Die Esssituation stresst mich so sehr (2J)

Hallo liebe Community,

ich verzweifle langsam… und ich überlege ob ich die Situation ändern muss oder ob ich es einfach so weiterlaufen lasse, bis es sich von alleine ändert.

Mein Sohn ist gerade 2 geworden und war schon immer sehr zart. Er ist jetzt 85cm groß und wiegt meist so um die 10-10,5kg. In letzter Zeit nimmt er auch alles aus der Kita mit, was geht… Hand-Mund-Fuß, Lungenentzündung und zu Weihnachten Magen-Darm 🫣… seit 6 Wochen immer irgendwas, weswegen er immer wieder unter die 10kg rutscht. Kaum hat er zugelegt… Zack… krank und wieder unter 10kg…

Es gibt Tage, da isst er wie alle anderen Kinder mal mehr und mal weniger und das ist völlig ok… und dann gibt es Tage wie heute… wäre nicht das Gewicht, würde ich nicht so nen Affentanz veranstalten…

Heute Mittag war mir klar, dass er mein Mittagessen nicht unbedingt wollen würde, habs ihm trotzdem angeboten, aber eigentlich Würstchen für ihn gemacht. Da hat er 2x von abgebissen und wollte dann lieber nen Toast mit Nussmus. Völlig ok, also Toast her. Nach 4 Bissen wollte er nen Joghurt… Ich den falschen Joghurtbecher aufgemacht, also hat er einen zweiten (gleichen) aufgemacht. Da hat er einen Teelöffel von gegessen. Dann wollte er wieder was anderes und da wurde es mir zu bunt und ich hab ihm erklärt, dass er ganz viel Auswahl hat und nichts anderes bekommt. Dann war er mucksch und wollte nichts mehr, also hab ich ihn ins Bett gebracht. Da ging das Geschrei los, dass er essen will. Wir also wieder runter und er hat von allem gegessen und zwar ordentlich.

Und abends haben wir ne ähnliche Situation. Er will mit uns nichts Essen und wenn er im Bett liegt kommt dann wieder „essen, essen, essen“ und wir rennen los und er kriegt (meist), was er will 🫣.
Ich weiß, es ist ein selbstgemachtes Problem, aber die Alternative ist, dass er wirklich nichts isst. Er ist, wie jeder 2jährige, mitten in der Trotzphase mit einer sehr konkreten Vorstellung.

Wie macht ihr das?
Mein Mann will, dass er erst ins „Normalgewicht“ kommt, aber ich denke, dass unser Sohn immer so zart bleiben wird als Kind.

Sorry für den megalangen Text 🙏

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Bei dir treffen zwei Probleme zusammen. Ich finde es sinnvoll eine Alternative anzubieten, aber nicht zwei, drei oder noch mehr. Allerspätestens bei, falsch geöffneten Joghurt wäre es bei mir vorbei gewesen. Hier geht es nicht darum, dass es ihm nicht schmeckt, sondern darum, dass er es nicht will. Kannst du ihn in dem Moment nicht davon überzeugen, dass der Joghurt identisch ist? „OH, du wolltest ihn selber öffnen? Das wusste ich nicht. Das tut mir Leid! Morgen achte ich darauf, dass du den Becher öffnen kannst. Möchtest du den roten oder grünen Löffel?“ Das zieht bei uns, wenn wir vergessen vorher zu fragen. Grundsätzlich wäre euer Problem ja gelöst, wenn du verstärkt darauf achtest ihn zu fragen, was er möchte. Ein zweijähriges Kind kann mit den Konsequenzen eigentlich schon umgehen. Zumindest bei meinen Kindern hat es immer funktioniert zu sagen, sie sollen essen bis sie satt sind, denn es gibt erst in x Stunden wieder was. Würde ich meinen beiden Freilauf gewähren, hätten wir wohl auch Probleme, dabei sind sie ganz gute und unkomplizierte Esser. Ich denke also nicht, dass sich das Verhalten ändert, wenn er vorher lernt, dass ihr grenzenlos geduldig seid.
Die Grenzen bei einem kranken Kind sind aber bei uns auch lockerer. Anstatt eines Fruchtzwergs gehe. dann auch zwei oder Wünsche wie Äpfel oder ein Glas Milch werden auch außerhalb der Mahlzeiten erfüllt. Ich denke der Körper sagt schon, was er braucht. Und gerade wenn es mit Spucken einhergeht, ist es mir egal, was sie essen, Hauptsache ist, dass etwas drin bleibt, aber da gibt es auch keine Zickereien wegen falscher Joghurtbecher. Da ist für mich eine Grenze.

Hast du ihn als direkte Reaktion auf das mucksch sein ins Bett gebracht, also als patzige Reaktion deinerseits? An schlechten Abenden, bei denen das Abendessen eskaliert, weil müde o.ä. bieten wir in etwas Abstand nochmal Gemüse oder Brot an. Hungrig sollte kein Kind ins Bett müssen. Allerdings gibt es dann keine Leckereien mehr.

