Schreien lassen?

Guten Morgen ihr Lieben,

ich möchte euch um eure Einschätzungen einer Situation bitten, weil ich selbst nicht weiß, was richtig ist.

Meine Tochter (14 Mon) ist erkältet mit leichtem Fieber und Schnupfen. Es begann vor zwei Tagen, seitdem schlief sie tagsüber und nachts ausschließlich auf unserem Arm in Bewegung ein (auch nicht in der Trage). Setzten wir uns mit ihr hin, war sie nach spätestens 20 Minuten, meistens aber sofort, wach, nicht einmal Dauerstillen akzeptiert sie, sie muss in Bewegung sein. Das hatten wir bisher noch nie! Sonst hat es in den "schlimmen Nächten" mit Erkältung genügt, sie auf mir schlafen zu lassen. In der ersten Nacht haben mein Mann und ich uns irgendwann abgewechselt, tagsüber war ich dann mit ihr alleine, mein Mann hat abends erstmal übernommen.

Gegen Mitternacht konnten wir nicht mehr und mein Mann hat vorgeschlagen, unsere Kleine im Bett (Familienbett) in dem Arm zu nehmen, zu streicheln und zu singen, aber sie eben nicht mehr zu tragen. Sie hat sehr geweint, ich habe es zwischenzeitlich nicht ausgehalten und sie nochmal getragen, aber es ging echt nicht mehr. Erst habe ich es versucht (Stillen lehnt sie dann auch liegend ab, das geht nur, wenn ich sie dabei trage), dann hat mein Mann sie wieder genommen, sie ist in seinem Arm, Kopf auf der Schulter, ihre Händchen auf seinem Arm, eingeschlafen. Sie hatte noch einige Minuten geweint und teilweise geschriehen, wurde dann aber ruhig. Sie lag dann da mit offenen Augen, die ihr immer wieder zufielen, bis sie dann eingeschlafen ist.

Jetzt frage ich mich: Hat ihr das geschadet? War sie am Ende ruhig und hat die Situation akzeptiert - oder war es Resignation, wie man es beim Ferbern annimmt? Wir möchten bedürfnisorientiert erziehen und ich weiß, dass die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden sollen - und mein Mann und ich brauchten einfach den Schlaf. Die Nacht war dann auch bei weitem besser als die davor, sie ließ sich wie gewohnt durch Stillen in den Schlaf bringen. Davor war es ein Teufelskreis aus Herumtragen, dem Versuch, sich mit ihr hinzulegen, Aufwachen, Weinen...

Hatte ihr schon so eine Situation und wenn ja, wie habt ihr sie gelöst?

Vielen Dank an alle, die diesen langen Text gelesen haben und mir ihre Einschätzung mitteilen.

Bearbeitet von Delia24

ELTERN -
Die beliebtesten Milchpumpen 2024

Hebammen-Tipp
Medela Handmilchpumpe Harmony, Produktkarton im Hintergrund
  • hoher Bedienkomfort
  • leicht und kompakt
  • flexible Brusthaube
zum Vergleich
1

Ihr habt sie nicht schreien lassen. Ihr wart ja bei ihr und habt sie - im Rahmen eurer Möglichkeiten und es ist völlig ok, wenn ihr nicht mehr könnt und die „Strategie“ ändert - begleitet.

Schreien lassen hättet ihr sie wenn ihr sie hingelegt hättet und weggegangen/-geblieben wärt, wären sie geweint hat.

Es ist nicht schlimm, wenn ein Kind weint und das Kind muss sich auch nicht jedes Mal sofort beruhigen lassen. Das ist ein Ventil für das Kind, mit dem es sich auch regulieren kann. Wichtig ist, dass ihr das Kind begleitet und nicht alleine lasst, wenn es weint.

2

Das war Resignation im Sinne: „Ich bin jetzt totaaal müde, meine Eltern sind bei mir, und obwohl ich mich wegen dem Schnupfen/Zähnchen usw. nicht topfit fühle, lasse ich mich mal gehen. Alles gut, ich bin bei den zwei bestens aufgehoben.“ 😅

Lies dich in einer ruhigen Minute in die Ferbermethode ein. Das sind Welten von Unterschied.

Gute Besserung der Maus.

Bearbeitet von glamcat
3

Ihr habt sie in diesem Moment begleitet. Wenn sie auch geschrien hat, seid ihr dabei gewesen und habt sie nicht ALLEINE gelassen.

Ihr habt alles richtig gemacht.

4

Das was ihr gemacht habt ist definitiv nicht schreien lassen. Ihr habt Euch gekümmert und wart da. Und sie trägt sicher keinen Schaden davon, dass ihr nicht nonstop in Bewegung wart.

5

Vielen Dank für eure lieben Antworten, das hilft mir total!!

6

Schreien lassen = Kind bewusst alleine irgendwo in seiner Not lassen, mit dem Gedanken das sei eine hilfreiche erzieherische Maßnahme. Also nein. Man kann nicht jedes Weinen vermeiden und das ist in Ordnung. Ihr habt euch gekümmert.

7

Mit ferbern hat es wirklich nichts zu tun. Ihr habt die Kleine ja durchgehende liebevoll begleitet und nicht alleine gelassen. Kann es sein, dass sie aufgehört hat zu schreien, weil sie resigniert hat? Das ist schon möglich. Aber da ist ein himmelweiter Unterschied zwischen "schreien bringt nichts, denn ich wurde hier alleine gelassen und mich hört eh keiner" und "schreien bringt nichts, denn meine Eltern sind zwar da und wollen mir helfen, aber werden mich nicht weiter herumtragen".

Kleinkinder wissen noch nicht, was möglich ist und was nicht. Sie drücken sich dann eben durch schreien aus. "Mir geht es schlecht, aber beim herumtragen halte ich es am besten aus" "Oh nein ich werde nicht mehr getragen" --> Schreien um mitzuteilen, dass man das nicht gut findet.

"Ich fahre gerne Auto, aber diesen Gurt finde ich blöd" --> Schreien beim angeschnallt werden.

"Ich habe meine Lieblingsschüssel fallen lassen und sie ist in tausend Stücke gesprungen, ich brauche sie aber noch" --> Schreien, wenn die Eltern die Scherben wegwerfen und nicht wieder heile zaubern.

Was ich sagen will: Kinder in dem Alter werden oft schreien, um klar zu machen, dass ihnen etwas wichtig ist und die Eltern gerade etwas anders machen sollen. Sie können noch nicht wissen, wann das umsetzbar ist und wann nicht. Das sehen sie dann erst an der Reaktion der Eltern. Und wenn sie feststellen, dass die Eltern den Wunsch nicht umsetzen werden, müssen die Kinder das akzeptieren. Man könnte es auch Resignation nennen.

Ein Jahr später war es bei meinen Kindern dann schon wieder leichter, weil ich ihnen verbal erklären konnte, warum xy nicht geht. Aber dafür ist euer Kind einfach noch zu jung.

8

Sie war doch nicht alleine. Ihr Ward doch da

9

Ein Baby darf weinen, wenn es ihm schlecht geht. Es darf nur nicht dabei allein gelassen werden. Mit schreien lassen hat das was du beschreibst 0,000 zu tun