel, Erkundungsfreude, kurze Aufmerksamkeitsspanne, viele Missgeschicke.. Beschreibe ich einen Erwachsenen mit ADHS, oder ein 2-jähriges Kind? Die Eigenschaften passen bei beiden. Dementsprechend lässt es sich meiner Meinung nach in dem Alter noch nicht beurteilen. Klar, es gibt 2-Jährige, die ganz anders sind, bei denen kann man ADHS vermutlich ausschließen. Aber in die andere Richtung funktioniert das nicht.

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Ich finde den Gedanken aus der Beschriebung gar nicht so abwegig und weit hergeholt.
Ich kann dich gut nachvollziehen, bei uns sieht es sehr ähnlich aus und ich sehe auch einen Unterschied zu Gleichaltrigen. Klar, man soll nicht vergleichen.
Aber unserer, 25 Monate, hat auch total die kurze Aufmerksamkeitsspanne, springt zwischen Spielzeug, puzzelt aber auch noch nicht großartig, ich als Mama bin auch innerlich unruhig.
Ich mache mir auch Gedanken, die Zeit wird es zeigen