Euer Sohn ist zierlich, aber Gewicht und Größe passen schon in etwa zueinander. Wurde sein Ernährungszustand bemängelt? Trinkt er noch Milch?

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen
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Lieben Dank für deine ausführliche Antwort.

Im Großen mache ich das alles schon so, wie du es vorschlägst, Ausnahmen sind halt immer im Krankheitsfall.

Erklären klappt mal so, mal so. Ich denke gestern war das Problem, dass er auch einfach müde war, daher auch ein klares Nein zum ins Bett schicken, weil er mucksch war und ich genervt oder so 😍. Es war einfach Zeit für den Mittagsschlaf. Hier geht keiner hungrig ins Bett und das Bett muss für mich ein Ort sein, wo man gerne hingeht. Das klappte bis jetzt auch immer sehr gut.

Ablenken klappt eher weniger, weil er schon sehr auf die Sache dann fokussiert ist. Aber ich versuche beides natürlich immer. Und er hat immer die Möglichkeit sich selbst alles auszusuchen. An seine Sachen kommt er meist alleine ran mit Lernturm oder weils auf seiner Höhe ist. Nur das, was unumgänglich ist, wird für ihn entschieden, was dann aber leider auch manchmal zu Dramen führt 🤷‍♀️. Das ist aber ja auch alles normal.

Vielleicht muss ich mich mehr auf die Zeitansagen fokussieren… Ich hatte bis jetzt nicht das Gefühl, dass er es verstanden hat.

Ernährungszustand wurde nicht bemängelt, allerdings hat die Ärztin ihn auch 3cm kleiner und 1kg schwerer gewogen 🫣. Sie meinte auch nur, dass meine Werte eher zu seiner Zartheit passen als ihre 🤷‍♀️.

Milch trinkt er keine mehr, nur Hafermilch. Flasche hatte er nie genommen und sich vor einiger Zeit selbst abgestillt.

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Unser Sohn ist 2 1/2 und hat ungefähr die Maße eures Kindes. Und ich muss sagen er ist ein sehr guter Esser. Die Kita war auch richtig verblüfft, wieviel in diesen kleinen Kerl reingeht, dafür, dass er so zierlich ist. Was ich damit sagen will ist, dass euer Sohn eventuell auch wenn er richtig gut essen würde genauso zierlich wäre. Würde da etwas Druck rausnehmen eurerseits und ihm nicjt alles durchgehen lassen was das Essen betrifft.

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Ich denke auch, dass er immer schmal bleiben wird, allerdings mache ich mir bei 9,5kg dann doch mehr Sorgen, bzw mein Mann 🫣. Denn um den Dreh rutscht er ab nach den ganzen Infekten. Und weil ich mich um den Kleinen kümmere, kommt der Stress auch mehr durch meinen Mann bei mir 😂.

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Was sagt denn euer Kinderarzt? Unser Sohn hatte bei der U7 9,5kg und später nach zwei Infekten noch weniger. Der Kinderarzt ist aber entspannt.

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Hey,

Also wenn ich es richtig verstehe hast du was gekocht und als Alternative gabs Würstchen, Toast und Joghurt. 🫣
Da ist das Problem wirklich hausgemacht. Wenn du schon eine Alternative anbietest dann lass es dabei. Entweder er isst mit oder Seine Würstchen. Glaub mir, er kapiert schnell dass er so nicht weiter kommt. Außerdem wäre es für mich essensverschweundung, auch wenn ihr es vielleicht esst, ihr bringt ihm einen falschen Bezug zum Essen bei. Essen ist wertvoll und darf nicht verschwendet werden.

Mein Sohn ist 3 und auch ein schlechter Esser, allerdings ist er 105cm und wiegt 16.4 kg. Er schaut gar nicht schlecht aus. 🤷🏻‍♀️
Es gibt immer wieder so Phasen da essen sie fast nix und dann bekommt man sie kaum satt.

Lg Annette

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Ich sehe es grundsätzlich auch wie du. Im Krankheitsfall schaltet aber mein Hirn wohl auf Alarm 🫣.

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Hey, ja klar wenn sie krank sind dann versucht man wenigstens irgendwas in sie reinzubekommen. 🫣 Aber da ist es dann auch verständlich wenn sie keinen Hunger haben. 🤮🤧🤒

Ich glaub du musst Abstand von dem Gewicht nehmen. Wie du sagt, er wird wahrscheinlich immer etwas zarter bleiben und zu den leichteren gehören. Da muss man auf sein Bauchgefühl hören. Freiwillig verhungert ist noch kein 2 jähriger und je mehr Druck man macht desto schlimmer wird es vielleicht.

Lg Annette